BMW treibt neben reinen Batterie-Stromern auch mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge voran. Der kommende iX5 Hydrogen absolviert dazu derzeit seine finale Wintererprobung auf öffentlichen Straßen sowie im Testzentrum des Konzerns im nordschwedischen Arjeplog.
„Die integrierte Funktionserprobung und Absicherung des Brennstoffzellen-Systems, der Wasserstoff-Tanks, der Leistungspuffer-Batterie und des zentralen Fahrzeug-Steuergeräts macht deutlich, dass diese zusätzliche Option für CO2-freie Mobilität auch bei extremen Minustemperaturen zuverlässig für nachhaltige Fahrfreude mit hohem Komfort und uneingeschränkter Leistung sorgen kann“, so BMW.
Mit den Fahrtests am Polarkreis setzt BMW die Entwicklung des iX5 Hydrogen fort, im Laufe dieses Jahres soll eine Kleinserie dieses Modells produziert werden. Parallel setzt sich das Unternehmen für den Ausbau des Wasserstoff-Tankstellen-Netzes ein. „Die Wintererprobung unter Extrembedingungen zeigt deutlich, dass der BMW iX5 Hydrogen auch bei Temperaturen von minus 20 Grad die volle Performance bietet und damit eine valide Alternative zum BEV (Batterie-Elektroauto, d. Red.) darstellt. Um unseren Kunden mit einer Brennstoffzelle ein attraktives Angebot für nachhaltige Mobilität machen zu können, ist auch eine ausreichende Wasserstoff-Infrastruktur erforderlich“, sagt BMW-Entwicklungschef Frank Weber.
Der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb hat laut BMW gerade bei sehr tiefen Temperaturen die gleiche Alltagstauglichkeit wie ein herkömmlicher Verbrennungsmotor. Bereits kurz nach dem Start stehe die vollständige Systemleistung zur Verfügung. Die Reichweite des Antriebsystems bleibe auch „bei klirrender Kälte“ uneingeschränkt erhalten. Außerdem nehme das Auffüllen der Wasserstoff-Tanks selbst im tiefen Winter nur drei bis vier Minuten in Anspruch.
„Ganz unabhängig von der Jahreszeit und den Außentemperaturen verbindet der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb das Beste aus beiden Antriebswelten miteinander: die lokal emissionsfreie Mobilität eines elektrischen Fahrzeugs und die uneingeschränkte Alltagstauglichkeit einschließlich kurzer Tankstopps, wie sie von Modellen mit Verbrennungsmotor bekannt ist“, so Jürgen Guldner, Leiter BMW Group Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie und -Fahrzeugprojekte.
Das Antriebssystem des BMW iX5 Hydrogen kombiniert Brennstoffzellen-Technologie mit einem Elektromotor. Als Energieträger dient Wasserstoff, der in zwei 700-bar-Tanks aus carbonfaserverstärktem Kunststoff gespeichert wird. Die Brennstoffzelle wandelt den Wasserstoff in Strom um und erzeugt dabei eine Leistung von 125 kW/170 PS. Zusätzlich kann der Elektromotor die in einer Leistungsbatterie gespeicherte Energie nutzen. Diese wird entweder durch Rekuperation oder die Brennstoffzelle geladen. Dadurch steht für besonders dynamische Fahrsituationen eine Systemleistung von 275 kW/374 PS zur Verfügung. Als einzige Emission setzt die Brennstoffzelle Wasserdampf frei. Ihre Abwärme nutzen die BMW-Ingenieure zum Aufheizen des Innenraums.
Ob BMW später in Großserie Wasserstoff-Stromer bauen wird, bleibt abzuwarten. In einer aktuellen Mitteilung heißt es: „Die vollständig auf lokal emissionsfreie Mobilität ausgerichtete Marke BMW i könnte in Zukunft neben batterieelektrischen Modellen auch Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb anbieten. Auf diese Weise lassen sich insbesondere die Mobilitätsanforderungen von Kunden erfüllen, die keinen eigenen Zugang zu elektrischer Ladeinfrastruktur haben, häufig auf Langstrecken unterwegs sind oder eine hohe Flexibilität wünschen.“
Josef meint
Warum sind da vorne sovile Kühllufteinlässe?
Ansgar meint
Ich habe selten soviel Halbwahrheiten bezüglich Wasserstoff gehört .
Gerade hat das Frauenhoferinstitut ein Neues kostengünstiges Verfahren für die Speicherung via Methan zu Wasserstoff entwickelt . Hierbei
ist das Besondere der geringe Energieverlust und man braucht keine Hochdrucktanks
Dies geht via einem metallischen Katalysator(wie unsere heutigen Katalysatoren ).Die Teile sind heute schon Stand der Technik und nicht teuer.
Man darf nicht verbohrt sein sondern muss offen sein für Neues.
Siehe Artikel in der FAZ
Sowohl Strom als auch Wasserstoff haben ihre Berchtigung.
Bei vielen kommt noch derStrom endlos aus der Steckdose.
Draggy meint
Und bei ihnen kommt der Wasserstoff aus derZapfsäule.
Bei Wasserstoff wurde immer grad ein Wundersystem entwickelt, das am Ende doch nicht so Wunder ist.
Auch Methan braucht kräftige Drucktanks, sicher weit einfachere als Wasserstoff aber dennoch. Dazu ist auch wenn ihr neues Verfahren 90% effektiv ist, der gesamte Wirkungsgrad mieß und sie brauchen ein Vielfaches an Strom. Ironisch, da sie ja der BEV Fraktion vorwerfen, dass die Naiv mit der Energie sind.
Kona64 meint
Zwei Tanks, soweit gut. Aber wieweit ist damit die Reichweite? Und wieweit ist die Reichweite bei 130km/h auf der Autobahn? Man muß doch planen können wenn man von H2 Tankstelle zur anderen fährt.
Welcher BMW Kunde hat wohl Zuhause keine Steckdose und im Umfeld keine Ladepunkte aber eine H2 Tankstelle? Mir fehlt da die Fantasie
Christian meint
Hyundai Nexo hat eine Reichweite von 600km bei einem Tank der ca 6,2kg fasst. Wasserstofftankstellen kommen immer mehr dazu. Wozu braucht man Fantasie? Das ist schon alles Real. Einfach mal in die Thematik einlesen.
alupo meint
Ich habe selbst in der Gasebranche gearbeitet. Keiner der Kollegen, weder in der Forschung, noch in der Produktion und schon gar nicht im Marketing oder Logustik fand das FCEV Konzept sinnvoll.
Klar, denn die wissen als langjährige Profis wovon sie reden.
Einlesen hilft wirklich, aber man sollte nicht auf die vielen im Netz vorhandenen Marketingsprüche hereinfallen. Dazu ist neben etwas gesundem Menschenverstand eine solide Grundausbildung in Chemie und Physik sehr hilfreich, ansonsten wird es sehr schwierig und bedarf eines persönlichen Coaches.
Jakob Sperling meint
Klar. Ich habe auch viele Kollegen die so Allerlei von sich geben. Ich würde das aber nicht als Qualifikation verkaufen.
Schade nur, dass weder Toyota, noch Hyundai, noch BMW, oder Stellantis, oder Bosch, oder Faurecia oder … irgend jemanden haben, der so viel versteht wie ihre Kollegen.
Heinz Scherer meint
FCEV haben derzeit gegen BEV wenig Chancen im PKW-Bereich je nach Weltregion. Allerdings sollte man sich die Argumentation mit Chemie und Physik abgewöhnen. Je größer das Fahrzeug und je länger die Fahrstrecken, desto reeler die langfristigen Chancen von FCEV:
In einer umfangreichen Studie von Agora Energiewende mit Fassung 3/2018 kommt ein BEV zu einem Wirkungsgrad von 69% und ein FCEV zu 26% (Faktor 2,8). Die geht aber von 70% el. Wirkungsgrad des Elektrolyseurs aus und berücksichtigt die Wärmenutzung nicht. Geht man aber von derzeit machbaren 85% el. Wirkungsgrad aus. Kommt man schon auf 32% statt 26% (Faktor 2,2). Berücksichtigt man noch die Wärmenutzungsmöglichkeit von 5-10% durch Sektorenkopplung z.B. Warmwasser fürs Autobahnhotel und berücksichtigt man noch die Wärmenutzung im Fahrzeug (Winter), dann kommt man nur noch auf 40-50% Mehrverbrauch an Energie. Berücksichtigt man dann noch den Energieverbrauch bei der Herstellung (Akku vs. Brennstoffzelle 2:1), dann hat sich das Thema Energieverschwendung in Luft aufgelöst. Man muss in Gesamtzusammenhängen denken und bewerten.
Yogi meint
Christian, willst du dich nicht einlesen, was der tatsächliche Verbrauch ist? 1,2 bis 1,7kg auf 100km sind von autogefühl über Bloch bis electrive überliefert.
Flo meint
BMW hat immer noch zuviel Geld.
Relativierer meint
Sind wir doch froh darüber, die Durststrecke für Europa wird früh genug kommen. Firmen den es in Deutschland gut geht, kommen uns allen zugute.
Josef meint
die „verbauen“ nur Steuergelder!
Rene meint
Also ich persönlich möchte auf den 700 bar nicht sitzen müssen …
Darüber hinaus ist Wasserstoff im PKW-Einsatz nicht nachhaltig, solange nicht genügend Stromkapazitäten für dessen Produktion zur Verfügung stehen.
Im übrigen fahre ich noch immer sehr gerne mit meinem BMW i3.
P.HH meint
Wasserstofftanks sind so mit das Sicherste, was es gibt. Mir ist nicht ein Vorfall mit einem solchen Tank bekannt.
Es gibt auch genug Videos, die zeigen, dass diese Tanks nicht explodieren, selbst wenn sie stark beschädigt sind. Im schlimmsten Fall zerbrechen sie und der Wasserstoff tritt schnell aus.
Offizielles Hyundai Video
https://www.youtube.com/watch?v=GpRyn5-ZbPU
Zudem halten die 700 bar Tanks deutlich mehr als 700 bar aus.
In den Hyundai Wasserstoffbussen sind die 700 bar Tanks bis 1900 bar getestet.
https://www.derstandard.de/story/2000133976866/wasserstoff-oder-elektrobus-ein-offenes-match
Joe Blue meint
Warum Wasserstoff im PKW Unsinn ist
https://maraba.de/elektromobilitaet/wasserstoff
THeRacer meint
… so ist es. Im kurzen Regional-, Pendler- u. Stadtverkehr möchte ich kein anderes Auto als den i3 mehr fahren. Macht auch nach über 7 Jahren noch jedesmal Freude. Wenn BMW kein echtes Upgrade mehr bringen möchte, werde ich meinen modernen „Alten“ einfach weiter fahren. Ist eh nachhaltiger. Ansonsten Fahrrad, eBike, eRoller oder in der „Nachcorona- außerhalb der Grippezeit“ auch mal wieder eStadtbahn. ;-) …
Thomas meint
Diese Bedenken wurden auch bei den Gastank’s in Autos geäußert. Jedoch sind diese, im Gegensatz zu den Kraftstofftanks wesentlich stabiler und sicherer. So wird sich das auch mit den Wasserstofftanks verhalten.
Mit dem Strombedarf zur Herstellung…… „Solar“ und „Wind “ – Energien können dazu benutzt werden…. gerade Sonnenenergie wird dann erzeugt, wenn sie nicht in dem Maße genutzt wird, wenn sie zur Verfügung steht.
Naja, die Zeit und der technologische Fortschritt wird es zeigen. Auch der E- Antrieb ist in der derzeitigen Form nicht jahrzehntelang und in einem immens steigendem Bedarf nicht zukunftsreif. Alternative Technologien sind da nicht unbedingt schlecht.
Draggy meint
Warum sollten BEV nicht zukunftsreif sein? Die können alles was man braucht zeigen auch, dass sie in Zukunft noch eine Weile besser werden und sind Kreislaufwirtschaftsfähig.
Das einzige Argument für Wasserstoff ist eine künstliche Reichweitenhysterie in der die H2 Autos auch nur in der gefühlten Realität besser abschneiden.
Yoyo meint
Seit wie vielen Jahrzehnten „testet“ BMW eigentlich seine Wasserstoffautos?
Ich habe das Gefühl, dass immer nur staatliche Forschungsgelder abgegriffen und damit die Mitarbeiter ab Bord gehalten werden….
Ernesto 2 meint
So kommt BMW weiter voran auf meiner Liste zum Untergang verurteilter PKW-Hersteller in Deutschland und hat jetzt definitiv den 1. Platz erobert ;-).
Wer so Geld verschwendet für offensichtlich sinnlose Entwicklungen hat keine Zukunft. So schlimm das für die Mitarbeiter ist. Aber DIESER Vorstand gehört ausgetauscht. Wegen Veruntreuung.
elbflorenz meint
GWM wartet schon … zumal, wenn der Euro in naher Zukunft noch massiv „abkaxxx“ gegenüber dem Yuan …
Karsten meint
😱 Der Vorstand wird mit Sicherheit zittern wenn das nächste Rekordquartal verkündet wird!
elbflorenz meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Joe Blue meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
McGybrush meint
Wie kann ein FCEV schneller seine Leistung im Winter zur Verfügung stellen als ein BEV?
Die Brennstoffzelle liefert doch nur 30-40kW. Alles darüber hinaus kommt aus dem Akku wenn ich drauf latsche.
Der FCEV packt dann alles drauf was die Pufferbatterie her gibt. Und der BEV das vierfache weil der Akku 4x grösser ist.
René H. meint
Die Brennstoffzelle liefert im Peak 125 kW, siehe Text. Die Dauerleistung des Fahrzeugs ist im Prinzip auf die Dauerleistung der Brennstoffzelle begrenzt.
Ich wäre vor allem auf einen echten Kältetest gespannt. Bei -25 Grad über Nacht richtig durchfrieren lassen. Wenn die Pufferbatterie dann funktioniert, muss die erstmal Strom liefern zur eigenen Aufheizung und zur Aufheizung der Brennstoffzelle.
Mäx meint
Was ist denn so die Ansprechzeit der Brennstoffzelle.
Also von 20/30kW auf Peakleistung.
Wie schnell kann da reguliert werden?
Peter W meint
Ok, 5 Euro …
Bin gespannt, wie viel Fzge BMW im freien Markt absetzen kann. Die meisten werden wohl an Firmen verkauft die irgendwas mit Wasserstoff zu tun haben.
René H. meint
Wenn die überhaupt verkauft werden. Tippe eher auf Leasing oder Vermietung. Die Herstellkosten dieses Fahrzeugs dürften bei über 100 k€ liegen, trotz Toyota-Technik, daher gehe ich von einer Kleinserie aus. Es wäre aber mal interessant, von welcher Lebensdauer BMW hier ausgeht.
Karsten meint
Hinweis: Für die „üblichen“ Kommentare sammle ich ab jetzt 5€ pro Stück für mein Traum-BEV ein. 😜
GrußausSachsen meint
eine Twizzy? gebraucht?
da hätte ich was