BMW startet die Produktion seines Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroautos iX5 Hydrogen. Ab Frühjahr 2023 soll das SUV als Technologie-Demonstrator für lokal CO2-freie Mobilität in ausgewählten Regionen zum Einsatz kommen.
„Wasserstoff spielt als vielseitiger Energieträger eine Schlüsselrolle auf dem Weg zur Klimaneutralität. Wir sind davon überzeugt, dass er auch in der individuellen Mobilität deutlich an Relevanz gewinnen wird, und erachten daher langfristig eine Mischung von batterie- und brennstoffzellenelektrischen Antrieben als sinnvoll“, so Entwicklungschef Frank Weber.
„Zudem benötigt die Brennstoffzelle keine kritischen Rohstoffe wie Kobalt, Lithium oder Nickel, so dass wir mit unserer Investition in diese Antriebsart auch die geopolitische Resilienz der BMW Group stärken. Mit unserer BMW iX5 Hydrogen Testflotte werden wir neue und wichtige Erkenntnisse sammeln. Damit können wir unseren Kunden ein attraktives Produktangebot machen, wenn die Wasserstoffwirtschaft flächendeckend Realität wird.“
Die Fertigung des iX5 Hydrogen erfolgt im Pilotwerk der BMW Group im Münchner FIZ. „An dieser Schnittstelle zwischen Entwicklung und Produktion wird jedes neue Modell einer Marke der BMW Group zum ersten Mal realisiert“, heißt es. „Mit der Fertigung des BMW iX5 Hydrogen und der im Hause BMW entwickelten Brennstoffzellensysteme beweisen wir auch in der Kleinserienfertigung höchste Flexibilität und einzigartiges Produktions-Know-how“, sagt BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljković, „Wir verfügen damit schon heute über die Kompetenz, mit der Wasserstofftechnologie eine weitere Antriebsart in das Produktionssystem der BMW iFactory integrieren zu können.“
Die Basisfahrzeuge des auf der Grundlage des BMW X5 entwickelten Wasserstoff-Modells stammen aus dem US-BMW-Werk in Spartanburg. Im Karosseriebau des Pilotwerks erhalten sie eine neue Bodengruppe, die die Aufnahme der beiden Wasserstoff-Tanks im Mitteltunnel und unter der Fondsitzbank ermöglicht. In der Montage werden neben Serienbauteilen das modellspezifische 12-Volt- und 400-Volt-Bordnetz, die Leistungsbatterie sowie der Elektromotor und die Brennstoffzelle integriert.
Der Elektromotor, der gemeinsam mit der Leistungsbatterie im Bereich der Hinterachse angeordnet ist, entstammt der aktuellen Generation von BMWs E-Antrieben, die auch in batterieelektrischem und Plug-in-Hybrid-Modellen Modellen des Unternehmens eingesetzt wird. Die unter der Fronthaube des iX5 Hydrogen positionierten Brennstoffzellensysteme werden seit August dieses Jahres im BMW-eigenen Wasserstoff-Kompetenzzentrum in Garching nördlich von München gefertigt.
Zahlreiche Komponenten werden laut den Bayern exklusiv für das Wasserstoff-SUV produziert, unter anderem im Kompetenzzentrum der BMW Group für 3D-Druckverfahren, das ebenfalls Teil des Pilotwerks ist. Der iX5 Hydrogen durchläuft alle regulären Produktionsschritte vom Karosseriebau über die Lackierung und die Montage bis zur individuellen Endabnahme. Im Anschluss wird jedes Fahrzeug auf dem BMW-Testgelände in Aschheim einer Funktionskontrolle unterzogen.
Der iX5 Hydrogen verbinde die Vorzüge des lokal emissionsfreien Antriebs mit „hervorragender Alltags und Langstreckentauglichkeit“, wirbt BMW. Seine Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie sei damit eine attraktive Ergänzung und Alternative zum batterieelektrischen Antrieb. Dies gelte insbesondere für Kunden, die auf kurze Tankstopps und hohe Reichweiten angewiesen sind, sowie für Regionen, die noch nicht über eine hinreichende Ladeinfrastruktur verfügen.
Stocki meint
Hat @ecomento im Archiv gekramt, oder baut BMW tatsächlich Brennstoffzellenautos? ;-)
Steffen meint
Die Brennstoffzelle benötigt bei der Herstellung Platin oder Palladium als Katalysator. Das ist wohl auch nicht groß anders als bei Batteriebestandteilen. Dazu haben H2-Fahrzeuge ja auch Batterien, wenn auch deutlich kleiner.
FahrradSchieber meint
„Die Brennstoffzelle benötigt bei der Herstellung Platin oder Palladium als Katalysator“
Kann sich ändern, es scheint auch auf dem Gebiet interessante Entwicklungen zu geben.
Praktisch möglich scheint es schon zu sein (z. B. Science 2008 und 2022, Uni Ulm 2019).
Mal sehen, wie es in zehn Jahren so aussehen wird, wir leben in einer spannenden Zeit…
BEV meint
du meinst, dass man in 10 Jahren noch mal eine unsinnige Kleinserie baut, für die Ewiggestrigen nur um noch länger Stinker fahren zu können weil das mit der H2 Technik noch etwas dauert?
Es kann sich nicht nur für eine Hand voll Privilegierter durchsetzen, nur weil die meinen sie müssten sonst mit ihren 3,5t Panzern zu lang an der Ladestation stehen. Am liebsten auf Steuerzahlerkosten die Tankstellen aufbauen, die dann niemand nutzt?
Warum sollte ein normal denkender Mensch so ein Auto haben wollen? Damit er dann weiterhin abhängig von noch häufigeren Serviceterminen und Tankstellen ist?
Mal sehen wieviel Geld man ausgeben wird um GRÜNEs Ammoniak nach Deutschland zu bringen um daraus grünen Wasserstoff zu gewinnen.
Ich hoffe, dass es für die Industrie gelingt, aber doch nicht fürs Auto. Indirekt ja, wenn man damit Strom erzeugt.
Wir sparen uns sehr viel Strom / Energie, wenn wir die Infrastruktur für die Treibstoffproduktion (Raffinerien), Transport und Bereitstellung (Tankstellen) einsparen und das gilt auch für H2 Tankstellen.
Peer meint
Gute Entscheidung. Es werden noch mehr Unternehmen in Wasserstoff investieren.
In unserem Geschäftbereich (Bahn) nimmt es auch Fahrt auf.
Schauen wir wie es in 10 Jahren aussieht.;)
South meint
Die Investition in Wasserstoff und sogar E Fuels ist wirklich sinnvoll. Wir brauchen diese Technologien, aber der dafür unvermeidbare knapp dreifach höhere Energieeinsatz ist eine riesige Verschwendung. Wesentlich sinnvoller ist ein Einsatz in energieintensiven Industrien (Dünger, Beton, Stahl….), Kraftwerke für Dunkelflauten, bei Schiffen und Flugzeugen (hier eher E Fuels besser) und wenn überhaupt im Transportwesen an Land, dann eher für Schwerlast- und Fernverkehr. Für PKW und Zuliefer-LKW ist das aktuell Verschwendung, diese können relativ problemlos und ganz wichtig günstiger mit Accus betrieben werden.
Klar, sollte uns GRÜNER Wasserstoff in verschwenderischen Mengen zur Verfügung stehen, dann wäre das eine Option. Aber an diesem Punkt sind wir sicher nicht in zehn Jahren, überleg mal… um das Jahr 2032 ?
FahrradSchieber meint
„aber der dafür unvermeidbare knapp dreifach höhere Energieeinsatz“
Nein, nicht „unvermeidbar dreifach“ höher.
An der Energiekette wird permanent optimiert, sowohl bei der Umwandlung (z. B. neue Katalysatoren) wie auch bei der Lagerung (z. B. chemische Speicherung).
Der Faktor 3 ist in der Praxis wahrscheinlich momentan noch immer nicht wesentlich unterschritten, aber er ist kein Naturgesetz, also veränderbar.
OMG meint
Träumen darf man ja…
Der Faktor 3 wird niemals wesentlich unterschritten werden. Die Physik lässt sich nicht betrügen. Insofern ist es ein Naturgesetz.
FahrradSchieber meint
„Die Physik lässt sich nicht betrügen. Insofern ist es ein Naturgesetz“
Die Physik gibt mit dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik den Rahmen vor. In diesem Rahmen kann optimiert werden.
„Der Faktor 3 wird niemals wesentlich unterschritten werden.“
Ich habe in meinem langen Leben schon zu häufig miterleben dürfen, wie „Das-wird-nie-passieren“-Aussagen von der Realität kassiert wurden…
South meint
… die Frage ist doch nicht, ob die Grenze irgendwann in ferner Zukunft durchbrochen werden kann, wenn das überhaupt möglich ist. Für einen Durchbruch der H Technologie müsste das JETZT oder sehr nahe Zukunft passieren, um in 10-15 Jahren eine dominante Rolle zu spielen. Das ist nun wirklich nicht abzusehen….
gerd meint
wenn genügend saubere Eergie da ist, kann man auch so einen verlustreichen Energieträger verwenden.
aber genügend saubere Energie ist noch sehr ehr lange nicht da..
BEV spart hingegen 70% Energie.
Franz mueller meint
BMW macht halt den gleichen Schmarrn immer wieder. Vor 15 Jahren hat man Milliarden in die Hydrogen 7er Kleinserie gesteckt. Völlig sinnfrei, die Fahrzeuge sind kaum gefahren worden. Jetzt wiederholt man es.
Übrigens keine Kleinserie sondern ein Umbau. Läuft auch nicht im Werk sondern im FiZ. Teurer kann man nicht produzieren.
Martin meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
gerd meint
wurde damals subventioniert, wird heute subventioniert.
Jeru meint
„Vor 15 Jahren hat man Milliarden in die Hydrogen 7er Kleinserie gesteckt.“
Das sind interessante Zahlen. Können Sie Ihre Quelle bitte verlinken?
Ich bezweifle stark, dass BMW „Milliarden“ investiert hat. Diese Zahl haben Sie bestimmt gerade erfunden.
Freddy K meint
Kleinserie zum testen….
Und dann für Japan…
Talles meint
Uuuund noch ein träges H2-SUV mit fast nicht vorhandener Infrastruktur, hurra. Aber hey, irgendwie muss man ja seine Aktionäre bei Laune halten, eh?
Ich mein, „Kleinserie“ sagt ja alles ;)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„… Basisfahrzeuge des auf der Grundlage des BMW X5 entwickelten Wasserstoff-Modells stammen aus dem US-BMW-Werk in Spartanburg … “ Dann wird es komplett zerlegt, eine neue Bodengruppe eingeschweißt und auch sonst technisch vollkommen neu ausgestattet; ok, das Dach bleibt vielleicht noch im Originalzustand. Klingt nach einem richtigen Kostenschnapper, man gönnt sich ja sonst nichts.
Ben meint
Diese Fahrzeuge gibt es nicht für Kunden diese sind für interne Tests um festzustellen das es, mal wieder nach dem 4. Versuch, nix mit H2 wird, BMW tut dies nur um ihre Subventionen von H2 nicht zu verlieren da sie diese nutzen um ihre elektro Strategie querzusubventionieren.
Diese Kleinserie hat nix mit nem Serienfahrzeug zu tun.
Btw.: wenn BMW an H2 glauben würden wäre der X4 das schlechteste E-Auto der Welt aber komischer Weise hat BMW da ein super Auto auf die Beine gestellt.
Volta meint
Wir können das noch Jahrzehnte so weiter machen und versuchen das Thema auszusetzen, am Ende werden andere Länder sich der Brennstoffzelle annehmen und damit Geld verdienen. Wir werden dann deren Autos kaufen, wenn wir dafür noch ausreichend Geld verdienen uns unsere hundert Projekte im Museum ansehen. Toll!
Schade für die verschwendeten Steuermittel und herzlichen Glückwunsch an die Lobbyisten in Berlin.
Quallest meint
Es wird ja jetzt schon Jahrzehnte daran geforscht und Recht viel weiter als in den 90ern ist die Industrie nicht gekommen. Kalifornien ist seit 2004 am Bau vom Hydrogen Highway… rausgenommen ist nicht viel.
Und dann kommt noch die Umweltproblematik dazu, siehe unten.
Torsten meint
Schön wären Details wie Reichweite, Leistung der Brennstoffzelle, Tankinhalt oder auch Verbrauch in kWh/km gewesen.
Naja, wird man dann ja in der Praxis erfahren können.
South meint
Wenn es grünen Wasserstoff in wenigen Jahren kostengünstig und in verschwenderischen Mengen geben würde und H2 Autos deutlich günstiger produziert werden könnten, wäre H2 ein gangbarer Weg. Aber @BMW. Ist dies absehbar ?
Jakob Sperling meint
Aktuell werden in einem Dutzend Riesenprojekte und ein paar Dutzend Grossprojekte gerade einige Hundert Milliarden in die Produktion von grünem Wasserstoff investiert. Es müsste also schon wahnsinnig viel schief gehen, damit es in wenigen Jahren nicht ziemlich viel grünen Wasserstoff geben würde.
Bleibt die Frage nach dem Preis und der Reihenfolge des Einsatzes. Ein paar Millionen FCEV werden aber keinen grossen Unterschied ausmachen (Die aktuelle, primär graue weltweite H2-Produktion entspricht energetisch etwa dem Stromverbrauch von Deutschland – allerdings zu über 50% in China).
ECar meint
Bitte Links zu den Riesenprojekten welche hunderte Milliarden umfassen.
Danke!
Jakob Sperling meint
Wer will, könnte es selbst finden, es gibt ja Google, aber bitte:
– Australia Murchison, 5 GW
– Australia Pilbara, 50 GW
– DesertBloom-TennantCreek-NT, 10 GW
– Dii-ex DeserTec, 80 GW
– Italien, Aquaterra, Seawind, 3 GW
– Kasachstan, Svevind
– Maretanien-CWP-Global, 30 GW
– Mamibia, Tsau, 6 GW
– Saudi-Arabien, NEOM, 5 Mia
– Oman, Hydrom, 15 GW 2030, 75 GW 2050 (zus. 135 Mia)
– Spanien, Andalusien, EPSA, 2 GW
– Suezkanal, 35 Mia
Restliche Daten mit diesen Stichworten selber googeln.
Das ist nur eine Ad-hoc-Zusammenstellung von dem, was ich mir in den letzten Wochen so notiert habe. Dieser Zug geht unheimlich ab.
Es gibt auch diverse Zusammenstellungen von Vorhaben im Netz, die auf mehrere 100 Mia. Investitionen bis 2030 kommen.
Flo meint
So ein Quark. Wenn grüner Wasserstoff in nennenswerten Mengen zur Verfügung steht (das wird noch sehr lange dauern), dann muss zunächst die Industrie dekarbonisiert werden. Für Autos wird da erstmal gar nichts übrig sein.
Jakob Sperling meint
Nee. Alle Länder mit H2-Strategien haben vor, alle Anwendungs-Sektoren gleichzeitig hochzufahren, explizit auch immer den Strassenverkehr.
Beispiel: Die spanische Regierung hat soeben publiziert, dass ein einer ersten Phase bis 2030 in Spanien insgesamt 9 Mia. € für neuen grünen Strom und 4 GW Elektrolysekapazität investiert werden sollen. Das produzierte H2 soll zu 25% in der Industrie verwendet werden, der Rest für Transport, inkl. Schiene. Dazu sollen u.a. mind. 150 Ladestationen gebaut werden.
Stocki meint
6,75 Milliarden Euro (75%), damit eine Hand voll Fahrzeuge an 150 Ladestationen versorgt werden können. Ich bin sprachlos.
Wenn das je passieren sollte, dann wird wohl eher 99% des Wasserstoffs in der Industrie landen. Eine FCEV Möhre werden sich nur sehr wenige Spanier antun wollen.
Ich behaupte, daß im Jahre 2030 auch in Spanien der Neuwagensektor (Pkw und Lkw) zu mindestens 99% von BEV dominiert werden wird. FCEV werden da eine sehr unbedeutende Randerscheinung darstellen, nämlich als Austellungstück im Museum.
Stocki meint
Es ist gut zu hören, daß es bei der Produktion von grünem Wasserstoff endlich voran geht. Die Industrie braucht ihn dringend zur Dekarbonisierung. Ein paar GW ist zwar nicht die Welt, aber immerhin. Brauchen tun wir TW. Daß dann noch ein paar Kilogramm Wasserstoff für den Verkehrssektor abfallen stört dann nicht mehr. Im Pkw und Lkw Bereich wird es sich auf Grund der hohen laufenden Kosten, teuren Infrastruktur, hohen Wartungskosten und wenig Platz bietenden Fahrzeugen wahrscheinlich sowieso nicht durchsetzen.
„Ein paar Millionen FCEV“
Vorher fließt das Wasser den Rhein rauf, glaub mir. ;-)
South meint
@Jakob Sperling. Hey, ich wäre der letzte, der nicht die Daumen drückt, dass wir in ein paar Jahren in soviel grünem Wasserstoff schwimmen, dass wir alle anderen Verbraucher die nicht mit Accu betrieben werden können gesättigt sind (Industrie, Flugzeuge und Co.) und wir dann GRÜNEN Wasserstoff für H Autos verschwenden können. Es sieht aber wirklich nicht danach aus. Es gibt kaum einen Hersteller, der für die nächsten 10-20 Jahre auch nur ansatzweise mit H Autos für den Massenmarkt plant und z.B. Fabriken …
Jakob Sperling meint
Ich weiss von etwa 10 grösseren Brennstoffzellen-Fabriken, die aktuell gebaut werden und ca. ab 2024/2025 im grossen Stil Brennstoffzellen ausliefern sollen (u.a. DaimlerTruck/VolvoGroup/Cellcentric, Bosch, Faurecia, Ballard, Hyundai, Toyota, … und ein paar Chinesen).
South meint
Auf den Punkt… also nicht der Rede Wert…
Futureman meint
Zum Glück sind in der Brennstoffzelle keine seltenen Erden und keine Akkus und hält ewig. (Achtung Ironie)
Jakob Sperling meint
Mit den Akkus eines BEV mit 500 km Reichweite kann man vier (4) FCEV mit einer Reichweite von 800 km bauen. Bezüglich Akkus ist das der Unterschied. Dann gibt es noch eine Reihe weiterer Unterschiede.
A.K. meint
Die 48 Millionen PKW würden als Elektroautos etwa 135 TWh Strom pro Jahr benötigen. Als Brennstoffzellenautos mindestens das Dreifache, also 405 TWh.
Deutschland hat 2021 508 TWh Strom verbraucht, mit E-Autos müsste man 25% mehr Strom erzeugen, das ist machbar, mit Brennstoffzellenautos aber 80% mehr.
Und der LKW-Verkehr absolviert jährlich 64 Milliarden Kilometer, das wären mit Strom (Tesla Semi 1,7kWh pro Meile) 67 TWh. Mit Brennstoffzelle mindestens 200 TWh. Macht zusammen mit den PKWs mehr als 600 TWh, also 120% mehr, als der deutsche Gesamtverbrauch 2021.
Träumen Sie weiter, das wird in absehbarer Zukunft unmöglich zu erreichen sein.
A.K. meint
Und übrigens, spätestens nach 100.000km ist eine Brennstoffzelle für mindestens 50.000€ verschlissen, weil die Stacks dann durch Ablagerungen ihre Leistung verlieren. Dann muss für 50.000€ eine neue her.
Außerdem würde ein Tankstellennetz für H2 Investitionen von mindestens 1000 Milliarden erfordern. Das gibt dann einen H2-Tank-Soli für alle….
Stocki meint
@A.K.
„Und übrigens, spätestens nach 100.000km ist eine Brennstoffzelle für mindestens 50.000€ verschlissen, weil die Stacks dann durch Ablagerungen ihre Leistung verlieren. Dann muss für 50.000€ eine neue her.“
Ich bin auch kein Freund von Wasserstoff in Pkw oder Lkw, aber diese Behauptung von dir stimmt nicht. Die Dinger halten „leider“ viel länger durch und kosten auch keine 50.000€ mehr.
FCEV wird sich sowieso in Pkw und Lkw nicht durchsetzen, weil:
– Die Industrie braucht den wenigen Wasserstoff dringender
– FCEV bieten viel zu wenig Platz im Verhältnis zu ihrer Größe
– Der Wartungsaufwand (Hochdrucksystem) ist im Vergleich zum BEV viel zu hoch
– Gegenüber modernen BEV sind FCEV fahrtechnisch echte Möhren
– Und natürlich der von dir bereits erwähnte, viel zu hohe Energieaufwand
Stocki meint
„FCEV mit einer Reichweite von 800 km bauen“
Wozu braucht ein Pkw eine Reichweite von 800km?
Das ist pure Wohlstandsdenke. Ich habe mit meinem BEV eine reale Winterreichweite von 250km (50kWh Batterie) und fahre damit ganz entspannt quer durch Europa.
Aber gerne, ich sag immer, FCEV muß man sich „leisten“ können ;-)
Draggy meint
Erstmal bräuchten wir einen 800km FCEV bisher gibt’s nur das 500km Miriai und der wiegt so viel wie ein BEV, von daher ist es eine stolze Annahme, 4 mal die Fuel Cell Anlage aus einem Akku machen zu wollen, und dann sind bei allen FCEV die Akkus zu klein ein 20KWh LiPo sollte schon drin sein. aber das wäre dann zu offensichtlich ein Fail.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Bei der Überschrift dachte ich „Schon wieder?“. Aber gut es waren damals vor fast 20 Jahren noch Wasserstoffautos mit Verbrennungsmotor, also ohne Brennstoffzelle.
David meint
Ja, aber immerhin gibt es durchaus Gemeinsamkeiten. Denn es war damals genauso bescheuert wie heute mit Wasserstoff PKW zu betreiben.
Tesla-Fan meint
Ich hätte nie gedacht, das ich dir jemals zustimmen würde.
In dem Punkt aber zu 100%
Jakob Sperling meint
Heute werden ca. 95% der Fahrzeuge weltweit mit Benzin und Diesel betrieben, die beide einen vielfach schlechteren Wirkungsgrad als H2 haben. So bescheuert! Warum das denn?
Die Antwort auf diese Frage gibt Dir einen Einblick in den Grund, warum künftig ein Teil der Fahrzeuge mit Wasserstoff betrieben werden wird.
150kW meint
Benzin ist so billig weil man das Öl nur aus dem Boden Pumpen muss. Die Energie das Öl zu erzeugen wurde vor Millionen Jahren erbracht.
Bei Wasserstoff muss man JETZT die Energie haben (kaufen) um es zu erzeugen. Vergleichbar ist das nicht!
Ökoman meint
Ist schon erstaunlich. Außer BMW, dem VDA und der FDP hat die ganze Welt begriffen, dass H2 als Antriebsart im PKW völlig sinnfrei ist. Aber wenn man dafür Steuergelder bekommt, die man verheizen kann, spielt das ja keine Rolle…
Jakob Sperling meint
… und Hyundai/Kia, Toyota, Honda, Stellantis, div. Chinesen, Korea, Japan, …
ECar meint
Nö, Hyundai hat die Produktion der H2-Autos eingestellt. Da kommt nichts mehr.
Jakob Sperling meint
Hundert Prozent Fehlinformation.
Vermutlich extrapoliert aus der kürzlich erfolgten Fehlinformation, dass Hyundai keine H2-LKW mehr in die Schweiz liefere – was auch nicht stimmt aber ein Stück weit damit zusammenhängt, dass man lieber nach D und andere Länder liefert, wo man im Unterschied zur Schweiz hohe Staatsbeiträge erhält.
Hyundai baut das H2-Business in diversen Bereichen in hohem Tempo aus. Honda bringt neu auch einen FCEV-Compact-SUV, Toyota UK einen FCEV-Pickup, … Du wirst noch Bauklötze staunen!
Markus Wolter meint
Wahrscheinlich werden diese Autos über die PR-Abteilung abgerechnet. Es geht ja vorwiegend darum, die Verbrennerkunden bei Laune zu halten. Da glauben viele, dass man ihren alten Diesel irgendwie auf Wasserstoff umrüsten könnte ;-)
Jakob Sperling meint
Statistik von heute:
Hyundai hat in diesem Jahr von Januar bis Oktober genau 9591 Nexo FCEV-Autos verkauft.
(Toyota Mirai: 2’900, dann noch ein paar ganz kleine)
David meint
Und die Staaten Korea und Japan selbst produzieren keine Wasserstoffautos. Die Liste ist also kurz.
Jakob Sperling meint
‚die ganze Welt‘, VDA und FDP sind meines Wissens auch keine Autoproduzenten, oder?
FahrradSchieber meint
„Außer BMW, dem VDA und der FDP hat die ganze Welt begriffen…“
Ist ja schön, wenn man so seine Feindbilder hat, aber die letzte Bundestagswahl ist ja nun noch nicht sooo lange her, oder? Und alle Wahlprogramme schon vergessen?
SPD: „…Deutschland zum Leitmarkt für Wasserstofftechnologien machen…damit Schiffe, Flugzeuge und Laster kein klimaschädliches CO2 mehr ausstoßen…Wasserstoff als Perspektive für alle Sektoren…“
Grüne:“Klimaschutz-Sofortprogramm – Wasserstoff: wichtige Rolle bei der Mobilitätswende, zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität, Führungsrolle Deutschlands bei den Technologien zur Erzeugung von Wasserstoff…“
CDU/CSU:“…Deutschland und Europa zu Spitzenreitern im Zukunftsfeld Wasserstoff zu machen…“
LINKE: „….jedes Jahr eine Milliarde Euro für die Entwicklung einer ökologischen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland…“
Ok, die AfD lehnt die Förderung einer Wasserstoffwirtschaft ab.
Aber ansonsten scheint da doch eine große Einigkeit zu herrschen…
Draggy meint
Die reden alle nicht über Autos, zumindest nicht in deinem Ausschnitt. Außerdem siehst du ja selber, dass man da nicht dagegen wählen kann, oder?
OMG meint
Der letzte Halbsatz ist besonders lustig:
„die noch nicht über eine hinreichende Ladeinfrastruktur verfügen“
Zum Glück ist ja die H2-Tankstelleninfrastuktur der Ladeinfrastruktur weit voraus.
mmd
Anti-Brumm meint
Ich sehe kein Problem darin, dass ein Hersteller eine Kleinserie produziert, um Dinge auszutesten. Gerade BMW, für dessen Modelle die Leute sowieso bereit sind Fantasiepreise zu zahlen.
Die großen Volumenhersteller sollten sich aber von solch teuren Experimenten verabschieden, denn das geht zulasten der Preise für deren BEVs.
Quallest meint
Wegen dem Umweltschutz sollten sich alle solche Experimente sparen
1. Wasserstoff ist ein inderektes Klimagas
2. Grüner Wasserstoff hat derzeit einen Anteil von kleiner 2%
3. Blauer Wasserstoff ist in den ersten 20 Jahren bei Verlusten größer 5%klimaschädlicher als die fossilen Brennstoff
4. Die untersuchten Wasserstoff Tankstellen haben Verluste von 5-20 %
Grauer Wasserstoff hilft nur der Gasindustrie weil sie dann 30% mehr verkaufen können, wie wenn direkt Gas verbrannt wird.
perr171 meint
Hallo, sehr interessant. (keine Ironie)
Hätten Sie Quellen für diese Angaben?
Danke
Flo meint
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/docs/pressematerial/2020_Studie_Gruen_oder_Blau_final.pdf
Jakob Sperling meint
Es gibt eine grössere aktuelle Untersuchung dazu.
Und Ihre Angaben sind etwa so korrekt wie ihre Orthografie.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wenn diese ganzen Tests sich nicht schon Mercedes die letzten 30 Jahre ohne sichtbaren wirtschaftlichen Erfolg in Kirchheim/Teck gegönnt hätte ….
Torsten meint
Butterbrezn holen war kein Problem.
Quallest meint
@perr171
Leckage Raten für das IEA net zero scenario 2050 ist hier zu finden:
https://www.energypolicy.columbia.edu/sites/default/files/file-uploads/HydrogenLeakageRegulations_CGEP_Commentary_063022.pdf
Die Auswirkungen von blauen und grünen Wasserstoff auf das Klima ist hier betrachtet:
https://www.nature.com/articles/s43247-022-00626-z
Und Untersuchungen zu Leckagen bei Tankstellen ist hier betrachtet:
https://www.osti.gov/servlets/purl/1799187
Jakob Sperling meint
Was schliessen Sie denn daraus, dass Mercedes es getan hat (trotz Toyota und Hyundai) und es BMW nun trotzdem auch noch tut?
a) BMW weiss das halt nicht, man sollte es ihnen sagen.
b) Es ist sehr interessant und heiss.
Waseliwas wohl?
gerd meint
Die A-Klasse wurde dafür gebaut, nach 5 NECAR Fahrzeugen. Dann ist sie umgekippt, zu hoher Schwerpunkt, die Brennstoffzelle war noch nicht fertig…
Quallest meint
@perr171,
da man links hier anscheinend nicht posten darf…….
Die Leckagen für Wasserstoff, die heutigen Anteile der Wasserstoff produktion können in: „HYDROGEN LEAKAGE: A POTENTIAL RISK FOR
THE HYDROGEN ECONOMY“ von Columbia Sipa nachgelesen werden.
Die Auswirkungen von blauen und grünen Wasserstoff kann man in:
Climate benefit of a future hydrogen economy auf nature.com nachgelesen werden.
Und die Untersuchung der Verluste in: Hydrogen Losses in Fueling Station Operation von Matteo Genovese a,*, David Blekhman b, Michael Dray c
, Petronilla Fragiacomo
nachgelesen werden.