Elektroauto-Batterien sollen zukünftig umweltverträglicher hergestellt werden. Dieses Ziel hat ein neuer „Batteriepass“. Dieser soll Informationen entlang des gesamten Lebenszyklus einer Batterie bündeln, von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling, und dazu beitragen, die Bedingungen etwa bei der Rohstoffgewinnung von Kobalt oder Lithium zu verbessern.
Rohstoffe würden zum Teil unter sozialen und ökologischen Bedingungen gefördert, die mit verheerenden Folgen für Menschen und Natur einhergingen, sagte Michael Kellner (Grüne), parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschafts- und Klimaministerium. Der Batteriepass solle Transparenz herstellen, woher die einzelnen Rohstoffe kommen und unter welchen Bedingungen sie gefördert werden. Ziel sei es zudem, mit mehr Recycling weniger abhängig von der Rohstoffgewinnung zu sein.
Schon jetzt seien Elektroautos klimafreundlicher als Verbrenner, der große Teil der verbleibenden Herausforderungen stecke aber in der Batterie. Das Wirtschafts-und Klimaschutzministerium fördere deshalb die Entwicklung eines „digitalen Produktpasses“ für Batterien mit 8,2 Millionen Euro, erklärte die Behörde. Die Summe geht an ein Konsortium aus mehreren Firmen, darunter die Autohersteller VW und BMW sowie der Chemiekonzern BASF.
Nachhaltige Batterien seien entscheidend für eine erfolgreiche Energie- und Verkehrswende, die sich an hohen Umwelt- und Sozialstandards orientiere, sagte Kellner. „Mit dem digitalen Batteriepass kommen wir diesen Zielen ein großes Stück näher: Er bündelt u.a. wichtige Daten wie den Klima-Fußabdruck oder Informationen zur Rohstoffgewinnung, die unter den Wirtschaftsakteuren einfach ausgetauscht werden können. Ebenfalls lässt sich so gut erkennen, wie sich Batterien reparieren und recyceln lassen.“
Der Batteriepass solle die Anforderungen der kommenden EU-Batterie-Regulierung erfüllen, die derzeit noch abgestimmt wird. Geplant ist, dass diese ab 2026 für alle neu angeschafften Batterien in Fahrzeugen, stationären Speichern und größeren Industriebatterien in Deutschland und Europa verpflichtend wird. Die Richtlinie sieht laut Ministerium unter anderem vor, dass der „CO2-Fußabdruck“ von Batterien für E-Fahrzeuge sowie Industriebatterien ausgewiesen und schrittweise immer weiter verringert wird.
Heinrich meint
Sollte es in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich sein, das ein Hersteller, der ein Produkt in Umlauf bringt, dieses auch weitestgehend recyclefähig herstellt und auch anschliessend dafür sorgt, das es später auch recycled wird?
Dazu muss den Konzernen nicht noch Geld gegeben werden, sondern es sollte durch den Gesetzgeber oder einer Zulassungsbehörde dafür gesorgt werden, das die Informationen frei für alle verfügbar sind (z.B. QR-Code auf dem Produkt mit entsprechender Info im Internet).
Dann kann auch jede/jeder selber entscheiden, wie ökonomisch und/oder ökologisch sie/er sich verhalten möchte.
alupo meint
Na hoffentlich gilt das dann auch für alle Batterien möglichst welt- oder zeitnah europaweit, also für LiIonen in Handys (ich bin immer wieder erstaunt wie viele GWh das sind) und vor allem für die sehr giftigen Batterien wie die in den Verbrennern immer noch üblichen Blei-H2SO4-Batterien.
Torsten meint
Man könnte (müsste) die Nachhaltigkeitsbetrachtung der Lieferketten sogar noch auf die fossilen Treibstoffe ausweiten :-).