Der Chef des US-Elektroauto-Start-ups Rivian warnte kürzlich, dass der Branche ein großer Mangel an Batteriezellen droht. Auch beim auf Stromer umstellenden schwedischen Traditionshersteller Volvo sieht man die künftige Versorgung mit Energiespeichern als große Herausforderung.
Der neue CEO und Präsident von Volvo Cars sagte im Gespräch mit dem US-Nachrichtensender CNBC, dass die Knappheit an Batterien zu einem drängenden Problem für die Branche werde. Volvo habe aber Investitionen getätigt, um sich als Anbieter von Elektromobilität etablieren zu können.
„Kürzlich haben wir mit Northvolt eine beträchtliche Investition getätigt, sodass wir in Zukunft die Kontrolle über unsere eigene Batterieversorgung haben“, erklärte Jim Rowan, der das schwedische Unternehmen seit März führt. „Ich denke, dass die Batterieversorgung eines der Dinge sein wird, die in den kommenden Jahren zu einem knappen Angebot werden.“ Northvolt ist ein schwedisches Akku-Start-up, mit dem neben Volvo auch Volkswagen eng kooperiert. Beide Autokonzerne haben mit Northvolt Vereinbarungen für eigene Akkufertigungen getroffen.
Der vor Rowan langjährige Volvo-Chef Hakan Samuelsson hatte 2021 bekannt gegeben, dass der Autobauer bis 2030 komplett auf Elektroautos umstellt. Zuvor hatte die Marke vor allem auf Hybride gesetzt, mittlerweile sind die ersten beiden Voll-Stromer im Programm. Bevor Rowan die Führung vom Volvo übernahm, war er unter anderem Vorstandsmitglied beim Konsumgüterkonzern Henkel sowie Chef bei Technologieunternehmen, darunter Dyson. Er bekräftigte gegenüber CNBC, dass er die von seinem Vorgänger eingeschlagene Richtung weitergehen werde. Es sei wichtig, „dass wir unseren Weg in Richtung Elektrifizierung fortsetzen“.
Für das aktuelle Angebot und diverse weitere geplante Elektroautos braucht Volvo eine wachsende Zahl an Akkus. Diese hat das Unternehmen bisher wie andere Hersteller exklusiv von den hier führenden Lieferanten aus Asien bezogen. Volvo will mit Northvolt ab 2025 auch selbst Akkus für seine Elektroautos herstellen. Dazu entsteht in Kooperation mit dem Partner eine neue Fabrik im schwedischen Göteborg. Volvo habe in Northvolt investiert, um seine eigene Batteriechemie und Produktionsanlagen entwickeln können, sagte Rowan. Das versetze das Unternehmen in die Lage, „die vollständige Kontrolle über den elektrischen Antriebsmotor der Zukunft zu haben“.
Sig meint
wie kann man mehr E-Autos bauen?
mit kleineren Batterien.
wann taugen kleinere Batterien?
wenn man immer und überall zuverlässig nachladen kann.
Autos parken 20 Stunden am Tag. Da reicht die SchuKo Steckdose!
wäre 1000 mal günstiger als „Schnell – Lader“…wo man extra warten muss und die die immer belegt sind,weil zu wenig; oder der Kinofilm zu lange dauert.
..wäre so einfach zu machen.
einfach machen!
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Der Chef des US-Elektroauto-Start-ups Rivian warnte kürzlich, dass der Branche ein großer Mangel an Batteriezellen droht.“
Hab ich was verpasst? Das Zellen „Mangelware“ sind, wird uns doch schon seit Jahren mitgeteilt. Selbst Elon Musk hatte dies in den letzten Jahren immer mal wieder als Flaschenhals angeführt.
Albert Deutschmann meint
Nichts neues. Weitsichtige Unternehmen haben schon vor vielen Jahren davor gewarnt. Habe mir eben nochmals eine Präsentation von einem bekannten japanischen Hersteller der ganz viele Antriebsstränge anbietet angesehen. Da war schon 2018 davon die Rede. Das wird sich auch nicht so schnell auflösen.
Da kann der Stammtisch jammern wie er will, dass das Bier rationiert wird und teurer wird. ;-)
Daniel meint
Schon lustig die Kommentare hier. Als könnte man Batterien für hunterttausende oder millionen Fahrzeuge einfach mal bestellen und die würden dann auch geliefert. Da hängen ganze Lieferketten dran, die alle ihre Kapazitäten den erwarteten Absätzen anpassen müssen. Das geht nicht von jetzt auf gleich, das braucht Jahre solche Dinge hochzufahren, angefangen von der Gewinnung der Bodenschätze, gegen die Anwohner durchaus schon mal Einwände haben, über deren Verarbeitung, für die man wieder Anlagen gegen den Widerstand von Umweltschützern bauen muss, bis hin zur Fertigung der Batterie für die wiederum neue Anlagen notwendig sind. Überall müssen Anlagen konzipiert genehmigt, aufgebaut und betrieben werden. Für alle Anlagen und Schritte benötigt man Personal und Rohstoffe, was in der derzeitigen Situation (Corona, Krieg) mit zerstörten Lieferketten nochmal schwieriger ist. Was für Träumer sind hier unterwegs.
AlBundy meint
die Träumer sind nicht hier unterwegs sondern sitzen bei den OEMs (nicht alle sind da Träumer, ist mir klar). Die von dir genannten Einwände sind genau die, die von den Verhinderern in den unbeweglichen in die Diskussion gebracht wurden, warum das mit der E-Mobilität niemals klappen wird… und wenn, dann wird es sehr sehr schwierig, weil es sooooooo viele Bedenken gibt. Imho waren sie einfach zu langsam und sind jetzt permament überrascht und warnen, fordern, erklären warum es für sie sooooooo schwierig ist.
Weder Albert, noch Tim, noch andere inkl. mir sind Träumer.
siehe Skodafahrer „Die Autoindustrie war auf diese Entwicklung nicht vorbereitet“
worauf (welche Risiken) ist sie überhaupt vorbereitet?
auf Subventionen?
AlBundy meint
Ergänzung … in den unbeweglichen Industrietankern ….
Peter meint
+1 @Daniel
Ich würde es aber etwas wohlwollender als „Ungeduld“ beschreiben.
Und es ist halt auch der Fluch der risikoscheuen Shareholder in einem situativ florierenden Geschäft (wir reden ca. vom Jahr 2005-10, Bankenkrise) nicht nur bei den Auto-OEMS, sondern auch bei (teilweise noch gar nicht existierenden) Batteriezulieferern, Chemie- und Rohstoffkonzernen und der jetzige Forschungs- und Industrialisierungsstand der Batterietechnologie war auch noch gar nicht vorhanden (damals hielten Smartphones noch Stunden, nicht Tage). Die alle hätten vor 15 Jahren Hunderte Milliarden ins ungewisse Blaue investieren müssen, zu Lasten des zu der Zeit brummenden Geschäfts. Da gab’s aber noch keine aktuellen Grenzwerte. Und in Europa (aber auch anderswo) ist es eben auch nicht so, dass man Risikokapital in riesigen Massen hinterhergeworfen bekommt. Aber unsere Experten wussten es natürlich schon in 2005 und hätten auch die Aufsichtsräte problemlos überzeugt.
Überhaupt: Lieferketten, Blödsinn. Wenn ich ne Batterie brauche, geh ich nach ALDI. Da gibt’s die Dinger.
Skodafahrer meint
Durch den Ukrainekrieg stieg der weltweite Ölpreis.
Darauf folgte eine schnellere Steigerung der Nachfrage nach Elektroautos und somit auch nach Batterien.
Die Autoindustrie war auf diese Entwicklung nicht vorbereitet.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Autoindustrie war schon vor dem Krieg von der Nachfrage überrascht.
tim Schnabel meint
Jetzt warnen und jammern all jene welche die letzten Jahre keine Lieferverträge, Ressourcendeals usw gemacht haben, strikt dem Motto…“E-Mobilität geht vorüber, der doofe Musk nervt eh nur“ und jetzt jammert man, und ruft wahrscheinlich bald nach der Politik und mach Staatshilfen.
Sind auch immer die Hersteller die nur ihre Co2 Quoten einhalten wollen und „von der Nachfrage überrascht sind“ heißt nix anderes als „Mist die leute wollen das ja wirklich“ oder “ Passt schon für dieses Jahr haben wir die Strafzahlungen umgangen wir bauen dieses Jahr nichts mehr“
Allstar meint
Es war doch Elon, der sich in seinem Twitter Beitrag über die extrem gestiegenen Lithium Preise beklagt hat und darin eine Gefahr für die zukünftige Verbreitung von E Fahrzeugen sieht. Die Rohstoffpreise werden täglich an der Börse festgelegt, da gibt es keine “ Deals“. Lieferverträge haben alle Hersteller.
Tim Schnabel meint
Ja und genau darum steigt er selbst in die Förderung ein 🤷🏻 aber das ist zu hoch für die Kolbenbieger . Aber da hat man dann ja nen schönen Sündenbock gefunden um nach Staatshilfen zu schreien…dann sabbelt man kurz was von Entlassungen, führt Kurzarbeit ein.. lässt den Staat Milliarden zahlen und 12 Monate später erklärt man dann das dies das Jahr mit dem höchsten Gewinn seit..was weiss ich , der Erfindung der Schummelsoftware war…ganz cool
Powerwall Thorsten meint
@ Tim
1+ sehr gute Analyse
Allstar meint
Würde ich eher als polemischen Unsinn einstufen, denn als “ gute Analyse“
Envision meint
Der kann doch ganz einfach aus Tafelsalz Lithium gewinnen, wie er vor ein paar Jahren mit Salzstreuer so schön auf Battery Day präsentiert hat, was ist den daraus geworden ?
Kasch meint
Schön zusammengefasst. Richtung Jahresende müssen die Hersteller dann doch die Fz-Preise für 2023 bekannt geben. Egal ob BEV oder Verbrenner, da werden einigen Kunden noch die Augen tropfen.
AlBundy meint
Warnungen, Warnungen, Forderungen, Forderungen…
wo bleibt die Zuversicht?
Wo das „machen wir“?
Wo das „wir haben Fehler gemacht, aber daraus gelernt – ab jetzt starten wir durch?“
sind alle im Supermarkt und räumen die Regale leer?
elektromat meint
das sind die Leute die nie selber einkaufen aber jammern wenn der falsche Joghurt im Haus ist.
AlBundy meint
*lol* so wird es wohl sein
Arquoa meint
Das sagt er doch. Das Projekt mit northvolt soll kommen und am Kurs für nur noch E-Autos bis 2030 wird nichts geändert.
Von euch in den Kommentaren wird die Aussage vom Volvo-Chef „Ich denke, dass die Batterieversorgung eines der Dinge sein wird, die in den kommenden Jahren zu einem knappen Angebot werden“ dargestellt als renne der Mann wild durch die Gegend und warnt vor dem totalen Kollaps der Batterielieferungen. Ist doch garnicht der Fall. Und sowas ähnliches hat doch Musk auch gesagt, als es letztes Jahr um den Cybertruck ging.
AlBundy meint
Dann wende Dich an ecomento, dass die Headline geändert wird.
„Neuer Volvo-Chef warnt vor Batterieknappheit“
Der folgt der Inhalt ebenfalls.
„Der Chef des US-Elektroauto-Start-ups Rivian warnte kürzlich, dass der Branche ein großer Mangel an Batteriezellen droht. “
und „ja“ Du hast Recht,
ich habe die Ausführungen zu den Aktivitäten mit Northvolt nicht richtig gelesen.
Mein Fehler, dafür sorry.
Okay?
arquera meint
Alles kein Ding. Für mich ähnelt das alles etwas einem Schweinezyklus. Einfach so weltweit Batteriewerke ist ja leider nicht ganz einfach und deren Qualität + Skalierung auch nicht. Bei den benötigten großen Investitionen will man auch nicht deutlich unter Kapazität laufen. Wenn man sich die BEV-Verkäufe gab es deutliche Steigerungen von Jahr zu Jahr. Und bei all den Neu-Unternehmen die jetzt auch so ihre Autos in den Markt werfen… Zu viele Batterien wirds erstmal nicht geben.
alupo meint
Klar war diese Knappheit an Zellen incl. der Vorstufen vorhersehbar, zumindest wenn man an den Durchbruch des BEVs glaubte.
Aus diesem Grund hat Musk den Bau der Batteriefabrik in Nevada bereits 2014 verkündet, m.M.n. zur Überraschung aller etablierten Automobilunternehmen.
Aus heutiger Sicht hat das mit den knappen Zellen nun auch der letzte Vollpfosten kappiert, ein knappes Jahrzehnt später eben.
Und mit den anderen Neuerungen in der Produktion macht es Musk eben genauso. Es gibt schon gute Gründe warum Tesla ein BEV in ca 10 Stunden baut (trotz hoher Fertigungstiefe) und andere große Automobilunternehmen laut deren eigenen Aussagen 30 Stunden benötigen.
Einen derart großen Unterschied in der Kapitaleffizienz zugunsten des Neulings im Vergleich zu den „Schubladenunternehmen“ hätte ich mir wirklich nicht vorstellen können. Ich glaubte es erst wirklich, als ich die extrem gutenTeslamargen in Q4/2021 und besonders in Q1/2022 sah.
Powerwall Thorsten meint
1++
Auch eine sehr gute Analyse der gegenwärtigen Entwicklung