Der BMW-Konzern wird im Herbst sein Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung (Cell Manufacturing Competence Centre, CMCC) eröffnen. Diesen Monat wurden die Genehmigungen für die Inbetriebnahme der Fertigung in Parsdorf bei München erteilt. Auf rund 15.000 Quadratmetern will BMW dort die Industrialisierung künftiger Generationen von „Hochleistungsbatteriezellen“ nachweisen.
Die Pilotlinie im Kompetenzzentrum ermöglicht es laut dem Premium-Autohersteller, die Wertschöpfungsprozesse der Batteriezelle komplett zu analysieren und zu verstehen. Das trage dazu bei, zukünftige Lieferanten bei der Zellproduktion entsprechend den eigenen Vorgaben zu befähigen und damit die Produktion von Batteriezellen hinsichtlich Qualität, Leistung und Kosten weiter zu optimieren. Eine eigene Batteriezellfertigung in Großserie schließt das Unternehmen weiter aus.
„Mit dem Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung in Parsdorf gehen wir den nächsten konsequenten Schritt, um den gesamten Wertschöpfungsprozess für Batteriezellen in seiner Tiefe zu durchdringen“, sagt Markus Fallböhmer, Leiter der Motoren- und E-Antriebsproduktion bei der BMW Group. „Nach der erfolgreichen Implementierung des Kompetenzzentrums Batteriezelle, BCCC, fokussieren wir jetzt auf die Produktionsprozesse. Wir sichern die Produzierbarkeit von Lithium-Ionen-Batteriezellen unter Großseriengesichtspunkten bzgl. Qualität, Effizienz und Kosten ab.“
Die Investitionen für die erste Ausbaustufe des Kompetenzzentrums betragen laut BMW rund 170 Millionen Euro. Ungefähr 80 Mitarbeiter werden am Standort Parsdorf arbeiten. Das Bundeswirtschaftsministerium und das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unterstützen das Vorhaben im Rahmen des europäischen Förderprozesses IPCEI (Important Projects of Common European Interest). Der Betrieb werde über regenerativ erzeugten Strom erfolgen, unter anderem erzeugt über Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Gebäudes, betont BMW.
In der ersten Phase des Hochlaufs werden in Parsdorf die Anlagen für die Elektroden-Produktion installiert und eingefahren. Hier werden Rohstoffe wie Graphit oder Nickeloxide für die Batterieelektroden dosiert und gemischt. Anschließend erfolgt die Beschichtung der Metallfolien und die finale Verdichtung. In der zweiten Phase sollen die Anlagen für die nachfolgende Zellmontage und Formierung installiert werden. Dort werden die Elektroden mit den weiteren Subkomponenten zu Batteriezellen verarbeitet, formiert und auf ihre Qualität geprüft. Der gesamte Hochlaufprozess erstreckt sich über rund ein Jahr. Im Laufe des nächsten Jahres soll die seriennahe Batteriezellproduktion im Kompetenzzentrum in den Regelbetrieb übergehen.
In Parsdorf werde an innovativen Produktionsprozessen und -anlagen gearbeitet, die auch in der Serienproduktion eingesetzt werden können, erklärt BMW. Man produziere dort Batteriezell-Muster für die nächste Generation Batterietechnologie, die in der ab Mitte des Jahrzehnts eingesetzten Plattform „Neue Klasse“ zum Einsatz kommen. Mit der Neuen Klasse vollziehe das Unternehmen im elektrischen Antrieb einen großen Technologie-Sprung. Die Energiedichte der künftigen Generation an Lithium-Ionen Zellen solle deutlich erhöht und die Kosten beim Materialeinsatz und in der Produktion gleichzeitig gesenkt werden. Das CMCC solle dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
„Mit dem CMCC vervollständigen wir unser Know-How entlang der Wertschöpfungskette von der Entwicklung der Batteriezelle über die Fertigung von Modulen und Antriebskomponenten bis zum Verbau fertig montierter Hochvoltbatterien in unseren Fahrzeugwerken“, so Fallböhmer. „Analog zum BCCC im Bereich Zellforschung wird mit der seriennahen Fertigung in Parsdorf eine Instanz für die Batteriezellproduktion entstehen. So können Experten der BMW Group auf Augenhöhe mit den Zellherstellern diskutieren und Prozesse und Technologien optimieren.“
Die BMW Group bezieht ihre Batteriezellen von den hier führenden Zellherstellern aus Asien. Die weitere Wertschöpfung erfolgt beim Automobilhersteller, also die Zellvorbereitung, Modul- und Hochvoltbatterieproduktion. Die Produktion von E-Antriebskomponenten verteilt sich im Produktionsnetzwerk des Konzerns auf diverse Standorte. So werden Hochvoltbatterien, Batteriemodule und -komponenten in Deutschland in den Werken Dingolfing, Regensburg und Leipzig produziert. Weitere E-Antriebsumfänge sind im Werk Spartanburg in den USA und im Joint Venture BMW Brilliance Automotive in China angesiedelt.
ChristianB meint
Kann die neunmalklugen Kommentare hier nicht nachvollziehen. BMW macht es so wie es z.B. Apple auch macht: Grundlagenforschung und Produktdesign sowie Musterfertigung bleibt im Haus, produziert werden sie dann dort es es am günstigsten umsetzbar ist. Analog Apple und Foxconn. Apple ist ganz erfolgreich mit dieser Strategie.
TM3 meint
Ahja .. der war gut, wahrscheinlich produziert Foxconn auch bald die BMWs
Freddy K meint
Bei BMW ists ja nicht awesome und so innovative…
Tesla machts genauso. Das is gaaaanz was anderes…..
Kann man sich nur halt wundern. Die Intention derer Art Kommentare ist ja eher wegen „kann gar nicht sein, deutsche können doch nix“
TM3 meint
Sie wollen nicht! Schau doch mal was die Vorstände von sich geben.
Kokopelli meint
Welches Batteriezellformat hat BMW entwickelt? Die Antwort ist…oh Wunder…keins…Aber solange man alles will (Verbrenner, Hybride, BEV und H2) wird da auch nicht viel passieren. Diese Vielfalt muss man sich als kleiner Hersteller erstmal leisten können.
LOL meint
Opa ist nicht mehr so cool wie früher, die Zeit ist um
Klaus Schürmann meint
Wie bitte ? BMW sagt den Chinesen welche Zellen BMW sich wünscht ? Darauf warten die Hersteller in China geradezu begierig, dass ein „großer deutscher Hersteller von Verbrennerautos“ ihnen endlich erklärt, welche Zellen er sich wünscht ?
Freddy K meint
Ach….Und bei Tesla ist das dann awesome….innovative….unbelievable….
Als ob die Chinesen dann auf Tesla warten…
It’s the same……
TM3 meint
Aktuell größter Abnehmer der Zellen, klar wird der bevorzugt
Kokopelli meint
Leg mal deine Anti Tesla Brille ab.
Tesla ist einer der größten Abnehmer von Batteriehellen, BMW ist dagegen eine kleine Leuchte…104.000 BEV in 2021…Tesla fast Faktor 10.
Aber klar dass dir das als Mr. VW und Anti Tesla nicht passt.
Tesla betreibt seit Jahren ein eigenes Joint Venture mit Pamasonic. Was hat BMW zu bieten? Nichts dergleichen. Zipse ist mutlos, kann und will sich nicht fokussieren.
VW und Daimler nehmen die Zukunft in die Hand.
LOL meint
vor allem möchte Tesla es wirklich und die anderen machen es nur weil sie müssen
TM3 meint
Mir erschließt sich der Sinn noch nicht so ganz …
„Das trage dazu bei, zukünftige Lieferanten bei der Zellproduktion entsprechend den eigenen Vorgaben zu befähigen und damit die Produktion von Batteriezellen hinsichtlich Qualität, Leistung und Kosten weiter zu optimieren. Eine eigene Batteriezellfertigung in Großserie schließt das Unternehmen weiter aus.“
denkt man ernsthaft, dass man den Marktführer in dem Bereich hier besonders hilfreich sein kann und was hat man davon, wenn BMW mit dem langweiligen Wachstumsprognosen (~3Mio Fahrzeuge bis 2030, 50% BEVs?) die Zellen bei CATL, LG und Co. einkauft, dann aber nicht die Produkte nimmt, die Millionenfach hergestellt werden sondern eine Sonderlocke haben will? Glaubt BMW ernsthaft, dass man damit bessere Zellen bekommt und denkt man nicht, dass das sehr teuer und unwirtschaftlich wird? Oder ist genau das die Absicht um dann wieder sagen zu können, dass man alles dafür tut aber die Verbrenner sind am Ende doch besser?
Abgesehen davon war ich überrascht, dass es Letzens hieß man wolle doch noch mit Partnern Zellfabriken bauen? Oder war das nur blabla?
Gunarr meint
Die asiatischen 08/15 Zellen passen nicht zum Geschäftsmodell von BMW, darum muss etwas eigenes entwickelt werden. Am besten wären Zellen, die theoretisch ewig halten, wo aber ein paar zerbrechliche Plastikteile mit eingebaut werden, damit es ab und zu mal was zu reparieren gibt.
elbflorenz meint
Mmhhh … klingt gut :-)
BMW bräuchte Akkuzellen mit Steuerketten, die regelmäßig getauscht werden … mindestens aber sollte die Batteriekühlflüssigkeit aller 20.000 km oder 2 Jahre gewechselt werden …
BEV meint
Ölwechsel.. unbedingt, muss sein
Die Bremsscheiben rosten auch von allein ohne sie großartig zu nutzen, gehört heute schon zu jedem BMW .. damit man regelmäßig was zu wechseln hat
Flo meint
Batteriezellforschung ist der Deckname für Nephron-Maximierung. Im Ernst, BMW hat Probleme damit zu akzeptieren, dass Zellen ein Massenprodukt sind und wird dann sicher einen Marketing-USP-Begriff für die Zellen vergeben. Dumm nur, dass die Reichweitentests nicht lügen. Geld ist halt noch genügend da und vermutlich ist dieses Zentrum auch ein Zugeständis an den Betriebsrat.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Es geht einfach darum, Subventionen abzukassieren, um dann den wahren Innovationstreibern hinterher zu entwickeln. Das kann meines Erachtens nicht klappen, aber wenn Geld auf der Staatsstraße liegt, kann man sich auch mal kurz bücken, um es aufzuheben.
TM3 meint
Denke auch .. schockiert mich zu sehen, dass eine ProduktionsHalle aufgestellt wird in der nichts produziert wird .. nur zum Spaß, das muss was mit Geld und Schwein zutun haben
Welcher ernstzunehmende Batterieforscher will sich da rein setzten um am Ende nichts gemacht zu haben?