Lightyear hat ein Update zum nahenden Start der Serienproduktion seiner Elektro-Limousine mit integrierten Solarzellen gegeben. Die Kerntechnologie des One sei validiert, der Fokus liege jetzt auf der Bereitstellung der Fahrzeuge, teilte das niederländische Start-up mit. Wichtige weitere Schritte seien unter anderem Crashtests sowie die Straßenzulassung.
Sobald alle Tests abgeschlossen seien, stelle man dem Auftragsfertiger Valmet Automotive die finalen Details zur Verfügung, so Lightyear. Ab dem Spätsommer sollen die ersten Exemplare des One in Finnland vom Band rollen. Die ersten 150 Exemplare „One Pioneer Edition“ zu einem Preis von 150.000 Euro sind Unternehmensangaben nach bereits ausverkauft. Für die weiteren Fahrzeuge wird ein wesentlich höherer Preis aufgerufen: Die „Limited Edition“ genannte zweite reservierbare Modellreihe kostet 250.000 Euro.
Im vergangenen Jahr fuhr ein Prototyp des One 440 Meilen (708 km) mit einer Batterieladung. Dafür haben die Entwickler die Aerodynamik und Effizienz des Systems in den Mittelpunkt gestellt. Mit der integrierten Solar-Technologie soll die 60-kWh-Fahrbatterie an einem sonnigen Tag für etwa 45 Meilen (72 km) geladen werden können.
Mit der für den One entwickelten Technologie plant Lightyear ein zweites Modell. Der Two soll mit einem geplanten Preis von 30.000 Euro deutlich erschwinglicher werden und 2024/2025 auf den Markt kommen. Interesse am Two gebe es schon, erklärte Lightyear jüngst: Der niederländische Carsharing-Marktführer The Sharing Group wolle den One ab 2023 anbieten und 2024 bis 2025 rund 5000 Two in sein Portfolio aufnehmen. Bereits im letzten Jahr hieß es, dass der Leasing- und Fuhrparkmanagement-Anbieter LeasePlan 5000 Exemplare des zweiten Modells reserviert habe.
Lightyear wurde 2016 gegründet und beschäftigt heute laut einer Mitteilung über 450 Mitarbeiter. Das Team bestehe aus einer Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Namen aus der Automobil- und Technologiebranche. Den ersten fahrenden Prototyp des One hatte das Start-up im Sommer 2019 vorgestellt. Für seine Pläne konnte das Unternehmen 2021 fast 100 Millionen Euro einsammeln.
David meint
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hu.ms meint
„72 km an einem sonnigen tag“.
Da muss das auto den ganzen tag voll in der sonne stehen. Im schatten von häusern, bäumen u.ä. sind es schnell mal nur die hälfte.
Ist ein nettes gimmick, aber nicht kaufentscheidend.
hu.ms meint
Und die „708 km“ sind kein wltp-wert – vermutlich bei optimalsten bedingungen erreicht – also kein vergleichswert mit anderen BEV.
McGybrush meint
Glaube in 2050 wird man dieses Auto genau so wahr nehmen wie heute den EV1 von GM.
Ein Auto was in die Geschichte eingeht, aber nicht wegen der riesigen Stückzahlen. Ich sehe keine Käuferschicht die damit auch fährt. Nur Sammler wo sich dieses Auto zu 10 anderen Autos dazu gesellt und nicht gefahren wird.
Klaus Schürmann meint
Schon richtig ist, dass der mit alten Bleiakkus betriebene EV 1 von GM „in die Geschichte eingegangen worden“ ist. Nur konnte man das Auto damals in den USA nicht kaufen, sondern nur leasen ! Nach dem Leasingende wurden die EV1 zum Teil mit „Gewalt“ den Leasingnehmern weggenommen, weil GM den größtenteils sehr zufriedenen Kunden die Autos nicht verkaufen WOLLTE und die Autos eingestampft wurden ! Das war Anfang der 1990 er ! Erst Anfang der 2010 er ist es einer kleinen Firma gelungen, mit von Handyakkus mit elektrischer Energie betriebenen Autos den Weltmarkt zu verändern …
Benny meint
Kleine Korrektur dazu: Das Einstampfen war Ende der 1990er Jahre und ein echtes Armutszeugnis für GM – übrigens gibt es auf YouTube noch den zum EV1 gehörenden Werbespot. Zu Beginn hatte der EV1 Bleiakkumulatoren, die dann für Version 2 in NMH (Nickel-Metallhydrid) verbessert wurden. Damit hatte der EV1 eine Reichweite von 225 km (!) – Ende der 90er Jahre. Was wäre heute, wenn damals weitergeforscht und entwickelt worden wäre!? „Who killed the electric car?“ von 2006 ist dazu sehenswert
Am Ende waren es dann eine kleine Schrauberwerkstatt, die etwas gewagt hat und über Wagniskapital von Elon Musk einen langsamen und heute dynamischen Wandel eingeleitet hat.
MAik Müller meint
225km reichen für viele Anwendungen. Das Projekt wurde absichtlich von der Öllobby eingestampft.
Randy meint
Der Akku des EV1 kostete schon in der Herstellung 20.000 Dollar, GM war einfach nicht bereit die noch verbliebenen 800 Fahrzeuge mit Ersatzteilen zu versorgen, bzw. diese vorzuhalten. Im Leasingvertrag gab es auch nie eine Klausel dass die Fahrzeuge am Ende der Laufzeit übernommen werden konnten. Die Entwickler des EV1 sind nach Ende des Projekts zu Tesla.
alupo meint
Wer?
Sandy Munro vielleicht?
Oh, der war ja bei Ford. Wo war er vorher?
David meint
Die Verschwörungstheorien um den EV1 werden von Gläubigen der Tesla-Religion geschürt. Dabei ist es eine völlig übliche Geschichte, Technologieträger zu testen, in dem man sie für die Alltagsnutzung verleased und sie nachher wieder einsammelt, macht BMW bei seinen Wasserstofffahrzeugen ebenso.
Auch sind die Entwickler des EV1 nicht zu Tesla gewandert, denn 1997 war die Weiterentwicklung abgeschlossen. Da gab es Tesla noch gar nicht. Bei GM wurden nahtlos weitere Forschungen am Elektroauto betrieben. Als als nächstes Serienauto wurde ab 2004 der Volt entworfen, der 2008 vorgestellt wurde und hier Ampera hieß. Ab 2010 wurde übrigens bei GM das nächste reine Elektrofahrzeug für die Serie entworfen. Es war der Bolt, der 2015 vorgestellt wurde.
Anders als Tesla waren bei GM auch die frühen Elektrofahrzeuge erschwinglich. GM ist also definitiv Pionier der heutigen Elektromobilität.
Ben meint
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Benny meint
Ob das Verschwörungstheorien sind, wenn EV1-Besitzer dagegen protestieren, dass die von ihnen genutzten Fahrzeuge verschrottet werden? Da bin ich komplett anderer Meinung. GM hat diese Entwicklung einfach verpennt und falsch eingeschätzt! Es gab zuvor bereits unzählige Versuche (auch Feldversuche in Deutschland unter Frau Merkel als Umweltministerin der 90er Jahre). Wie viel Potential damals schon in E-Autos steckte, wissen nur diejenigen, die sich damals damit beschäftigt haben. Und die lesen hier sicherlich nicht mit ;-).
Ein echter Pionier der Elektromobilität war der Coburger Maschinenfabrikant Andreas Flocken im Jahr 1888, da war GM noch weit davon entfernt ein Pionier auf diesem Gebiet zu sein…
siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Flocken_Elektrowagen
Randy meint
@David
Der Chefentwickler des EV1, Wally Rippel, und zwei weitere Entwickler sind 2006 zu Tesla. W.Rippel ist dort 2008 wieder ausgeschieden.
Herbs meint
Ich drücke die Daumen, rätsele aber immer noch welcher Kundentyp 250.000€ für das Auto zahlen wird, da ja scheinbar weder das „Luxus“ (Massage auch im Kofferraum), noch das „Sport“ (1/4 Meile im 8s), noch das „Gadget“ (L5 Autonomie Ende des Jahres) Segment so richtig angesprochen werden.
Quallest meint
Eigentlich diejenigen die Effizienz haben wollen. Aber leider ist das den meisten Leuten egal, vor allem jenen die Dienstwagen bekommen und somit auch die Betriebskosten. Das sind wahrscheinlich über 90 Prozent der Kunden in diesem Preissegment zumindest in Deutschland
Herbs meint
Aber deshalb eine viertel Million ausgeben?
Für das Geld kann man auf anderem Wege deutlich mehr fürs Klima machen… also zB ein Model S plus völlig überdimensionierte PV Anlage.
Petzi meint
Mit dem Geld ist man eher Investor und hilft, dass das nächste Modell Wirklichkeit werden kann.
Herbs meint
Oder Spender ohne Quittung aber mit Auto.
Tobias meint
Ein zweites Auto ab 30.000 Euro…?
So wie Tesla schon behauptet hat, dass das Model 3 ab 35.000 Euro verkauft werden soll… 🤣
Und wieviel kostet die Karre jetzt? 50.000 aufwärts…
Ruffy Uzumaki meint
Du hast es immer noch nicht verstanden? Tesla versprach, dass es ein M3 in den USA für 35k Dollar geben wird und das tat es. In den Staaten werden die Preise ohne MWST angegeben, da alle Staaten verschiedene MWST haben.
Das Auto gab es und gibt es nun nicht mehr, Versprechen gehalten.
Randy meint
Es gab nie ein M3 für 35k, das war ein Trick! Tesla rechnete die US Förderung und zu erwartende Spritersparnis mit ein. Konkret war der Preis 42.900 Dollar.
alupo meint
Doch, das gab es.
Könnte sogar sein, dass ich noch einen Screenshot davon habe…
elbflorenz meint
Na hoffentlich geht Valmet mit der Produktion von den Autos aus den Start-up-Buden nicht insolvent. Sono will ja den Sion auch dort bauen lassen … Betonung liegt auf „will“ …
Franz Mueller meint
Valmet hat keine Alternativen. Richtige OEMs lassen da nicht mehr produzieren.