Die Fahrer von Elektroautos sollten sich laut Auto Motor und Sport nicht auf die Ladepläne ihres Routenplaners verlassen. Ein Test der Systeme von BMW, Mercedes, Renault, Polestar und Tesla zeige, dass drei davon erhebliche Schwächen haben.
Das Hauptproblem von BMW, Renault und Polestar sei, dass sie die Ladezeiten nicht verlässlich planen: Oft seien die Batterien noch relativ gut gefüllt, es würden deshalb für die Teststrecke von Stuttgart über München nach Jena zu viele Stopps eingeplant. Auch würden nicht immer leistungsstarke Säulen angefahren, obwohl sie frei und an der Strecke liegen.
Bei BMW wird man laut dem Test schon mit einem zu zwei Drittel gefüllten Akkupaket zum Laden gedrängt. Sei man deshalb an der Ladestation vorbeigefahren, werde man zurückgeführt. Auch der Polestar kalkuliere nicht realistisch: Oft prognostizierte das Navigationssystem eine Restkapazität beim Ladepunkt von 10 Prozent, angekommen habe die Batterie aber noch 25 bis 30 Prozent. Auf der Teststrecke hätte man einen Ladevorgang einsparen können.
Besonders schwach ist Auto Motor und Sport zufolge die Ladeplanung bei Renault: Beim ersten Ladestopp verzögerte sich die Ankunftszeit um eine Stunde, weil angeblich alle Säulen belegt waren. Das sei zum einen nicht der Fall gewesen, zum anderen habe Renault auch keine der verfügbaren Alternativstandorte ausgewählt. Entlang der Strecke habe das Navigationssystem leistungsschwache Ladesäulen mit langen Ladezeiten vorgeschlagen, obwohl leistungsstarke Ladepunkte ebenfalls verfügbar waren. „Einmal verließ der Renault die Autobahn, fuhr einen 23 km langen Umweg in entgegengesetzter Richtung zu einer halb privaten Innenstadtsäule mit nur 50 kW Leistung, die erst ab 15 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich ist – die Empfehlung macht der Renault um 14 Uhr“, berichten die Tester.
Renault und BMW schafften im Test nur das Urteil ausreichend, der Polestar befriedigend. Gut schnitten dagegen Mercedes und Tesla ab. Bei Mercedes waren die Prognosen laut Auto Motor und Sport präzise, die Lader meist gut gewählt. Und falls man doch einmal einen Ladepunkt auslasse und weiterfahre, finde das System schnell eine Alternative und berechne neu. Auch Tesla plane zuverlässig und reagiere flexibel auf Änderungen der Route oder höheren Stromverbrauch durch schnelleres Fahren. Allerdings hätten auch Mercedes und Tesla Schwächen. So seien nur wenige individuelle Einstellungen möglich, etwa ein Mindestfüllstand des Akkupacks bei Ankunft.
Max meint
Schade das bei Renault nicht der neue Megane E-Tech mit in die Bewertung einfließt. Der hat ja die neue Infotainment-Software von Google. Und die ist einfach genial. Hab das Auto bereits getestet und man fühlt sich direkt wohl damit.
David meint
Im Grunde genommen sind alle Ladeplaner nicht gut genug. Tesla-Gläubige sprechen ja immer alles von Tesla heilig. Aber der Ladeplaner ist eine absolute Gurke, das beweist die Existenz von ABRP. Denn das „Better“ bezieht sich auf die Tesla-Bordlösung und die App ist von Teslafans entwickelt worden. Sieht man an den Wh/km.
Dass die Bordmittel nicht so gut sind, ist nicht unbedingt nur Unvermögen der Entwickler, sondern man muss den DAU berücksichtigen: Je mehr man konfigurieren kann, desto mehr kann man total verstellen. Alle haben zu große Reserven, weil menschliche Extremfälle die benötigen.
Erfahrene Elektromobillisten kennen auf ihren üblichen Langstrecken die ersten 2-3 Ladepunkte und Ausweichmöglichkeiten auswendig. Für die eine Fahrt im Jahr, die sehr lang und ganz woanders hinführt, läßt man die Route durch ein gut konfiguriertes ABRP laufen und tuned von Hand fein. Wer braucht da die Werksnavi?
Ola meint
Mit der aktuellen Navi Software von Tesla ist ABRP nicht mehr notwendig. Das Tesla Navi funktioniert einfach sensationell gut und hat mittlerweile genügend Funktionen.
Tesla-Fan meint
Weiter unten macht jemand den Porsche Ladeplaner madig.
Schreite bitte ein David!
Powerwall Thorsten meint
David, ist heute schon wieder Murmeltiertag?
Ich höre den von Dir verzapfen Mist zum Tesla Routenplaner glaube ich schon zum 5 Mal.
Dein Problem ist: dadurch bleibt der von Dir verzapfte Mist trotzdem einfach nur Mist, da Du seit Jahren keinen aktuellen Routenplaner mehr gesehen hat – wahrscheinlich sogar noch nie!
Porsche FUD David wird langsam langweilig.
Tesla-Fan meint
Wir brauchen ABDC – A Better David Commenter
Das Original ist einfach nur schlecht!
Shullbit meint
«Aber der Ladeplaner ist eine absolute Gurke, das beweist die Existenz von ABRP.»
Aua. Die Argumentation grenzt an intellektuelle Beleidigung. Das Glasfaser schlecht ist, beweist die Existenz von ADSL….
ABRP wurde vor knapp 5 Jahren geschaffen und ist halt heute immer noch da. Vorteile gegenüber dem Tesla Navi gibt es kaum noch, dafür aber Nachteile, schließlich kann ABRP nicht live konkrete Fahrzeug- und Wetterdaten in die Kalkulation einbeziehen.
Auch „erfahrene Elektromobillisten“ erleben je nach Temperatur, Regen, Verkehr etc. unterschiedlichste Verbräuche und in der Folge Ladenotwendigkeiten. Bei einem Verbrenner fand ich ein integriertes Navi (tendenziell immer überteuert und mit veralteten Kartendaten) absolut verzichtbar. Bei einem Elektroauto nicht.
Kokopelli meint
Du kommst zumindest bei BMW, Porsche, VW, Kia, Hyundai und Co. zu dem richtigen Schluss: Wozu brauche ich das Werksnavi…Taugt eh nicht, da die meisten Hersteller auf dem Dienst Here basieren.
Das Display reicht um Apple CarPlay oder Android Auto laufen zu lassen. Ganz egal ob ICE oder BEV…Schön, dass sich wenigstens Tesla für Google Maps im Standard entschieden hat und keine Krücke selbst programmieren…Jetzt noch Routenalternativen und es wäre noch besser.
Jey Snipe meint
Eine Ergänzung, die den Testern entgangen sein dürfte: Die Ladeplanung bei BMW (die anderen kennen ich nicht aus eigenem Erleben) lernt. D.h. sie richtet sich nach den Fahrgewohnheiten – und geht zu Anfangs davon aus, dass der neue Eigner seinen elektrischen BMW genau so (schnell) bewegt wie zuvor seinen Verbrenner. Mit der Zeit werden die Ladeempfehlungen jedoch besser (die Intervalle länger), mit dem OTA Update 07/22 kommen außerdem neue Funktionen, u.a. kann man selbst festlegen, wie viel Mindest-SOC noch im Akku sein soll, wenn man an die Lade rollt. (Diese Funktion hätte ich bei Tesla auch gerne gehabt).
Nach nun knapp 3 Monaten und rund 5000 Kilometern außerhalb der Supercharger-Welt kann ich jedenfalls sagen, dass es noch zu keinem einzigen Lade-Fail kam, weder waren angesteuerte Charger besetzt noch waren sie defekt. Da habe ich tatsächlich Schlimmeres erwartet.
Also ich bin bis dato sehr zufrieden :-)
Duesendaniel meint
Interessant, dass VW gar nicht in diesem Test vorkommt. Ist ja nur der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt.
BEV meint
Wahrscheinlich war VW Routenplaner einfach zu schlecht ;-)
Es fehlt die Info welche Fahrzeuge mit welchem Stand getestet wurden, hier hat sich ja in letzter Zeit einiges getan.
Aber ja der Routenplaner im EQC war schon recht gut. Im iX3 hingegen noch nicht.
Wenn Polestar gut ist, dann wird Renault künftig auch gut sein. Google
Meiner_Einer meint
Steht alles im entsprechenden AMS Artikel…. BMW bekommt ab 07/2022 ab Werk eine bessere Version. Ab Herbst OTA auf die bereits ausgelieferten Fahrzeuge.
Tesla-Fan meint
„Volles Potenzial für den geilsten Ladeplaner“ würde David sagen und 7500€ dafür verlangen.
Ein Test einer Zeitschrift bezieht sich immer auf den verfügbaren IST-Stand und nicht, was für die Zukunft versprochen wird.
Duesendaniel meint
Laut n*xtm*ve ist VW mit dem SW-Stand 3.0 sogar besser als alle anderen und das auf einem eigenem Betriebssystem. Ich bin mit dem 2.3 – Stand schon ganz zufrieden. Am zuverlässigsten ist eben immer die eigene Erfahrung ;-)
GerhardF meint
Als Fahrer eines Porsche Taycan RWD kann ich zu „VW-System“ vielleicht etwas sagen:
Man weiß ja nicht genau, woher bei Porsche die Software dafür kommt, ob von VW oder auch selbst entwickelt.
Jedenfalls:
Man ist verloren, wenn man sich auf die Porsche-Charging-Planner-Software verlässt: Die leitet einen von der Autobahn ab an langsame Lader entfernt von jeglichem Sinn.
Die Konzentration auf Inonity-Lader (an den Autobahnen) ist dagegen sinnvoll: Bei jeder längeren Fahrt sollte man daher dieses Ladenetzwerk im Blick haben und die Distanzen danach planen – das funktioniert nach gewissen Lerneffekten gut. Die Ladungen sind schnell und werden in den ersten 3 Jahren mit 33 Ct pro KWh berechnet – das ist auch gut.
Jedoch: Warum kann man mit dem Charging Planner diese Stationen nicht priorisieren? Das PZ hat darauf keine Antwort…..
dpbenne meint
Da bin ich voll bei dir. Beim manuellen Suchen nach Ladestationen kann man die Geschwindigkeit auswählen, aber bei der automatischen Routenplanung nicht. Das ist komisch.
Jedoch muss ich sagen, dass die automatische Planung bei mir bisher gut gepasst hat.
BTW: Das MIB3 Premium im Taycan wurde gemeinsam mit Audi entwickelt. VW hat da nix mit zu tun, die setzen ihren ICAS-Rechner ein.
Freddy K meint
VW’s Planer bzw. Audis funktioniert ganz gut wenn man keine speziellen Säulen perforiert. Da man aber wenn man einen Tarif hat gerne diese Säulen verwenden will klappt das nicht von Haus aus. Sprich eine Selektion ist nicht möglich.
Da muss man dann über Zwischenziele arbeiten. Könnte noch Überarbeitung vertragen das ganze.
BEV meint
das trifft aktuell leider auf alle Routenplaner zu
ich meine bei Mercedes konnte man deren Ladekarte auswählen, aber nicht einen anderen Ladetarif bzw. die Ladeanbieter einzeln selektieren, wäre schon aber da wird’s dann schon recht schnell unübersichtlich, dazu gibt es einfach zu viele
Über die Ladegeschwindigkeit könnte man wenigstens schon mal sehr viel aussortieren.
Elke Zoil meint
Das „Perforieren“ von Ladesäulen ist auch überaus gefährlich und bei Strafe verboten! :)
Teslanaut meint
Er priorisiert das perforieren!🤷🏻♂️
Freddy K meint
Wie kommt man sonst ans Innere des Stroms? Der innere Strom soll besser sein….
🤪
Freddy K meint
preferiert natürlich, nicht perforiert….😅
Tesla-Fan meint
Ich würde die Säule präferieren, wenn ich mich in den Kommentarspalten eines Elektro-Newsletter bildungssprachlich ausdrücken will. ✌️
Freddy K meint
Schön das du was gefunden hast. Darfst behalten.
Tim Leiser meint
@Tesla-Fan: sehr unsympathischer Kommentar.
Freddy K meint
Konfusius sagt:
Wer andere belehren will sollte sich erst selbst das Laufen beibringen lassen.
Freddy K meint
Ich meinte nicht Tims Kommentar…..
Tesla-Fan meint
Du machst mich völlig konfuz.
😂
Daniel meint
Hat mich auch gewundert. Bei VW kommt es aber auch auf die Software-Version an. Bei 3.0 kann man dann viele Vorgaben machen (Mindest-SOC am Lader und am Ziel, Ionity bevorzugen, WeCharge fähige Säulen berücksichtigen, Mindest-Ladegeschwindigkeit), die bei 2,3 noch nicht möglich sind. Wobei ich auch recht gut mit der 2.3 er Version zurechtkomme. Mitunter ist die Planung im Auto besser als die von ABRP. Aber, egal wie, etwas eigene Planung kann nie schaden.
Peter meint
Naja, aktuell ist es bei VW schlecht und die deutlich bessere Version 3.x geistert seit 2 Monaten durch youtube und wird in Neufahrzeugen bereits ausgeliefert, aber die Verteilung an die Bestandfahrzeuge ist verzögert.
Mit anderen Worten: Was hätte AMS bei VW testen sollen? Die neue Version, die derzeit nur Neufahrzeuge haben, oder die alte Version, die Bestandsfahrzeuge nicht mehr lange haben werden?