Plug-in-Hybride sind teurer als klassische Verbrenner und ihr Umweltnutzen umstritten. Dennoch setzen viele Hersteller auf die alternative Antriebsart und bewerben sie als praktische und wichtige Brückentechnologie auf dem Weg zu reiner E-Mobilität. Im deutschen Flottenmarkt geraten die Teilzeit-Stromer in Deutschland jedoch zunehmend ins Abseits.
Im Mai sanken die Zulassungen von Plug-in-Hybriden nach einer Auswertung des Flottendienstleisters Dataforce erneut, berichtet die Automobilwoche, der die Analyse vorliegt. Es gab demnach zum achten Monat infolge einen Rückgang.
Mit knapp 9550 Einheiten haben die Plug-in-Hybrid-Neuzulassungen laut Dataforce im relevanten Flottenmarkt um mehr als 18 Prozent unter dem Vorjahresmonat gelegen. Seit Januar seien die Neuzulassungen sogar um 23,8 Prozent auf 45.100 Einheiten zurückgegangen. Dabei hat sich der Flottenmarkt insgesamt deutlich besser entwickelt: Im Mai 2022 ging es lediglich 4,8 Prozent auf knapp 65.500 Pkw-Neuzulassungen nach unten. Seit Jahresbeginn gab es ein Minus von 6,8 Prozent auf 321.000 Einheiten.
Im Vergleich zu den beiden Vormonaten mit Rückgängen von 8,8 Prozent und 23,1 Prozent zeige der Trend wieder leicht nach oben, sagte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies der Automobilwoche. Nachdem die meisten Schwierigkeiten mit fehlenden Kabelbäumen aus der Ukraine behoben seien, werde sich der Markt wieder stabilisieren.
Plug-in-Hybride könnten auch künftig weiter Anteile verlieren, da sie im nächsten Jahr preislich deutlich an Attraktivität einbüßen: Die Stromer-Prämie „Umweltbonus“ wird voraussichtlich nur noch 2022 neben Elektroautos auch für Plug-in-Hybride gezahlt. Letztere subventioniert der Staat derzeit mit bis 4500 Euro. Signale aus dem Handel deuten darauf hin, dass sich die Kunden bereits von der Technologie abgewandt haben. „Der Plug-in-Hybrid befindet sich zunehmend im Beerdigungsstatus“, so jüngst Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe.
Dagobert meint
Das dürfte wohl hauptsächlich daran liegen, dass PHEVs beim gesamten VW-Konzern aktuell praktisch nicht bestellbar sind.
Daniel S meint
Endlich
Yoyo meint
Zitat:
„Der Plug-in-Hybrid befindet sich zunehmend im Beerdigungsstatus“, so jüngst Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe.
Kann das jemand auch mal Hildgard Müller vom VDA mitteilen, damit sie endlich mal von dem toten PHEV-Gaul absteigt?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hildegard Müller sagt nur das, was ihr der VDA vorschreibt; dafür wird sie bezahlt.
Skodafahrer meint
Der PHEV Antrieb bietet vor allem Vorteile für Automobilzulieferer, Werkstätten und die Mineralölindustrie.
Die meisten Mitglieder im VDA sind Automobilzulieferer.
Nur die Automobilhersteller entscheiden, welche Modelle, mit welchen Antrieben wirklich gebaut werden.
FahrradSchieber meint
Wieso, Hildegard Müller lag doch richtig.
Sie sagte, dass PHEV „Wegbereiter für die Elektromobilität“ wären (ist eingetreten) und die PHEVs eine staatliche Förderung benötigen (auch richtig, wie man ja jetzt scheinbar sehen kann…).
Kommt jetzt halt alles nur schneller, als Frau Müller sich das gedacht hat ;-)