Das schwedische Akku-Start-up Northvolt hat Anfang Juli die Unterzeichnung einer Wandelanleihe in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar bekannt gegeben. Damit will das Unternehmen die Ausweitung der Produktion von Batteriezellen und Kathodenmaterial in Europa finanzieren.
Größter Anteilseigner von Northvolt ist der Autohersteller Volkswagen, der auch dieses Mal frisches Kapital freigab. Weitere Mittel steuerten AMF, Ava Investors, Baillie Gifford, Folksam Group, PCS Holding, Swedbank Robur und TM Capital bei. „Wir sind stolz und dankbar für die Unterstützung und das Vertrauen dieser erstklassigen Investoren und Partner. Wir werden weiterhin hart daran arbeiten, das Versprechen einzulösen, das wir ihnen gegeben haben, die grünste Batterie der Welt zu bauen“, sagte Northvolt-Mitgründer und -CEO Peter Carlsson.
Seit der Gründung im Jahr 2016 hat das Start-up rund acht Milliarden Dollar in Form von Eigen- und Fremdkapital erhalten. Im vergangenen Jahr sammelte das Unternehmen 2,75 Milliarden Dollar ein und wurde bei der Runde mit fast zwölf Milliarden Dollar bewertet. Ende 2021 hat Northvolt in Schweden seine erste Großfabrik eröffnet. Zu den Kunden gehören unter anderem BMW, Scania, VW und Volvo.
Derzeit baut Northvolt Produktionskapazitäten auf, um Aufträge im Wert von Unternehmensangaben nach 55 Milliarden Dollar zu erfüllen. Die Schweden wollen die gesamte Wertschöpfungskette der Batterie abdecken, einschließlich der Produktion und des Recyclings von Kathodenmaterial. Durch sein Recyclingprogramm möchte Northvolt bis 2030 die Hälfte seines Rohstoffbedarfs aus recycelten Energiespeichern decken.
Northvolt hat Ende vergangenen Jahres seine erste Batteriezelle in seiner Fabrik Northvolt Ett im schwedischen Skellefteå produziert, die ersten kommerziellen Lieferungen fanden im Frühjahr 2022 statt. Derzeit im Fokus stehen laut einer Mitteilung der Hochlauf und die Erweiterung von Northvolt Ett, die Errichtung einer „Gigafactory“ im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens mit Volvo in Göteborg und eine dritte Großfabrik in Heide, Schleswig-Holstein. Es wird zudem eine Kathodenfabrik in Schweden errichtet.