Das chinesische Elektroauto-Start-up NIO hält an seinen Plänen fest, ab diesem Jahr auch in Deutschland Kunden zu bedienen. Gestartet ist die Europa-Expansion bereits Ende 2021 mit einem Pilotprojekt in Norwegen. Das Geld für die Eroberung weiterer Märkte hat das zwischenzeitlich finanziell in Bedrängnis geratene Unternehmen eigenen Abgaben nach.
„Wir starten im vierten Quartal in Deutschland mit dem ersten Fahrzeug, der Limousine ET7“, sagte Group Vice President Hui Zhang der Automobilwoche. Anschließend sollen die Niederlande, Schweden und Dänemark folgen.
Zhang räumte ein, dass NIO wie andere Autobauer mit Problemen der Branche wie Preissteigerungen zu kämpfen habe. Vor allem die Preise für Batteriezellen seien gestiegen, damit müssten aber alle umgehen. An der Versorgung mit Computerchips, die infolge der Coronakrise seit längerem Mangelware sind, arbeite das Unternehmen seit zwei Jahren „sehr intensiv“.
Der Lockdown wegen der Pandemie am Hauptsitz Shanghai sei mittlerweile beendet, was im Juni einen Rekordmonat bei den Auslieferzahlen ermöglicht habe, so der NIO-Manager. Das Start-up habe knapp 13.000 Elektroautos ausgeliefert, was ein Plus von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei. Das zweite Quartal liege mit 25.000 Fahrzeugen um 14,4 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Seit der Gründung im Jahr 2014 habe die Marke mehr als 200.000 Autos abgesetzt.
In den zwei Werken in China hat NIO laut Zhang Kapazitäten für 600.000 Fahrzeuge. Eine zusätzliche Fabrik in Europa zu bauen, sei momentan nicht geplant. Mit Blick auf die Finanzen sagte der Manager, dass etwa acht Milliarden Dollar an Barmitteln zur Verfügung stünden. Damit sei man gut finanziert.
Die aktuell gute Finanzsituation erlaubt es dem Start-up, auch hierzulande mit einem Netz an Batteriewechselstationen zu planen. In China wurde kürzlich der 1000. Standort eröffnet. Derzeit ist die dritte Generation der automatisierten Wechselstationen in Entwicklung. NIO treibt zudem den Ausbau und die Technik eigener Ladestationen und weiterer Services voran.
Daniel S meint
Warum werden hier ausländische Fahrzeuge oft pauschal und im Voraus schlecht geredet obwohl die Fahrzeuge noch gar keiner real gesehen hat oder gefahren ist?
JustMy2Cent meint
Daß ausländische Fahrzeuge pauschal schlecht geredet werden ist mmn nur ein subjektiver Eindruck von dir. Das Aussehen ist sowieso Geschmacksache. Im Falle von Nio würde ich den Fokus hauptsächlich auf deren Batterie-Wechselsystem lenken wollen. Darüber kann man dann trefflich streiten, ob es Sinn macht oder nicht.
Ich persönlich würde es nicht wollen, da ich mir vorstellen kann, daß der zusätzliche logistische Aufwand einen Schnellwechselvorgang an Stelle eines Schnellladevorgangs zwar schneller macht, aber garantiert nicht billiger. Außerdem müssen Batterien in den Wechselstationen auf Vorrat gehalten werden. In Anbetracht knapper Resourcen halte ich das für nicht klug. Ausserdem halte ich das Fehlerpotenzial eines Wechselvorgangs für deutlich höher als bei einem Schnellladevorgang.
TMS100DM3LR/SR meint
Genau so ist es. Mittlerweile 240’km zurückgelegt. Wartungskosten? = 0 (Null). Servicekosten? Knapp 500€. Im Vergleich dazu hätte ich mit meinem Verbrenner ein Vermögen ausgegeben.
TMS100DM3LR/SR meint
Sollte die Antwort auf @Powerwall Thorsten gelten…
MAik Müller meint
Warum fahren Sie sinnlos so viel rum?
Ich habe auch 270’km zurückgelegt in 20 Jahren mit EINEM Fahrzeug.
Das ist mit einem heutigen Akku unmöglich!
Im Vergleich dazu hätte ich mit ZWEI Eautos ein Vermögen ausgegeben.
JustMy2Cent meint
– Was ist das denn für ein sinnloser Whataboutism?
– Hast du etwa die Deutungshoheit, welche Fahrten sinnlos sind und welche nicht?
– Wer gibt dir die Gewissheit, daß es mit einem heutigen Akku nicht möglich ist 270’km zurückzulegen?
Die letzte Frage kann ich dir beantworten:
– Diese Aussage ist Humbug!
MAik Müller meint
@JustMy2Cent es gibt bisher KEINEN Akku der 20 Jahre funktioniert. Punkt.
David meint
Wer soll ihn kaufen? Er wird kein Preisbrecher sein können, die Technik ist eher so mittel und der Kundendienst wie bei Tesla. Also quasi gar nicht vorhanden. Und diese Akkuwechselgeschichte macht in Deutschland keiner.
Powerwall Thorsten meint
The best Part is no part! – the best service is no service!
Also unser BMW i3 brauchte 2 Jahre keinen Service und unser Tesla bisher auch nicht – der fährt einfach.
Für die 380€ €, die Du bei Deiner 1Jahres Inspektion bei Porsche hingelegt hast bezahle ich lieber 2 Jahre Urlaubsfahrten am Supercharger.
Aber jeder, wie er will 😉
MAik Müller meint
Wie Bitte? Was soll nach lächerlichen 2 Jahren am Fahrzeug defekt sein.
alupo meint
Der Service von Tesla ist inzwischen sehr gut.
Aber das passt wohl nicht in das eigene Weltbild eines Stinkerfanboys wenn man ein Auto eines Luftverpesters fährt, dessen CO2 darüberhinaus weit davon entfernt ist von dem, was Tesla als reiner BEV Hersteller erreicht. Und zwar heute bzw bereits seit über 10 Jahren und nicht erst in 10 Jahren. Sogar die überaus dreckigen Diesel fahren immer noch frei herum. Zusammen mit den Benzin-Direkteinspritzern.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Randy meint
@alupo
Du bist doch hier der größte Heuchler! Dein Prius fährt mit Benzin, den hast du in die Familie “ abgeschoben“, an deine Kinder. Also an die nächste Generation, die du eigentlich schützen müsstest vor dem Klimawandel und Umweltverschmutzung. Hier mit Aktien und Vermögen prahlen, da hättest du deiner Familie längst ein zweites BEV kaufen können und den Stinker verschrotten. Dir geht’s nicht primär um Umwelt, sondern wie früher im Prius Forum einfach prahlen wie toll dein Wagen doch ist, nur jetzt eben mit Tesla.
JuergenII meint
Die Fahrzeuge von denen sind wirklich gut, sofern man den Eignern in China glauben darf. Da werden sich auch die hiesigen Hersteller schwer tun etwas besseres dagegenzusetzen.
Allerdings würde ich NIO raten den Start ein Jahr nach hinten zu verschieben. Die jetzige Situation in der EU und speziell in D inkl. seiner Amateurregierung in Berlin lassen eigentlich nichts gutes erwarten. Das wird auch Elon zu spüren bekommen.
andi_nün meint
Die Amateurregierung die Deutschland in Energieabhängigkeit gebracht hat, hatten wir die letzten 16 Jahre.
JuergenII meint
Das stimmt in der Tat, aber sie wird von Wahl zu Wahl schlimmer. Vielleicht hatte Grönemeyer doch nicht ganz unrecht: „Kinder an die Macht“. Wobei was das dt. Bildungssystem so hervorbringt können wir ja gerade bewundern.
Noaaki meint
Nope zu Nio, die Kisten sind ringsum vollgepflastert mit Kameras. Kann mir kaum vorstellen, dass die eine Zulassung bekommen werden bzw dass die Zulassung wieder entzogen wird, wenn bekannt wird, dass die Fahrzeuge Aufnahmen an chinesische Server schicken.
Gunnar meint
Nio ist nicht der einzige Hersteller mit einem Kameragürtel. Gibt auch andere Hersteller, die sechs, acht oder zehn Kameras integriert haben und fleißig Daten ins Backend liefern.
Und natürlich werden auch die Fahrzeuge von Nio ihre Daten in ihr Firmen-Backend schicken. Da gibt es keine Probleme mit der Zulassung. Das ist nur Wunschdenken von dir.
Allstar meint
beim M3 sind alleine 2 Kameras im Innenraum installiert um die Insassen zu überwachen, zb. ob der Fahrer die Hände vom Lenkrad nimmt etc. Hat dann unmittelbar Einfluss auf verschiedene Nutzerrechte, die zb entzogen werden können.
tim Baczkiewicz meint
Echt ? Beim BMW M3 zwei Innenraum Kameras? Also falls du das Tesla Model 3 meinst…da ist nur eine Innenraum-Kamera verbaur
Torsten meint
Woher nehmen Sie die Info, dass die Innenraumkamera genutzt wird, um zu überwachen, dass die Hände am Lenkrad bleiben? Welche Nutzerrechte werden entzogen?
alupo meint
Für das Versenden von Bildern nach China sind unsere made in China Handys zuständig, also alle Apple Handys und die meisten Androidhandys.
Dass die Daten auch in die USA gehen ist denke ich auch klar.
Für diesen Service sind wir doch gerne bereit, das Handy doppelt so oft aufzuladen als wenn keine Spyware darauf installiert wäre (kann man leicht ausprobieren wenn man z.B. eine von vielen Googleapps befreite Androidversion oder gleich ein Linuxsystem aufspielt. Der Akku hält doppelt so lange bis zur nächsten Aufladung, auch was dessen Lebenszeit betrifft, und damit oft dir des Handys). Aber wir zahlen gerne den Strompreis dafùr dass unsere Daten gesendet werden.
Microsoft ist clever: sie lassen sich den Zugriff auf jede Datei auf dem PC in den nruen AGBs (ab Win 10) bestätigen. Sir schließen nichts aus.
Kasch meint
Statt Entwicklungsgelder von deutschen „Premiumfirmen“ verbraten zu lassen und Unsinn wie Akkuwechselstationen zu fertigen, hätte man sich besser im Heimatland um fortschrittliche Zellen bemühen sollen. Das wird nichts Beständiges mit der Firma – die Produkte sind und bleiben viel zu teuer.
BEV meint
das Unternehmen arbeitet wohl auch an 800V Speicher mit sehr schneller Lademöglichkeit, das spricht dafür, dass Produkte kommen, die nicht mehr über einen Wechselspeicher verfügen …
ich würde es nicht zu früh abschreiben
BEV meint
…zumal die Fahrzeuge durchaus ansprechend sind
Florian meint
ausgenommen von den Kamerabeulen ja.
FahrradSchieber meint
„Unsinn wie Akkuwechselstationen“
Verstehe ich auch nicht.
Nio plant gerade Ladesäulen mit 500 kW, da dürfte das Laden ja bald schneller sein als ein Akkutausch…
Dennoch:
Momentan führt Nio wohl 30.000 Akkuwechsel durch. Pro Tag! Es scheint dafür also eine Nachfrage zu geben.
Florian meint
Der riesen Vorteil der Akkuwechselstationen ist eben, dass sie eine dauerhafte Netzlast und keine Sprunghafte haben. In einer Zukunftsvision könnte man diese dann auch zur Zwischenspeicherung für das öffentliche Netz nutzen.
Gunnar meint
Deine Zukunftsvision wäre sehr wünschenswert, um den enormen Ressourcenverbrauch für die zusätzlichen Akkus in den Wechselstationen zu rechtfertigen. Aber ob das so kommt, ist sehr fraglich.
MichaelEV meint
Eine „dauerhafte Netzlast“ ist doch kein Vorteil, sondern in Zukunft ein großer Nachteil.
Die notwendigen zusätzlichen Akkukapazitäten einfach rein für die Stromversorgung nutzen und man macht wenigstens was sinnvolles damit. Oder man baut damit mehr BEVs, solange es bei Akkus Engpässe gibt.
BEV meint
…mal abgesehen davon warum sollte es das Netz dauerhaft belasten, wahrscheinlich werden die Speicher nicht schnell geladen, sondern eher langsam, ja, aber wie oft oder wie schnell geladen werden muss hängt von vielen Faktoren ab. Ich hätte jetzt auch keine Lust vor der Station 8 Stunden zu warten, weil grad vor mir andere Fahrzeuge alle vollen Speicher rausgezogen haben. Genau das würde bei Stoßzeiten passieren. „Ladestau“ mal anders.