Hyundai baut gerade das Portfolio für seine neue Elektroauto-Submarke Ioniq auf. Auf den Crossover Ioniq 5 folgt demnächst die Sportlimousine Ioniq 6, anschließend ist mit dem SUV Ioniq 7 ein großes SUV geplant. Bereits im Programm sind das Kompakt-SUV Kona Elektro sowie die kompakte Kombilimousine Ioniq Elektro, letztere läuft allerdings aus. Die Südkoreaner bekräftigten nun, auch batteriebetriebene Kleinwagen bauen zu wollen.
Die Marke arbeitet an einem elektrischen Kleinwagen, aber es wird einige Zeit dauern, bis eine serienreife Version entwickelt ist. Das sagte der Marketingchef von Hyundai Motor Europe Andreas-Christoph Hofmann bei einer Veranstaltung der Branchenzeitung Automotive News. Damit tritt Hyundai mit dem Volkswagen-Konzern in Konkurrenz, der ab 2025 mit der Kernmarke sowie den Töchtern Skoda und Cupra moderne elektrische Kleinwagen anbieten will.
„Jeder in der Branche weiß, dass das Ziel für diese Art von Fahrzeugen bei 20.000 Euro liegt“, sagte Hofmann. Er merkte an, dass Stadtautos aufgrund ihrer niedrigen Preise und der technischen Problematik bei der Elektrifizierung von Kleinfahrzeugen nur schwer rentabel zu verkaufen seien.
Was genau Hyundai im Bereich Kleinwagen mit dem Elektroantrieb vorhat, konkretisierte der Manager nicht. Hyundais globaler Marketingleiter Thomas Schemera hatte bereits im letzten Jahr angedeutet, dass das Unternehmen als Antwort auf die Kleinwagen-Pläne von Volkswagen ein eigenes Produkt auf den Markt bringen wird. Das Modell könnte seinen Worten nach bereits früher als der deutsche Stromer im Einstiegssegment starten.
Hyundai wird laut Hofmann bis 2030 elf weitere vollelektrische Fahrzeuge in Europa auf den Markt bringen. Der Ioniq 6 werde bis Ende dieses Jahres eingeführt. Der anschließend vorgesehene Ioniq 7 solle auch in Europa eine Rolle spielen, sei aber hauptsächlich für den US-Markt gedacht, wo größere Fahrzeuge beliebter seien. Wie es danach weitergeht, bleibt abzuwarten.
JuergenII meint
Vielleicht sollte Hyundai mal einen Blick auf den chinesischen Markt werfen. Und vor allem mal den Leapmotors T03 ansehen. Ein kleines Citycar mit vielen Assistenzsystemen, knapp 300 km WLTP Reichweite, DC Schnelllader zum Preis vor chinesischer E-Förderung in der teuersten Version für 12.000 Euro.
Lass sowas hier rund 20% teurer werden, liegen wir immer noch um die 15.000 Euro. Ohne jede Förderung.
Preislich machbar ist das heute schon und nicht erst in x Jahren
hu.ms meint
Als mein bruder sein BEV bekommen hat, haben wir für seinen 8-jährigen passat variant mit AHK einen urlaubsauto-/gartenabfälle-/schmutztransport-pool aufgemacht. 4 haushalte unterhalten diesen gemeinsam. So reichen 50kwh-BEV locker für die täglichen fahrten. Ich brauche ihn eigentlich garnicht. War z.b. im april mit meinem 58kwh ID.3 rd. 700km in Berlin. 2 x 40 min. problemlos Ionity-laden und vor ort über nacht in ein parkhaus mit 11kw AC lademöglichkeit.
Didi meint
Habe seit knapp 2 Jahren einen E-Corsa. Fahre z. Zt. mit 13,3 kW/100 km, im Jahreschnitt mit 15,8 kW/100. Mein derzeitiger Ökostromanbieter verlangt, auf die nächsten 2Jahre abgesichert, 36 CT/kW, macht nach Adam Riese ca. 5 Euro Stromkosten für 100 km. Die letzte Werkstattinspektion hat mich 56 Euro gekostet. Mein Stromerle ist für 10 Jahre
KfzSteuer-frei. Außerdem erhalte ich jedes Jahr ca. 350 Euro THG-Quote ausbezahlt. Habe gegenüber meinen alten Verbrennerkisten enorm mehr Fahrspaß und bin bei alledem wesentlich klimafreundlicher unterwegs. Das sind die Fakten! Liebe ewig gestrigen Verbrennerfritzen, ihr tut mir einfach leid.
SuperSache meint
Geht uns genau so mit einem e golf (gleiche verbrauchswerte). Wir können sogar den Strom über die Solaranlage komplett decken. Tolle Sache wenn man die Möglichkeit hat. Auto ist gekauft, da ich auch dem Akku vertraue
GE meint
Ist doch gut wenn es da mehr angebot gibt. Der E-Up wird die Lücke ja Volumenbedingt nicht füllen obwohl die Nachfrage bei der Reichweite da ist.
Hansi3000 meint
In die Überschrift gehört noch das Wort (erschwingliches) „Stadtauto“. Letztendlich wird es wieder ein Kleinwagen mit kleiner Batterie und geringer Reichweite geben. Das ist ja nichts Neues.
Jeder noch so billige Kleinwagen mit Verbrenner hat haute kein Reichweitenproblem. Bis das bei E-Kleinwagen sowei ist, werden sicherlich noch 10 Jahre ins Land ziehen.
Und ich frage mich, wer ein Auto ausschließlich für die Stadt hat. Gerade dort ist ja der ÖPNV meist gut ausgebaut. Und dann immer noch einen meist kostenpflichtigen Parkplatz suchen…
Cadrick Bauer meint
Korrekterweise sind die aktuellen E-Kleinwagen die Zoe, der Corsa und der 208. Und alle drei verfügen über eine 50er Batterie, also selbst auf der Autobahn über mindestens 250km Reichweite. Die PSA-Modelle sind sogar mit 100kW-CCS ausgestattet, die veraltete Zoe „nur“ mit 50kW CCS. Damit sind diese Auto nicht langstreckentauglich, aber durchaus für die Strecken, die mit Kleinwagen ÜBLICHERWEISE maximal gefahren werden. Der 400km- Ausflug an’s Meer zum Beispiel.
Du verwechselst das vielleicht mit der Klasse der KLEINST-Wagen? Also Spring, Smart, Twingo und so?
Redlin, Stefan meint
Zitat: „Jeder noch so billige Kleinwagen mit Verbrenner hat heute kein Reichweitenproblem“. Ein Fahrzeug a la VW Polo hat eine Reichweite von 450 Km.
Da werden wohl elektrische Kleinwagen in ein paar Jahren auch sein, bei 350 sind die ja schon. Und die Leute die nach sowas Ausschau halten kaufen eben klein, weil das nicht soooo teuer ist, und nicht weil sie Kleinwagen so sehr lieben und nur für die Stadt kaufen.
Das tun nur Leute wo dieser Wagen dann der Zweitwagen ist. Und die haben weder mit den Kosten noch mit irgendeiner Reichweite ein Problem.
Mark Müller meint
Aber Hallo: Das ‚Nachtanken‘ sind beim Verbrenner und beim elektrischen Kleinwagen schon nicht ganz das gleiche, oder?
Winni meint
Stimmt, beim Verbrenner dauert es ca. 5 Minuten (+ eventuell noch ne Extrafahrt zur Tankstelle), bei meinem e-Up 30 Sekunden bei Fahrten bis ca. 200 km von Zuhause und zurück oder zu einem Ziel mit Steckdose (Ladekabel abrollen und einstecken 10 s, Ladekabel wieder abziehen und aufrollen 20 s).
Peter meint
Also mein 2020er Polo 1.0 TSI hat eine Reichweite von ca. 800km. Die kann ich in der Praxis auch fahren. Man sollte schon bei der Wahrheit bleiben.
Aber das ist eigentlich egal, weil viele Kleinwagen ja tatsächlich (völlig unberechtigt) hauptsächlich im städtischen oder stadtnahen Bereich bewegt werden. Der durchschnittliche verwöhnte Nörgel-Deutsche meint ja, alles unter gehobener Mittelklasse sei nicht langstreckentauglich.
GE meint
Das hängt auch an den Motoren. Viele Kleinstwagen, e.g Skoda Fabia sind mit den Sparmotoren auf der Autobahn weder angenehm noch günstig zu fahren.
Kona64 meint
Statistisch werden eigentlich alle Autos nur auf Kurzstrecke bewegt. 3,7 Fahrten am Tag a 12km. Im Mittel kaum mehr als 40km/Tag. 99% aller Fahrten sind kürzer als 100km. Das schafft selbst meine alte Ph 1 Zoe.
Peter meint
@GE
„Angenehm“ ist Verwöhntstatus des konsumübersättigten Popometers.
Ansonsten: Für einen Benziner finde ich 5Liter bei Tempo 120 (besagter Polo 1.0 TSI) oder 5,5Liter (Fiat 500 1.2 – 200.000km selbst gefahren) nicht schlecht. Wie viele größere Fahrzeuge können das besser? Eins? Zwei? Drei? Und was ist mit den ganzen anderen fetten Kugas, Tiguans, Passats, GLCs, 3er, E-Klassen, die so rumfahren?
Von daher stimmen die getroffenen Aussagen („weder angenehm noch günstig“) beide nicht, Stichwort: „der durchschnittliche verwöhnte Nörgel-Deutsche“
Peter meint
@Kona64
Mittelwerte helfen wenig. Es geht um Anwendungsszenarien. Und die beinhalten eben auch längere Fahrten und nicht nur Mittelwerte.
Cadrick Bauer meint
Ergänzung:
Verbrenner-Klein- und kleinstwagen wurden ja nun schon eine ganze Weile bei allen Herstellern rigoros zusammengestrichen, weil die immer aufwendigere Abgasreinigung die Autos immer teurer macht und die Kunden dafür nunmal nicht so viel Geld wie für ein großes Auto ausgeben wollen.
Der E-Antrieb ist tatsächlich die potentielle Lösung für dieses Problem – nur JETZT noch nicht ganz. Mit dem Boom der E-Mobilität und der Energiewende muss die Batterieindustrie weltweit gewaltig Kapazitäten aufbauen, was kurzfristig die Preise treibt, aber langfristig die Preise eben immer weiter drücken wird. Und damit steht und fällt die Möglichkeit, preiswerte E-Kleinwagen anbieten zu können. Deswegen wartet z.B. VW ja auch noch mit den kleinen Modellen.
alupo meint
„Jeder noch so billige Kleinwagen mit Verbrenner hat haute kein Reichweitenproblem.“
Aber ein Abgasproblem!
Und was noch viel schlimmer ist, ein Klimawandelproblem.
Solche Gletscherabstürze wie erst kürzlich der in Italien werden auch durch Verbrenner hervorgerufen. Schon vergessen oder noch nie gewusst? Oder die Starkregenvorkommnisse wie letztes Jahr im Ahrtal. Aber das ist schon zu lange her als dass sich daran noch viele Leute erinnern werden. Das durchschmittliche Gedächtnis nimmt ab und der „Ich will“-Egoismus nimmt zu. Dabei sollte es doch umgekehrt sein.
Frank meint
@Hansi
Du hast recht: Städter brauchen wg des ÖPNV kein eigenes Auto.
Wie viele andere wohne ich in einer Kleinstädtischen bis Ländlichen Gegend.
Seit 9 Jahren haben wir keinen Verbrenner mehr. Wir hatten erst ein Leaf mit 120km, da haben wir uns für die Urlaubsfahrten immer ein Model S geliehen. Später als wir den Ioniq mit gut 200km Reichweite hatten war das deutlich seltener nötig. Seit wir das Model 3 haben gehören wir zu denen die Ihr Auto verleihen.
—> hat sich bewährt—>zur Nachahmung empfohlen
Frank Lustig meint
Also, wir wohnen in der zweitgrößten Stadt Deutschlands (Hamburg), haben zwei Autos (einen VW e-Up mit 83 PS und einen Toyota Auris mit 99 PS Benzinmotor und Handschaltung), je eine Monatskarte für den ÖPNV und sind viel in der Stadt unterwegs. Und vollkommen egal, wohin wir im Stadtgebiet wollen: mit den Öffis brauchen wir IMMER mindestens (!) doppelt so lange, haben immer den Ärger mit den oft unbelehrbaren Egomanen aka Mitreisenden (keine oder falsch sitzende Masken, zu voll, kein Abstand, Gestank usw.) und sind abhängig von den Fahrplänen.
Wir können mit dem E-Kennzeichen quasi überall GRATIS parken (außer im Parkhaus), Parkscheibe genügt! Aufladen geht ganz wunderbar bei LIDL, Kaufland, IKEA u.a.m. GRATIS.
Und obwohl sowohl die Reichweite als auch das Platzangebot unseres e-Up erheblich unter den Möglichkeiten unseres Toyota Auris liegen, steht der sich seit nunmehr über einem Jahr die Reifen platt. Wir sind in einem Jahr über 12.000 km vollektrisch gefahren – mit dem Verbrenner hingegen keine 1.000 km! Noch Fragen?
Tom meint
Volle Zustimmung. Wir haben mittlerweile gar keinen Verbrenner mehr, da wir uns seit dem ersten E-Auto auch ständig gestritten haben wer den Diesel nehmen muss.
Aber das mit dem „gratis“ parken und laden etc. würde ich nicht so betonen. Das mag in den letzten Jahren so gewesen sein, wird sich aber in sehr naher Zukunft erledigt haben. Außerdem führen solche Aussagen dazu, bei Verbrennerfahrern den Eindruck zu erzeugen, E-Mobilisten sind Geizkrägen und bekommen alles geschenkt. Bis auf wenige „schwarze Schafe“ die es überall gibt, zahlen nämlich gerade die early adopters im Vergleich oft kräftig drauf.
libertador meint
Auch auf dem Land fahren viele Kleinwagen für die alltäglichen Strecken. Dort sind dies meistens Zweitwagen, um etwa in die nächste Stadt zu fahren oder für kleinere Ausflüge. In Deutschland ist dafür auch keine riesige Reichweite notwendig, da alles recht eng beisammen ist, dass man mit 200 km realer Reichweite gut zurecht kommt. Gerade für diesen Zweck sind solche Kleinwagen ziemlich gut geeignet, da auf dem Land das Laden zu Hause auch einfacher ist.