Der chinesische Elektroautobauer NIO hat kürzlich bekräftigt, in diesem Jahr seine Europa-Expansion voranzutreiben. Nach einem Pilotprojekt in Norwegen steht der Einstieg in Deutschland und weitere Märkte auf dem Programm. Neben Elektroautos bringt das Unternehmen auch seine Batteriewechselstationen nach Europa, dazu wird demnächst eine lokale Fabrik eröffnet.
In Ungarn produziert NIO seine Batteriewechselstationen erstmals auch außerhalb Chinas. Dort soll dazu im September ein Werk in Betrieb gehen, das neben der Produktion auch als Service-, Forschungs- und Entwicklungszentrum dient. Neben Deutschland hat NIO 2022 auch den Start in den Niederlanden sowie in Schweden und Dänemark vor. Das Werk in der Nähe von Budapest soll Batteriewechselstationen in diese Länder liefern.
Bisher importiert das Unternehmen seine Einrichtungen für den schnellen Batterietausch aus China. Mit ihnen lassen sich leergefahrene Batterien von NIO-Stromern durch Automatisierung innerhalb von wenigen Minuten auswechseln. Bei Bedarf können auch größere Akkupakete eingesetzt werden, etwa für längere Fahrten in den Urlaub.
Bis Ende 2025 plant NIO mit weltweit 4000 aktiven Batteriewechselstationen, davon etwa 1000 außerhalb Chinas. Die ersten Standorte in Deutschland könnte es in Berlin und München geben. Flankierend baut NIO auch eigene Schnellladesäulen auf und bietet seinen Kunden Ladetechnik für ihr Zuhause an.
NIOs Angebot besteht bisher vor allem aus SUV, es kommen nun aber auch flachere Elektroautos auf den Markt. In Deutschland wird als Erstes die neue große Limousine ET7 angeboten. Der 5098 Millimeter lange, 480 kW (653 PS) starke Wagen soll eine Reichweite von bis zu über 1000 Kilometern gemäß der hierzulande ausgelaufenen, wenig realistischen NEFZ-Norm ermöglichen. Dazu setzt NIO ab Ende nächsten Jahres eine Batterie mit 150 kWh Kapazität ein, deren Chemie mit festen statt den heute üblichen flüssigen Elektrolyten funktioniert.
Mit dem ET7 hat NIO vor allem deutsche Premiumautos wie den BMW 5er, Audi A6 oder die Mercedes E-Klasse im Visier. Wann und welche weiteren Elektroautos der Marke auch in Europa und Deutschland erhältlich sein werden, ist noch nicht bekannt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Irgendwie verstehe ich das gesamte Geschäftsmodell noch nicht so richtig, aber ich hoffe es liegt an mir bzw. meinem Wissensstand. Am Anfang war ja auch nicht klar, warum es Sinn machen könnte, Akkus aus Notebooks in Autos mit Elektromotorenn einzubauen.
BEV meint
sehe da immer noch wenig Sinn, kann ja jetzt nicht jeder anfangen seine eigenen Wechselstationen aufzustellen
Stefan meint
Der Sinn liegt im schnellen Batteriewechsel und das diese in der Ladestation schonender geladen werden als an der Schnellladesäule.
Der Batteriewechsel erfolgt in ca. 5 min inklusive dem selbständigen einfahren in die Station 7 min. Ohne aus dem Auto auszusteigen.
Die Batterien kann man buchen und werden vor dem Erreichen der Wechselstaion reserviert.