In der Zeit von Juli 2016 bis Juni 2022 ist die Elektromobilität in Deutschland im Rahmen der Stromer-Kaufprämie „Umweltbonus“ mit insgesamt 8,7 Milliarden Euro gefördert worden. Der Anteil der teilnehmenden Autohersteller beläuft sich dabei auf 3,0 Milliarden Euro, der Bundesanteil auf 5,7 Milliarden Euro. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD hervor.
Die AfD-Fraktion wollte wissen, auf welchen Betrag sich die Gesamtausgaben der Förderung elektrisch betriebener Fahrzeuge beläuft – und ob die Bundesregierung Hinweise auf Fördermissbrauch habe. Die Frage, ob nach Ansicht der Bundesregierung ein Anfangsverdacht zur missbräuchlichen Inanspruchnahme von Subventionen gegeben sei, wenn elektrisch betriebene Fahrzeuge nach kurzer Haltedauer unter Gewinn ins Ausland verkauft werden, verneinte die Regierung – vorausgesetzt, die vorgeschriebenen Mindesthaltedauern würden eingehalten.
Förderfähig mit dem Umweltbonus sind Neuwagen, bei denen bis zu 9000 Euro Förderung für Elektroautos und bis zu 6750 Euro Förderung bei Plug-in-Hybriden gewährt werden, sowie Gebrauchtwagen, bei deren Erstzulassung keine Förderung beantragt wurde. Bei Leasing-Fahrzeugen ist die Förderung abhängig von der Leasing-Laufzeit, hier kann eine Maximalförderung von 4500 Euro bei Elektroautos und 3375 Euro bei Plug-in-Hybriden erreicht werden.
Beim Umweltbonus stehen im nächsten Jahr Änderungen an. Die von der FDP gestellten Bundesfinanz- und Bundesverkehrsminister hätten die Förderung gerne eingestellt, konnten sich aber nicht durchsetzen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen hat beschlossen, den Umweltbonus ab 2023 zu reduzieren und ihn ab September 2023 nur noch Privatleuten und gemeinnützigen Organisationen zu gewähren. Plug-in-Hybride werden nur noch in diesem Jahr bezuschusst.
Der Umweltbonus wird zu zwei Dritteln vom Staat und zu einem Drittel von den Herstellern finanziert. Der Kauf von rein batterie- oder brennstoffzellenbetriebenen Modellen wird ab Januar 2023 je nach Kaufpreis mit 3000 bis 4500 Euro bezuschusst. Ab dem 1.9.2023 wird der Kreis der Antragsberechtigten auf Privatpersonen und gemeinnützige Organisationen begrenzt. Für E-Autos über 45.000 Euro Nettolistenpreis entfällt der Umweltbonus ab dem 1. Januar 2024 vollständig. 2025 soll die Förderung dann ganz eingestellt werden.
Kasch meint
Hätte man auch einfach weiterlaufen lassen können, statt per 9 Euro Ticket 9 Mrd für ein kuzes Bahnchaos zu verpulvern. Die paar Monate Steuerverzicht auf Sprit sind ebenfalls teuer – bringt es was langfristig ? Ab Dezember treten Sanktionen auf russisches Öl in Kraft – mal schaun, wo die Spritpreise hingehen. Da steht er sich dann die Reifen platt, der gute Verbrenner und ein BEV fehlt, weil der Kunde bezüglich Förderung maximal verunsichert wurde.
Kasch meint
Die gute Nachricht: Wer sich eine Wallbox auf Staatskosten installieren ließ und auf ein BEV nun doch erst mal sinnvoller Weise verzichtet, kann dennoch jährlich THG-Quotengeld für eine gänzlich ungenutzte Lademöglichkeit kassieren. So „funktioniert“ Deuschland – irre !
150kW meint
Die Wallbox muss für die Quote öffentlich zugänglich sein. Wer macht das bitteschön?
FahrradSchieber meint
„Die Wallbox muss für die Quote öffentlich zugänglich sein.“
Aber nicht durchgehend.
„Geöffnet jeden Montag von 22:00 bis 22:01 Uhr“ ;-)
Und kommt sowieso niemand, wenn niemand von der „öffentlichen“ Säule was weiß…
150kW meint
„Und kommt sowieso niemand, wenn niemand von der „öffentlichen“ Säule was weiß…“
Die landet wegen der Anmeldung automatisch in den Portalen.
Kasch meint
falsch, 150kW
FahrradSchieber meint
„Die landet wegen der Anmeldung automatisch in den Portalen.“
Der Veröffentlichung kann man wohl widersprechen.
FahrradSchieber meint
„…und ein BEV fehlt, weil der Kunde bezüglich Förderung maximal verunsichert wurde“
Naja, wenn ich mir die Lieferfristen und Preiserhöhungen so anschaue, dann scheint das Gegenteil der Fall zu sein: Der Kunde kauft alles, was der Markt momentan hergibt.
Und wenn ich mir die Strompreise an der EEX so anschaue, dann werden sich bei Menschen ohne PV-Anlage bald auch die BEVs die Reifen plattstehen.
Kasch meint
39 Cent die kWh ohne Wandlerverluste z.B. bei Aldi ist doch ok, und wenn der BEV-Markt Richtung Jahresende von den Chinesen geflutet wird, gibts keine Ausrede mehr. Will der Kunde einige Tausendender mehr für edle Embleme deutscher Hersteller, als beispielsweise für einen technisch wesentlich sinnvolleren MG5 hinblättern, muss er natürlich warten, bis er am Ende nächstes Jahr evtl.kaum noch Förderung bekommt. Volksschaden per Solar mit willkürlicher Einspeiseerlaubnis ohne Strompuffer ist eine andere komplexe Geschichte, ums mal höflich, neutral auszudrücken. Überleg mal, warum Tesla-Austin über 30MW Module aufs Dach bekommt und Tesla-Grünheide nahezu Nichts – die Antwort ist durchaus komplex, aber nachvollziehbar, wenn man sich denn dafür interessiert.
Kasch meint
PS, kleine Hilfestellung: einfach mal nach VPP-Projekte googeln und grundlegend drüber nachdenken, worans tatsächlich hapert.
Thomas meint
Lieber Kasch, erzählen sie doch mal was sie mit Volksschaden meinen. Solarstrom ist am freien Markt aktuell über 20ct pro kWh Wert, und zwar genau dann wenn er eingespeist wird. Speicher nicht nötig. Wenn sie Strom speichern können, ist aber natürlich noch mehr wert.
Googeln sie mal Marktwert Solar.
GE meint
Das 9 Euro Ticket sollte Menschen in der breite Entlasten die mit den Öffis Pendeln. Das hat es gemacht parallel zu denen die mit einem Verbrenner pendeln. Eine Förderung von E-Autos kommt erstmal nur wenigen Neuwagenkäufern zugute. Zudem liegt die das aktuelle Problem bei E-Autos eher auf der Verfügbarkeit als auf der Nachfrageseite.
Kasch meint
Sicher ? Könnte mir gar vorstellen, dass mancher Pendler in der Zeit lieber mit dem Auto fuhr, um täglichen Stress mit überfülltem Regio zu entkommen. In wenigen Tagen ist alles vorbei – keinerlei Nachhaltigkeit, dafür aber richtig teuer für die Staatskasse.
GE meint
Hm bei uns pendeln all mit den Öffis, die haben sonst nen BVG Abo. Also haben sie ca. 120 € über 3 Monate gespaart. Also ja es hat viele Pendler entlastet. Mindestens alle mit Monats/Jobticket. Das war ja auch gewollte da Analog zur Entlastung bei Spritkosten für Verbrennerpendler
Kasch meint
Ja sapralott, da haben Pendler die nächsten Jahre ja keine finanziellen Probleme mehr ! 🥴 Es geht um wirtschaftlich sinnvolle Verhältnismäßigkeiten, oder doch mehr um politischen Unsinn ?
Peter Wulf meint
Leider machen Youtuber die WERBUNG
für Weiterverkauf von E Autos, die mit vom Deutschen Steuerzahler finanzierte staatlichen Prämien gekauft wurden,
diese an Käufer in DÄNEMARK etc. mit Gewinn nach wenigen Monaten zu verkaufen.
Es ist ungerecht gegenüber E- Autokäufern die diese „Kaufprämien dringend brauchen“ um sich ein E Auto leisten zu können.
Einige bereichern sich an der Vermittlung der Fahrzeuge und die „Verkäufer“ bestellen sich kurz danach ein neues ggf. bessreres E Auto mit erneuter Kaufprämie.
Nun entscheidet der FDP Finanzminister die Prämie zu kürzen oder abzuschaffen weil ja so viele E Autos gekauft wurden leider wurden viele davon ins „nördliche Europa“ verkauft und helfen nicht der Umweltverbesserung auf Deutschlands Straßen mit Reduzierung von abgasen Feinstaub und Lärm in Städten
stromschüssel meint
Ich korrigiere mal schnell: Neben dem Bundesanteil von 5,7 Mrd. Euro, der beim „Kunden“ angekommen ist, haben die Käufer von BEV und PHEV die Automobilindustrie mit 3,0 Mrd. Euro gepampert. Oder glaubt hier jemand, dass die Hersteller wirklich eine Art Eigenanteil eingebracht haben?
DerOssi meint
„Oder glaubt hier jemand, dass die Hersteller wirklich eine Art Eigenanteil eingebracht haben?“
Ganz klares – NOPE
David meint
Ich denke, anfangs, ja. Ein VW e-up war anfangs für 10.000€ nach Prämie zu bekommen.
BEV meint
Wurde wahrscheinlich intern als Strafzahlungsvermeidung verbucht..