Lucid hat eine weitere Version seiner Elektro-Limousine Air vorgestellt. Das Fahrzeug führt die neue Submarke für Hochleistungsfahrzeuge „Sapphire“ bei dem US-Start-up ein. Der Air Sapphire ist nochmals potenter als die bereits sehr leistungsstarken bisherigen Versionen der Reihe, zudem prägen optische Modifikationen das Modell.
„Sapphire ist die Verkörperung dessen, was Ultra-High-Performance-Luxus für Lucid bedeutet“, sagt Derek Jenkins, Senior-Vizepräsident für den Bereich Marke und Design. „Was wir heute mit dem Lucid Air Sapphire sehen, ist erst der Anfang für die Marke Sapphire“.
Der Allradantrieb des Air Sapphire nutzt erstmals bei Lucid drei Elektromotoren: zwei hinten, einer vorne. Die Systemleistung liegt bei über 1200 PS (883 kW). „Damit ist er nicht nur die leistungsstärkste elektrische Limousine, die jemals produziert wurde, sondern auch die leistungsstärkste Limousine der Welt“, erklärt der Hersteller. Die Heckantriebseinheiten führen laut Lucid neue, fortschrittliche E-Motoren-Technologie ein, das Batteriesystem sei für höhere Leistung und präzisere thermische Logik ausgelegt. Von 0 auf 60 Meilen (0-97 km/h) soll es damit in weniger als zwei Sekunden gehen. Von 0 auf 100 Meilen (161 km) sollen weniger als vier Sekunden vergehen und der Viertelmeilen-Sprint (402,34 m) in unter neun Sekunden gelingen. Als Höchstgeschwindigkeit werden über 320 km/h genannt.
Weitere technische Modifikationen neben den drei Elektromotoren oder eine Vorkonditionierung des Antriebs seien für die enorme Leistung nicht erforderlich, betont Lucid. „Die geringe Größe der Motoren und ihre bemerkenswerte Effizienz ermöglichen es dem neuen Lucid Air Sapphire, den kompromisslosen Luxus, die intelligente Raumnutzung und die klassenführende Reichweite beizubehalten, die die Markenzeichen des Lucid Air sind.“
„Unser Ziel bei diesem ersten Sapphire-Modell ist es, den außergewöhnlichen Antriebsstrang durch eine schärfere, reaktionsfreudigere Fahrdynamik und eine verbesserte Karosseriekontrolle zu ergänzen“, so David Lickfold, der den Bereich Chassis und Fahrzeugdynamik verantwortet. „Gleichzeitig war es wichtig, die außergewöhnliche Fahrqualität beizubehalten, für die der Lucid Air bekannt geworden ist.“ Zu diesem Zweck verfüge der Air Sapphire über steifere Federn vorne und hinten, spezielle Dämpfereinstellungen, steifere Buchsen und eine eigenständige Abstimmung von ABS, Traktionskontrolle, Stabilitätskontrolle und elektronischer Servolenkung.
Für gute Bremsleistung kommen Carbon-Keramik-Bremsen zum Einsatz. Die Verzögerung und auch das Fahrverhalten wird zudem von breiteren, „aggressiveren“ Rädern und Reifen (265/35R20 vorne, 295/30R21 hinten) unterstützt, so Lucid. Die Karosserie wurde vorne um 21 Millimeter und hinten um 24 Millimeter verbreitert. Die Michelin-PS4S-Reifen wurden speziell für Lucid-Fahrzeuge entwickelt und verfügen über abnehmbare Aero-Radabdeckungen aus Kohlefaser, die die aerodynamische Effizienz optimieren.
Lucid unterstreicht auch die Torque-Vectoring-Fähigkeiten seines neuen Topmodells. Der Doppel-Heckantrieb könne das Heck des Fahrzeugs effektiv schwenken und das Drehmoment in entgegengesetzte Richtungen auf die Hinterräder übertragen, um entweder das Einlenken oder die Stabilität auf der Geraden zu fördern – „ähnlich wie bei einem bremsbasierten Setup und einer Hinterradlenkung, aber schneller, leiser und nahtloser“. In engen Kurven sei das System in der Lage, das innere Rad abzubremsen, während es das äußere Rad antreibt. Dadurch werde das Einlenkverhalten des Fahrzeugs erheblich verbessert und die Reaktionszeit sei wesentlich kürzer als bei Hinterradlenkungen.
Das Exterieur des Air Sapphire sei so gestaltet, dass es ebenso funktional wie schön ist, heißt es weiter. Besonderes Augenmerk legte Lucid auf die Verfeinerung der Aerodynamik der Karosserie, „um ein ideales Gleichgewicht zwischen dem zusätzlichen Abtrieb, der die Stabilität des Fahrzeugs bei höheren Geschwindigkeiten erhöht, und dem reduzierten Luftwiderstand, der sich auf Leistung und Effizienz auswirkt, zu erreichen“.
Das Interieur umfasst neue, umfangreich gepolsterte 18-Wege-Sportsitze im Lucid-Design, die mit schwarzem Leder und Alcantara mit blauen Kontrastnähten bezogen sind. Die Sitze sind laut Lucid für sportliches Fahren konzipiert, bieten dabei aber „dekadenten Komfort“ mit Heiz-, Kühl- und Massagefunktionen. Zu den Neuerungen gehören zudem spezielle Menüs und Fahrmodi für die Nutzung des Air Sapphire.
„Sapphire stellt den Höhepunkt der elektrischen Leistung dar und erreicht endlich die Leistung, nach der ich so lange gesucht habe. Nach akribischer Entwicklungsarbeit kann ich bestätigen, dass der Lucid Air Sapphire eine zufriedenstellende Leistung erreicht hat, und ich bin sicher, dass die anspruchsvollsten Fahrer dem zustimmen werden“, erklärt Lucid-Chef Peter Rawlinson.
Weitere Sapphire-Modelle sollen in Zukunft für alle Lucid-Baureihen erhältlich sein „und neue Maßstäbe dafür setzen, wie Luxus-Performance aussehen und sich anfühlen kann“. Das Start-up plant für 2024 ein Luxus-SUV und anschließend ein Modell für den Massenmarkt. Der Air Sapphire wird als Kleinserie angeboten und soll nächstes Jahr in den USA und Kanada ausgeliefert werden. Ob das rund 250.000 Dollar vor Steuern (250.000 Euro) teure Elektroauto auch nach Europa kommt, ist offen. Zunächst sollen in diesem Jahr reguläre Varianten der Limousine hierzulande starten.
Skodafahrer meint
Wir brauchen mehr Performance bei Fahrzeugen, die preislich unterhalb eines Tesla Model 3 liegen.
FahrradSchieber meint
Ist das so? Brauchen „wir“ das?
Ich habe letztens in einem Peugeot e-208 gesessen. Ich finde 8,1 s 0-100 km/h schon ziemlich ordentlich.
Leaf und Kona sind sogar noch etwas fixer.
Und Vmax ist ja, ausser (noch…) in Deutschland, sowieso egal.
Klar ist „mehr“ fürs gleiche Geld immer besser, aber ich vermute, dass die wenigsten Käufer dieser Fahrzeugklasse eine Performance jenseits der „GTI-Klasse“ erwarten.
elbflorenz meint
Kein Witz: Politiker in China wollen einen Super-Expressway zwischen Hangzhou (übrigens Partnerstadt von Dresden) und Shanghai bauen. ca. 200km – ohne Tempolimit. Ist aber noch nicht final …
Ich sage es euch – irgendwann wird China das Land mit den meisten positiven Freiheiten :-)))
EVrules meint
Inkl. Social-points, Diktatur, imense Einschränkung der Meinungsfreiheit, Arbeitslagern und Imperialismus gegenüber den Nachbarländern.
… dann wäre mir ein Tempolimit doch deutlich lieber.
elbflorenz meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Dagobert meint
Ehrlich gesagt machen mir völlig übermotorisierte Kompakt- und Kleinwagen in der Innenstadt mehr sorgen als Tempo 200 auf der Autobahn. Wo soll der Beschleunigungs-Irrsinn bei den Elektroautos noch hinführen? KIA Kompakt SUVs mit über 585PS und 0-100 km/h in 3,5s, geht’s noch?
Wenn das der gebrauchte Golf-GTI des Halbstarken von übermorgen wird, dann gute Nacht…
David meint
Damit entfällt ja schon mal eine der Ausreden der Tesla-Community, die nicht erhältlichen Reifen wären verantwortlich für die deutlich entfeinerte Höchstgeschwindigkeit des Plaid.
NB meint
Ach David, was soll denn dieser FUD. Das Auto wird sowieso nicht lieferbar sein. Lucid schafft es doch jetzt schon nicht, eine hinreichende Produktion aufzubauen.
Gerry meint
1200 PS und Höchstgeschwindigkeit >320 km/h. Ja solche Fahrzeuge brauchen wir dringend 🙄.
Ökoman meint
Jetzt wissen wir endlich, mit was für dekadenten Kisten die Milliardäre nachts über die German Autobahn brettern… Autos, die die Welt nicht braucht!
David meint
Es mag sein, dass du in deinem Leben kommerziell nicht erfolgreich warst und dir nicht so ein Auto leisten kannst. Andere waren erfolgreicher. Die können nichts für deine Situation. Wenn sie dann nachts mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn brettern, ist das ein Hobby wie Caravaning oder Motorrad fahren. Beides ist auch sinnlos. Aber wenn der „Bretterer“ elektrisch „brettert“, schont er die Umwelt mehr als ein Verbrenner fahrender Camper oder Motorradfahrer.
Ernesto 2 meint
Auch Milliardäre „brauchen“ so ein Auto ja nicht. Und mir sind schon die am Tag auf der Autobahn vorbei- „bretternden“ Autos viel zu schnell. Aber keine Sorge, es kommt der Tag wo auch in D die Höchstgeschwindigkeit von 130/h eingeführt wird. Und dann kann man dieses Fahrzeug nur noch in Nordkorea ausfahren…..
Rüdiger meint
David, habe schon viele deiner Kommentare gelesen, auch in anderen Foren. Die waren mal treffend und oft auch weniger treffend. Was du aber hier losgelassen hast, macht fast fassungslos. Gottlob gibt es finanziell Erfolgreiche, die nicht solch einen Schwachsinn vertreten.
Rüdiger meint
Sollte das nicht dekadente Milliadäre heißen (die wir nicht brauchen!)?
Die Kiste an sich ist nicht dekadent, sondern die „Erbauer“ und, wie oben gesagt, die Nutzer.
FahrradSchieber meint
„Ja solche Fahrzeuge brauchen wir dringend“
Haben ist besser als brauchen ;-)
Aber im Ernst:
Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch Personen die der Meinung sind, dass kein Mensch überhaupt ein eigenes Auto braucht.
Ist also alles eine Frage der Sichtweise und da möge jeder seine eigene haben.
Problematisch wird es erst, wenn jemand aus seiner Sichtweise ableiten möchte, was „wir“ so zu brauchen haben.
Stephan meint
Wenn ich hier so die Meinungen und Kommentare lese, wird mir leider schlecht. Was ist ist nur los mit Deutschland? Kann sich denn hier niemand mehr freuen, und jemand anderem Spaß an einer Sache gönnen, ohne es gleich negativ zu hinterfragen? Was stimmt denn hier nicht? Sorry, aber seid Ihr „geil“ auf Verbote und langsame Autos? Ich nicht. Und natürlich lässt sich überall der Sinn hinterfragen. Aber solche Menschen müssten sich meiner Meinung nach auch irgendwann fragen, ob es noch Sinn macht, jeden Morgen aufzustehen. Oder ob man leckeres Essen braucht. Braucht man Urlaub, ein großes Haus, schicke Kleidung? Wohl kaum. Hier kommt mir der Werbe – Slogan der Porsche AG in den Sinn: „Der Porsche 911. Keiner braucht ihn – aber jeder will ihn!“ In diesem Sinne… ;-)
Tommi meint
Ja, wir brauchen das. Solche Traumautos erhöhen die Lust auf Elektromobilität im Allgemeinen. Tesla hat auch nicht mit einem Kleinwagen begonnen. Sie haben erst Traumautos gebaut, welches die Elektromobilität aus der Öko-Ecke geholt hat.
GE meint
Na denn, nur wo fährt man das auch nur im Ansatz aus ? In den USA wird das schwierig. Aber es gibt ja Leute die sowas trotzdem kaufen.
FahrradSchieber meint
„In den USA wird das schwierig“
Die USA haben eine hohe Anzahl an Rennstrecken und Drag-Strips.
Was also auf öffentlichen Straßen nicht erlaubt ist, verlagert sich dann (umso mehr) in den nicht-öffentlichen Bereich.
Peter W meint
In der Automobilbranche ist es schon länger üblich Träume anstatt Fzge zu verkaufen. Lucid spielt hier in der vordersten Liga.
NB meint
Wie alt darf ein Unternehmen denn werden um den Status „Start-Up“ zu behalten? Mittlerweile ist das Unternehmen 15 Jahre alt und hat bislang nichts auf die Beine gebracht….
Gunnar meint
„nichts“ stimmt nicht ganz. Es wird schon seit einem Jahr produziert und seit Oktober 2021 ausgeliefert, auch wenn es noch sehr wenig sind:
Produzierte Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2022: 1405 Stück, davon 1029 ausgeliefert.
Bis Ende 2022 sollen es maximal 6000 Fahrzeuge sein.
andi_nün meint
„““1405 Stück produziert
1029 ausgeliefert.“““
Was ist wohl der Grund für die hohe Differenz? Die werden whl nicht freiweillig 370 Luxusautos so rumstehen haben.
Aber ja, „nichts“ stimmt definitiv nicht. Auch für Lucid ist der Produktionshochlauf hart. Aus meiner Sicht sind Produktion und Modelvariabilität immernoch die Stärken der etablierten Hersteller.
Gunnar meint
Der Grund ist ziemlich banal. Die Auslieferung kommt bekanntlich immer erst nach der Produktion und kann mitunter mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Und solange die Produktion noch in der Hochlaufphase ist, werden die Auslieferungszahlen für den gleichen Zeitraum kleiner als die Produktionszahlen sein.
David meint
Das ist so und es ist eine der großen Fehleinschätzungen von Tesla selbst und ihren Jüngern sowie mit der Materie Automobilbau nicht vertrauten sogenannten Experten.
Tesla ist keine Software-Company. Sie sind vor allem ein Fahrzeugbauer. Hardware, komplexe Hardware. Und genau das haben sie nie wirklich akzeptiert, sondern sie sind bis heute nicht ernsthaft an die Thematik gegangen. Sie feiern sich für jedes Alugußteil. Aber bis heute gibt es Lackierprobleme und kein Intervallwischer bei Tesla funktioniert sinnvoll. Der Serienanlauf in Grünheide ist ein Desaster. Die Fotos des aktuellen Auslieferungsstandes sind unfassbar.
Musk scheint die Problematik zumindest intellektuell erfasst zu haben, die Absage des kleinen Tesla spricht dafür. Da geht es nur über Stückzahlen und damit Produktionsthemen. Nacharbeit direkt oder über Garantie würde – anders als beim Model S – nicht nur die Marge auffressen, sondern den Ruin bedeuten.
Andi EE meint
@David
Sei doch froh dass Tesla so schlecht ist, dann können deine Lieblinge mehr verkaufen. Aber echt, verschon uns doch mit diesen ganzen Aufzählung über
Tesla, was nicht genügt. Wie alt ist der Artikel, kaum 2 Stunden und du hast ihn schon wieder mit deinen Tiraden zugemüllt. Wir wissen es jetzt, Tesla ist scheisse, vielleicht könnte man das oben über jeden Thread fett schreiben, dass die Leute auf keinen Fall einen Tesla kaufen. Es wär ja dann auch für dich einfacher, du müsstest nicht unter jedem 2.ten Post, die Gebrechen von Tesla aufzählen.
FahrradSchieber meint
„Die werden whl nicht freiweillig 370 Luxusautos so rumstehen haben“
Auf deren Internetseite sind knapp 50 Standorte verzeichnet. Wenn also pro Standort nur ein paar Fahrzeuge ausgestellt werden, würde das schon einen Teil abdecken.