Jaguar will ab 2025 nur noch Elektroautos anbieten. Die britische Marke soll dann noch hochwertiger positioniert werden, die Marketingaktivitäten dafür werden bereits ab diesem Jahr durchgeführt.
Im August ist eine neue Werbekampagne mit unter anderem Anzeigen in gehobenen Zeitschriften und Videos gestartet, die Jaguar in den Köpfen der Verbraucher ein gehobeneres Image verschaffen soll. In Zukunft soll der Autohersteller ähnlich wahrgenommen werden wie europäische Luxusmarken aus anderen Branchen, etwa Cartier, Hermes oder Balenciaga.
„Wir sind tatsächlich Teil dieser Welt, aber wir kommunizieren die Marke nicht wirklich auf diese Weise. Wir sind in der Automobiltradition verwurzelt“, sagte Stuart Schorr, Vizepräsident für Kommunikation bei Jaguar Land Rover Nordamerika, im Gespräch mit Automotive News. „Wir haben beschlossen, die Berührungspunkte unserer Marken mit den Verbrauchern zu verbessern, um zu versuchen, zu den stilvollsten, raffiniertesten und modernsten Luxusmarken der Welt zu gehören, ohne von der Automobilindustrie eingeschränkt zu werden.“
Die jüngste Werbekampagne soll die Marke noch kultivierter und eleganter sowie modern präsentieren. Eine konkrete Vorschau auf die Zukunft der geplanten Fahrzeuge gibt sie laut Schorr nicht. Aber sie spiegele den Wunsch wider, „dass alle unsere Marken viel moderner, viel zeitgemäßer, viel innovativer, provokativer und manchmal sogar geheimnisvoller werden“, sagte er.
Ab Mitte des Jahrzehnts sollen laut Insidern neue Jaguar-Modelle auf den Markt kommen, die alle jenseits von 100.000 Euro kosten werden. Die direkten Wettbewerber sind dann nicht mehr Premiummarken wie Audi, BMW oder Mercedes, sondern Luxusanbieter wie beispielsweise Bentley oder Aston Martin.
Früheren Berichten zufolge sind bei Jaguar drei „atemberaubende“ elektrische Sport-Crossover in Arbeit. Die neue Modellpalette solle das Unternehmen als Hersteller exklusiver Elektroautos mit einer Jahresproduktion von 50.000 bis 60.000 Fahrzeugen neu positionieren. Die Basis der zukünftigen Wagen wird die neue Plattform „Panthera“ stellen. Die Architektur entsteht in Kooperation mit dem Autozulieferer Magna, der seit 2018 Jaguars erstes und bislang einziges Elektroauto I-Pace in Österreich fertigt.
Gasbremse meint
MB bald nur noch elitär, dann auch Jaguar nur noch > 100.000 EUR.
Dafür gibt’s dann aber das emotional aufgeladene Markenfeeling.
Erstaunlich, wie leicht sich die Ausnutzung der Eitelkeit in ein Geschäftsmodell giessen lässt.
EVrules meint
Wie will man’s positiv formulieren? Jeder mag im individuell ausgeprägten Rahmen der vorhandenen Intelligenz und dem eigenem Reflektionsvermögens selbstverantwortlich entscheiden, ob man mit reichtlich Geld für ein volatiles Produkt, dem „elitären Lifestyle“ angehören muss.
Meine maschinenbauerliche Auffassung und darauf aufbauendes Verständnis, würde sich dagegen aussprechen.
LOL meint
LOL… was man nicht alles will
eBiker meint
Jaguar war mal eine elitäre Lifestylemarke – aber seit die an Tata gegangen sind ist es vorbei.
Der letzte echt Jaguar war wohl der x350 – dann kam immer mehr Plastik.
Hatte mal nen Jaguar – da war noch alles Leder was wie Leder ausgesehen hat, alles Holz was wie Holz ausgesehen hat und alles Chrom was wie Chrom ausgesehen hat.
elbflorenz meint
Naja – als Jaguar zu Ford gehörte, ging der Niedergang schon los. Plaste und Technik vom Ford Mondeo usw.
Und vorher war Jaguar zwar bekannt für gutes Design und hochwertige Materialien (besonders innen) – aber eben auch bekannt für eine extreme technische Unzuverlässigkeit.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Genau, die technische Zuverlässigkeit von Jaguar konvergierte gegen null, die Fahrzeuge standen die meiste Zeit in der Werkstatt. Daher gab es bei vielen Marken Driver Clubs, bei Jaguar hingegen nur den Owners Club …
Steffen Nelt meint
Entspricht nicht meinem Eindruck.
In unserem Bekanntenkreis hat Jaguar nach wie vor „standing“ und wird von manch einem aus Überzeugung gekauft und gefahren. Ich glaube, man hat den Namen und den Ruf in den letzten 15 Jahren recht gut „herübergerettet“ in die neue, indische Eigentümerwelt, so wie es ja auch den Chinesen bei Volvo etwa gelungen ist.