Ein Zusammenschluss aus 19 Fraunhofer-Instituten hat vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) einen Förderbescheid über 80 Millionen Euro für das Projekt „H2GO – Nationaler Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion“ erhalten. Damit will das BMDV den Hochlauf der Brennstoffzellenproduktion für den Schwerlastverkehr in Deutschland fördern.
H2GO bündelt die Aktivitäten von 19 Fraunhofer-Instituten und neun Bundesländern. Im Fokus stehen die Entwicklung und die Markteinführung von industriellen Technologien zur wirtschaftlichen Produktion von Brennstoffzellen, vorrangig für den straßengebundenen Schwerlastverkehr. Die Institute wollen die Voraussetzungen für eine effiziente Großserienfertigung von Brennstoffzellen schaffen. Gemeinsam mit lokalen Netzwerken werden sie dazu neue Fertigungslösungen in regionalen Technologiehubs entwickeln.
Unternehmen können laut H2GO von bereitgestellten Informationen profitieren und somit ihre Produktionselemente entwickeln. Es soll zudem eine virtuelle Referenzarchitektur entstehen, in der digitale Abbilder der entwickelten Produktionslösungen allen beteiligten Partnern zur Verfügung gestellt werden. H2GO richtet sich dem BMDV zufolge auch insbesondere an kleine und mittelständische Unternehmen, die die gesamte Wertschöpfungskette der Brennstoffzellen-Produktion abbilden – von der Fertigungstechnologie über den Maschinen- und Anlagenbau bis hin zur fahrzeugseitigen Anwendung im Schwerlastverkehr.
„Die Allianz mit der Fraunhofer-Gesellschaft hebt die Entwicklung der Brennstoffzellenproduktion auf ein neues Level“, sagt Bundesverkehrsminister Volker Wissing. „Mit unserer Förderung wollen wir dabei helfen, aus der erfolgreichen Forschung und Entwicklung marktfähige Produkte im Bereich der Brennstoffzellentechnologie zu generieren – und das möglichst im industriellen Maßstab.“
Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, fügt hinzu: „Wasserstoff ist ein Schlüsselelement der Energiewende. Damit sich Wasserstoff als Energieträger flächendeckend durchsetzen kann, gilt es ihn zu marktwirtschaftlichen Preisen, in ausreichender Menge und klimaneutral herzustellen und mit hoher CO2-Minderungsquote zu verwenden. Im Schwerlastverkehr sind dafür insbesondere kostengünstige, robuste Technologien zur wirtschaftlichen Produktion von Brennstoffzellen erforderlich.“
Die Gesamtkoordination des Forschungsverbundes liegt beim Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU. Die Mittel kommen aus dem 2020 gestarteten „Zukunftsfond Automobilindustrie“, der die Transformation der Automobilindustrie hin zu nachhaltiger und digitaler Mobilität begleiten soll. Koordiniert wird die Förderung von der staatlichen NOW GmbH, für die Umsetzung ist der Projektträger Jülich (PtJ) zuständig.
alupo meint
Wahnsinn. So eine Verschwendung von Steuergeldern sollte bestraft werden können.
Frank von Thun meint
Will mal das Wort „Schwachsinn“ vermeiden, aber es gibt bessere Verwendungen für das Geld.
Bis vor etwa 40 Jahren gab es hier in NMS direkt im Hauptbahnhof einen Expressgut-Schalter zu Einlieferung und einen LKW-Verteiler für die Lieferung an die Haustür. Um so etwas zu Beleben wäre das Geld sicher gut geeignet. Vermutlich scheitert aber so etwas an der Bahn, weil die lieber ganze Güterzüge vermietet.
LOL meint
Im gleichen Schwung kam noch die Newsmeldung über den „batterieelektrischen schweren Fernverkehrs-Lkw“ von Daimler. Wozu also die „Brennstoffzellenproduktion für den Schwerlastverkehr“?
Oh man, es ist so verrückt. Hauptsache noch mal paar Millionen verschleudert. Für die Zukunft Deutschlands.
Ökoman meint
Mal wieder 80 Millionen verschleudert – wen interessiert’s?
Wenn man die 80 Mio. EUR sparsam genug in den Ofen wirft, lässt sich wahrscheinlich genug Heizenergie erzeugen, um damit bei den derzeitigen Preissprüngen den Gegenwert in Gas einzusparen… ;-D
elbflorenz meint
Hoffentlich sind keine Münzen dabei … sonst wird’s nix mit warmen Hintern … :-))
LOL meint
Klingt eigentlich gar nicht so viel, im vergleich zu den Zahlen, die man sonst so hört aus Berlin .. aber sinnvoller wirds dadurch halt auch nicht
Markus Müller meint
Daimler Truck baut zusammen mit Volvo Trucks aktuell gerade eine Brennstoffzellen-Fabrik.
Djebasch meint
Wir haben doch in den letzten 40 Jahren bereits 30Mrd in die Wasserstoffentwicklung gebuttert und es geht immer so weiter…
Wenn Wasserstoff Gewinnbringend genutzt werden könnte benötigte man keine Förderung auch nicht in der Forschung…
Wichtiger wäre es jetzt die Forschung an Techniken für die Stahlindustrie massiv zu Fördern…
elbflorenz meint
Sie meinen die Stahlindustrie, die sich langsam, aber stetig aus Deutschland verabschiedet :-)))
Grundsätzlich haben Sie natürlich Recht.
Ich halte die 80 Mio auch für falsch ausgegebenen Geld …