Volvo Trucks hat als nach eigenen Angaben weltweit erster Lkw-Hersteller die Serienproduktion von auch für den Fernverkehr geeigneten schweren Elektro-Lkw mit 44 Tonnen gestartet.
Das Unternehmen baut nun die Elektro-Versionen des FH für den Fernverkehr, des FM für den Fern- und Regionalverkehr und des FMX für das Bausegment in Serie. Die schweren Lkw sind die wichtigsten Modelle von Volvo Trucks. Ein solch schwerer Lkw kann ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 44 Tonnen haben. Die drei Modelle machen etwa zwei Drittel der Auslieferungen des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers aus.
Mit den Neuzugängen verfügt Volvo Trucks nun weltweit über sechs Elektro-Lkw-Modelle, die in Serie produziert werden – „das umfangreichste Angebot an Elektro-Lkw in der Branche“, so der Konzern. Es reiche vom 16-Tonnen-Verteilerfahrzeug bis zur 44 Tonnen Fernverkehrs-Sattelzugmaschine.
„Dies ist ein Meilenstein und beweist, dass wir beim Wandel der Branche führend sind. Es ist noch keine zwei Jahre her, dass wir unsere schweren Elektro-Lkw zum ersten Mal vorgestellt haben. Jetzt fahren wir die Stückzahlen hoch und werden die neuen Lkw an Kund:innen in ganz Europa ausliefern und im weiteren Verlauf auch in Asien, Australien und Lateinamerika“, sagt Roger Alm, Präsident Volvo Trucks.
Die Serienproduktion der großen Elektro-Lkw von Volvo beginnt im Tuve-Werk in Göteborg, Schweden. Im nächsten Jahr soll das Werk in Gent, Belgien, folgen. Man produziere die Elektro-Lkw auf der gleichen Produktionslinie wie die konventionellen Lkw, was eine hohe Produktionsflexibilität und Effizienzsteigerung ermögliche, so Volvo Trucks. Die Batterien werden von dem neuen Batteriemontagewerk des Konzerns in Gent geliefert.
Die Nachfrage nach Elektro-Lkw steigt laut Volvo Trucks „rapide an“. Das Elektro-Portfolio des Unternehmens könnte heute rund 45 Prozent aller in Europa transportierten Güter abdecken. „Wir haben mehr als 1.000 Einheiten unserer schweren Elektro-Lkw und mehr als 2.600 unserer Elektro-Lkw insgesamt verkauft. Wir erwarten, dass das Verkaufsvolumen in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Bis 2030 sollen mindestens 50 Prozent unserer weltweit verkauften Lkw elektrisch sein“, so Alm.
alupo meint
Tolle Leistung von Volvo.
Weiter so bzw. nun in die Hochskalierung gehen (ich hoffe sie machen damit gute Gewinne damit sich das für sie rechnet).
Karsten meint
@Jörg
Man muss aber anmerken das der Test komplett auf der Autobahn war, für Strecken mit viel Anfahren/Beschleunigen wird das nicht übertragbar sein bzw. die Reichweite wesentlich bescheidener sein.
Jörg2 meint
Ja, das stimmt!
Bei festen Anfahrpunkten könnte aber dortige (eigene) Ladeinfrastruktur zum Nachladen bei Be- und Entladung das Stromproblem lösen.
Es passt noch nicht für „jeden und alles“. Es knabbert aber Stück für Stück am Dieseleinsatz und macht die Tür für H2 immer weiter zu.
Mathias meint
Sie Denken noch immer in den Grenzen von Diesel-. oder Wasserstoff-LKW. Nur im Gegensatz zu diesen beherrschen batterieelektrische Fahrzeuge, also auch Elektrotrucks, Rekuperation: Beim regulären Bremsen holen sich diese gut 80% der beim Beschleunigen verbrauchten Energie zurück.
Brummi meint
Sehr gute Neuigkeiten.
Danke @ ecomento.👍
eBiker meint
Die die einen LKW brauchen der weiter als „bis zu“ 300 km fährt.
Das ist die Maximale Reichweite des FH – und was „bis zu “ heisst kann sich jeder denken. Also echter Fernverkehr ist das nicht.
Und einmal komplett Laden dauert 2,5 Stunden – bei 250 kW.
eBiker meint
War eigentlich ne Antwort an das Expodierende Pferd?????
Jörg2 meint
Wenn ich die Daten richtig im Kopf habe, dann sind da 540kWh verbaut. Das Ganze bei einem Leergewicht von unter 10 Tonnen. Der Verbrauch soll bei einem Test bei 1,1kWh auf den km gewesen sein (80km/h Durchschnittsgeschwindigkeit über 345km Maximalreichweite bei einem Gesamtgewicht von 40 Tonnen).
Da ist, was die Batteriegröße betrifft, noch viel Spielraum nach oben.
Aber im Kern: Die Entwicklung geht in die richtige Richtung.
eBiker meint
Ich hab die Daten einfach von der Volvotrucks Seite.
Bis zu 300 km bei den 540 kWh.
Jörg2 meint
Es gibt einen Test der zeitschrift TRUCKER aus 1/2022. Die haben eine „Testrunde“ über die die unterschiedlichsten Fahrzeuge gefahren werden. Lesenswert.
Im Endeffekt gehen die Tester davon aus, dass (bei Pausen-Nachladung) eine tägliche Fahrstrecke von 500km mit dem Ding drin sind. DAS ist dann schon recht weit am Maximum dran. Setzt aber natürlich die Ladeinfrastruktur vorraus.
Ich persönlich würde also sagen: derzeit nur auf Linie zwischen Güterverteilzentren/Betriebshöfen mit eigener Ladeinfrastruktur gut einsetzbar.
Aber, wer hätte vor 2..3..5 Jahren gedacht, dass das so schnell geht (und hier ja eher mit einem Verbrenner-Design).
Meine, sehr persönliche, Meinung: In weiteren 2…3…5 Jahren sind (bis auf ein paar Nischen) alle diese Verkehre mit reinen E-Lkw machbar.
eBiker meint
An dem Design wird sich nicht viel ändern.
Muss halt möglichst kurz sein die Zugamschiene – da ist nicht viel Spielraum von Areodynamik.
Jörg2 meint
eBiker
In der EU steuert sich das ja über den rechtlichen Rahmen zur Maximallänge des Zuges. DER (der rechtliche Rahmen) ist ja kein Naturgesetz, sprich: veränderbar.
Was würde man brauchen? 70cm?
ID.alist meint
„Und einmal komplett Laden dauert 2,5 Stunden – bei 250 kW.“
Es sind 2,5h bis 100% aber „nur“ 90 min bis 80% (laut VOLVO)
DerHans meint
Da kenne ich hier mindestens zwei. ;-)