Das US-Start-up Nikola bringt seine Elektro- und Wasserstoff-Elektro-Lkw in Europa mit dem italienischen Nutzfahrzeughersteller Iveco auf die Straße. Bei der Messe IAA Transportation zeigen die Partner das für den hiesigen Markt entwickelte Fahrzeug Nikola Tre mit Batterieantrieb (BEV). Es gibt zudem eine Vorserienversion des mit zusätzlichem Wasserstoff-Brennstoffzellen-System ausgestatteten Nikola Tre FCEV zu sehen.
Die europäische 4×2 „Artic“-Version des Nikola Tre BEV ist ein emissionsfreier Schwerlastwagen mit einer Reichweite von bis zu 530 Kilometern und einer laut dem Hersteller für eine Vielzahl von regionalen Einsätzen geeigneten Leistung. Der europäische Nikola Tre FCEV in der Betaversion gibt einen Ausblick auf den „bald“ erscheinenden Sattelzugschlepper mit bordeigener Stromerzeugung mithilfe von Wasserstoff für den Fernverkehr. Dieses Modell soll in der zweiten Hälfte 2023 in Nordamerika und in der ersten Hälfte 2024 in Europa auf den Markt kommen.
„Die batterieelektrischen und brennstoffzellenbetriebenen Null-Emissions-Lkw von Nikola Tre sind ein echter Wendepunkt im kommerziellen Lkw-Verkehr“, sagt Michael Lohscheller, Präsident der Nikola Corporation. „Speziell als Elektrofahrzeuge entwickelt, bieten sie die Leistung und das Fahrgefühl, um mit vergleichbaren dieselbetriebenen Modellen in den härtesten Einsätzen zu konkurrieren. Sie bieten betriebs- und finanzierbare emissionsfreie Lösungen für regionale Anwendungen und den Fernverkehr, die den Kunden einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen.“
„Gemeinsam haben unsere Teams eine modulare Plattform entwickelt, die sowohl Brennstoffzellen- als auch Batterie-Antriebstechnologien aufnehmen kann“, so Luca Sra von der Iveco Group. „Den Anfang macht die europäische 4×2 Artic-Version des schweren Lkw Nikola Tre BEV, der heute hier sein Debüt feiert. Es handelt sich um die erste modulare Plattform für knickgelenkte Schwerlastzugmaschinen mit Elektroantrieb, die mit beiden Energiequellen ausgestattet ist: batterieelektrisch für Fahrten von ca. 500 km und mit Brennstoffzellenantrieb für Fahrten von bis zu 800 km in der ersten Generation. Das ist eine echte Revolution und ein konkreter Schritt in Richtung unseres ehrgeizigen Ziels, einen emissionsfreien Verkehr zu erreichen.“
Der europäische Nikola Tre BEV wird vom Joint Venture Nikola Iveco Europe in seiner eigenen Produktionsstätte in Ulm hergestellt. Für das Fahrzeug mit einem Radstand von 4021 Millimetern werden seit September Bestellungen angenommen. Es verfügt über neun Batterien mit einer Speicherkapazität von insgesamt bis zu 738 kWh für bis zu 530 Kilometer pro Ladung. Eine 80-prozentige Aufladung dauert bei 350 kW etwa 100 Minuten. Die Dauerleistung des Antriebs wird mit 480 kW/653 PS angegeben.
Der Nikola Tre FCEV Artic 6×2 in der Beta-Version verfügt über eine gelenkte Nachlaufachse und eine neue Kabine mit optimierter Aerodynamik. Mit einem Radstand von 3932 Millimetern kann er etwa 70 Kilogramm Wasserstoff bei einem Druck von 700 bar aufnehmen. Diese Kapazität soll zusammen mit der Schnellbetankungszeit von unter 20 Minuten eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern ermöglichen.
volsor meint
„Kann er etwa mit 70 Kilogramm Wasserstoff eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern ermöglichen.“
Das sind im günstigen Fall 8,75 kg je 100 km oder 109,37€. Und eine Tankstelle käme nochmal mit rund 1 Millionen oben drauf.
Welche Spedition will das bitte freiwillig bezahlen.
David meint
Keine. Aber die Elektroversion mit 738 kWh ist als Erstlingswerk gut genug, um glauben zu können, dass sich Iveco im Club der Nutzfahrzeughersteller halten kann, wenn die Verbrenner tot sind. Und Musk wird sich schwarz ärgern, dass der Erzfeind Nikola liefert. Liefert. Liefert. Man kann es nicht oft genug sagen. Und Tesla nicht.
Iveco hat ja auch Kunden, die sie langsam umstellen. Und sollte auf einer Strecke mal der Elektro LKW nicht so geeignet sein, wird man ihn im laufenden Großkundenvertrag schnell durch einen passenden Diesel ersetzen. Das ist bei Tesla wohl nicht möglich. Da muss man die Reichweitenversprechen glauben und in Schiphol hat ja gesehen, was davon übrig bleibt.
Ben meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
AlBundy meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
Robert meint
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Heinz Staller meint
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Matze meint
So wie ich den Artikel verstehe kann man die H2 Variante gar nicht kaufen. Die BEV Variante schon.