Mit der wachsenden Zahl von Elektroautos muss laut dem Energiekonzern E.ON rasch die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens genutzt werden. „Wind und Sonne richten sich nicht nach unserem Strombedarf, deshalb sind Energiespeicher so wichtig. Bidirektionales Laden ist eine Lösung“, sagte Filip Thon, CEO der E.ON Energie Deutschland, auf dem Auto-Motor-und-Sport-Kongress.
Es gebe einfach zu wenige Speichermöglichkeiten in Deutschland, deshalb sei es wichtig, die wachsende Zahl der Batterien in den Elektroautos als Speicher zu erschließen, so Thon. „Während der langen Standzeiten eines Elektroautos kann man deren Batterien nutzen und zum Beispiel ein Haus nachts mit Strom versorgen, der tagsüber aus Sonnenenergie erzeugt wurde.“
Zudem brauche Deutschland einen „massiven und schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien“, sagte der Energiemanager. „Wir bekommen es jetzt gezeigt, was es heißt, von fossilen Brennstoffen und wenigen Ländern abhängig zu sein.“ Die großen Dachflächen von Gewerbegebäuden eigneten sich ideal für die Strom- und Wärmeerzeugung aus Sonne. Solche Anlagen auf Dachflächen seien auch sinnvoll, um den Fuhrpark von Elektroautos mit Strom zu versorgen.
David meint
Die Tesla Gemeinde ist gegen bidirektionales Laden, weil Tesla das nicht können und auch nicht können werden. Damit gehen sie immer mehr in die Nische. Der Tesla wird in einigen Jahren ein Auto für die Sonderlinge unter den Rentnern sein. Die sind dann glücklich, denn im Seniorenheim gibt’s eh keine Einspeisevergütung.
Naveed meint
Über die Einspeisung der hauseigenen PV–Anlage hinaus hätte ich gerne eine Abnutzungspauschale für mein Elektroauto.
MichaelEV meint
Was für ein Märchenerzähler. Wer außer Ford bietet aktuell überhaupt V2H an? Und bei V2G wird die Luft ganz dünn.
Bernd meint
Hyundai und Honda bieten V2Load an. Nissan Leaf auf DC Basis.
MichaelEV meint
V2L ist kein V2H oder V2G.
Mit dem Leaf war mit nicht bekannt, aber es ist noch nicht mal ein Preis bekannt. Was müsste eine kWh kosten, damit sich Abnutzung des Akkus eines Leafs (mit relativ kleinem Akku) und wahrscheinlich sau teurer Wallbox irgendwie rentieren? Die praktische Relevanz wird nahe 0 sein.
Das einzige wirklich praxisrelevante ist aus meiner Sicht der Ford F150. Mehr gibt es nicht. Und das ist noch nicht mal ein klassischer PKW. Unterm Strich ist der Post von FUDavid mal wieder einfach nur lächerlich.
Wilfried Kux meint
PV–Anlagen auf vielen öffentlichen Gebäuden wäre ein vorbildlicher Schritt, also überall da, wo die Sonne für die kostenfreie Energiegewinnung bautechnisch eingesetzt werden kann. Ich denke an die zahlreichen überregionalen Regierungsgebäude, Rathäuser, Kindergärten, Schulen, Universitäten, Sporthallen, Hallenbäder, Bibliotheken, Museen, Feuerwehr, Bahnhofsgebäude, Lokschuppen, Bushallen, Krankenhäuser, Polizeigebäude, Senioren-Einrichtungen, Pflegeheime, Arbeitsämter, Hilfsdienste wie DRK, Johanniter, Malteser u.v.a.m. ……. Da kommen schon ein paar Quadratkilometer zusammen! Den Akku meines E–Corsa würde ich auch gerne als Speicher für meinen Bedarf an Haushaltsstrom nutzen, gegebenenfalls auch Energie ins Netz einspeisen, also über die Einspeisung der hauseigenen PV–Anlage hinaus.
Kasch meint
20 Jahre Energiewende bis hin zu banalstem Laden von E-Autos, Deutschland hat und wird unvermindert, weiterhin per unsinnigste, unwirtschaftlichste und umweltschädlichste staatlichen Regelungen jede positive Entwicklung verhindern.
Jetzt, ab LFP-Technik und einer prädistinierten BEV-Firma, vielerorts bereits Netzbetreiber, geht wirtschaftlich sinnvolle Energiewende endlich los. Rasant in vielen Ländern auf der Welt gleichzeitig, nur eben nicht in Deutschland. Statt unsinnigste staatliche Regelungen in Frage zu stellen, schimpfen wir lieber auf böse Ölkonzerne und Stromerzeuger. Kann man machen, wird uns aber keinen Millimeter in sinvollere Richtung führen.
Mal kurz an der Problematik BEV-Laden umrissen: Anschaffung einer DC-Ladesäule, die den LSV-Richtlinien genügt, kostet rund 10x mehr als eine Tesla-Säule aus China. Neue Ladeparks von Tesla in USA bieten mindestens 100, meist 150 und demnächst über 300 Ladeanschlüsse. Warum so groß ? Weil der gesamte Park per LFP-Megapacks gepuffert und per KI (Autobidder) in sinnvollster Ergänzung, gemeinsam mit Stromanbietern wie z.B. PG&E verwaltet wird. Ab da, und NUR ab da macht Stromerzeugung aus regenerativen Quellen wie Wind und Sonne wirklich Sinn. Tesla wird bereits in 10 Jahren als Energieversorger weltweit deutlich mehr Geld, als mit Autos verdienen und trotzdem der preiswerteste Stromanbieter sein. Weltweit, mit der weiterhin einzigen Ausnahme: Deutschland.
Bernd Tiemann meint
V2Grid wird es nicht nur auf DC Badis geben sondern vor allem auf AC Basis.
Was fehlt ist die Regulatorik.
Fritzchen meint
Ich biete E ON gerne mein Hausdach zu mieten an. Über den Mietpreis werden wir uns schon einig; einzig, er muss höher sein als meine eigenen Stromkosten.
Thomas meint
Mit netzdienlichem Laden und im zweiten Schritt V2H erreicht man schon mit kleinen Mitteln ohne viel Bürokratie einen Großteil des V2G-Potentials der eAutos.
Was es dafür benötigt ist relativ einfach: ein zeitvariabler Tarif (-> awattar).
Warum bietet eon das dann nicht an?
brainDotExe meint
Ich sehe das etwas skeptisch, vor allem wenn man betrachtet wer hier die Forderung stellt.
Wenn ich schon (Teil-)Zyklen meines NMC Akkus dem Energieunternehmen zur Verfügung stelle, dann muss es mir die auch entsprechend vergüten. Regelenergie kann sehr teuer sein, also vielleicht 2-5€/kWh?
Immerhin spart sich E.ON so, zumindest teilweise, teure stationäre Speicher, dessen Betrieb eigentlich in deren Aufgabenbereich fallen würde.
Klar, da würde man dann wahrscheinlich eine günstige/robustere Zellchemie wie LFP oder zukünftig Natrium einsetzen, aber trotzdem sind die in dem Maßstab teuer.
MichaelEV meint
Stationäre Akkus sind teuer? Da ist die kWh doch für 5-10 Cent/kWh möglich, im Vergleich zu 2-5 €/kWh sind das wohl nur Peanuts…
Tommi meint
Bidirektionales Laden ist unnötig. Es ist kompliziert und erhöht die Ladezyklen. Den gleiche Effekt lässt sich durch netzdienliches Laden von Elektroautos erzielen.
Wenn ich 100 Elektroautos mit 10 kW entlade oder bei 100 Elektroautos die Ladeleistung von 10 kW weg nehme bedeutet das in beiden Fällen 1 MW mehr für das Netz. Nur eben viel einfacher.
libertador meint
Die Ladezyklen werden nur recht unbedeutend erhöht, da bei geringer Leistung bei verträglichem Ladezustand.
Und natürlich könnte es zusätzlich zum netzdienlichen Laden was bringen, da man eben nicht nur nicht lädt, sondern einspeist. Wenn ein Auto einspeist, anstatt nichts zu tun habe ich 10 kW anstatt 0 kW.
Navi-CC meint
Wir werden wohl ohne die Einspeisung das künftige Netz mit 100% erneuerbaren Energien nicht stabil bekommen. Daher macht es einen Sinn den Aufwand zu treiben und auch die Lade- und Transportverluste in Kauf zu nehmen. Zusätzlich brauchen wir auch die Sektorenkopplung, obwohl dort z.T. die Verluste noch höher sind.
EselAusWesel meint
Warum nicht beides?
Tommi meint
Weil Bidirektionales Laden neue Geräte benötigt. Es ist aufwändig und damit teuer. Eine Wallbox zeitweilig deaktivieren ist dagegen regelrecht trivial.
Auch bürokratisch ist das viel einfacher. Wenn ich Strom aus meinem Akku verkaufe, welchen ich vorher rein geladen habe, dann werde ich zum Stromlieferanten.
Man sollte sich doch erst mal auf die einfachen Lösungen konzentrieren. Ich fange auch nicht an, meinen Obstbaum oben abzupflücken sondern nehme erst mal die niedrig hängenden Früchte. Vielleicht reichen die ja sogar.
EselAusWesel meint
aber das Abschalten bzw. Verringern der Ladeleistung an den Wallboxen würde doch auch ggf. bedeuten, dass andere Wallboxen oder jweiles ein neuer Stromanschluss benötigt würde.
könnte sein, dass das bei den öffentlichen Ladestationen schon gegeben ist. Bei den privaten denke ich nur in seltenen Fällen.
Das Abregeln von öffentlichen Ladestationen hört sich jetzt nicht so verkehrt an – für den Notfall. Wenn man das über alle Ladestationen in ganz Deutschland macht, kann man da vermutlich auch ganz gut die Last bestimmen, die man damit einspart.
Ich würde aber dennoch möglichst zeitnah bidirektionales Laden klären. Das ist ja ein langfristiges Thema, weil die meisten E-Autos noch gar nicht diese Möglichkeit haben. Wenn man da einen Standard festlegt, können das erstmal alle berücksichtigen und die dazu benötigten Wallboxen könnten auch den Markt kommen.
Tommi meint
Ein gefordertes Feature für die geförderten Wallboxen war, das sie aus der Ferne abschaltbar sein müssen. Technisch ist ein Schalter, welches den Strom abschaltet, keine große Sache. Das haben wir in jedem Lichtschalter. Das ist sehr trivial und benötigt keinerlei Änderungen in den Autos. Und selbst eine Dumme Wallbox, die einfach nur ein Auto laden kann, hat einen Schalter zum ein- und ausschalten. Da braucht man keinen neuen Stromanschluss oder andere Wallboxen.
Bidirektionales Laden ist da schon ein ganz anderes Ding. Und je mehr Elektroautos unterwegs sind und regelmässig laden, desto unnötiger wird es, sie wieder zu entladen, um das Netzt zu entlasten.
Peter meint
Die Mehrheit hat noch gar keine Wallbox, denn der Marktanteil von eAutos im Bestand ist 95% einen Verbrenner ohne Wallbox (Einzelfälle ausgenommen).
Die Bürokratie ist die entscheidende Hürde und genau darum geht es, denn die gesetzlichen Regelungen müssen so geändert werden, dass es eben kein absurdes Bürokratiedrama mehr ist. Dann werden auch mehr Hersteller diese Technik anbieten.
Die Bürokratie nutzte ein und Co. lange Zeit, weil sie den so schön aufgeteilten Gesamtmarkt vor privat kleinteilig erzeugtem Solarstrom „schützte“. Um so besser, dass nun endlich auch von dieser Seite mal ein anderer Wind weht, vermutlich haben sie ein lukratives Geschäftsmodell entwickelt.
Peter meint
Beim senden wurden Textteile verschluckt, aber vermutlich ist es dennoch halbwegs verständlich.
FahrradSchieber meint
„Es ist kompliziert und erhöht die Ladezyklen“
Das Auto bleibt einfach an der Wallbox hängen, den Rest übernimmt die Technik. Das ist das Ziel. Unkompliziert.
Und schon bei heutigen Akkus kommt man langsam in Bereiche, wo die Lebensdauer deutlich die des restlichen Autos übersteigt. Also ist auch das Thema „Ladezyklen“ in absehbarer Zeit kein Problem mehr.
„bedeutet das in beiden Fällen 1 MW mehr für das Netz“
Weniger Nachfrage bringt nur was, wenn es diese 1 MW auch gibt.
Was allerdings zeitweise benötigt wird ist nicht nur weniger Nachfrage, sondern auch mehr Angebot. Dazu kann bidirektionales Laden beitragen.
Daneben gibt es noch weitere Aspekte.
Ich persönlich finde die Möglichkeit einer temporären Autarkie zum Beispiel ganz reizvoll.
MichaelEV meint
„Was allerdings zeitweise benötigt wird ist nicht nur weniger Nachfrage, sondern auch mehr Angebot. Dazu kann bidirektionales Laden beitragen.“
Macht trotzdem alles nur Sinn, wenn die Energie im Akku aus einer deutlich besseren Angebotssituation stammte. Erstmal muss man es schaffen die Nachfrage (Ladevorgänge) nach dem Angebot zu steuern, erst wenn das funktioniert, kann man wirklich an V2G denken. Wenn sich BEVs beim Angebotsmangel gegenseitig den Strom zuschieben, ist nichts gewonnen.
Aktuell wird für jede Einspeisung ein zweites Mal Netzentgelt und Co. bezahlt, so wird sich sowas eh nicht durchsetzen. Und wenn das hoffentlich endlich fällt, beginnt erstmal die große Zeit stationärer Akkus.
V2G wird in Zukunft eher die Rolle einer großen Reservekapazität spielen, um seltene Engpässe auszugleichen.
Tommi meint
Wenn es viele Elektroautos gibt, dann sind zu jedem Zeitpunkt viele auch aktuell beim Laden.
Klar, von der Bedienung ist es trivial. Das macht die Technik. Dennoch ist es technisch erst mal nicht einfach eine Wallbox, die man ein oder ausschalten kann. Sie muss auch Strom zurück speisen können. Das bedeutet Komplexität. Zum anderen muss ich den Strom, den ich bereits bezogen habe dann wieder verkaufen. Das macht nur Sinn, wenn ich für den Strom mehr bekomme, als ich dafür bezahlt habe.
Bei einer eigenen PV-Anlage macht das viel Sinn, den Strom selbst zu nutzen. Aber in das öffentliche Netz zurück speisen ist schwierig.
MAik Müller meint
@Tommi da ist NIX komplex. Im Auto gibt es einen Wechselrichter der 230V~ liefert.
Die ranzdummen aktuellen Wallboxen müssen nur ihr SCHÜTZ einschalten –> FERTIG.
Dagobert meint
Bei wenig genutzten Akkus kann es sogar dienlich sein den Akku zwischen 70-40% pendeln zu lassen. Besser als vollladen und dann im Winter 2 Wochen lang and die Straße stellen ist es allemal.
Djebasch meint
Klar kann man das aber anscheinend haben die Hersteller Ihre Bedenken sonst würden Sie es wohl anbieten…
Außerdem EON sollte sich mal an die eigene Nase packen…
Warum bauen Sie nicht Batteriespeicher wie jedes andere Unternehmen Weltweit auch…
DIBU meint
Die Hersteller haben keine Bedenken, die machen das nur WENN SICH DAS FÜR SIE LOHNT. Wie übrigens alles, wenn man es dem freien Markt überlässt. Meiner Meinung nach wird hier ein riesiger Beitrag zur Energiewende einfach verschlafen.
Warum sollte ich mir einen Batteriespeicher in den Keller stellen, wenn schon einer vor der Tür steht? Und jetzt können hier wieder die ganzen Nein-Sager kommentieren.
Nichts für ungut, aber es ist einfach nur frustrierend, dass es keinen Lerneffekt aus den Fehlern der Vergangenheit gibt……
MAik Müller meint
@DIBU es gibt beim Meschen einfach KEINEN Lerneffekt. Das war so und wird immer so bleiben :)
Gerry meint
….da kann man wirklich nur zustimmen.
Gibt ein schönes Lied von Miss Allie dazu „Gelernt ham wir nicht viel“
https://youtu.be/meNQC-mze6g