Zur Umstellung des Straßengüterverkehrs auf klimaschonende Nutzfahrzeuge wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) bislang die Anschaffung von über 1200 Fahrzeugen mit Elektro- und Wasserstoffantrieb und der Aufbau von fast 1500 Ladepunkten ermöglicht. Das zeigen die Bewilligungszahlen aus dem ersten Förderaufruf 2021 zur Richtlinie über die Förderung von Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI-Richtlinie). Der zweite Förderaufruf, der auch die Förderung von betriebsnotwendiger Wasserstofftankinfrastruktur ermöglicht, endete im August 2022.
„Unser Förderprogramm zeigt: Die Unternehmen haben großes Interesse daran, ihre Flotten auf saubere Antriebe umzustellen“, sagte Verkehrsminister Volker Wissing. „Wir unterstützen die Branche dabei, Verantwortung für den Klimaschutz zu übernehmen und Emissionen im Straßengüterverkehr zu senken. Mit unserer Förderung unterstützen wir auch Innovationen und Entwicklung in einer frühen Marktphase. Ich freue mich, dass wir diese Erfolgsgeschichte mit dem zweiten Förderaufruf fortschreiben. Über 1.600 Anträge für Nutzfahrzeuge und Sonderfahrzeuge, wie Müllsammelfahrzeuge, aus unserem zweiten Aufruf zeigen: Das Interesse und Engagement der Unternehmen für Klimaschutz ist ungebremst.“
Gemäß den finalen Bewilligungszahlen aus dem ersten Förderaufruf 2021 konnten vom BMDV rund 330 Projekte im Wert von rund 190 Millionen Euro bewilligt werden. Mit rund 158 Millionen Euro fördert das Verkehrsministerium die Anschaffung von 1217 Nutzfahrzeugen mit Elektro- und Wasserstoffantrieben. Bei den Lkw über 12 Tonnen wird der Bestand von Elektro-Lkw in Deutschland infolge der Förderung laut der Behörde um den Faktor 20 ansteigen. Im ersten Aufruf wurden zudem 290 Fahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb gefördert.
Im ersten Förderaufruf wurden auch 1481 Ladepunkte an 332 Standorten gefördert, davon 333 Schnellladepunkte mit Ladeleistung über 100 kW. Darüber hinaus förderte das BMDV 24 Machbarkeitsstudien zu den Voraussetzungen und Rahmenbedingungen des betrieblichen Einsatzes klimafreundlicher Nutzfahrzeuge. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen im Rahmen einer Begleitforschung gebündelt und als öffentlich verfügbare Leitfäden zur Verfügung gestellt werden.
Antragszahlen 2. Förderaufruf & Sonderaufruf
Im zweiten KsNI-Förderaufruf mit einem dazugehörigen Sonderaufruf für Sonderfahrzeuge sind bis zum Stichtag 24. August 2022 rund 1670 Anträge für Nutzfahrzeuge und rund 1090 Anträge für Lade- und Wasserstoffbetankungsinfrastruktur eingegangen. Die Anträge werden derzeit vom BMDV auf Förderfähigkeit geprüft.
Das Verkehrsministerium stellt bis zum Jahr 2025 insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro für die Förderung der Anschaffung klimafreundlicher Nutzfahrzeuge zur Verfügung. Zusätzlich stehen bis 2025 rund 6,3 Milliarden Euro für den Aufbau oder die Erweiterung von Tank- und Ladeinfrastruktur für Pkw und Lkw bereit. Die KsNI-Richtlinie wird durch die bundeseigene NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch das Bundesamt für Güterverkehr bewilligt.