Das Angebot des Start-ups Nio in Deutschland gilt als ernst zu nehmender Wettbewerb für die Elektroautos von Tesla und der lokalen Premium-Hersteller. Dass die Modelle der chinesischen Marke nur mit Abo-Verträgen vertrieben werden, kommt dagegen weniger gut an. Die E-Autos könnten deshalb in Zukunft auch zum Kauf angeboten werden.
Gründer und Chef William Li zeigt sich nach zahlreichen Nutzeranfragen offen dafür, die Nio-Fahrzeuge auch zum Kauf anzubieten. „Ich muss zugeben, dass wir die Begeisterung unterschätzt haben, die viele Nutzer für den Kauf eines Nio-Fahrzeugs an den Tag legen“, schrieb Li in einem Beitrag in der Nio-App. Man habe sich auf ein Geschäftsmodell fokussieren wolle, Nio sei jedoch „offen für eine Kauf-Option“.
Als Erstes wird in diesem Jahr die große Limousine ET7 in Deutschland an Kunden übergeben. Bei einer Laufzeit von drei Jahren werden 1199 Euro monatlich fällig, für den 2023 folgenden kleineren ET5 999 Euro. Das ebenfalls im nächsten Jahr startende SUV EL7 soll pro Monat 1299 Euro kosten. Bei kürzeren Laufzeiten erhöhen sich die Preise. In Norwegen, wo Nio sei dem letzten Jahr die Europaexpansion erprobt, können Kunden die Fahrzeuge bereits direkt kaufen.
Li hat das Ziel, Nio zu einer globalen Marke zu machen. Im Fokus stehen dabei moderne, alltagstaugliche Elektroautos, vor allem jedoch die Nutzer. Das Unternehmen legt viel Wert darauf, seine „Community“ zu pflegen – digital, aber auch mit Veranstaltungen in den laufend entstehenden „Nio Houses“. Darüber hinaus priorisiert das Unternehmen Servicedienstleistungen rund um die Nutzung von elektrischen Autos, darunter auch hierzulande Batteriewechselstationen.
Für weiteres Wachstum plant Nio eine Submarke, die mit günstigeren Elektroautos auf den Massenmarkt zielt. Nach dem Start in China in zwei Jahren sollen die Modelle auch nach Europa kommen. „Damit wird die Zahl unserer verkauften Autos rapide ansteigen und wir wollen im Jahr 2030 einer der Top fünf Automobilhersteller weltweit sein“, so Li kürzlich in einem Interview.
Tom meint
Also bei Preisen von 1.200 Euro pro Monat liest sich das für mich nach einem weiteren Spielzeug /Statussymbol für Superreiche. Dann steht halt neben dem Bentley noch ein NIO in der Garage, oder wie ist der Plan?
Ich frage mich allerdings wie dazu der Verkauf dieser Fahrzeuge in Norwegen für „relativ marktübliche“ 65.000 Euro (ca. 680.000 Kronen) passt?
Naja wir werden sehen. Hätten sie nicht selbst arge Bedenken würden sie wohl kaum nach kürzester Zeit die im Artikel genannte Kaufoption für Deutschland ankündigen.
Skayo meint
Der ET7 ist halt ein Fahrzeug, welches in der Klasse von EQE und EQS spielen soll. In einer Feedbackrunde mit dem NIO Manager für Deutschland wurde das auch nochmal klargestellt. Das Fahrzeug wird im Kauf also so ~80-90k kosten, je nach Akkugröße.
Der ET5 soll aber mit Akku für knapp 60k erhältlich sein, also im gleichen Segment wie Tesla Model 3 oder niedrig ausgestattete BMW i4.
NIO möchte keine Billig-Marke sein, dafür wird es wahrscheinlich demnächst eine neue Submarke geben.
Bei den 65k in Norwegen wird vergessen, dass in Norwegen keine MwSt auf Elektrofahrzeuge erhoben wird und es sich um die Ausführung OHNE Akku handelt (den man dann zusätzlich mieten muss). Mit Akku wird auch dort das Fahrzeug um knapp 10k teurer.
Die 1200€ sind für ein solches Fahrzeug gar nicht derart abwegig, da es sich um Full-Service handelt, sprich in der Rate sind alle Kosten für das Fahrzeug außer Strom inklusive. Von Versicherung über Wartung bis hin zu Reifen.
Das ist mir persönlich auch zu teuer und ich würde mir lieber ein Fahrzeug kaufen, deswegen war ich auch in der Feedbackrunde dabei. Wir, die Interessenten haben NIO explizit auf die fehlende Kaufoption gestoßen. Viele waren sehr enttäuscht, dass es nur das Abomodell gibt. Daher lenkt NIO nun ein.
Soeri# ch meint
ET 7 für 1199 Euro???? Wovon träumt NIO denn sonst? Niemal würde ich dass bezahlen für so ein unbekannten Hersteller!!!!
MAik Müller meint
Ach was Eautos sind günstig die TCO ist ganz toll :) :) :)
Thorsten meint
Genau wir kritischen Menschen sind kognitiv einfach nicht in der Lage eine TCO korrekt zu berechnen :-D
Robert meint
14k im Jahr für ein Full Service Leasing eines hier unbekannten Herstellers sind sportlich.
Viel Erfolg!
elbflorenz meint
Weil der Hersteller in Europa unbekannt ist, deshalb ist Leasing und Abo am Anfang der bessere Weg.
Leasing wäre allerdings der erfolgreichere Weg für NIO. Meiner Meinung nach.
Denn dann wären Leasingraten für Gewerbe – also netto – um 650 – 700 € monatlich möglich.
Für diesen Preis kann man auch einen Mercedes EQE leasen – nur halt wann. Wahrscheinlich erst in einem Jahr oder noch später …
Also könnte der eine oder andere Unternehmer sich doch für NIO entscheiden.
Chris meint
Nein, sie müssen die hier vergleichbaren Modelle klar im Preis unterbieten, sonst macht das alles keinen Sinn.
Aber soll es ruhig der nächste Hersteller mit teuren Preisen probieren und scheitern….
Piotr meint
Aber im Mercedes und co. Hast du keine Versicherung und Strom inclusive.
Piotr meint
Im Preis ist Versicherung und Strom inklusive. Also für Geschäftskunden, welche viel unterwegs sind ist das unter Umständen sogar preiswert.