Bundesverkehrsminister Volker Wissing warnt, dass die Pläne der Regierung für die Elektromobilität am Ausbau des Stromnetzes scheitern könnten.
Die Ampelkoalition will bis 2030 15 Millionen Elektroautos auf den Straßen haben. Dazu soll es bis dahin eine Million öffentliche Ladepunkte geben. Deutschland brauche ein viel leistungsstärkeres Stromnetz und müsse seine Ausbau-Ambitionen steigern, mahnte Wissing im Gespräch mit BR24.
Der FDP-Politiker forderte zudem einen Paradigmenwechsel: Statt das Stromnetz nach dem aktuellen Bedarf zu erweitern, sei es sinnvoller, Prognosen über die Neuzulassung von E-Autos in die Berechnungen miteinzubeziehen. „Der Anstieg des Bedarfs erfolgt in einer derart starken Kurve, dass man zwangsläufig Probleme bekommt, wenn man nicht das Stromnetz auf der Grundlage einer Bedarfsprognose ausbaut“, so Wissing.
Er sei bereits mit dem zuständigen Minister und Kabinettskollegen Robert Habeck (Grüne) im Gespräch, erklärte der Verkehrsminister. Das System müsse schnell umgestellt werden, denn jetzt beginne der Hochlauf der Elektromobilität. „Wir werden einen exponentiellen Anstieg erleben. Die Unternehmen stellen um, es werden größere Stückzahlen produziert, die Fahrzeuge werden effizienter. Wir sind ganz sicher, dass wir einen deutlichen Anstieg erleben werden.“
Wissing sorgt sich auch um die Preise für E-Autos, die für viele Menschen noch zu hoch seien. Verbraucherschützer forderten deutsche Autobauer auf, mehr günstige statt hochpreisige und besser ausgestattete Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Der FDP-Politiker forderte zudem einen Paradigmenwechsel: Statt das Stromnetz nach dem aktuellen Bedarf zu erweitern, sei es sinnvoller, Prognosen über die Neuzulassung von E-Autos in die Berechnungen miteinzubeziehen.“
Also wenn Herr Wissing glaubt, die Netzverantwortlichen würden den Ausbau ihrer Netze nur nach dem aktuellen Bedarf betreiben, dann hat nicht verstanden, wie Planungen in Echt bei Profis ablaufen. Da helfen auch keine Nachhilfestunden mehr.
Mark Müller meint
Ich habe noch selten bei einem Artikel so viel Unsinn bis hin zu Beleidigungen gelesen.
Der Mann sagt ja nur, dass man die Stromnetze rechtzeitig ausbauen muss, um die geplante E-Mobilität zu ermöglichen.
Er hat völlig recht. Selbstverständlich gehören auch noch andere Massnahmen dazu. Aber Infrastrukturaufgaben muss man immer sehr früh anpacken. Ein paar Regelungen oder Preismodelle kann man auch kurzfristig noch erlassen, Netzausbauten nicht.
Ehrlich, ich bin kein Deutscher und ich habe immer mehr Mühe mit diesem Land voller besserwissenden Motzer. Lest doch zuerst mal den Artikel und fragt Euch, ob etwas daran ist, bevor ihr die Zuständigen desavouiert.
South meint
Naja. Du glaubst, dass Wissing nur sachlich richtig vermeldet, dass in Sachen Strom -netze einiges zu tun ist. Isoliert betrachtet stimmt das ja auch.
ABER. Die FDP ist durchsetzt mit bezahlten Lobbypolitiker, die sich für die Verbrennerindustrie instrumentalisieren lassen…. beispielsweise für E Fuels stark machen, für eine Verlängerung der Verbrennerproduktion und insgesamt eher die Bremser bei nachhaltiger Mobilität und Energiewende waren, ja sind und das Interesse der Firmen über die Gesellschaft stellen und dies als kaum machbar hinstellen. Vor dem Hintergrund wirkt das heuchlerisch von der FDP…
Schlag mal unter Mövenpickpartei nach. In Kürze. Die Skepsis ist berechtigt… der Wolf der Kreide frisst…
MichaelEV meint
Das ist leider vollkommener Unsinn. Man baut nicht erstmal Infrastruktur und überlegt danach, wo in welchem Ausmaß der Ausbau überhaupt notwendig ist.
Erstmal muss ein sinnvolles Marktdesign her, mit diesem ändern sich vollkommen die Notwendigkeiten vom Netzausbau. Variable Verbraucher, Nachfrage- bzw. Angebots-nahe Akkuspeicher verändern sehr vieles. Häufig wird es einen Netzausbau gar nicht brauchen, sondern nur eine bessere Auslastung vorhandener Kapazitäten.
Wundert mich, dass sie immer von hohen Preisen träumen. Wenn man alles falsch machen will, wird so ein Ergebnis auch zustande kommen.
Ralf Dunker meint
Dem möchte ich zustimmen! Besonders gut, schnell und billiger für alle Beteiligten würde es laufen, wenn man die Ladetechnik durch die Wechseltechnik ersetzt: Dann wären 14.000 Tankstellen = Wechselstationen = notwendige Speicher mit je 14 MWh Kapazität. Die darüber hinaus dann noch notwendigen Netzausbau-Maßnahmen wären viel besser prognostizierbar. Ich China ist die erforderliche Akkunorm bereits beschlossen, das Tankstellennetz (Sinopec) rüstet gerade tausende Stationen aus und die 16 wichtigsten chinesischen Hersteller bauen SwEV (Swap Electric Vehicle). Sogar die deutschen Hersteller sind in China an entsprechenden Joint Ventures beteiligt. Es wäre schön, wenn dies auch in BMWK und BMDV ankäme.
Egon Meier meint
@Wissing:
So ein Blödsinn ..
Gerade BEV kann man problemlos netzdienlich laden – die Netzkapazität reich jetzt schon locker aus.
Es fehlen optimierte gesetzliche Rahmenbedingungen: Geeignete Tarifstrukturen, BEV-akkus als Puffer für Heim und Netz …
Vielleicht mal eine Leitung mehr zum BAB-Parkplatz. Das war es dann schon.
Alles nur dumme Ausreden um letztlich BEV zu behindern.
Mark Müller meint
Interessant, dass Sie die Äusserungen eines Ministers einfach so als Blödsinn bezeichnen. Er hat nämlich völlig recht. Ich frage mich, ob Sie das Wort „Netzkapazität“ richtig verstanden haben. Es geht nicht um die Frage, ob insgesamt im Netz genügend Strom da ist, es ist die Leitungskapazität. Wenn heute 60% der Fahrzeuge BEV wären, würden die Netze an Tausenden von Stellen auf allen Ebenen ausfallen. Kann man leicht ausrechnen und wissen alle Fachleute. Da hilft auch ein bisschen freiwilliges Batterie-Puffern nichts.
Er sagt ja nur, dass man die Netze vorausschauend und somit umgehend überall ausbauen muss, und er hat absolut recht.
Ich frage mich manchmal, wie sich solche Minister motivieren, wen sie von Leuten wie Sie so tituliert werden.
Kona64 meint
Der Punkt ist doch, warum sagt er das? Es sind Trivialitäten und der Ausbau wird natürlich nicht für den aktuellen Bedarf gemacht. Im Kern ist seine Aussage aber, dass BEV noch problematisch ist und natürlich auch teuer. Beides ist falsch. Im übrigen werden die BEVs nicht die erforderliche Netzkapazität vorgeben. Da kommt noch der Bedarf der Industrie und die Wärmeversorgung der Haushalte. Die Netzbetreiber werden auch die Wärmepumpen mit in die Planung aufnehmen.
MichaelEV meint
Mit dem richtig eingesetzten Flexibilisierungspotential von 60% BEVs werden keine Netze zusammenbrechen, die Versorgung wird stabiler als je zuvor.
Die Partei mit dem Motto „der Markt regelt alles“ hat eklatante Probleme damit, den Markt wirklich regeln zu lassen. Nur heiße Luft…
Peter meint
Liegt das am Bürostuhl im Ministerbüro, oder warum sind alle Verkehrsminister der letzten 30 Jahre Totalausfälle? Stellt das Ministerium doch einfach ein, weil überflüssig.
Futureman meint
Einfach Börsenstromtarife mehr bekannt machen. Einige Wallboxen können jetzt schon aktiv danach laden und damit das Stromnetz entlasten.
Schon schön, im Sommer günstig mit PV- Strom und im Winter mit günstigem Windstrom. Das geht alles automatisch. Musste man früher nicht irgendwo mit seinem Auto hinfahren, damit man giftige Stoffe nachtanken konnte. Welch Aufwand…
Kona64 meint
Noch einfacher wäre es die Netzfrequenz auszuwerten. Unter 50Hz wird dann nicht oder nur langsam geladen, über 50 Hertz dann möglichst viel Energie abnehmen.
alupo meint
Ein sehr guter weil eigentlich einfach und kostengünstig umsetzbarer Vorschlag.
Vermutlich wird er aber gerade deshalb nicht ungesetzt sondern erst einmal ein paar vom Verkehrsministerium finanzierte Forschungsgruppen gegründet. In 5 Jahren gibt es dann die Ergebnisse und in weiteren 5 Jahren werden die Schreibtische entsorgt, in denen diese Forschungsergebnisse verstaubten.
caber meint
Überflüssig? Nein, die Autoindustrie braucht das Ministerium um ihre Interessen durchzusetzen
South meint
Also es ist ja nicht so, das Zack, plötzlich Millionen von E Autos und Lastwagen aus den Gullys springen, sondern es 15-20 Jahre dauern wird, bis der Bestand ersetzt wird. Wenn mal WILL, ist das machbar.
Übrigens. Nicht nur bei E Technik so. Das Ölzeitalter ist auch nicht über Nacht entstanden…
South meint
…und im Gegensatz zu Öl, sind Erneuerbare nicht nur 100 Jahre verfügbar….
hu.ms meint
Schreibe ich doch immer schon: wer ein BEV kauft, muss auch für zusätzlichen strom aus erneuerbaren quellen sorgen = neue PV aufs hausdach oder an einem neuen windrad oder biogasanlage beteiligen.Letztere natürlich nur mit landwirtschaftlichen pflanzenabfall betrieben.
CaptainPicard meint
Und wenn man einen Verbrenner kauft muss man dann auch im Garten nach Öl bohren?
Bernhard meint
Nein, aber anstatt Rasen Raps oder Sonnenblumen pflanzen
Kona64 meint
Das wird dann aber teuer. Die PV Ausbeute pro Hektar ist um den Faktor 100 besser als Energie aus Biomasse.
OMG meint
Nein, dann sollte man sich in die Ecke stellen und in Grund und Boden schämen.
hu.ms meint
Die verbrenner werden ja nicht mehr mehr. Deren atriebsenergieversorgung ist aus der Vergangenheit vorhanden.
Antriebsenergie für BEV = strom wird im gegensatz dazu mehr benötigt und ist nur aus erneuerbaren akzeptabel. Dafür müssen die käufer sorgen. Ich habe 2020 9,6 kwh peak PV installiert und den ID.3 gekauft.
Gerry meint
Der Energiebedarf für die Anzahl an Verbrennern wird noch seeehr lange höher sein als der für eAutos. Es werden ja noch immer deutlich mehr Verbrenner gekauft als eAutos (wer kauft egtl. immer noch diese Fahrzeuge aus der Steinzeit ? 🙄).
Ja, PV am Dach und man produziert seinen eigenen Autostrom, für 10ct/kWh, macht ca. 2 Euro/ 100km. 👍
Zur Richtigstellung, die Leistung einer PV gibt man in kWp an. 😉
hu.ms meint
Ich schrieb, dass der antriebsenergiebedarf für verbrenner nicht mehr steigen wird – nicht, dass er höher/niedriger als der für BEV ist.
Wer versteht was geschrieben wurde, hat deutliche vorteile und kann auch extakt antworten.
Franz Bauer meint
Aus meiner Sicht sind alle Zahlen auf dem Tisch. Insgesamt wird mit ca. 20% höherem Strombedarf gerechnet als heute, wenn alle Verbrenner umgestellt würden. Das Problem ist jedoch nicht die Menge, sondern die Momentanleistung.
Gebt den stündlich erhobenen Strompreis des Folgetages so an die Kunden weiter, und die Leute werden den Verbrauch dorthin legen. Ich bin überzeugt, wir könnten damit sogar einen niedrigen maximal Momentan als heute erreichen. Im Ersten Schritt, macht Nachts den Strom günstiger, dort ist zu viel Leistung vorhanden, ich wette die Meisten legen dann das Aufladen des Autos genau dort hin. Alles was es dazu braucht ist Ausbau des Ladenentzes der AC Lader in den Stätten. Es reichen Steckdosen an allen Laternen. Der Rest ist nur Bürokratie. Das Problem wäre sehr schnell gelöst.
Jensen meint
@Franz Bauer: Sehr gute Zusammenfassung !
Zumal man auch davon ausgehen sollte, dass im Verkehrsministerium alle relevanten (und noch viel mehr) Daten vorliegen, die einen sehr guten Ausblick auf die kommenden Jahre und vielleicht Jahrzehnte erlauben. Von einem Verkehrsminister muß man einfach erwarten, dass er dieses Handwerk drauf hat. Dazu kommt diese besondere Art der Kommunikation, die einem immer den Eindruck vermittelt, da will jemand die am Tisch sitzenden belehren, wie mit dem Besteck umzugehen ist, obwohl man selbst gar nicht in Reichweite der Tischdecke sitzt.
Werner Mauss meint
Natürlich liegen alle relevanten Daten vor wer in Zukunft um sein veraltetes Geschäftsmodell bangen muss und dann Geld verliert. Deshalb wird ja verhindert.
eBiker meint
„m Ersten Schritt, macht Nachts den Strom günstiger, dort ist zu viel Leistung vorhanden, ich wette die Meisten legen dann das Aufladen des Autos genau dort hin. “
Und im Sommer ist es dann genau andersrum. Übrigens wird auch der Strombedarf im Winter in der Nacht ansteigen, weil immer mehr Menschen auf WP – Heizungen ausweichen.
Ach ja , den aktuell niedrigsten Stromverbrauch haben wir Nachts von 2-4 – ich glaube kaum dass da jemand draussen läd, wenn er das nicht programieren kann wie an ner schlauen Wallbox.
Franz Bauer meint
@e-biker, ich kenne kein Auto, welches Ladezeiten nicht einstellbar ermöglicht. Es ist keine Frage der Wallbox.
Folgendes System fände ich Interessant und würde die Lastprobleme lösen.
https://www.awattar.de/
Gerade die FDP setzt doch immer auf den Markt. Und mit dieser Dynamischen, aber planbaren, Strompreispolitik würden wir die Lasten einfach regeln können. Idealer Weise in Zukunft direkt und nicht über die Zeit.
MichaelEV meint
Sie müssen nicht „fände“ sagen, solche Angebote gibt es ja und sie können es jederzeit nutzen. Mit dem Wegfall der EEG-Umlage lohnt es sich mittlerweile deutlich mehr wie früher (weil der Strompreis nun einen deutlich höheren Anteil am Gesamtpreis hat).
Was noch fehlt ist ein besseres Marktdesign (Aufteilung des Marktes) und variable Netzentgelte.
Franz Bauer meint
Für meine Region habe ich kein solches Angebot gefunden.
MichaelEV meint
Sorry, stimmt. Drei Orte ohne Erfolg probiert. Ist wohl aktuell auch weiträumig (oder komplett) ausgesetzt.
MichaelEV meint
„Verbrauch verschieben“ – eindeutig ja, aber der Vorschlag es auf die Nacht zu verschieben ist leider daneben (da sind wir mal einer Meinung).
Ausstieg aus Atom und Kohle, viele (teils selbst sehr flexible) Verbraucher aus anderen Sektoren: Im Sommer wird der richtige Zeitpunkt in der Regel immer tagsüber sein. Und im Winter wird es sehr komplex.
Aber eigentlich ist es doch ganz einfach, man muss sich nur immer nach dem richten, was der Markt durch den Preis signalisiert.
Am Ende wird die Lösung in der Regel DC mit ausreichend dimensionierten lokalen Speichern sein. Hier kann man Nachfrage und Angebot so verschieben, dass das beste Ergebnis (niedrigste Kosten = Maximum an erneuerbaren Energien und minimale Belastung des Netzes) herauskommt.
Meiner_Einer meint
Meine WP braucht in der Nacht keinen Strom, wozu denn auch? Die WP füllt über Tag den Speicher und gut. Seit 20 Jahren und seit PV auf dem Dach ist füllt sie den Speicher zu den Zeiten wo am meisten Strom vom Dach kommt.
MichaelEV meint
„Seit 20 Jahren und seit PV auf dem Dach ist füllt sie den Speicher zu den Zeiten wo am meisten Strom vom Dach kommt“
Aus gutem Grund füllt sich der Speicher tagsüber, wenn am meisten vom Dach kommt. Warum sollte man dann den anderen Speicher (BEV) gerade nicht da füllen, wo am meisten vom Dach kommt, sondern da, wo weder von ihrem noch von irgendeinem anderen Dach etwas kommt?
hu.ms meint
…weil das BEV tagsüber nicht zuhause ist.
MichaelEV meint
Dann ist „Zuhause“ nicht der richtige Ort für die Ladevorgänge!
Egon Meier meint
„Übrigens wird auch der Strombedarf im Winter in der Nacht ansteigen, weil immer mehr Menschen auf WP – Heizungen ausweichen.“
nein .. in der Nacht regiert die Nachtabsenkung. Was will man da groß WP laufen lassen.
Außerdem dauert das mit der WP-Durchdringung noch ein paar Jahrzehnte.
eBiker meint
Also unsere WP läuft nachts durch – zwar nicht ganz so stark wie tagsüber aber dennoch läuft die ordentlich.
Es soll auch Häuser geben die nicht KfW 40 sind.
DerMond meint
Da man mit möglichst niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten möchte ist es nicht ungewöhnlich auch in der Nacht zu heizen.
hu.ms meint
Der knackpunkt an eurer diskussion ist ein pufferspeicher, der tagsüber von der WP mit strom von der PV gefüllt und nachts entleert wird.
Wer den nicht hat braucht auch nachts strom und dann natürlich aus dem netz.
hu.ms meint
Korrigiere:
der pufferspeicher wird nicht gefüllt – er ist immer voll – sondern auf die vorlaufteperatur erhitzt.
Ich bekomme einen 1000 l speicher der von 2 wärmequellen befüllt wird: luft-WP und scheitholzvergaser. Letzterer wird gebäudespezifisch benötigt, wenn die temeraturdifferenz zwischen innen und aussen grösser 28 grad beträgt. Ist an meinem gebäudestandort statistisch nur an 17 tagen pro winter mit rückläufiger tendernz.
MichaelEV meint
Der Knackpunkt an dieser Diskussion ist, das man bei einem Speicher (für die WP) meint, der Tag wäre der richtige und die Nacht der falsche Zeitpunkt, beim anderen Speicher (BEV) behauptet man aber das exakte Gegenteil. Für beide Speicher ist der richtige Zeitpunkt zur Befüllung aber vollkommen deckungsgleich.
hu.ms meint
Wenn eine PV am hausnetz hängt.
Wenn nicht, ist es von der art der stromproduktion abhängig, die sich laufend ändert. Wenn nachts kräftig wind weht und der gesamte stromverbrauch gering ist, kann auch dann BEV-laden sinnvoll sein.
Aber wer treibt schon den aufwand, sich jedesmal zu erkundigen, was am saubersten und netzdienlichsten ist.
Das beste aus meiner sicht ist: an sonnigen tagen dort laden wo das BEV tagsüber steht. Leider sieht es auf vielen firmenparkplätzen dafür noch schlecht aus. Meine hat für 80 MA 2 stück 11 kwh-lader.
MichaelEV meint
In den Wintermonaten ist die Nacht noch ein guter Zeitpunkt. NOCH, mit dem Wegfall von Atom und Kohle wird sich das immer mehr Richtung Tag verschieben.
Der „Aufwand“ wird betrieben werden müssen. Das Tolle ist aber, dass Autos Computer mit sich führen, die diesen „Aufwand“ problemlos übernehmen können. Die Vernetzung von Auto und Ladeinfrastruktur wird wichtig und natürlich ist es positiv, wenn beides aus dem selben Haus kommt.
Der Arbeitgeber wäre ein super Ort für Lademöglichkeiten. Bei mir in Innenstadt-Lage gab es bisher aber immer feste Stellplätze in Tiefgaragen, effizient wären geteilte Stellplätze, wo die installierte Ladeinfrastruktur besser ausgelastet wird. Oder mehr Ladepunkte mit geteilter Leistung (z.B. 11kW geteilt für 3 Fahrzeuge)…
Franz Bauer meint
Völlig klar ist ja das es kein fester Zeitraum ist. Es geht nur darum über den Preis zu regeln wann von einem Gut zu viel Angebot oder zu wenig vorhanden ist. Dementsprechend die Verbräuche die gesteuert werden können zu regeln, und der Anreiz ist der Preis.
Dadurch wird die Stromabnahme sicher stark geglättet werden.
Darum geht es, nicht auf die Festlegung einer Uhrzeit. Das widerspricht ja auch dem Dynamischen konzept.
MichaelEV meint
Volle Zustimmung für diese Formulierung;-) So muss es laufen, der Preis muss die zeitliche Platzierung der Ladevorgänge steuern.
hu meint
:clap: :clap: :clap:
South meint
@eBiker. Mann. Echt jetzt. „wenn er das nicht programieren kann wie an ner schlauen Wallbox“. Das hat doch nichts mit programmieren zu tun, sondern ist eine Einstellung. Also wer damit nicht klarkommt, kann auch kein Smartphone bedienen, da dürfte sein E Auto laden in der Nacht sein kleinstes Problem sein :-).
Mal davon abgesehen, eine zeitlich einstellbare Steckdose hat die übergroße Mehrheit auf alle Fälle seit Jahrzehnten drauf … kann man an den Weihnachtsbeleuchtungen, die sich an und abschalten, sehen … ;-)
Cupra meint
Ach die Liebe FDP fordert wieder….dabei wäre es schon mal gut, wenn sie genau da net so oft blockieren würde.
Ökoman meint
„Der FDP-Politiker forderte zudem einen Paradigmenwechsel: Statt das Stromnetz nach dem aktuellen Bedarf zu erweitern, sei es sinnvoller, Prognosen über die Neuzulassung von E-Autos in die Berechnungen miteinzubeziehen.“
Dazu muss man keine Rocketscience aus der Taufe heben.
Wenn bis 2035 nahezu alle Verbrenner-PKW oder zumindest der allergrößte Teil auf Elektro umgestellt sein MUSS, kann man sich ausrechnen, wieviel höherer Strombedarf da sein wird. Da müssen keine Prognosen mehr berechnet werden, die sind längst öffentlich – vielleicht sagt das mal jemand dem Verkehrsminister! Ein langfristiger Stromnetztrassenausbau kann man doch nicht danach ausrichten, wieviele E-PKW bestellt und in den nächsten 6-12 Monaten auf die Straße kommen, so ein Unfug!
ProfessorE meint
Bis 2035 werden nicht alle Verbrenner auf E umgestellt.
Ab 2035 sollen keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden.
Der Bestand bis dahin wird weiterlaufen.
Bis 2035 wird der E Auto Anteil am Gesamtbestand ca. 30% ausmachen, sofern die Produktionen es bis dahin darstellen können.
Also kein Problem für das Stromnetz !
volsor meint
Und mit dem Rückgang der Verbrenner sinkt der Kraftstoffverbrauch/Herstellung und dadurch werden Strom Kapazitäten für die E-Mobilität frei.
eBiker meint
Nur dass der Anteil Strom in nem Liter Benzin oder Diesel marginal ist.
Ja ich kenne diese merkwürdigen Rechnungen – aber es wird nur Strom frei der auch in D genutzt wird. Einfach mal in die Umwelterklärung von zB bayernoil reinschauen: aus 390.816 MWh Strom werden 8000 Kilotonnen Produkte, davon Diesel mit 3147 Kilotonnen und Benzin mit 1892 Kilotonnen.
Ben meint
2035 wird der E-Auto Anteil 30% vom Gesamtbestand ausmachen, wow sie schätzen den Wohlstand in DE aber extrem hoch ein, wer soll sich denn in 5 oder gar 10 Jahren noch den Sprit leisten können, 2023 sollen doch verpflichtend alternative Kraftstoffe beigemischt werden und on Top kommt noch die CO2 Preis Erhöhung(für 2023 ausgesetzt), glaub kaum das es sich lohnt ab 2025 noch nen Verbrenner zu fahren…wobei der Deutsche ja Masochist ist wenns ums Auto geht, auch wenn 90% den Monatslohns in den Tank fließen, gab ja einige die meinte ab 2€/l wirds Auto verkauft.
elbflorenz meint
Wenn Sie mit den Preisen und allgemeinen Wohlstand argumentieren – dann gilt das genauso für BEV’s.
Vor allem ist Ihre Annahme zwecks dem Kaufverhalten im Jahr 2025 totaler Quatsch.
eBiker meint
„glaub kaum das es sich lohnt ab 2025 noch nen Verbrenner zu fahren…“
Du weisst aber schon, dass ein durchschnittlicher PKW fast 10 Jahre alt ist – DURCHSCHNITTLICH.
Und wo 2025 die ganzen eAutos herkommen sollen, wirst auch du nicht wissen. Malen mit Zahlen: Bestand PKW 45 Millionen – Neuzulassungen PKW 2021 2,6 Millionen (wird dieses Jahr auch nicht anders sein).
Mit was sollen also rund 40 Millionen Verbrenner-PKW 2025 ersetzt werden, wenn es sich ja nicht mehr lohnt?
MichaelEV meint
Das DURCHSCHNITTLICH ist bei dieser Argumentation meistens das Hauptproblem.
Es gibt Fahrzeuge mit sehr wenig Fahrleistung, die problemlos noch länger Verbrenner sein können (auch finanziell gesehen) und Fahrzeuge mit hohen Fahrleistungen, wo sich der Umstieg auf BEVs aus allen Perspektiven (Klima, Umwelt, Finanzen) besonders lohnt.
Es reicht also ein Teil des Bestandes aus, um große Teile der Zielsetzungen zu erreichen (Reduzierung von CO2 und anderen Emissionen, Substitution von fossilen Energien durch erneuerbaren Strom, negative Kosten).
OMG meint
Sollte diese Prognose tatsächlich zutreffen, brauchen wir uns um den Klimawandel nicht mehr sorgen. Da sind längst die schlimmsten Kipppunkte erreicht und die Erwärmung verstärkt sich von alleine durch die Ausgasung von Methan aus auftauenden Permafrostböden. Recht behalten werden dann leider die Verschwörungstheoretiker, weil die immer schon behaupteten, der Klimawandel könne vom Menschen nicht aufgehalten werden.
Fahrt die Verbrenner einfach bis St. Nimmerlein. Es ist bereits zu spät. Elektroautos werden dann von den Leuten gefahren, die wirklich verstanden haben, was „Freude am Fahren“ bedeutet.
Ökoman meint
Ich hoffe mal, dass Ihre Prognose falsch ist.
Sonst hat die „Letzte Generation“ wohl recht und es ist tatsächlich die Letzte.
Stefan meint
Durch den Umbau auf erneuerbare Energien werden sowieso viele überregionale Stromtrassen neu- oder ausgebaut werden.
Es geht aber auch oder insbesondere um die Leistung im Stromnetz der Wohnviertel.
Da werden dann durch weniger Verbrenner kaum Kapazitäten frei.
Skodafahrer meint
Der Energieverbrauch wird noch schneller als die Flotte umgestellt.
Denn die Firmenwagen der beruflichen Vielfahrer wandern schon nach wenigen Jahren auf den Gebrauchtmarkt.
Dazu fehlt es aber noch an reichweitenstarken Kombilimousinen im Angebot.
Im Gegensatz dazu haben Wenigfahrer wie Rentner deutlich ältere Autos.
eBiker meint
Nicht nur Winigfahrer. Der durchschnittliche PKW in Deutschland ist knapp 10 Jahre alt.
Shullbit meint
Wenn effektiv ab 2030 keine Verbrenner mehr verkauft werden, dann verschwinden voraussichtlich gegen 2050 bis 2055 die letzten Verbrenner von der Straße. Wir haben also ein Vierteljahrhundert Zeit, um unsere Netze an 100% Elektromobilität anzupassen.
Über das Jahr steigt der Gesamt-Strombedarf in Deutschland dann wahrscheinlich um 20-25%. Das bedeutet aber nicht, dass alle Stromnetze um 20-25% ausgebaut werden müssen, weil ein Großteil des Bedarfes für Elektromobilität nachts anfallen wird, wo wir heute Reserven in den Netzen haben.
Insgesamt ist der Netzausbau zwar anspruchsvoll aber wirklich nicht der entscheidende Knackpunkt. Entscheidend ist es, Erneuerbare Energien so auszubauen, dass wir Atom, Kohle und Gas damit ablösen können, gleichzeitig Versorgungssicherheit und Stabilität (auch bei Dunkelflauten) haben und zudem der Preis im Rahmen bleibt.
MichaelEV meint
Ich entwickle eine Allergie gegen „nachts“. Vielleicht hat das Netz in der Nacht Reserven, aber das allerwichtigste wird nach dem Ausstieg aus Atom, Kohle und Gas nachts in aller Regel fehlen: Das Angebot an Strom.
Ladevorgänge gehören dahin platziert, wo es lokal (dann spielt das Netz auch keine Rolle bzw. wirkt es vor allem stark positiv) ausreichend EE-Angebot und idealerweise Überschüsse gibt. Und das ist eine Jahreshälfte der Tag (und gerade explizit nicht die Nacht) und in der anderen Jahreshälfte komplex verteilt.
eBiker meint
„Über das Jahr steigt der Gesamt-Strombedarf in Deutschland dann wahrscheinlich um 20-25%“
Also alle Studien die ich kenne, gehen von mindestens 80%-100% mehr Strombedarf aus. Es sind ja nicht nur die Autos, sondern eben alles was irgendwie fossil Betrieben wird also auch Industrie und Wärme.
Saturn meint
Ist der Mann nicht in der Regierung? Warum tut er nichts? Mahnen ist einfach. Wenn der Staat sich schon von Hildegard Irgendwer einreden lässt, dass er verantwortlich ist, dann muss er auch liefern und nicht mahnen. Es ist aber doch wohl eigentlich klar, dass die investieren müssten, die anschließend das Geld damit verdienen. Also Stromversorger und Autokonzerne. Warum der Steuerzahler? Hat er auch seinerzeit die Tankstellen finanziert? Tesla hat doch mit seinen Superchargern vorgemacht wie es geht!
Kasch meint
Genau, statt Industrie per sinnvolle Gesetze zu unterstützen, bremst unsere Politik jeglichen sinnvollen Fortschritt. Wenn Politiker ohne jegliche Qualifikation ab und an für vier Jahre ein Ministerium leiten dürfen, und jegliche Entscheidungen von anderen unqualifizierten Seiten verhindert werden kann, dann erinnert das mehr an sinnfreie Stammtischpolemik.
Wie Nutzung regenerativer Energien tatsächlich beeindruckend funktionieren kann, zeigt Australien, USA und China schon lange.
Nahezu ausschließlich Batteriespeicher am Ladepark, in privaten Haushalten, bei den Stromversorgern bis hin zu staatlichen Großanlagen reduzieren fossile Ausgleichkraftwerke und unterstützen absolut ausreichend bestehende Stromnetze. Die perfekten Natriumionenzellen stehen ab 2023 zur Verfügung, werden künftig weltweit jährlich im Terrawattstundenbereich gewinnbringend und umweltfördernd verbaut – überall dort wo Politik fähig und mutig ist weitreichende Rahmenbedingungen in konstruktiver Zusammenarbeit mit der Industrie zu definieren, sprich garantiert nicht bei uns.
In einigen Staaten der USA kann man sich bereits jetzt stationäre Pufferbatterien besorgen und sich am „virtuellen Ausgleichskraftwerk“ beteiligen. Für 11 Cent die kWh bezieht man echte regenerative Energie und bekommt 2 Dollar die kWh wenn PG&E aus dem Speicher Strom entnimmt. Per KI Autobidder rund um die Uhr verwaltet, ohne jegliches Zutun der Privatpersonen, die diese stationären Speicher dezentral zur Verfügung stellen.
Erzeugung regenerativer Energie ist doch seit 20 Jahren kein Problem, das Handling dieser Energie ist allerdings unverändert dramatisch, bis heute. Mit sinnlosen Förderprogrammen „für Erneuerbare“ haben wir volkswirtschaftliche und umwelttechnische Schäden angerichtet und da wird sich hierzulande wohl kaum was ändern.
Kasch meint
Auch England, mit einem deutlich schlechteren Netz als Deutschland, hat Tesla einfach machen lassen. Der 200MW-Speicherpark sorgt dafür, dass es auf der Insel wohl kaum Stromausfälle in diesem Winter geben wird. In 2023 wird die Speicheranlage an die größte Offshore-Windanlage angeschlossen. Und Ladeparks benötigen selbstverständlich ausreichend dimensionierte stationäre Batteriepuffer für 24/7-konstante, und dadurch dezente Stromversorgung. In USA baut Tesla ab 2023 nur noch Ladeparks ab rund 400 Sück HPC-Anschlüssen, Mitten in Shenzen ein Park mit 628 Anschlüssen, inzwischen mit ersten MW-Ladern von GAC gespikt, primär von Taxifahrern rund um die Uhr ausgelastet. Man könnte langsam vermuten, unsere Zukunft gestalten nur noch Politiker mit der Naivität und dem Weltverständis von Vorschulkinder.
NiLa meint
Als Verkehrsminister ist Herr Wissing wohl kaum für den Ausbau der Stromnetze zuständig.
eBiker meint
Ne dafür ist die Bundesnetzagentur zuständig – und die untersteht wem? Ach dem Habeck von den Grünen – ja mei…
MichaelEV meint
Der wichtigste Schritt von allen ist sowieso erstmal den Strommarkt sinnvoll zu unterteilen. Ich wette, dass würde der Habeck von den Grünen gerne schnellstmöglich umsetzen wollen, wird aber mit aller Macht ausgebremst.
Die Alternative wäre gewesen, dass man geplante HGÜs gebaut hätte. Der Zug ist aber schon lange abgefahren…
eBiker meint
Was meinst du mit Strommarkt aufteilen?
MichaelEV meint
Den deutschen Strommarkt in mehrere, von den lokalen Besonderheiten abhängige Teilmärkte zu teilen (so wie z.B. in Norwegen, Schweden, etc.). So wie die EU-Netzregulierungsbehörde es schon länger fordert und es meines Wissens auch bei Experten Konsens ist (nur das manche dasselbe Ziel aufgrund mancher Befindlichkeiten umständlicher erreichen wollen).
Es gibt wohl kaum einen anderen Strommarkt, wo die einzelnen Teile so extrem unterschiedlich voneinander sind und man zum Schaden aller weiter versucht, alles unter einen Hut zu quetschen.
Langfristig reichen auch die Teilmärkte nicht mehr, bei 100% EE muss die Preisbildung auf Basis der einzelnen Netze passieren, um vollkommen effizient das beste Ergebnis zu erzielen (=Minimierung der Kosten).
Ökoman meint
Natürlich nicht. Er wird sich wohl kaum den „schwarzen Peter“ selbst zuschieben wollen…