Der erste Wasserstoff-Elektro-Lkw aus Serienfertigung hat diese Woche eine deutsche Straßenzulassung erhalten, teilt Hylane mit. Der XCient Fuel Cell von Hersteller Hyundai macht den Anfang für die vorerst 44 Lkw umfassende Flotte des Nutzfahrzeugvermieters. Mit der Zulassung des ersten Wasserstoff-Serien-Lkw leiste man Pionierarbeit für die Dekarbonisierung des schweren Güterverkehrs auf deutschen Straßen, erklärt Hylane.
„Die Zulassung des ersten H2-Serien-Lkw in Deutschland ist nicht nur für Hylane ein wichtiger Meilenstein, sondern ein Baustein für die Mobilitätswende in Deutschland. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, muss auch konsequent an der Dekarbonisierung des schweren Güterverkehrs gearbeitet werden. Der Einsatz von H2-Lkw ist für mich ein erfolgsversprechender Weg dafür“, so Hylane-Geschäftsführerin Sara Schiffer.
Der XCient Fuel Cell ist mit einem 180-kW-Wasserstoff-Brennstoffzellensystem mit jeweils zwei 90-kW-Brennstoffzellenstacks ausgestattet. Der 350-kW-Elektromotor für den Antrieb erzeugt ein maximales maximalen Drehmoment von 2237 Nm. Der XCient Fuel Cell verfügt über eine Reichweite von rund 400 Kilometern. Der Wasserstoff für das Brennstoffzellensystem wird in sieben Behältern gespeichert, die je nach Temperatur in einer Spanne von 8 bis 20 Minuten betankt werden können.
Das jetzt ausgelieferte XCient-Fahrzeug ist mit einem Koffer inklusive Ladebordwand ausgestattet. „Mit dieser ersten offiziellen Zulassung eines Wasserstoff-Lkw leistet Hyundai Pionierarbeit, wie sie nur gemeinsam – mit Partnern und Kunden wie Hylane – möglich ist. Dabei verfolgen wir alle das gleiche Ziel: rasch, konsequent und intelligent handeln, um Netto Null zu erreichen, auch im Schwerverkehr. Ab heute sind wir diesem Ziel etwas näher“, so Beat Hirschi, CEO von Hyundai Hydrogen Mobility.
Das Hylane-Fahrzeug wurde im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
eCar-Fan und TESLA-Fahrer meint
Unfassbar! Wie war das doch gleich nochmal mit dem berühmt-berüchtigten „toten Pferd“?
Wenn die H2 -Technologie nicht einen gewaltigen Sprung macht (was heute nicht absehbar, allenfalls „versprochen“ oder prophezeit ist), dann werden die Fuhrpark- und Flottenbetreiber knallhart nach TCO entscheiden. Und um zu wissen, zu wessen Gunsten bzw. zu welcher Technologie entschieden wird, braucht es keine wissenschaftliche Untersuchung oder Gutachten: BEV! Auch im LKW-Schwerlastbereich.
Technologie-Offenheit hin oder her!
Ökoman meint
„Das Hylane-Fahrzeug wurde im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. “
Für die Schweiz gibt es also zuwenig grünen Wasserstoff und in der BRD schwimmen wir förmlich darin, nicht wahr, Herr Wissing? Na ja, fährt der Fahrer halt mit grauem H2, Hauptsache „klimaschonend“. Das ist doch garantiert etwas für das Schwarzbuch der Steuerverschwendung!
alupo meint
Wie bitte, nur 400 km Reichweite und dafür eine solche Energieverschwendung? Das ist ja zum Fremdschämen.
Volta meint
Totgesagte leben lange, Wasserstoff ist eine regenerative Option und deutlich besser als Verbrenner. Warum wir eine brauchbare und gute Lösung jetzt schon tot reden obwohl wir diesen Ansatz in der Zukunft brauchen, leuchtet mir nicht ein. Sicher ist der Wirkungsgrad schlechter aber dennoch ist diese Technik notwendig und sinnvoll. Das unsere Industrie und deren Lobbyisten seit Jahren den Wasserstoff und die Brennstoffzelle schlecht reden ist kurzsichtig und ein Fehler, die Technik ist da und funktioniert. Es nutzt uns nichts wenn wir uns ständig gegen Neuerungen wehren und diese erst akzeptieren, wenn es nicht mehr vermeidbar ist, nur um alte und schmutzige Technologien zu halten.
Die Lösung ist beides!
Ben meint
Dies ist die Fortführund es Projekts das in der Schweiz gescheitert ist, somit wars schon vorher tot.
Tom meint
Sie verstehen es nicht! Tesla hat gerade an Pepsi, DHL und andere bereits einen Truck ausgeliefert m, der locker 800 km nachweislich am Stück mit 40 Tonnen beladen fährt! Er kann mit 1000kwh geladen werden entsprechende Megacharger (mit Solar) werden genauso ausgebaut wie das Supercharger Netzwerk. Wasserstoff ist aus vielen Gründen scheisse im Vergleich, schlechter Wirkungsgrad, der Wasserstoff muss!!! grün sein ansonsten ist ein Diesel umweltfreundlicher. Aber warum sollte man drei bis 4 mal soviel Energie aufwenden im umständlich Wasserstoff herzustellen anstatt diese grüne Energie direkt in einen Akku zu stecken?! Logik, die begeistert….
David meint
Ist das einer der in der Schweiz gescheiterten LKW von Hyundai mit Wasserstoff? Und wird jetzt hier versucht, für dieselbe Karre noch einmal Forschungsgelder abzugreifen? Ich hoffe nicht. Zukunft ist eh keine drin….
ECar meint
Korrekt! Die LKWs kommen aus dem H2-Projekt der Schweiz um hier nun unsere Fördergelder abzugreifen…. siehe Kommentar von Hr. Sperling.
South meint
Beim Auto ist das Rennen gelaufen, bei Langstrecken LKW ist die Entwicklung aber noch echt spannend, vorallem da in der Gegend doch einige bei MAN arbeiten…
Was man so unter der Hand hört … der weitaus größte Anteil der LKW Flotte wird auf relativ kurzen Strecken betrieben. Aber Langstrecken LKW oder auch Spezial LKW … da wirds schon kniffliger…
Jin meint
Die werden auch noch merken, dass Strom preiswerter und einfacher zu handhaben ist, als Wasserstoff. Allein an den Massen an LKW, die die Tankstellen mit H2 beliefern sollen wirds schon scheitern.
Jakob Sperling meint
Genau. So wie die Verbrenner Anfangs des letzten Jahrhunderts daran scheiterten, dass die Apotheken nicht genug Benzin liefern konnten.
South meint
Das ist mit damals schwer vergleichbar. Die LKW hatten gegenüber Pferden weitere unschlagbare Vorteile, z.B. dass sie nicht Müde wurden, schnell reproduzierbar sind.
Im Transportgeschäft geht es heute primär knallhart um Kosten. Wenn ein E LKW den gleichen Nutzen wesentlich billiger abdecken kann als H LKW, dann wars das.
Und Ja. Wir brauchen H Technik in BRD, aber nur dort, wo E Technik nicht sinnvoll eingesetzt werden kann….
Ben meint
Das Projekt in der Schweiz ist gescheitert und jetzt versuches sie es in DE und was soll da nun anders werden zumal ja diese zugelassene Serie ja die LKW für die Schweiz waren.
Stefan meint
Das Projekt ist in der Schweiz im Ausbau gestoppt, aber nicht gescheitert.
Es fahren weiterhin Wasserstoff-LKW. Es gibt aber zu wenig grünen Wasserstoff.
Stocki meint
Die paar Lkw die da noch rumfahren werden in zwei drei Jahren still und heimlich in der Versenkung verschwinden. Böse Zungen behaupten, diese Versenkung nennt sich Deutschland, das Land der ewig Gestrigen und Wasserstoffgläubigen.
Ben meint
Es gibt zu wenig grünen Wasserstoff, also kann man die Flotte nicht betreiben somit ist das Projekt gescheitert die Reste der Bestellung geht jetzt nach DE, in DE gibts nur grauen also fallen jetzt die Deutschen auf die Nase.
Cadrick Bauer meint
Meinst du?
Zwei Brennstoffzellenstacks und sieben Tanks – denkst du echt, daß das weniger Platz braucht und weniger wiegt als eine Batterie für 400km? Wohl kaum.
Was mich aber abschrecken würde als Logistiker (wenn ich einer wäre), wären die zu erwartenden, horrenden Betriebskosten. Brennstoffzellen sind leider Verschleißteile und ELEND teuer. Drucktanks unterliegen regelmässigen Kontrollen und wenn da was dran ist, wird’s auch wieder teuer. Wasserstoff kostet staatlich subventioniert 12,50€ pro kg (33kWh) und zwischen den Zeile lese ich hier 8kg/100km, also 100€/100km schon nur an Energiekosten.
Da man ein H2-Fahrzeug noch viele Jahre lang nur auf dedizierten Routen einsetzen kann (vorzugsweise mit eigenen H2-Tankstellen alle 350km) kann man genauso gut einen Batterietruck mit eigenen PV-Lademöglichkeiten dagegenrechnen, und da fallen dann nur ~120kWh zu ~10ct auf 100km an.
Ich sehe wirklich nicht, wie sich das konkurrenzfähig rechnen soll. Selbst Diesel-Trucks sind mit ~20-25l auf 100km noch einige Jahre lang günstiger zu bewegen.
Dass es wohl noch locker 15 Jahre dauern wird, bis wir „grünen“ Wasserstoff jenseits der nicht anders zu decarbonisierenden Anwenungen in Industrie und Chemie „über“ haben werden, kommt da nur noch obendrauf.