Toyota will in Europa bis 2040 klimaneutral werden, weltweit wird dieses Ziel erst 2050 angepeilt. Die Maßnahmen dazu umfassen die Luxustochter Lexus, die wie die Kernmarke in Zukunft weiter auf einen Antriebsmix setzen wird. Mit E-Antrieben wollen die Japaner dabei vor allem auch die Fahreigenschaften in den Mittelpunkt rücken.
„Elektrifizierung heißt für Lexus nicht nur: mehr Effizienz und weniger Emissionen. Die Premium-Marke will die neuen Antriebe auch dafür nutzen, mehr Leistung und Dynamik zu erzielen und ein aktiveres, begeisterndes Fahrerlebnis zu bieten“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.
Auch wenn im Rennen um die Zukunft der Antriebe batterieelektrische Fahrzeuge am Ende die Führung übernehmen, bestünden weiterhin Herausforderungen im Hinblick auf die Infrastruktur und die Stromversorgung, so Lexus. Man werde daher weiterhin Technologien für Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und batterieelektrische Fahrzeuge entwickeln, um den unterschiedlichen Kundenbedürfnissen und regionalen Anforderungen gerecht zu werden.
„Alle unsere künftigen Entwicklungen basieren darauf, dass wir die Elektrifizierung für eine neue Art von Fahrerlebnis nutzen“, so Pascal Ruch, verantwortlich für Lexus Europe. „Wir wollen, dass es Spaß macht, unsere Fahrzeuge zu fahren.“
Das Angebot von Lexus ist bereits umfassend elektrifiziert. Auf das erste Elektroauto, eine entsprechende Variante des Kompakt-SUV UX, folgt demnächst mit dem RZ ein größeres SUV mit reinem Batterieantrieb. Lexus hat auf diverse weitere Vollstromer einen Ausblick gegeben, dazu gehören auch Nischenfahrzeuge wie der Sportwagen Electrified Sport (Artikelbild).
„Der Electrified Sport ist die Lexus Vision für einen batterieelektrischen Sportwagen der Zukunft. Er verkörpert die Absicht des Unternehmens, elektrifizierte Fahrzeuge mit authentischer Leistung zu bauen“, so die Japaner. „Seine geschwungenen Linien sind von der Geschwindigkeit und Geschmeidigkeit des Kunstflugs inspiriert und schaffen eine neue Identität für Lexus Elektrofahrzeuge. Den Sprint von null auf 100 km/h absolviert der Electrified Sport voraussichtlich in etwa zwei Sekunden.“
Direct4 & One Motion Grip
Lexus hat neue Systeme entwickelt, die das dynamische Potenzial von E-Antriebssträngen ausschöpfen sollen. In den neuen Modellen RX 500h und RZ 450e kommt das Direct4-System zum Einsatz, das die Traktion an allen vier Rädern kontinuierlich steuert und die Antriebskraft automatisch verteilt. Damit sorge die Technik für optimale Traktion unter allen Fahrbedingungen, eine lineare Beschleunigung sowie verbesserte Handling-Eigenschaften, erklären die Entwickler. Daneben trage das System auch zu einem höheren Fahrkomfort bei, insbesondere für die Passagiere auf den Rücksitzen.
One Motion Grip ist ein Steer-by-Wire-System, das die mechanische Verbindung zwischen dem Lenkrad und den Vorderrädern überflüssig macht. Das System, das im RZ 450e eingeführt wird, verändert das Fahrerlebnis – dazu Lexus: „Ein Überschlagen des Lenkrads ist nicht länger erforderlich, das Manövrieren wird einfacher und präziser. Auch die Wendigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten und die Fahrstabilität auf der Autobahn verbessern sich. Beim Fahren über unebene Oberflächen nimmt das System automatisch winzige Korrekturen vor.“
Für viele Fahrer sei die aktive Kontrolle, die ein manuelles Getriebe bietet, ein wichtiger Bestandteil eines angenehmen Fahrerlebnisses, glaubt man bei Lexus. Das Unternehmen hat untersucht, wie sich ein batterieelektrisches Fahrzeug mit einem manuellen Getriebe ausrüsten ließe – ein Projekt, aus dem ein Forschungsprototyp auf der Basis des UX 300e mit Schalthebel und Kupplungspedal hervorgegangen ist.
„Von außen betrachtet ist dieses Fahrzeug so leise wie jedes andere Elektrofahrzeug“, sagt Takashi Watanabe, Chefingenieur Lexus Electrified. „Aber es vermittelt dem Fahrer alle Sinneseindrücke eines Fahrzeugs mit manuellem Getriebe. Da es sich um ein softwarebasiertes System handelt, kann es so programmiert werden, dass es das Fahrgefühl verschiedener Fahrzeugtypen reproduziert. So kann der Fahrer seine bevorzugten Einstellungen wählen.“
Da Direct4 und One Motion Grip ebenfalls softwarebasiert seien, böten sich Lexus auch künftig neue Möglichkeiten der Leistungsanpassung, „um jedem Fahrer ein individuelles Fahrerlebnis zu ermöglichen“.
Was auf den elektrischen UX und den neuen RZ an Elektroautos folgen könnte, hat Lexus in diesem Jahr mit sieben Entwürfen gezeigt. Demnach sind ein weiteres SUV, eine Sportlimousine und der Sportwagen Electrified Sport geplant. Teasern nach könnte es weitere Formate geben, darunter ein Cabrio und ein dynamisch gezeichneter Shooting Brake.
Mike meint
Noch mehr Leistung und Dynamik? Damit man noch schneller und dynamischer im Stau steht?
Shullbit meint
Gerade noch mal auf das Datum geschaut: Heute ist doch gar nicht der 1. April?
Abseits von wenigen Märkten wie Deutschland sind manuelle Getriebe weltweit schon seit Jahrzehnten out. Und Toyota arbeitet jetzt ernsthaft daran, ein Elektroauto zu bauen, dass dann Kupplung und manuelles Schalten simulieren kann?
Was kommt als Nächstes? Ein Nebel-Stink-Maschine, die Abgase simuliert, weil der Abgasgeruch für viele Fahrer Teil eines sportlichen Fahrerlebnisses ist? Man könnte im Elektroauto auch noch die Heizung elektronisch für die ersten 5 Minuten blockieren, damit der Fahrer sich nicht umgewöhnen muss und sein Verbrenner-Fahrerlebnis behält. Außerdem würde ich Toyota empfehlen, Elektroautos alle 15.000km für Motorölwechsel und Ad-Blue-Auffüllung in die Werkstatt zu holen. Ohne diese jahrzehntelang erlernten Verbrenner-Automatismen kommen die Leute sonst wirklich nicht klar.
MAik Müller meint
@Shullbit ich muss sagen deine Idee sind nicht schlecht :)
Kasch meint
Beim runterschalten sollte natürlich noch Auspuffklappengescheppere akustisch simuliert werden. Ist ganz wichtig für Poser in der Innenstadt ! (Irgendwann zieh ich an der Ampel so einen Hosensch… aus seinem Krachhaferl, wenn ich im Sommer wieder vorzugsweise mit dem Rad unterwegs bin.)
MAik Müller meint
Die Motorhaube ist zu Kurz. Wie soll da ein 12 Zylinder Äh Akku reinpassen?