Die Zeitschrift Auto Motor und Sport hat zwölf große Ladeparks für Elektroautos getestet, die im Internet von vielen Nutzern mit gut bewertet wurden. „Doch von gut kann bei vielen Parks keine Rede sein“, so das Fazit.
Überdachungen und Toiletten seien keineswegs selbstverständlich, bei manchen Ladeparks gebe es nicht mal einen Kaffee. Wer eine Dreiviertelstunde nachladen muss, werde dafür kein Verständnis haben. Obwohl man Zeit hätte, um etwas zu essen, sich Proviant für die Weiterfahrt zu kaufen oder sich im Warmen auszuruhen, böten viele Ladeparks diese Möglichkeiten nicht.
Die Zahl der Ladesäulen sei teilweise zu gering – „und das ist ja das Kerngeschäft“, so die Tester weiter. Auch bei den Bezahlsystemen gebe es Schwächen, so böten nicht alle Ladeparks die Bezahlung per EC- oder Kreditkarte an oder akzeptierten nicht alle Systemanbieter.
Nur drei der zwölf Ladeparks im Test wurden von den Testern mit sehr gut bewertet: Seed & Greet in der Nähe des Autobahnkreuzes Hilden, Deutschlands größter Ladehub am Kamener Kreuz bei Dortmund und der Sortimo Innovationspark an der A8. Gut schnitten der Ladehub Bispingen an der A7 Richtung Hamburg und der Hyper Hub Erlangen-West an der A3 zwischen Nürnburg und Würzburg ab.
Befriedigend ist der Service laut Auto Motor und Sport an den Ladehubs Lauenau (A2 bei Hannover), Lutterberg (A7 bei Kassel), Breuningerland (A81 Nähe Bietigheim) und am Audi Charging Hub in Nürnberg. Entweder gebe es zu wenige Ladesäulen, keine oder nicht ausreichenden Regenschutz, eingeschränkte Bezahlmöglichkeiten oder fehlende Toiletten.
Nur als ausreichend bewertet wurden Porsche Turbo Charging auf dem Werksgelände in Leipzig, die Heos-Station an der A72 in Chemnitz und der Ladehub Rutesheim an der A8 bei Stuttgart. Keine Einkaufsmöglichkeiten böten die Parks in Leipzig und Rutesheim, in letzterem gebe es auch keine Toilette. In Rutesheim und Chemnitz sei die Zahl der Ladestationen zudem gering. Der Heos-Park in Chemnitz sei außerdem nicht barrierefrei, es gebe kein Café und auch keine Einkaufsmöglichkeiten, was für Heos den letzten Platz bedeute.
David meint
Ok, Ladepark ist nicht gleich Ladepunkt. Denn üblicherweise liegt so ein Ladepark so, dass man von der Autobahn abfahren und einige Ampeln in Kauf nehmen muss. Da kann man dann vom Betreiber etwas mehr erwarten. Überdachung sehe ich in dem Zusammenhang auch für wichtig an, Toiletten und Catering könnten von einem Anbieter auf gleichem Gelände kommen.
Aber das werden die Betreiber lernen, wenn Modelle mit mehr Komfort tatsächlich auch lukrativ sind. Da habe ich meine Zweifel, weil ich meine Landsleute kenne. Sie sind grundgeizig. Habe beim Ladepark vom Bäcker in Schüren erlebt, wie sich ein Paar vom mitgebrachten Leckereien und Getränken des Hauses Albrecht ernährte und dann die Verpackungsreste auf dem schönen Sitzplatz mit Tisch stehenließ.
Klaus Schürmann meint
Danke für die Bewertung meines Lieblingsladeplatzes SEED&GREET am Autobahnkreuz A3/A46 in Hilden ! Dort gibt es Lademöglichkeiten nach Wunsch für jedes BEV vom Pedelec und Twizzy bis zum SUV mit Pferde- oder Wohnanhänger. Die 40 SUC von Tesla und die diversen anderen von Fastnet, NIO mit Station für den Batteriewechsel usw. sind umgeben von überdachten Sitzgelegenheiten inclusive drei Strandkörben. Die Toiletten sind 24/7 geöffnet. Das noch kleine „CAFÉ“ wird bald in einem größeren Gebäude sein und im August gab es sogar einen Container, der von Tesla dort zur Freude der Kids aber auch der älteren BEV Passagiere kostenlos zur Erfrischung in der Ladepause genutzt werden konnte, wenn man eine Badehose dabei hatte, Liegestühle, Handtücher, Sonnenschirme und Wasserbälle inclusive ! Die kompletten Dachflächen sind mit Photovoltaik bedeckt und es gibt noch 7 auf den jeweils der Sonne nachfolgenden sich drehenden Säulen befindlichen Photovoltaikzellen. Zusätzlich sind große Batteriespeicher von Tesvolt vorhanden, sodass auf jeden Fall auch bei nicht ladenden BEV kein Strom verloren geht. So sollten alle Ladestationen ausgebaut werden !
Michaela meint
Ich habe gerade eine länger Strecke über die Autobahn hinter mir.
Die anfängliche Planung war nach einer unfreiwilligen Extratour hinüber, so dass ich spontan, während der Fahrt planen musste. Per Handy, da mein Navi das leider nicht kann).
Mit der ADAC/e-mobility+/EnBW Karte/App.
Dabei stellte sich wieder einmal raus, dass die Anzeige der freien Säulen/Stecker nicht verlässlich ist.
Bei meinen nur vier Stopps hatte ich drei Situationen, in denen ich nur mit Glück sofort das Laden starten konnte. Säulen defekt, Säulen offensichtlich OK, starten aber nicht die Ladung, alles belegt.
Kurz nachdem ich angesteckt habe sind zT andere Elektrofahrer angekommen, die in die Röhre geguckt haben. Dann heißt es weiterfahren (wenn es der Akkustand erlaubt) und hoffen das der nächste Rastplatz eine Ladestationen hat die dann auch noch frei ist, oder 30-60 warten.
Manche Ladestationen (die alten 50kW) stehen so weit weg vom Geschehen, manchmal bei den LKWs , dass ich in ab der Dämmerung im Auto sitzen bleibe meine Türen abschließe und nicht den Weg zur Toilette oder einem Kaffee aufsuche.
Das wird sich alles mit der Zeit verbessern, aber derzeit gibt es einfach noch Punkte auf der Karte, wo man zurecht mal mit dem Finger drauflegen sollte.
Herbs meint
„Wer eine Dreiviertelstunde nachladen muss“
Also das tue ich nur, wenn ich das bspw. mit einer Mittagspause verbinde. Und da gibt es ja offensichtlich nicht die genannten Einschränkungen.
„Die Zahl der Ladesäulen sei teilweise zu gering“
Es wäre jetzt aber echt Pech, wenn sie ausgerechnet eins der drei Wochenenden mit flächendeckenden Ladestaus im Jahr für ihren Test erwischt haben.
„Überdachungen und Toiletten seien keineswegs selbstverständlich, bei manchen Ladeparks gebe es nicht mal einen Kaffee.“
Haben die Leute hinter diesem ‚Test‘ auch mit BAB Rastplätzen ohne Klo und Restaurant solche Probleme? Auch dort gibt es ja Menschen, die Pause machen.
Generell: gefühlt hat fast jeder Autohof mittlerweile auch HPC Säulen auf dem Gelände. Ich würde also sagen: „Alle Verpflgeungspunkte an der Autobahn wurden mit Lademöglichkeiten ausgestattet und es wurden sogar noch weitere Säulen aufgestellt“ statt „nicht alle Ladeparks bieten auch etwas zu Essen“.
Meiner_Einer meint
Wow wieder so ein sensationell toller Test, bei dem das Ergebnis schon vor dem Start bekannt war. Ich habe z.B. noch nie gesehen, dass Rutesheim voll war, außer als ENBW einen Tag gratis Strom abgegeben hatte. Aktuell z.B, sind 8 von 9 Anschlüssen frei. Warum sollte ENBW also mehr Ladesäulen aufbauen? Wenn die Auslastung passt wird erweitert, bis dahin alles gut.
Bei Toiletten bin ich bei den Testern, aber als ob bei jedem Ladevorgang etwas gegessen werden müsste… Sortimo ist toll, aber da zu teuer lade ich doch immer lieber bei Ionity in Friedberg.
MAik Müller meint
@Meiner_Einer ja und die meisten 98% (Verbrenner) werden gar nicht erst anhalten.
Meiner_Einer meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Ben meint
Ja stimmt die essen und pinkeln wärend der 10h Fahrt auf 1000km im Auto, kennt man ja von den Dieseldietern.
Albert Borind meint
Verstehe die Antwort nicht.
Es geht um Ladeparks für BEV, nicht um Tankstellen für Verbrenner.
Pferdegespanne halten sogar weder bei Ladeparks, noch bei Tankstellen. Und dies sagt uns was?
Bernhard meint
Ich finde den Sortimo auch toll. So muss ein Ladepark aussehen. Natürlich etwas teurer aber da komme ich nur zwei bis dreimal im Jahr vorbei. Die Terrasse mit Blick ins Grüne beim Bäcker/Restaurant ohne Verkehrslärm ist ansprechend.
Beim Ionity in Friedberg gibt es auch einen guten Bäcker. Leider hat der am Wochenende zu. Bei den Ladesäulen war aber irmmer mindestens eine defekt.
In Rutesheim gibt es 300 m Fussweg weg einen MC Donalds. Sieht man nicht gleich, aber man hat ja Zeit genug hinzulaufen. Besser als nichts.
Ich fahre nur Ladeparks mit 6 oder mehr HPC´s an. Die liegen alle so, daß immer in der Nähe eine Verweilmöglichkeit besteht.
Alles OK. Allerdings bin ich fast nie zur Hauptreisezeit an Wochenenden unterwegs.