Der US-Elektroautobauer Faraday Future will es trotz langer Verzögerung und anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten mit seinem Erstlingswerk in den Markt schaffen. Das Luxus-SUV FF 91 des weitgehend unter chinesischer Kontrolle stehenden Start-ups sollte eigentlich schon 2019 starten, nach einer aktuellen Meldung könnte es im nächsten Jahr endlich soweit sein.
Faraday teilte mit, die Serienproduktion des FF 91 Ende 2023 zu starten. Die ersten Fahrzeuge sollen Anfang April vom Band rollen, noch im selben Monat sollen die ersten Kunden ihr neues Elektroauto erhalten. Voraussetzung dafür sei, dass rechtzeitig zusätzliche Finanzmittel in Höhe von 150 bis 170 Millionen US-Dollar zur Verfügung stehen und die Aktionäre einer Kapitalerhöhung zustimmen. Ein bestehender Investor habe bereits 30 Millionen US-Dollar in Aussicht gestellt.
Man mache weiterhin Fortschritte bei der Erprobung und Validierung des FF 91, erklärte Faraday Future. Dazu gehörten Upgrades in den Bereichen Antriebsstrang, Batterie, Aufladung, Fahrwerk, Innenraum sowie Computer, Sensorik, Kommunikation und Benutzerinteraktion. Unter dem Strich soll das zu „signifikanten Leistungsverbesserungen“ des FF 91 führen.
„Das Managementteam von FF ist entschlossen, die nächsten Meilensteine zu erreichen, und ich bin begeistert von dem Engagement des Teams. Wir werden unser Kapital diszipliniert einsetzen und uns darauf konzentrieren, das beste Produkt auf den Markt zu bringen“, sagte CEO Xuefeng Chen, der erst kürzlich den deutschen CEO Carsten Breitfeld abgelöst hat.
Anfang des Jahres hatte Faraday die serienreife Version des als ultra-luxuriös beworbenen FF 91 präsentiert. Das 5,25 Meter lange Elektroauto mit 772 kW (1050 PS) starkem Allradantrieb beschleunigt in nur 2,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Die Reichweite gemäß der realitätsnahen US-Norm EPA wird mit 613 Kilometern angegeben. Innen verspricht Faraday einen mobilen, vernetzten und luxuriösen „dritten Lebensraum im Internet“ mit einem „revolutionären“ Benutzererlebnis.
Ob es der FF 91 tatsächlich zu den Kunden schafft, ist weiter in der Schwebe. In seiner jüngsten Mitteilung schreibt das Start-up abschließend: „Es kann nicht zugesichert werden, dass die laufenden Finanzierungsgespräche des Unternehmens mit bestehenden und potenziellen neuen FF-Investoren rechtzeitig oder überhaupt zu verbindlichen Zusagen führen werden.“ Auch müssen die Anteilseigner der geplanten Aktienerhöhung bis Ende Januar 2023 zustimmen.
Franz Mueller meint
Dead company walking… genauso ein Zombie wie Sono Motors