Die kleine norwegische Reederei Havila Kystruten hat angekündigt, keine Elektroautos mehr zu transportieren. Bei Höegh Autoliners, einem der größten Anbieter für sogenannte RoRo-Fähren, wird es ein solches Verbot für Neuwagen nicht geben. Gebrauchte Elektroautos will man dagegen nicht befördern und begründet das wie Havila Kystruten mit der Bandgefahr von Stromern.
Höegh Autoliners transportiert mit seinen rund 50 Schiffen laut der Automobilwoche unter anderem Fahrzeuge von VW und BMW und ist weltweit an allen großen Häfen vertreten. COO Sebjørn Dahl sagte dem Branchenportal, dass darunter weiter auch Elektroautos sein werden.
„Bei uns hat der Schutz vor einem Brand oberste Priorität. Wir unternehmen alles, um Feuer auf einem unserer Schiffe zu verhindern“, so Dahl. Auf den Schiffen von Höegh Autoliners gebe es hoch entwickelte Rauch- und Brandschutzmelder, die Besatzung sei speziell dafür ausgebildet, ein mögliches Feuer schnell zu erkennen und zu löschen.
Eine neue Schiffsgeneration von Höegh Autoliners ist laut dem Manager speziell für Elektroautos ausgelegt. „Wir haben dort eine erweiterte Videoüberwachung und vergrößerte Decks, die einen sicheren Transport von Elektroautos ermöglichen.“
Hintergrund der Diskussion um die Gefahren des Transports von Elektroautos auf Schiffen ist ein Brand im vergangenen Jahr an Bord des Autofrachters Felicity Ace, der am 1. März 2022 mit rund 4000 Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns, darunter Porsche- und Lamborghini-Modelle, gesunken war. Die Brandursache wurde nie geklärt, einige vermuten aber ein E-Auto-Feuer.
Sebjørn Dahl von Höegh Autoliners merkte gegenüber der Automobilwoche eine weitere Schutzmaßnahme an: Das Unternehmen transportiere keine gebrauchten E-Autos, da diese wegen potenzieller Batteriedefekte ein höheres Brandrisiko darstellten als vollelektrische Neufahrzeuge. „Wir sind der Sicherheit unserer Crew und unserer Fracht verpflichtet und haben deswegen entschieden, keine gebrauchten Elektroautos auf unseren Schiffen zu transportieren.“
chr/christiane meint
Der Grüne Verkehrsminister Winfried Hermann, Baden-Württemberg – reiste mit Porsche-VW zur Eröffnung eines Betriebs zur Herstellung von E-Fuel–(ich meine nach Chile).
Überall, auch in den USA entstehen Produktionsstätten von E-Fuel.
Vielleicht ist der Verbrenner ja doch noch nicht tot.
Wäre es nicht „Betrug“, wenn man den Verbrenner EU-weit verbietet–wissend, dass E-Autos eventuell für Fähren, Tiefgaragen, Waldausflüge im Sommer–Parken unter Bäumen….irgenwann verboten werden könnten, weil zu viele Autos „unlöschbar“ brennen könnten?
Dann doch lieber Verbrenner mit E-Fuel.
Damit könnten auch Ölheizungen weiterbetrieben werden. Sanierungen mit Kosten von über 100.000 Euro pro Gebäude könnten so verhindert werden.
Duesendaniel meint
Wie wäre es, wenn sich die Reedereien einfach mal mit der Materie beschäftigen, Teile ihrer Mannschaft von der Feuerwehr ausbilden lassen und genügend Ausrüstung wie z.B. Löschlanzen und Löschdecken an Bord haben? Auch ein Container zum Fluten und Versenken der Autos wäre denkbar. Wasser gibt es ja genug.
Diese Weigerung E-Autos zu transportieren ist wieder einmal ein Ergebnis von Unwissen und dem Unwillen zu lernen. Es wird dann andere Unternehmen geben, die das können.
Werner Pferdefuss meint
In der Luftfahrt und im Schiffsbereich entstehen die meisten Lithium Batteriebrände aus Gründen des falschen „Handlings“, besonders Gabelstapler tragen bei der Verladung dazu bei. Diese haben die meisten Brände verursacht durch Verletzungen des Frachtguts.
Neue Autobatterien sind aus LiFePo4 Basis. Diese haben keinen „thermischen Runaway“.
Würden die Betreiber sich auskennen, würde diese zumindest unterscheiden zwischen Batterietypen. Durch die Presseartikel werden Unsicherheiten bei den Verbrauchern geschürt. Ist ein Auto aus, ist die Gefahr nahe null. Beim Laden und Entladen sind, wenn überhaupt, irgendwelche Ereignisse zu erwarten. Das Laden und Entladen findet aber nicht an Bord statt. Der besagte Frachter „Felicy ACE“ hatte übrigens nur 281 fabrikneue E-Fahrzeuge mit sehr leeren Akkus an Bord. Alles LiFePo4 Akkus und nicht die Akkus welche zwar schneller laden aber evt. In selten Fälle. einen thermischen Runaway haben können. Das waren alles nur neue VW ID4 und Audi e-tron. Auf dem Schiff standen immerhin 4000 Fahrzeuge. Alt und neu.
Die Fahrzeuge sind offen an Bord und jeder kann diese öffnen. Schiffs-Crew könnte sich in die Autos setzen und z.B. Rauchen. Oft werden Fahrzeuge an Bord dieser Schiffe auch von Gabelstaplern bewegt. Es gab einen Unfall-Bericht, der keine Brandursache herausfinden konnte. Alle Artikel die von einem E-Auto Brand -Tage nach der Abfahrt – ausgehen, sind rein spekulativ. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte für einen E-Auto Brand. Gerne hätte man einen Zusammenhang gefunden, da der Schaden 500 Millionen US$ beträgt bei den Versicherungen und der Reederei.
Es ist eher „sehr“ unwahrscheinlich, das ein Akku eines neuen Elektroautos gebrannt hat. Zu LiFePo4 Akkus einfach nur Wilipedia lesen. In diese Akkus kann man einen Nagel mit dem Hammer einschlagen und nichts brennt.
Unwissende Redakteure von ManagerMagazin und SpiegelOnline treiben das Thema wegen der Klicks aber immer weiter voran. Ich bedaure sehr, das keine Recherchen mehr gemacht werden und alles nur abgeschrieben wird. So verbreiten sich Mythen und verunsichern die Menschen.
E-Fahrzeuge brennen um den Faktor 10 seltener als Verbrennerfahrzeuge. Dazu gibt es belastbare Untersuchungen und Aussgen der amerikanischen Behörden und Universitäten.
Josef Huber meint
Das könnte das Ende der Elektromobilität in Norwegen einläuten, dem Vorzeigeland schlechthin!
Franz Bauer meint
Eher das Ende der Fährgesellschaft, sind aktuell ohnehin sehr nah an der Insolvenz.
Werner Pferdefuß meint
Wird es nicht, weil die Artikel click-bait seien.
So der Reporter vom Manager-Magazin in einer Antwort auf einen Leserbrief.
bitbit meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Jean Luc meint
Wo ist da die Logik? Fabrikneue EV brennen ab, aber gebrauchte Fahrzeuge, die ohne Probleme im Urlaub etc auf die Fähre fahren, dagegen nicht? Was kommt da als nächstes?
Stefan meint
Havila Kystruten fährt die Postschiffenlinie Hurtigruten zwischen Bergen und Kirkenes. Das sind Kreuzfahrtschiffe mit Ladungstransport für die Anwohner im Norden Norwegens.
Ladung können auch Autos sein.
Franz Bauer meint
Waren das bei der Fähre nicht alles Neufahrzeuge?
MAik Müller meint
Klar die „Neuen“ haben ja auch größere Akkus mit mehr Energiegehalt :) :)