Der Nürnberger Energieversorger N-Ergie und die Stadtwerke München (SWM) machen ihre Elektroauto-Ladetarife teurer. Bei N-Ergie ist das ziehen von Energie bereits seit dem 1. Februar teurer. Bei den SWM zahlen Kunden ab dem 1. April 2023 mehr pro Kilowattstunde (kWh) Strom.
N-Ergie
Im regulären Tarif laden E-Auto-Fahrer an den Ladesäulen der N‑Ergie nun für 62 Cent pro kWh statt für vorher 42 Cent. Strom-Kunden des Unternehmens haben weiterhin einen Preisvorteil: Sie laden zu 54 Cent pro kWh (vorher 36 Cent) an allen rund 950 Ladestationen im LadeVerbundPlus, also auch an Stationen, die von Verbundpartnern betrieben werden.
Darüber hinaus bietet die Nutzung der LadeVerbundPlus-Karte oder -App Vorteile in Bezug auf das Verweilen an den zugeordneten Parkplätzen. So entfällt an bestimmten Stationen die Blockiergebühr von bis zu 0,10 Euro pro Minute, die beim Laden über andere Fahrstrom-Apps nach vollständiger Ladung des E-Autos aufgerufen werden kann.
Das Ad-hoc-Laden ohne Registrierung in der App des LadeVerbundPlus kostet jetzt 70 Cent pro kWh. Zudem können Strom-Kunden der N‑Ergie mit der App des LadeVerbundPlus rund 50.000 Ladepunkte deutschlandweit einheitlich zu Vorteilskonditionen nutzen: Sie laden zu 62 Cent pro kWh (Normalladeinfrastruktur, AC) und für 78 Cent pro kWh (Schnellladeinfrastruktur, DC).
Als Grund für die Preiserhöhungen nannte die N-Ergie die gestiegenen Beschaffungskosten. Das Unternehmen betonte, sein Ladenetz weiter auszubauen. In diesem Jahr soll die Zahl der Stationen von aktuell rund 450 um 120 – darunter 20 Schnellladesäulen – auf rund 570 Ladesäulen steigen. 70 der neuen Ladestationen sollen im Stadtgebiet Nürnberg entstehen.
SWM
Auch die Stadtwerke München geben die gestiegenen Energiepreise als Grund für ihre Preiserhöhung an. Am 1. April werden das private und das gewerbliche Laden sowie das Laden mit der SWM-Ladekarte und das Ad-hoc-Laden an öffentlichen Ladestationen teurer.
Beim privaten und gewerblichen Laden kostet der Tarif M-Ladestrom Plus demnächst 0,44 Euro pro kWh (statt 0,337 Euro pro kWh). Einmalige Kosten, wie die Bereitstellung des Ladepunkts, sowie Nutzungs- und Servicepauschale verändern sich nicht.
Beim öffentlichen Laden (SWM-Ladekarte/Ad-Hoc-Laden) kostet AC-Laden ab April 0,59 statt 0,49 Euro pro kWh. DC-Laden verteuert sich von 0,69 auf 0,79 Euro pro kWh.
Der Preis für die Bereitstellung der SWM-Ladekarte in Höhe von 11,90 Euro bleibt unverändert. Weiterhin gibt es keine Grundgebühr.
Gerd Heinrich meint
Die Teilnehmer an der Strombörse haben ein defacto Kartell geschaffen und manipulieren den Strompreis. So werden z.B. Windkraftwerke abgeschaltet wenn zuviel Strom vorhanden ist und der Preis zu niedrig wird. Das ist nichts anderes als künstliche Verknappung des Angebotes oder OPEC auf Strom.
MichaelEV meint
Klar, ein Kartell, mit 100000nden dezentralen Erzeugern, die sich nicht untereinander absprechen. Weniger Kartell geht kaum.
Windkraft wird abgeschaltet, wenn „zuviel“ Strom vorhanden ist. Dieses „zuviel“ ist eher noch schlimmer als zu wenig und muss dringend durch diese Abregelung behandelt werden.
Andere Abregelungen basieren auf falscher Marktdimensionierung. Wenn im Norden Windstrom an einem Verbraucher im Süden verkauft wird, dieser aber nicht transportiert werden kann, muss im Norden abgeregelt und im Süden Regelenergie beschafft werden.
Es darf nur das verkauft werden, was auch transportiert werden kann. In der sonstigen Geschäftswelt absolut logisch, nur beim Strom irgendwie nicht. Jetzt reicht noch eine Unterteilung in wenige Marktzonen, in Zukunft muss sich der Preis aber pro Netzebene bilden. Wenn im Ort A Überschuss produziert und an Nachbarort B verkauft wird, der Transport aber gar nicht möglich ist, ist das genauso verkehrt. Der Preis muss dann den Anreiz schaffen, dass der Überschuss im Ort A verbraucht/gespeichert wird.
Jürgen V meint
Es ist so typisch. Die Preise für Energie sind deutlich günstiger geworden. Dennoch langen die Versorger immer wieder in unsere Geldbörsen und verdienen sich damit dumm und dusselig. Und was macht der Staat. Nichts, er kassiert ja prächtig mit. Es ist und bleibt einfach unfassbar.
Ich könnte durchaus noch deutlichere Worte dafür finden, aber dann wird der Kommentar gesperrt.
Thomas meint
Jeder darf selber entscheiden ob er da Kunde sein möchte. Der Staat ist nicht dafür verantwortlich jedem die Hand zu führen.
FABIANEV meint
Das ist leider nicht möglich, hier in MUC sind die SWM quasi Monopolisten (AC). Andere Anbieter werden vertröstet oder müssen gerichtlich ihre (unsere) Interessen durchsetzten.
Währenddessen kommen täglich mehr Autos dazu und die Ladesäulen kommen langsam an eine Dauerbelegung. Absolut unbefriedigend.
Sepp meint
Ich nutze die Ladestationen von den SWM; jedoch über einen anderen Anbieter.
AC für 0,39 € pro KW/h.
Gunnar meint
@Sepp: jep, so mache ich es auch. Auch mit 39ct AC und 49ct DC ohne monatliche Grundgebühr. Was juckt mich, von wem die Ladesäule aufgestellt wurde? Es gibt unzählige andere Provider, die einem dem Zugang zu den Ladesäulen erlauben.
M. meint
Der Staat kassiert Mwst. Immer.
Und nicht nur dann, wenn ein Preis den Kunden eines Unternehmens als angemessen vorkommt.
Das hier muss wirklich der Markt regeln. Man muss ja nicht bei diesem Anbieter laden.
Schönhofer meint
Die Aktionäre wollen mehr Geld haben das sie verhungern