Peugeot-Chefin Linda Jackson ist laut einem Interview mit dem Spiegel nicht hundertprozentig von der Elektromobilität überzeugt. Bis auf Weiteres hält sie die alternative Antriebsart aber für die beste Lösung. Die französische Marke baut entsprechend ihr Stromer-Angebot laufend aus.
Dass Elektroautos in Europa die Zukunft sind, steht mittlerweile auch politisch fest: Die EU-Kommission hat beschlossen, dass ab 2035 in der Region nur noch lokal emissionsfreie Pkw neu zugelassen werden sollen. In der Praxis bedeutet das den Umstieg auf E-Mobilität sowie Wasserstoff-Antrieb.
„Ob ich von der Elektromobilität überzeugt bin, ist doch überhaupt nicht relevant. Die Elektromobilität ist der Weg, für den man sich in Europa gemeinsam entschieden hat, um die CO₂-Ziele zu erreichen. Und für den liefern wir“, sagte Jackson. Ob die derzeit beste Lösung auch im Jahr 2035 ideal sei, könne niemand sagen. Vielleicht sei dann der Brennstoffzellenantrieb die bessere Alternative. „Derzeit aber stellt die E-Mobilität die bestmögliche Lösung dar. Davon bin auch ich überzeugt“, so die Managerin.
Peugeot wird laut der Chefin frühestens 2030 vollelektrisch aufgestellt sein. Die Marke ist wie 13 andere Teil des Stellantis-Konzerns. Dessen Chef Carlos Tavares hat kürzlich eindringlich vor der Konkurrenz von vor allem mit E-Autos nach Europa drängenden chinesischen Herstellern gewarnt und schon Zölle auf deren Produkte verlangt. „Die Autos der chinesischen Hersteller sind wirklich gut“, räumte Jackson ein. „Wir respektieren sie als neue, ernst zu nehmende Herausforderer.“
Einen entscheidenden Vorteil hätten etablierte Hersteller wie Peugeot aber: „Wir haben hier eine starke Markenidentität.“ Peugeot sei eine der Marken, auf die sich die Leute verlassen, der sie vertrauen. Und wenn doch mal etwas kaputtgehen sollte, dann gebe es rasch Ersatzteile, denn diese würden hier vor Ort produziert. Das sei ein Vorteil der etablierten Hersteller in Europa.
Nachhaltigkeit immer wichtiger
Jackson sieht Peugeot als „Marke der gehobenen Klasse“ positioniert. Einen Ausblick auf die mögliche Zukunft der Franzosen gibt die Anfang des Jahres präsentierte Studie Inception. Die Markenchefin betonte mit Blick auf das Konzept neben dem Elektroantrieb Details wie die Leichtbausitze – Nachhaltigkeit bedeute mehr als CO₂-Ersparnis durch den elektrischen Antrieb. Die Materialien müssten nachhaltig und recycelbar sein, und auch leicht. All das mache ein Auto nachhaltiger.
Den anhaltenden Trend zu den hohen, kastenförmigen SUV sieht die Peugeot-Chefin kritisch. Nachhaltigkeit sei der Schlüssel für die Zukunft und habe Auswirkungen auf die Form. Die Bequemlichkeiten eines SUV würde die Menschen nicht mehr missen wollen, die erhöhte Sitzposition, das höhere Sicherheitsgefühl. Die Frage sei jedoch: „Wie lässt sich das verbinden mit dem Wunsch, flachere, aerodynamischere und leichtere Autos zu bauen, um die Vorteile der E-Mobilität wirklich auszuspielen?“ Die Branche müsse neue Fahrzeugformen etablieren, wie den Fastback Peugeot 408.
Mit der Umstellung auf Elektroautos wollen einige Hersteller auf Kleinwagen verzichten. Aufgrund der hohen Kosten des E-Antriebs und der geringen Margen in den unteren Segmenten lohnen sich entsprechende Angebote künftig ihrer Ansicht nach nicht mehr. Peugeot hat eine elektrische Version des 208 im Angebot. In Frankreich bietet die Marke den e-208 für 150 Euro im Monat zur Miete an – „und schon haben wir ein attraktives E-Auto-Angebot“, sagte Jackson. Es gehe also nicht darum, kleinere Autos oder Fahrzeuge mit kleinerer Batterie zu bauen, um sie preislich attraktiver zu machen. Sondern es gehe darum, „bestehende E-Autos kundenfreundlicher anzubieten“.
bs meint
stellantis ruft um subventionen auf China Import. Klingt doch vernüftig, oder? Jedoch, China würde das umgekehrt auch für Autos aus der EU machen. Das interessiert Stellantis aber nicht weil deren JV in China gerade pleite gegangen ist und sie sonst dort nicht viel verkaufen. Die deutsche Hersteller verkaufen sehr wohl in Vhina und die würde unter diese Retourkutsche von China schon leiden.
Eigentlich stellt Stellantis seine Konkurrenten aus der EU ein Bein, ein Schelm der etwas böses dabei denkt.
Gerd Heinrich meint
Jede weitere (und zu erwartende) technische Verbesserung bei der Batterietechnolgie macht die Wasserstoff-Wirtschaft noch unattraktiver.
Ein Faktor 2 genügt bei Energiedichte und/oder Reichweite (nicht mehr 400km sonder 800km) und die Diskussion verlagert sich auf komplett andere Themen.
Markus Müller meint
Ich verstehe das gut. Man kann von einer Lösung, die 400 bis 1’000 kg Zusatzgewicht bringt, nicht vollständig begeistert sein, wenn man während Jahrzehnten mit viel Aufwand und Kosten versuchte, ein paar Dutzend Kilogramm einzusparen.
elbflorenz meint
Was hat man den eingespart? Ein Peugeot 309 aus den 1980ern war/ist leichter als ein 208er von heute. Verbrenner wohlgemerkt.
Und 1000 kg Mehrgewicht? Welcher ePeugeot oder eOpel wiegt denn 1000 kg mehr als ein vergleichbarer Verbrenner?
Was manche Leut‘ für einen Schwachsinn schreiben …
Futureman meint
Weiter wird von Wasserstoff in der Zukunft geredet. Wie schon die letzten 30 Jahre und auch die nächsten 30 Jahre.
Zum Glück sind E-Autos jetzt verfügbar.
Fritzchen meint
Richtig. Nur leider sind eAutos für das Budget von Otto Normalverdiener nicht vorhanden. Und noch nicht einmal angekündigt.
Nur die Rekordgewinne der Automobilindustrie halten mit den exorbitanten Preisen schritt.
Aber, wir wissen ja, es ist alles so knapp kalkuliert. Und dann fordert man noch Zölle gegen die Konkurrenz aus Fernost.
Peter meint
Die Brennstoffzellen-Fahrzeugen werden ganz sicher bezahlbar sein! Schon aus Prinzip. Und weil die Autoverkaufspreisfinder*innen so nette Menschen sind!
Gerry meint
Es gibt bezahlbare eAutos, der erste elektrische Peugeot (Ion) war ohne Förderung(!) für unter 20k zu haben. Mit damaliger Förderung (Jahr 2016) für 14k €.
Auch jetzt gibts Fahrzeuge mit Förderung für unter 25k €.
Vielleicht müssen wir alle einfach nur unsere Ansprüche etwas herunterschrauben.
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Thomas Hierzberger meint
In meinem Fall heißt „bezahlbar“ ein Kleinwagen, der 250 km mit 80% und 130kmh auf der Autobahn auch im Winter fahren kann. Da ist man selbst mit der Förderung sofort über 30k.
Freddy K meint
Da hättest vor 2 Jahren nen citigo IV oder seat mii kaufen sollen. Im Winter schafft der knapp 200km.
Dagobert meint
Das sind keine Autos, sondern ein Krampf. Alles was bei 160 km/h Tempomat auf der Autobahn keine 500 km weit kommt ist ein Stadtspielzeug für die Zahnarztgattin, aber kein Automobil.
Gerry meint
…ich finde mindestens 200km/h und 1000km Reichweite sind das absolute Minimum 😂.
Und mehr geht immer…😉
Freddy K meint
300km/h und 5000km…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Dagobert, du meinst sicherlich „für den Zahnärztingatten“; die Welt hat sich inzwischen etwas weiter entwickelt und das Divers und weitere kommen dann auch noch.
Peter meint
Lächerlich. Wo und Wann genau fährst Du 500km Tempomat 160km/h? In keinem Land der Welt.
Maik Müller meint
@Peter ich bin 600km mit Dachbox und 130km/h im Durchschnitt gefahren.
Gilt das auch?
Wie lnag wird die LAdeschalnge an der Autobahn wenn aus den <<0,5% Eautos (auf der Autobahn) tatsächlich 10x solviele laden MÜSSSSSEN?
Nebeninfo: das wären dann NUR 5% der Fahrzeuge.
Wie lang wird die Ladeschlange bei dem 50x Anzahl an Fahrzeugen?
RICHITG: geht nicht.
Deshalb MÜSSEN Eautos in Zukunft MEHR Reichweite haben UND viel viel viel schneller Laden (ab 250kW).
Das schaffen die heutigen Emöhren nicht dankt der schlechten Akkuchemie.
Markus Müller meint
Vor 15 Jahren wurde von batterie-elektrischen Fahrzeugen in der Zukunft geredet, obwohl es sie schon über 100 Jahre gab.
South meint
Immer die gleiche Lüge, um vom eigenen Versagen abzulenken. Man hat sich nicht einseitig in Europa auf Elektromobilität festgelegt. Wenn Peugeot wettbewerbsfähige H Autos liefern kann, steht dem nichts im Wege. Kann man auch gut daran sehen, da sich E Mobilität allgemein und nicht nur in Europa durchzusetzen scheint. Da Problem erkennt man deutlich an dem Satz „Ob ich von der Elektromobilität überzeugt bin“.
Gerry meint
…das hätte sie auch vor 13 Jahren schon wissen können. 🙄
2010 kam der vollelektrische Peugeot Ion auf den Markt. Zur damaligen Zeit ein super Fahrzeug 👍.
Maik Müller meint
@Gerry nee die Kiste war der totale Krampf mit lächerlichen 15kWh !!!!!!.
Mike meint
Was muss passieren, dass Fuelcells besser sind als Akkus? Strom und Platin im Überfluss, aber Lithium oder Natrium als Mangelware?
libertador meint
Günstigere H2-Tanks, Brennstoffzellen, Infrastruktur und Wasserstoff.
GrußausSachsen meint
und das macht die Energievernichtung bei der Erzeugung von Wasserstoff sinnvoller? Bei blau/grauem kommt noch die Verwendung fossiler Ressourcen und die CO2 Belastung hinzu – soll das ein Zusatznutzen sein?
Wasserstoff kann niemals (ich mag das Wort nicht – aber hier passt es)
die günstigere Alternative in der Mobilität sein.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wenn die Leute die günstigste Alternative in der Mobilität wählen würden, dann müssten die meisten Fahrrad fahren oder ÖPNV nutzen.
David meint
Die Zellkosten müssten sich verzwanzigfachen ohne dass man dann auf Magistralen induktiv aus der Fahrbahn lädt. Oder die Mehrzahl unserer Toppolitiker müssten teuer bestochen werden.
Kona64 meint
Ich habe gehört die Kosten bei H2 müssten um den Faktor drei herunter gehen. Mit Entwicklung und Skaleneffekten ist das nicht machbar. Bei Bussen kennt man aus Frankreich die 6x höheren Betriebskosten. Keine Chance im Massenmarkt. Batterie wird sich bei PKWs, Nutzfahrzeuge, LKWs und wohl auch der Bahn durchsetzen.
Markus Müller meint
Selbstverständlich geht das locker. Bisher wurden alle Komponenten der H2-Energieversorgung handwerklich bis semi-industriell hergestellt.
alupo meint
Es gibt gar nicht soviel Platin auf der Erde für theotrtisch FCEVs.
Die durch FCEV bedingte absolut sinnlose Energieverschwendung durch FCEVs kommt erschwerend hinzu wie andere dafür benötigte echt seltene „Seltene Erden“. Das alles war, ist und wird immer sehr teuer sein und bleiben. Vor allem ohne Subventionen.