Mazda hat Ende vergangenen Jahres verkündet, umgerechnet etwa 10,3 Milliarden Euro in seine Elektrifizierung zu investieren. Der Europachef des japanischen Autobauers verriet im Gespräch mit Automotive News mehr zu den Plänen für den hiesigen Markt.
Nach einem festen Datum für den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren gefragt, verwies Martijn ten Brink auf von der EU ab 2035 geplante, einem Verbrenner-Verbot gleichkommende neue Regularien. Bis dahin werde das Unternehmen flexibel bleiben, aber stetig einem 100-prozentigem E-Angebot näherkommen.
2030 könnte der Anteil von Batterie-Elektromobilität am Absatz von Mazda in Europa zwischen 40 und 70 Prozent liegen, so der Manager. Konkreter könne er das nicht bestimmen, da der Markt so volatil sei. Die Entwicklung in den nächsten 18 Monaten abzuschätzen, sei schon schwierig. Mazda richte sich darauf aus, den Anteil an Elektrifizierung zu steigern, letztlich entscheide aber der Markt.
Weltweit gehen die Japaner von einer langsameren Umstellung auf Elektromobilität aus und peilen im Jahr 2030 einen Anteil von 25 bis 40 Prozent an. „Denn Europa ist eindeutig ein Spitzenreiter bei der Elektrifizierung“, sagte ten Brink.
Aktuell hat Mazda mit dem MX-30 nur ein einziges Elektroauto im Programm. Der SUV-Crossover bietet lediglich 200 Kilometer Reichweite zu einem vergleichsweise hohen Preis, die Verkaufszahlen sind daher bislang niedrig. Für dieses Jahr erwartet ten Brink eine Steigerung des Absatzes auf um die 10.000 Einheiten. Die Plug-in-Hybride der Marke, inklusive der neuen Version des MX-30 mit zusätzlichem Benzin-Wankelmotor für mehr Reichweite und des CX-60, sollen zusammen auf etwa 50.000 Einheiten kommen. Für den teilelektrischen MX-30 werden 10.000 bis 20.000 Verkaufe angepeilt.
Ob der Wankelmotor-Generator Einzug in andere Mazda-Baureihen hält, ist laut ten Brink noch offen. Die flexible Plattform des MX-30 könnte als Basis für weitere Stromer dienen, erklärte er, ohne Konkretes zu möglichen Modellplänen zu verraten. Mazdas Europachef sagte lediglich, dass Ende 2025 ein Batterieauto auf der mit Partnern entwickelten Scalable Electric Platform eingeführt werde.
elbflorenz meint
70% aller Vollstromer der Welt werden aktuell in China zugelassen. Und trotzdem sieht Mazda Europa auf dem Spitzenplatz. Alles klar – Mazda.
Die leben wirklich in einer eigenen Welt … alter Däne …
Ruffy Uzumaki meint
Witz des Jahres, tut mir leid. Aber gut mit Elektrifizierung meint man wohl Plug-In und Co. Wer Japan kennt, weiss, ein relevanter Teil ist Hybrid und die Städte sind – man glaubt es kaum – aber sehr leise. Aber dass Mazda von seinem kleinen Makrtanteil plötzlich in die Höhe schiesst, glaube ich nicht.
Andi EE meint
Bezüglich kaufen der elektrischen Produkte oder selber herstellen?
Das Kaufen von Produkten ist massgeblich von den Förderungen abhängig. Man kann das von Norwegen bis zur Schweiz gut verfolgen. Ein Staat der regulierend eingreift und unglaublich schnell die Ziele erreicht = Norwegen. Auf der anderen Seite die Schweiz die alles dem Markt überlässt und nicht viel unternimmt, z.B. EE zu fördern / das Fissile abzustrafen. Europa ist und war schon immer ein hochsubventionierter Markt und im Fall von Norwegen, find ich, machen die das auch wirklich clever mit einer wahnsinnig hohen Wirkung beim Umbau zur Elektrifizierung.
Bei der Produktion von Elektrifizierung sehe ich China / Asien ganz vorne. Dass das Japaner nicht zugeben können, erklärt sich aus der Geschichte. Lieber anderen die Krone zuschreiben, statt einmal China loben.
USA ist Schlusslicht beim Kauf von elektrifizierten Produkten, nicht zuletzt weil einfach fast alles dem freien Markt überlassen wird. Und das ändert sich mit Chip Inflation Act. Ich glaub, dass die USA stark aufholen wird, weil es sich für die Bürger und auch die Firmen die Energie bereitstellen, rechnet. Wenn es sich rechnet, kann es unglaublich schnell gehen, siehe Norwegen. Das Fossile muss teurer sein, dieser eine Markteingriff muss man zugunsten des grossen Klimaproblems vorgenommen werden.
LMausB meint
Am Ende zwei Länder deren Entscheidungen keinen Einfluß auf ihre eigene Fahrzeugproduktion/Arbeitsplätze haben, weil schlicht abwesend.
Yogi meint
Sollte es nicht eher heißen, Europa sieht Mazda nicht als „Spitzenreiter“ bei der Elektrifizierung…..