Ford Pro erforscht das Potenzial von Wasserstoff als Energieträger für Nutzfahrzeuge. In Großbritannien startete jetzt ein entsprechendes Pilotprojekt mit acht Prototypen auf Basis des serienmäßigen vollelektrischen E-Transit.
Die Testfahrzeuge haben jeweils eine Wasserstoff-Brennstoffzellen-Einheit sowie große Wasserstoffspeicher an Bord. Über einen Projektzeitraum von drei Jahren werden sie bis 2025 in jeweils sechsmonatigen Intervallen im Einsatz sein. Im Vordergrund des Praxistests stehen dabei laut Ford Aspekte wie Sicherheit, Speicherkapazität und Gewicht.
Ein wichtiger Teilbereich des Projekts bestehe in der Evaluation von effizientem und praxisgerechtem Recycling gebrauchter Komponenten, so der Autohersteller. Die gewonnenen Daten sollen auch fundierte Erkenntnisse über den Aufwand im täglichen Einsatz sowie die Gesamtbetriebskosten liefern.
„Der Feldversuch soll also letztlich zeigen, ob Unternehmen mit hohen Energieverbräuchen in ihrem Fuhrpark durch wasserstoffbasierte Brennstoffzellen-Fahrzeuge Vorteile bei Reichweite und Betriebszeiten erzielen können“, heißt es. „Außerdem untersucht der Praxistest, wie eine sinnvolle Infrastruktur zum Nachtanken von Wasserstoff aussehen könnte. Die emissionsfreien Elektro-Prototypen messen sich dabei mit ihren dieselbetriebenen Pendants.“
Ford forscht seit den 1990er-Jahren an der Brennstoffzellen-Technologie, hat zahlreiche Prototypen entwickelt und diese Technologie in gemeinsamen Testflotten mit gewerblichen Kunden weiterentwickelt. 2021 stellte das Unternehmen eine Brennstoffzellen-Version des E-Transit vor. Man sei in Europa nach wie vor an zahlreichen öffentlich geförderten Projekten beteiligt, die Wasserstoff-Technologien sowohl für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor als auch für Brennstoffzellen erforschen, so das Unternehmen.
Ford Pro, die auf Nutzfahrzeuge und Services für Gewerbekunden spezialisierte global tätige Geschäftseinheit des Unternehmens, erweitert im Rahmen des aktuellen Pilotprojekts ihre Erfahrung mit der Umrüstung von Fahrzeugen auf dem Gelände von Ford in Dagenham. Die örtlichen Ingenieure erhalten dabei Unterstützung von E-Transit-Spezialisten aus dem nahe gelegenen Technikzentrum von Ford in Dunton.
„Ford ist davon überzeugt, dass Brennstoffzellen ihre Vorteile in erster Linie in den größeren und schwereren Nutzfahrzeugen ausspielen können“, sagt Tim Slatter, Geschäftsführer von Ford in Großbritannien. „Dank Wasserstoff fahren sie emissionsfrei, erzielen eine hohe Reichweite, lassen sich sehr schnell auftanken und erfüllen damit die hohen Ansprüche unserer Kunden an effiziente Betriebszeiten ihrer Fahrzeuge. Mit dem unverwüstlichen Transit blickt Ford auf eine lange und erfolgreiche Nutzfahrzeug-Historie zurück. Jetzt freuen wir uns, neue Wege zu erforschen, wie unsere Nutzfahrzeuge Waren noch sauberer transportieren und zustellen können.“
Ben meint
Tja jeder soll seine eigenen Erfahrungen machen.
https://www.eurotransport.de/artikel/aus-fuer-schweizer-vorzeigeprojekt-hyundai-stoppt-gruene-h2-lkw-11214989.html
https://www.hydrogeninsight.com/transport/nobody-wanted-a-hydrogen-vehicle-all-1-600-requests-for-dutch-zero-emission-truck-subsidies-were-for-battery-electric-models/2-1-1434803
Duesendaniel meint
Wer hat noch nicht, wer will noch mal?
Bin gespannt, wie oft dieses tote Pferd noch geritten werden muss, bis es auch der wirklich allerletzte begriffen hat.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ist ja für unseren VDA-Club von großem strategischen Vorteil, wenn starke Firmen wie Ford oder Toyota ihre finanziellen Resourcen für H2-Entwicklungen verschwenden; dann können sie dieses Geld nicht für die Entwicklung wettbewerbsfähige BEV verwenden.
Wie, ach echt, im VDA-Club gibt es nach wie vor H2-Forschungen? Oh, dann sind die einzigen Profiteure diese Unfokussiertheit die Chinesen? Na dann brauchen wir auf deren massive Marktpräsenz nicht mehr allzu lange warten.
Ernesto 2 meint
Für mich tot-töter-am tötesten…..
alupo meint
„…sowie große Wasserstoffspeicher an Bord.“
Wow, also vermutlich ca. 10kg?