Ford hat das „Ford Cologne Electric Vehicle Center“ eröffnet. In dem „Hightech-Werk“ in Köln produziert der Automobilhersteller künftig seine neueste Generation Elektroautos für Europa. Das Werk in Köln-Niehl wurde dafür mit Investitionen von zwei Milliarden US-Dollar umgerüstet. Damit unterstreiche man das große Vertrauen in den Standort Deutschland und die qualifizierten Arbeitskräfte sowie in die Zukunft der Autoproduktion in Europa, so das Unternehmen.
„Die Eröffnung des Ford Cologne EV Center markiert den Beginn einer neuen Generation von sauberen Produktionsverfahren und Elektrofahrzeugen in Europa“, sagte William Clay Ford Jr., Executive Chair Ford Motor Company und Urenkel des Firmengründers Henry Ford. „Dieses Werk wird eines der effizientesten und umweltfreundlichsten in der gesamten Automobilindustrie sein. Ich freue mich darauf, weiter an einer emissionsfreien Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder zu arbeiten.“
Der 125 Hektar große Standort ist laut Ford auf hohe Effizienz ausgelegt. Modernste Werkzeuge und ein hoher Automatisierungsgrad kennzeichneten die neu gebaute Produktionslinie und die Batteriemontage. Das Werk ermögliche die Fertigung von mehr als 250.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr. Als erstes Modell entsteht hier auf VWs E-Auto-Baukasten MEB der neue Explorer, den Ford kürzlich als weltweit viertes E-Auto nach den Modellen Mustang Mach-E, E-Transit und F-150 Lightning vorgestellt hat. Auch ein kommender elektrischer Sport-Crossover soll in Köln vom Band rollen.
Beim Ford Cologne EV Center handelt es sich um die erste CO2-neutrale Fahrzeugfertigung von Ford. Das Kölner Werk bilde damit einen wichtigen Baustein in dem Vorhaben, bis 2035 sämtliche Werke, die Logistik und die direkten Zulieferer bilanziell CO2-neutral aufzustellen, erklärte das Unternehmen.
„Unser EV Center in Köln markiert für Ford in Europa den Aufbruch in eine neue Ära“, sagte Martin Sander, General Manager Ford Model e Europa. „Einmal mehr definieren wir die Automobilherstellung neu und setzen fortschrittliche Technologien für den Bau von voll vernetzten, Software-definierten Fahrzeugen ein, die den Wunsch unserer Kunden nach emissionsfreier Mobilität erfüllen.“
Digitale Technologien, die Maschinen, Fahrzeuge und Beschäftigte miteinander verbinden, seien Dreh- und Angelpunkt des neuen EV Center Köln. Selbstlernende Maschinen, autonome Transportsysteme und Big-Data-Management in Echtzeit optimierten die Effizienz der Produktionsprozesse und verbesserten sie kontinuierlich. Darüber hinaus setze man darauf, die Fähigkeiten der Belegschaft im Werk zu fördern. „Neue kognitive und kollaborative Roboter sowie Augmented-Reality-Lösungen unterstützen die Belegschaft. Dies steigert die Effizienz und optimiert den Datenaustausch mit anderen Werken, die künftig Erfahrungen in Echtzeit miteinander teilen“, so der Konzern.
Ford strebt CO2-neutralen Betrieb an
Neue Prozesse, moderne Maschinen und Effizienzgewinne schafften im EV Center Köln die Grundlage, um das Ziel des CO2-neutralen Betriebs zu erreichen. Der gesamte Bedarf an Strom und Gas für den Betrieb der Fahrzeugfertigung sei CO2-neutral, da zu 100 Prozent erneuerbarer Strom beziehungsweise Biomethan bezogen werde.
Die für Gebäude und Prozesse benötigte Wärme wird über ein eigenes Dampfnetz an Ford geliefert. Es handelt sich um Abwärme eines externen Kraftwerks und einer Müllverbrennungsanlage. Ford erhält die Wärme als CO2-neutrale Energie, da der lokale Energieversorger die Emissionen im Auftrag des Autoherstellers ausgleichen wird. Zudem will der örtliche Energieversorger seine Betriebsemissionen für diese Wärmelieferung bis 2026 um fast 60 Prozent reduzieren und bis 2035 auf Null bringen.
„Das CO2-neutrale EV Center Köln ist ein Musterbeispiel für den Wandel von der traditionellen Automobilherstellung hin zur Produktion von Elektrofahrzeugen“, betonte Sander. „Unsere Ingenieure haben alle Anlagen und Prozesse so konzipiert, dass sie die Effizienz maximieren und die Umweltauswirkungen minimieren. Das hilft Ford, in Europa CO2-neutral zu werden und unterstützt dabei unsere globale Strategie.“
MAik Müller meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
banquo meint
Klasse, dass sich Ford für diese durchdringende Transformation in Köln entschieden hat und in den Standort investiert. Ich hoffe sie finden auch passende Produkte im Bereich unterhalb der Mittelklasse für den europäischen Markt.
Mäx meint
Wird der „kommende Sport-Crossover“ wohl auch auf dem MEB basieren?
Ist das einfach nur die Coupe Variante des Explorers (ähnlich ID4 zu ID5)?
Oder wird das so wohl eher etwas wie der aktuelle Puma?
Ossisailor meint
Ford wird nach meinen Informationen dort zwei Modelle fertigen, die beide auf dem MEB-Baukasten von VW basieren
Mäx meint
Danke für die Info. So hätte ich es auch erwartet, da es die Fertigung einfacher macht, wenn nur eine Bodengruppe/Plattform gebaut wird.