Der Mehrmarkenkonzern Stellantis will mit der Marke Citroën ein für bisherige Verhältnisse besonders erschwingliches Elektroauto auf den Markt bringen. Es soll Berichten zufolge unter 25.000 Euro kosten und könnte schon im nächsten Jahr starten – und damit früher als vergleichbare Stromer etwa des Volkswagen-Konzerns.
Es handelt sich um eine Batterie-Version des Kleinwagens Citroën C3. Die Produktion wird in Slovakien erfolgen. Wettbewerber sollen der Spring von der Renault-Günstig-Tochter Dacia und in China mit niedrigeren Kosten entstehende Elektroautos sein. Der ë-C3 soll eine Reichweite von über 300 Kilometern pro Ladung bieten.
„Citroën hat eine lange Tradition in der Herstellung von erschwinglichen Autos und hat nun die Aufgabe, Elektromobilität für alle zugänglich zu machen“, sagte Markenchef Thierry Koskas gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Es gibt heute kein Äquivalent zu diesem Auto.“
Kleine Elektroautos zu einem erschwinglichen Preis sind eine große Herausforderung für die Hersteller. Die Margen in dem Segment sind schon mit Verbrennungsmotoren gering, nun kommen die höheren Kosten durch den E-Antrieb hinzu. Die voluminösen Batterien für die von den Kunden geforderten hohen Reichweiten machen einen Großteil der Kosten von Kleinwagen aus, der Mehraufwand kann aber nur teilweise an die Käufer der Fahrzeuge weitergereicht werden. Einige Hersteller haben daher vor, aus dem Segment auszusteigen.
Citroën profitiert als eine von 14 Marken des Stellantis-Konzerns von Synergien. Details zur Technik des elektrischen C3 sind noch nicht bekannt. Die bisherigen Elektroautos von Citroën und den Konzernschwestern bauen auf geteilten Plattformen auf, die sowohl klassische Verbrenner, Hybride und Vollstromer zulassen. Die Basis für den ë-C3 stellt der Nachrichtenagentur Reuters zufolge eine in Indien und Lateinamerika eingeführte Architektur. Die Batterie dürfte aus China kommen.
Die Redaktion von n-tv hat erfahren, dass der ë-C3 ein „SUViges E-Auto“ mit vier Metern Länge wird und serienmäßig mit Annehmlichkeiten wie Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern und einer Grundausstattung an elektronischen Fahrhelfern kommt. Dafür könnte Citroën auf den üblichen Bildschirm verzichten und stattdessen nur eine Halterung für ein Smartphone anbieten. Ein 10 Zoll großer Zentralbildschirm würde extra kosten.
Yoshi84 meint
Problem wird sein, dass der Wagen sehr sehr sehr schnell ausverkauft sein wird. Denn: auch von diesem Wagen wird Stellantis nur genau so viele auf den Markt bringen wie zur Erfüllung der CO2-Flottenziele gerade eben benötigt werden. LG
Delf meint
Das liest sich immer so als würde der 1. mit nem 25k Auto irgend etwas gewinnen oder Marktführer werden oder so. Ich wundere mich darüber immer denn es gab und gibt ja bereits Autos in der Preisklasse. Ich denke da an ZOE, eGO, Spring. Also wer immer jetzt als nächstes mit einem 25k Auto um die Ecke kommt, ist nicht der erste und der Erfolg ist auch nicht nur aufgrund des Preisschildes garantiert. Da gehört noch mehr dazu dass die Leute das auch kaufen wollen. 🤷♂️
Jeff Healey meint
Die mittlerweile als sehr mangelhaft eingestufte Sicherheit der Zoe und des Spring dürfte mittlerweile bekannt sein.
Der e-GO ist ein Exot mit großen Defiziten in allem und fällt in diesem Vergleich hinten runter.
Der Spring hat meines Erachtens ebenfalls schwere Defizite, Fahrwerk, Lenkung, etc.
In der Preisklasse dürfte der neue und deutlich modernere e-C3 der neue König werden. Sofern nicht gleichzeitig ein zu dem Preis besser ausgestatteter Mitbewerber aus China in Europa aufschlägt. Das ist eine Unwägbarkeit, die niemand vorhersehen kann. Ansonsten kann der kleene Citroën hier richtig Boden gut machen für Stellantis.
Jeff Healey meint
Diese Ankündigung stellt meiner persönlichen Meinung nach einen Durchbruch in der E-Mobilität dar.
Meines Erachtens wird hiermit zum ersten Mal ein kleines, aber modern konzipiertes E-Fahrzeug für die große Masse finanziell erreichbar. Ich hoffe zudem auf Fahrzeuge von Peugeot, Opel (z.B. Adam II, oder Eva(?)), etc, auf der gleichen, günstigen Basis. Stellantis könnte somit noch vor VW mit einem E-Fahrzeug dieser Art am Markt sein. Das ist definitiv bemerkenswert und lässt aufhorchen.
Laut Aussage des Citroën-CEO Thierry Koskas vor Journalisten soll der e-C3 größer als der Twingo und der Spring sein.
Die Auslegung von Fahrwerk und Sicherheit, sowie die allgemeine Verarbeitung sollten dem aktuellen Dacia Spring vermutlich deutlich voraus sein.
Es geht endlich in die richtige Richtung.
Stefan meint
Der Citroen C3 hat fast die gleiche Größe wie ein Opel Corsa.
In der Kleinstwagenklasse eines Opel Adam war der Citroen C1, heute bei Stellantis nur der Fiat 500.
Elvenpath meint
Da isser:
https://www.citroen.in/new-ec3
Jeff Healey meint
Sehr schickes E-Auto, angesichts des anvisierten Preises.
Stefan meint
Wer möchte, kann mal nach Citroen eC3 (Indien und Brasilien) suchen.
Der hat einen 30 kWh Akku. Manche Nachrichtenportale sagen aber, dass Modell für Europa kann einen größeren Akku haben oder anders aussehen.
irrelevant meint
@ecomento: „Slovakien“ ließt sich irgendwie komisch. Ich denke, „Slovakei“ ist üblicher.
Posting muss nicht akzeptiert werden.
M. meint
@ecomento:
„Die Produktion wird in Slovakien erfolgen.“
Es gibt tatsächlich Länder, wo dieses Land so genannt wird.
In Deutschland ist es allerdings „die Slowakei“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Slowakei
Egon Meier meint
Gibt das einen Chinesen mit Oberfeldwebel-Kühlergrill?
Die bisherige Bastelplattform in Kombination mit französischem Kostenniveau könnten eine kostendeckende oder sogar rentierliche Fertigung ansonsten sehr schwierig machen.
Yoshi84 meint
„Dafür könnte Citroën auf den üblichen Bildschirm verzichten und stattdessen nur eine Halterung für ein Smartphone anbieten. Ein 10 Zoll großer Zentralbildschirm würde extra kosten.“
Der letzte Satz ist der wichtigste: Endlich geht es damit los, dass BEVs einfacher statt immer überfrachteter und technischer und damit teurer werden. Und wem ists zu verdanken? Den Chinesen. Ich freu mich auf den Wettbewerb, den wir ab jetzt aus dieser Ecke immer häufiger spüren werden. LG
ID.alist meint
Das Konzept ist nicht neu, siehe e-UP! oder Twingo/Smart.
Und keine von den beiden Platformen hat irgendwas mit Chinesen zu tun.
GLG
Michael meint
Was kostet den so ein Display? Bei ebay gibt es Displays für Notebooks ab 20 Euro. Wenn die Skaleneffekte richtig zuschlagen, dann bekommt Citroen das für die Hälfte. Das ist echt lächerlich damit die Kosten reduzieren zu wollen.
Mäx meint
Also ein Spring mit etwas mehr Batterie (ca. 35-40kWh), vermutlich etwas mehr Leistung und von Citroen.
libertador meint
Der Spring ist von Dacia, was zu Renault gehört. Das ist die Konkurrenz.
Es wird ein Wettbewerber zum Spring, wie als auch im Text steht.
Mäx meint
Ist mir bewusst und darauf zielte mein Kommentar ab, also mit dem Wettbewerb zu vergleichen und dass die Ausstattung (etwas) reduziert wird und es sich um ein SUViges Fahrzeug handelt. Für den höheren Preis erhält man etwas mehr Batterie (evtl. aber auch „nur“ einen geringeren Verbrauch) und evtl. einen besseren Innenraum.
BEV meint
naja steht doch alles bei Citroen, zumindest was der eC3 in Indien hat,
29,2kWh (nutzbar?)
PSM mit 42 kW / 143 Nm
vmax = 107 km/h
0-60 km/h in 6,8 s
3,3kW OBC
DC „fast charging“ 10-80% in 57 min (also irgendwas um die 20-22kW)
Ist jetzt nichts was mich vorm Ofen hervorlocken würde … für 25.000 Euro
Mäx meint
Das heißt ja nicht, dass es genau das Auto wird.
Der e-Up hat 32kWh nutzbar und eine Reichweite von unter 300km.
Als „SUViges“ Auto hätte ich da eher mehr als weniger vermutet.
Wenn es genau das Fahrzeug wäre, dann ist es tatsächlich eine Totgeburt
BEV meint
muss nicht, die Zeitschiene spricht aber dafür
paar kWh mehr, kann schon sein,
ein Auto, dass sich mit dem Dacia Spring messen möchte und dann 25.000 Euro kostet, ist jetzt nicht so vielversprechend
der Spring ist schon den aufgerufenen Preis nicht wert