Der Rimac Nevera hat am 18. August den bisherigen Rundenrekord eines Serien-Elektroautos auf dem Nürburgring (20,83 km) gebrochen und unterbot ihn mit einer Zeit von 7:05:298 um 20 Sekunden. Der kroatische Supersportwagen übertrumpfte damit den bisherigen Rekordhalter, das Tesla Model S. Auf der kürzeren, 20,6 Kilometern langen Strecke erzielte der Nevera eine Zeit von 7:00:928.
Die von Rennfahrer Martin Kodrić gefahrene Rekordrunde wurde mit Michelin-Cup2R-Reifen erreicht und durch unabhängige Zeitmessdaten, TÜV Süd und Telemetrie an Bord des Fahrzeugs verifiziert. „Wir hatten diese Woche in den Trainingssitzungen schwierige Wetterbedingungen und haben einen der heißesten Tage auf der Strecke in diesem Sommer gewählt, um eine Rundenzeit zu fahren. Dennoch ist eine Rundenzeit von 7:05:298 auf der Nürburgring Nordschleife lobenswert“, sagte Kodrić.
„Die Tatsache, dass der Nevera eine solche Geschwindigkeit auf der Rennstrecke erreichen kann, obwohl er als komfortabler Hyper-GT für die Straße entwickelt wurde, macht ihn so besonders“, so Kodrić weiter. „Er ist ein so abgerundetes Stück Technik und Design: sanft und brauchbar in der Stadt, aufregend auf kurvigen B-Straßen, komfortabel auf langen Strecken und verheerend schnell auf der Rennstrecke.“
Erst im Mai hatte Rimac verkündet, mit dem Nevera an einem Tag gleich 23 Rekorde aufgestellt zu haben. Dazu gehörte ein neuer Bestwert für die Beschleunigung von 0 auf 400 km/h.
Der auf 150 Stück limitierte, ab zwei Millionen Euro teure Supersportler hat vier Elektromotoren, die für eine Systemleistung von 1408 kW (1914 PS) und 2360 Nm Drehmoment sorgen. Die Energie für den Vortrieb stammt von einer 120-kWh-Batterie, die nach WLTP-Norm 550 Kilometer pro Ladung bietet. Die Positionierung tief und zentral im Boden des Nevera trägt laut Rimac zu einem „ultra-tiefen“ Schwerpunkt sowie einer Gewichtsverteilung von 48-52 und bestmöglichem Fahrverhalten bei.
„In vielerlei Hinsicht hat der Nevera die Welt der Hypercars neu erfunden, mit neuen Technologien, neuen Fähigkeiten und neuen Leistungsniveaus. Aber die einfachste Art und Weise, seine Fähigkeiten zu demonstrieren, ist, hinauszugehen und Rekorde zu brechen“, sagte Rimac-Gründer und CEO Mate Rimac. „Und genau das haben wir im Jahr 2023 immer wieder getan … Und wir haben erst August, es bleibt also noch viel Zeit, um weitere Rekorde zu brechen.“
Henrie meint
Den absoluten Rekord für E Fahrzeuge hält seit 2019 der VW ID.R mit 6:05,336
Jeff Healey meint
„Der Rimac Nevera hat am 18. August den bisherigen Rundenrekord eines ***SERIEN-Elektroautos auf dem Nürburgring (20,83 km) gebrochen und unterbot ihn mit einer Zeit von 7:05:298 um 20 Sekunden.“
***Ich habe das relevante Wort für Sie mit Großbuchstaben hervorgehoben.
Henrie meint
Jeff, deshalb schrieb ich ja “ absoluten“ Rekord, das hätte ich für dich auch in Großbuchstaben machen sollen.
David meint
Ich habe mir die Fahrt angeguckt. Der Wagen liegt sehr ruhig und die Beschleunigung ist unmenschlich. Vor allem aber muss er dafür relativ selten das Fahrpedal durchdrücken, Leistung würde also auch deutlich weniger reichen. Ebenso ist die Abriegelung auf 350 für gute Zeiten relativ unschädlich, das kann maximal eine halbe Sekunde bringen, zumal er der einzige Wagen bisher ist, der am Tiergarten mit der Geschwindigkeit runtergegangen ist.
Wobei man nicht genau weiß, was der Einfluss des Autos und des Fahrers ist. Es fährt ein kroatischer Rennfahrer, gut, sie haben viel Nationalstolz. Wenn man sich einige Fahrlinien und Bremspunkte anschaut, sieht man da gewisses Potenzial, das durch das heiße Wetter nicht zu erklären ist. Anders gesagt, Lars Kern oder Timo Bernhard hätten das Auto bei guten Bedingungen unter 7 Minuten gefahren.
Aber darauf kommt es nicht an. Der Gap zu Spitzenfahrzeugen mit Verbrennermotoren entsteht durch das Gewicht. Wenn man 500 kg ablegt, wird kein Verbrenner mehr Land sehen. Und genau dieser Prozess steht bevor.
Mäx meint
Hand aufs Herz: Für einen Supersportwagen mit der Leistung ist die Rundenzeit nicht gut.
Ein Porsche GT3 992 fährt 5 Sekunden schneller auf dem gleichen Reifen.
Klar wiegt der weniger, hat aber auch nicht einmal 1/3 der Leistung.
Man sieht eindeutig, wie der gefahrene Cup2R mit dem Gewicht überfordert ist bei dem Wetter. Der Reifen schmiert, das Auto tanzt…
Und wenn man mehr Leistung in die Gleichung nimmt, sind 20 Sekunden Unterschied (GT2 RS) und wenn man einen anderen Super Sportwagen nimmt 30 Sekunden (AMG One).
Da muss noch bisschen was kommen
Andi EE meint
Aber diese Leistungen in der Kurve sind real nicht fahrbar, weil das Risiko viel zu gross ist. Es ist ein komplett nutzlos Feature, nachdem man hier strebt. Man muss sich das mal in einer realen Szenerie mit gelegentlichem Gegenverkehr und eingeschränkter Sicht vorstellen. Das was das Fahrzeug insbesondere noch mit Flügeln in der Kurve theoretisch hergeben würde, kann man anderen Verkehrteilnehmern im Gegenverkehr nicht zumuten. Man kann das nur als krank bezeichnen, wenn das jemand ausfahren würde.
Auf der Autobahn ist im Geradeausfahren die Gefährdung viel geringer. Man kann so was auf Deutschen Autobahnen fahren, ohne dass man den Fahrer gleich als geisteskrank bezeichnen zu müssen. Landstrasse … leider ist es oft so, dass im entgegenkommenden Fahrzeug die Leute sterben und der Raser überlebt.
Sandro meint
AndiEE, schon klar was du eigentlich sagen willst: Nur die Längsbeschleunigung zählt, ist eben das einzige in der deine Tesla noch halbwegs vorne liegen. So durchschaubar ;-)
Andi EE meint
@Sandro
Ja das will ich sagen, weil es so ist.
Die Kurve ist die grosse Gefahr. Das ergibt sich simpel aus der Geometrie, der Querbeschleunigung und der eingeschränkten Sicht, sobald lächerliche 1m hohe Objekte am Strassenrand stehen (ein Weizenfeld reicht).
Ich weiss nicht wie das bei euch in Deutschland ist. Bei uns kommen Raser mit Personenschaden mehrere Jahre ins Gefängnis. Raser bei Selbstunfällen verlieren sofort den Fahrausweis und das Fahrzeug wird konfisziert. Eine Folge von vielen schlimmen Raserunfällen die meist auf Landstrassen geschehen sind.
Das ist alles auch in einem Tesla möglich, aber es macht keinen Sinn, die Leistung in diesem Bereich stark auszuweiten.
Sandro meint
AndiEE, fährst du Auto? Solltest du mal versuchen, macht Spass, mir besonders in meinem MR2 von 1986, der hat zwar nur 125 PS, aber auf der Schwäbischen Alb, oder im Schwarzwald auf den kurvigen Strecken braucht es keine 1000 PS und mit rasen hat das noch weniger zu tun, sondern ist purer Genuss. Auf der Autobahn mit Volldampf zu bolzen, wie es gerne die Schweizer mit ihren PS Starken Fahrzeugen bei uns machen, das ist lebensgefährlich und erst letztens wurden wieder zwei deiner Landsleute aus dem Verkehr gezogen. Rasen ist bei uns eine Straftat, solltest du mal deinen Kumpels weitererzählen.
Andi EE meint
@Sandro
Ja, ich fahre Auto und ich besitze auch eins. :D
„Solltest du mal versuchen, macht Spass, mir besonders in meinem MR2 von 1986, der hat zwar nur 125 PS, … sondern ist purer Genuss.“
Glaub ich dir, aber genau für diesen Spass brauchst du kein Fahrwerk was den Nürburgbring in 7 Minuten umrundet. Verstehst du diesen ausufernden Schwachsinn dieser Fahrzeuge nicht? Für diese Performance reicht dein MR2 locker aus, damit alle um dich herum noch halbwegs sicher am Verkehr teilnehmen können. Fährt jetzt aber einer mit dem RIMAC oder so einem Renn-Porsche am Fahrzeuglimit, wird es für alle anderen Verkehrsteilnehmer gefährlich. Im Prinzip ist es ja egal, wenn sich der Trottel die Birne einschiesst, es geht um die anderen. Du kannst diese Fahrwerke / Aerodynamik nicht ausfahren, sonst sind alle anderen gefährdet, das ist der Punkt.
Ari Vestas meint
Ganz ruhig, der Nevera hat auch den offiziellen Rekord über die Viertelmeile mit 8,5s
Dagobert meint
Deshalb machen Fahrzeuge wie der MR2 oder MX-5 ja mehr Sinn. Was soll ich mit einem Fahrzeug auf der Landstraße, das bei 150 km/h noch wie ein Brett in der Kurve liegt? Bei legalen Geschwindigkeiten ist das doch wenn man etwas fahren kann stinklangweilig. Ich habe lieber ein Auto bei dem bei 90 km/h in der gleichen Kurve schon das Heck kommt.
Ari Vestas meint
Es liegt am Gewicht von über 2 Tonnen. Auf dem Video erkennt man sehr gut die frühen Bremspunkte, er rollt in die Kurve. Der GT4RS mit nur 500 PS erreicht die gleiche Rundenzeit, ist aber fast 1000 kg leichter als der Nevera. Schiere Leistung ist also nicht der entscheidende Faktor. Was da noch möglich sein wird, zeigt jetzt schon der GT4 e performance mit 1088 PS und nur 1550 kg, warten wir es ab, spannend!
Mäx meint
Um mich mal selbst zu zitieren:
„Man sieht eindeutig, wie der gefahrene Cup2R mit dem Gewicht überfordert ist bei dem Wetter.“
Mein Punkt war mehr, dass man bei den Schlagwörtern (Supersportwagen mit Carbon Monocoque, Quad Motor, 1.400kW, modernes Torque Vectoring, AWD, aktive Aerodynamik, KW Gewindefahrwerk mit elektronischen Dämpfern, Cup 2R Reifen) doch etwas enttäuscht sein kann über die Rundenzeit.
Man sieht ja was Taycan bzw. Plaid mit ähnlichem Gewicht und Reifen mit deutlich weniger Leistung erreichen.
Der Nio EP9 war vor 6 Jahren schon 20s schneller (weniger Leistung, aber auch weniger Gewicht, Reifen fragwürdig, aber die Cup2R sind schon sehr gute Reifen) und danach ist die Strecke aufgrund von Neu-Asphaltierungen ein wenig schneller geworden.
Thomas meint
„Der Gap zu Spitzenfahrzeugen mit Verbrennermotoren entsteht durch das Gewicht.“
Der Rekordhalter AMG ONE ist 30 Sekunden(!) schneller, hat gut 1.000 PS und wiegt 1.695 kg. Es ist schon frappierend, wie viel offenbar das Gewicht ausmacht – der Rimac hat doppelt so viel Leistung und bestimmt ein Mehrfaches an Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Oder war der Fahrer im AMG so viel besser?
andi_Nün meint
Heftiges Auto, leider knapp außerhalb meines Budgets.
Im Hypercar Bereich definitiv die Messlatte!