Citroën will ein Elektroauto für unter 25.000 Euro auf den Markt bringen. CEO Thierry Koskas hat einem Interview mit Motorprofis.at über den Einstiegs-Stromer gesprochen. Das Modell werde ein Hatchback-Kompakter unter 25.000 Euro Listenpreis, mit etwa 300 Kilometer Reichweite und guter Ausstattung. Das ë-C3 heißende Elektroauto werde ziemlich genau vier Meter messen, „mit einigen SUV-Zitaten, etwa ein wenig höherer Sitzposition“.
Citroën werde den ë-C3 im Oktober präsentieren. Er könne noch keine Details nennen, so Koskas, aber es werde zum Beispiel „sehr innovative Lösungen“ in der Bedienung und bei den Displays geben. Das E-Auto werde gut ausgestattet sein – „es handelt sich um einen echten Durchbruch, weil es ein derartiges Fahrzeug zu so einem Preis aus Europa derzeit nicht gibt“. Gebaut werde der neue Vollstromer in der Slowakei in Trnava und sei vor allem für den europäischen Markt gedacht, es werde aber auch Exporte in den Mittleren Osten geben.
Die französische Marke hat vor etwa einem Jahr mit dem Oli den Entwurf eines neuen, modern-kantigen kleinen Elektroautos mit Fokus auf der Ökobilanz vorgestellt. Auf das Konzept werde „etwas später“ ein eigenes Serienmodell folgen, „aber einige Ideen, die dort erstmals zu sehen waren, sind auch in den neuen ë-C3 eingeflossen“, so der Citroën-CEO.
VW hat den Produktionsstart für sein geplantes 25.000-Euro-Elektroauto verschoben, offenbar, weil Lieferverträge für die Akku-Rohstoffe nicht zustandekommen. Citroën ist zuversichtlich, den für kommendes Jahr angekündigten Start des ë-C3 realisieren zu können. „Wir haben die Batteriefertigung und die Rohstofflieferung gesichert“, erklärte Koskas.
Es wird erwartet, dass die nach Europa drängenden chinesischen Hersteller zeitnah besonders günstige Elektroautos anbieten werden. „Es ist ganz klar eine große Bedrohung“, sagte der Citroën-Manager dazu. „Unserer Berechnung nach sind die Produktionskosten chinesischer Marken um mindestens 30 Prozent geringer als die der europäischen und die Entwicklungsabteilungen arbeiten dort im Zwei-Schicht-Betrieb, 24 Stunden am Tag.“
Man müsse dringend an der Kostenstruktur arbeiten und mit der Technologie auf Augenhöhe bleiben, so Koskas. „Unser Vorteil ist derzeit noch das großflächige Händlernetz und die gesicherte Ersatzteilversorgung, aber der bleibt nicht ewig.“ Das Gewicht der chinesischen Marken in ihrem Mutterland nehme täglich zu, „wir können uns heute da wie dort nicht mehr auf Faktoren wie Markentreue verlassen – wir müssen und werden kämpfen“.
Der ë-C3 wird laut Berichten auf einem bereits seit Anfang 2023 in Indien erhältlichen Elektroauto basieren. Dort sowie in Südamerika ist der batteriebetriebene Kleinwagen schon seit Jahresbeginn zu haben. Die Europa-Variante soll davon abgeleitet werden. Die Basis für den ë-C3 stellt damit nicht die STLA-Plattform des Mutterkonzerns Stellantis. Stattdessen kommt eine neue Variante der „Smart-Car-Plattform“ zum Einsatz, die für Schwellenmärkte wie Afrika und Indien entwickelt wurde.
Die indische Version des ë-C3 setzt auf einen Elektromotor an der Vorderachse mit 42 kW (57 PS) und 143 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 107 km/h, von 0 auf 60 km/h geht es in 6,8 Sekunden. Die Energie dafür kommt aus einer 29,2 kWh speichernden Lithium-Ionen-Batterie. Nach indischem Standard sind damit bis zu 320 Kilometer pro Ladung möglich, nachgeladen wird über ein 3,3-kW-Bordladegerät. In Indien ist der ë-C3 zu Preisen ab umgerechnet rund 12.800 Euro erhältlich.
Mike meint
Das klingt zwar technisch interessant, jedoch habe ich Zweifel, ob das Design nicht zu polarisierend daher kommt, um größere Anteile am Marktsegment abzugreifen.
Frank Dreesbach meint
Wow, wieder so viele, die den Job besser könnten als die CEOs mit Erfahrung und Wissen um die Bedingungen. Was macht ihr 9to5 den so geniales?
Draggy meint
Im Gegensatz zu CEOs meine Arbeit richtig.
CEO steigen nicht auf weil sie gute Führer oder vom Fach sind, sondern weil sie die brutalsten und asozialsten in einem radikalen Ausleseprozess sind gegen andere Machtgeile Mitesser sind.
Der Typ da hat vom ganzem Thema Auto, Strom, Verbrenner, E Mobilität in etwa die selbe Ahnung wie Der rechte AFD Onkel, mit dem man auf der Familienfeier lieber nicht redet und der alles nur vom Höhrenaagen seiner „V8-4-Ever“ Facebookgruppe kennt.
Jeff Healey meint
Was mir persönlich besonders aufgefallen ist, sind die folgenden Aussagen des Stellantis- Managements bezüglich der neuen Realitäten aus China, die in dieser deutlichen Art und Weise meines Erachtens bisher noch nicht zu lesen waren (nachfolgend Zitat-Auszüge):
(…)„Es wird erwartet, dass die nach Europa drängenden chinesischen Hersteller zeitnah besonders günstige Elektroautos anbieten werden. „Es ist ganz klar eine große Bedrohung“, sagte der Citroën-Manager dazu.“
„Unserer Berechnung nach sind die Produktionskosten chinesischer Marken um mindestens 30 Prozent geringer als die der europäischen und die Entwicklungsabteilungen arbeiten dort im Zwei-Schicht-Betrieb, 24 Stunden am Tag.“
(…) „wir können uns heute da wie dort nicht mehr auf Faktoren wie Markentreue verlassen – wir müssen und werden kämpfen.“
Jeff Healey meint
Der eingeschlagene Weg ist der Richtige, Beifall für Stellantis.
Wenn Stellantis sich jetzt noch dazu durchringen könnte, parallel einen praktischen Minivan für ca. 20K zu bringen, gerne auch in zwei Varianten mit nur 200-250 Kilometern E-Reichweite, könnte man sich dort einen immensen Kundenkreis erobern. Davon bin ich absolut überzeugt.
Chris meint
Was ist dabei eigentlich besonders, vor knapp drei Jahren gab es bereits den Renault Zoe, der nach Nachlass und Förderung bei 400km WLT 20.000 Euro kostete. Gut, das CCS Laden war mit 40KW nicht so sehr gut.
Gunnar meint
Du erwähnst zwei Punkte, die den Unterschied machen:
Nachlass und Förderung.
Der Neupreis des Renault Zoe war 2020 circa 32.000 € und erhöhte sich dann von Jahr zu Jahr immer weiter.
Wenn der eC3 in 2024 nach fetter Inflation auf weniger als 25.000 € Neupreis kommt, ist das schon eine Leistung. Klar, weniger WLTP-Kilometer, aber warten wir die finalen Spezifikationen und Preise ab.
Mike meint
Vor Beginn irgend einer Förderung gab es die Zoe ab 15k Endkundenpreis in D, zzgl. Akkumiete.
MAik Müller meint
@nie wieder Opel ein 25000€ für die Oma von der Rente?
Das ist KEIN Ersatz für einen 20 Jahre alten TDI der lässig in den Urlaub fahren kann.
Gelesen hast du das man einen 80-100er Akku benötigt in einem Kompakten für 25000€.
Zu dem 250000€ Emöhrchen hier braucht man noch einen ZWEITEN für den Urlaub und Langstrecke.
Es wird noch planmäßig bis ca. 2030 dauern.
Thomas Hierzberger meint
Wenn ich an ein 25.000€-E-Auto denke schwebt mir eher ein Kleinwagen wie der Corsa Electric vor. Der sollte eigentlich (ohne Förderung) soviel kosten.
Einfach die Batterie Mini zu machen wird Leute mit einem Benzin-Kleinwagen nicht aus der Gewohnheit holen. Eigentlich unglaublich, dass die selben Fehler immer wieder wiederholt werden.
David meint
Dass der ID.2 verschoben wird, wisst ihr exklusiv. Ansonsten hört man, alles ist auf Kurs, man hat sich mit Mobis als zweitem Akkulieferanten abgesichert. Stellantis wird mit diesem Auto wenig verdienen und vor allem seine Pläne für eine volumenstarke Plattform deutlich nach hinten bringen.
Tt07 meint
@Na David, mal wieder ne Nebelkerze gezündet…oder nicht belastbare Wunschdenken?
Ich mach mal mit: Stellantis damit so erfolgreich, dass anderswo nicht nur der Dachstuhl brennt…
Gunnar meint
300 km für weniger als 25.000 € sind eine Kampfansage. Wenn das tatsächlich schon in 2024 verfügbar ist, wird damit jeder andere Hersteller enorm unter Druck gesetzt. VW z.B. ist mit dem ID2 zwei Jahre später dran. Von Tesla gibt es auch noch keine Vorstellung eines kleineren BEVs. Sehr gute Arbeit von Stellantis. Ich gehe davon aus, dass das Konzept und die Plattform dann hoffentlich auch als Opel oder Peugeot angeboten wird.
nie wieder Opel meint
Prima. Somit kann ich für Mutti (ü80) doch noch ein passendes BEV kaufen. Die aktuellen Angebote sind ihr einfach zu flott – DACIA zu lahm.
Und es ist endlich ein super Ersatz für 20 jahre alte TDI-Kisten. Ich habe sehr viele Rufe danach gelesen…
„VW hat den Produktionsstart für sein geplantes 25.000-Euro-Elektroauto verschoben“ lasse ich mal unkommentiert.
Jeff Healey meint
Ja, da könnte ein interessanter Opel für mich draus werden, wenn endlich mal der Preis passt.
(Sorry)