Der Technikvorstand der Marke VW hat mit dem Portal Edison über die Pläne der Wolfsburger für Elektroautos zum Preis von unter 25.000 sowie unter 20.000 Euro gesprochen. Kai Grünitz bekräftigte, dass das Unternehmen zukünftig auch günstige Stromer anbieten will. Aktuell beginnt das E-Auto-Programm bei 39.995 Euro mit dem Kompaktwagen ID.3.
„Dazu stehen wir nach wie vor, auch wenn es fast jede Woche eine neue Herausforderung gibt“, sagte der Manager. Dass das größere der beiden angekündigten Einstiegs-E-Autos – der ID. 2all (Artikelbild) gibt einen Ausblick darauf – für unter 25.000 Euro erst „Ende 2025, Anfang 2026“ komme, hänge auch damit zusammen, dass das Unternehmen noch mal eine neue, günstigere Batterie entwickele. Schließlich sei das der größte Kostenpunkt.
Der ID.2 wird laut dem Technikchef mit LFP-Batterie (Lithium-Eisenphosphat) und einer stärkeren NMC-Variante (Nickel, Mangan, Kobalt) kommen. Die LFP-Einstiegsversion werde so um die 34 kWh bieten, was eine Reichweite von über 300 Kilometern ermöglichen soll.
Das 25.000-Euro-Elektroauto wird in Spanien bei der Tochter Seat gebaut, dafür investiert VW viel Geld in den Standort. Auch die sportliche Seat-Schwestermarke Cupra sowie Skoda werden ein E-Auto in diesem Preisrahmen verkaufen. Die Cupra-Version werde Ende 2025 als Erstes kommen, Anfang 2026 folge der VW ID.2, erklärte Grünitz. Die Serienversion des kürzlich gezeigten ID. GTI Concept werde Ende 2026 in die Verkaufsräume kommen.
VW sieht auch ein SUV-Pendant zum ID.2 vor. „Ja, es wird ein SUV-ähnliches Derivat auf der gleichen Plattform geben, das bei uns den Arbeitsnamen ID.2X trägt“, so der Technikvorstand. Dieses Modell werde mit etwa rund zwölf Zentimetern mehr Radstand etwas länger. „Glauben Sie mir, vom Design her ist dieses Auto, das draußen noch niemand gesehen hat, der absolute Hammer. Das sieht gleich eine Klasse größer aus, als es eigentlich ist. Das wird eine echte Kampfansage in dieser Klasse.“
Das nach dem ID.2 erwartete VW-Elektroauto für unter 20.000 Euro wird laut dem Manager von der Größe her dem aktuellen Kleinstwagen up! ähneln. Wer dafür was im Konzern entwickelt, stehe noch nicht fest. Es werde wohl eine verteilte Entwicklung sein, das sei aber noch nicht final entschieden. Das gelte auch für den Ort der Produktion. Es werde aber „ein europäisches Auto für den europäischen Markt“. Starten soll der ID.1 im Jahr 2027.
Ein weiteres Elektroauto der Kernmarke soll in der Größe des Tiguan „in Richtung 2026/2027“ auf den Markt kommen. Das sei kein Ersatz des gegenwärtigen Tiguan, stellte Grünitz klar. Mit einem elektrischen SUV in der Größe eines Touareg werde es dagegen noch länger dauern. Der Manager bestätigte, dass VW künftig bei Batterie-Modellen auch wieder auf „klassischer gestylte Autos“ setzen wird. „Da waren wir bisher vielleicht zu progressiv unterwegs und haben dabei nicht den geschmacklichen Nerv der Leute getroffen.“
CJuser meint
„Ein weiteres Elektroauto der Kernmarke soll in der Größe des Tiguan „in Richtung 2026/2027“ auf den Markt kommen. Das sei kein Ersatz des gegenwärtigen Tiguan, stellte Grünitz klar.“
Die Größe eines Tiguan, aber doch kein Tiguan? Mir fällt da von der Größe nur ein elektrisches Pendant zum Golf Variant ein. Der Skoda „Combi“ kommt ja auch in diesem Zeitrahmen. Sonst sollte die nächste Generation des Tiguan ja sehr wahrscheinlich mit dem ID.4 fusionieren.
Peter meint
Das Modell namens „Tiguan“ wird vermutlich auf 2026 noch einen Verbrenner eingebaut haben.
CJuser meint
Der Tiguan wird ja demnächst erst eingeführt. Daher wird der letzte Verbrenner hier wohl um 2030 vom Band laufen.
Lorenz Müller meint
34 kWh Akku in einem Auto, dass 2026 erhältlich sein wird? Das ist doch lächerlich.
Da ist mein Hausakku bald größer.
Mäx meint
Der Up hatte auch schon 33kWh NMC.
Meistens ebenfalls um die 25k gekostet.
Okay kleinere Karosserie und angeblich negativer Deckungsbeitrag, aber trotzdem wirkt das Angebot nicht wirklich verlockend.
Der Dacia Spring hat 28kWh NMC Akku und kostet 20k…
CaptainPicard meint
Es spricht nichts dagegen dass es auch in Zukunft Autos mit kleineren Batterien gibt, ist besser für die Umwelt und warum mehr zahlen wenn einem das reicht?
Das Problem ist eher dass wenn das Auto mit 34 kWh schon 25.000 Euro kosten wird (ursprünglich sollte es 20.000 kosten), kann man sich in etwa ausmalen wo dann das Auto mit größerem Akku und ein paar Optionen preislich angesiedelt sein wird. Da sind wir dann wieder bei Mitte 30k für einen Kleinwagen…
MAik Müller meint
@CaptainPicard ist doch sehr einfach mit ~60€/kWh macht vom 30er zum 80er Akku IRRE 3000€ aus.
Den Eup gab es mal für akzeptable 12500€ + 3000€ = 15500€.
Ohh das kostet der ID3 ja in China :) :)
Könnte es sein das wir hier dezent veräppelt werden und alle die Firmenwagen bezahlen?
Skodafahrer meint
Die Frage ist aber, wie groß ist der größte erhältliche LFP – Akku?
Tesla verbaut im Model 3 Standard Range 60 kWh LFP.
In einen Kleinwagen sollten somit deutlich mehr als 34 kWh passen.
VW wird bald auch in seinen Volumenelektroautos ID.3-ID.5 600 km Reichweite erreichen können, derzeit fehlen nur noch wenige % an Akkukapazität dazu.
Weiterhin kann auch die Aerodynamik etwas verbessert werden, man könnte die Türgriffe und die Rückspiegel vom ID.7 auch in kleinere Modelle verbauen.
Weiterhin braucht VW baldmöglichst Elektromotoren mit der Effizienz des APP 550 Motors (210 kW), in kleineren Leistungsklassen, die mit weniger Material deutlich günstiger gebaut werden können.
Kay Maier meint
34 kWh für 300 km sind als Einstiegsversion mehr als ausreichend!
Ich fahre zur Zeit einen Smart forfour mit 17 kWh für 120 km.
Selbst das reicht bei uns im Ruhrgebiet und angrenzenden Regionen für Tageseinsätze vollkommen aus. Wenn nicht (was noch nie vorkam) wird halt unterwegs nachgeladen…
Im Übrigen müssen wir mit unseren vorhanden Rohstoffen sparsam haushalten.
Jeder sollte seinen Akku nur so groß bestellen, wie er ihn halt meistens benötigt. Und nicht etwa in der Größe, die in seltenen Fällen mal nützlich sein könnte!
MAik Müller meint
@Kay Maier warum werden SUVs gekauft?
Mike meint
Reicht als Einstiegsversion völlig aus. Wer mehr will, muss halt mehr Geld in die Hand nehmen.
andi_Nün meint
Als Einstiegsversion um 15.000€ reicht das sicher aus. Wer kauft sich um 25.000€ ein Auto, welches nur für die Kurzstrecke taugt?
Aber bis das Auto kommt, wirds wohl schon genügen 60kWh Alternativen um 25.000€ geben.
nie wieder Opel meint
Möglicherweise ist der Akku der einzige Punkt, an dem VW den Preis nach unten Richtung 25k drücken kann. Die Zulieferer machen ja das Spiel nicht mehr unbegrenzt mit, siehe Car Trim, Marelli usw., und werfen lieber das Handtuch.
OpaTesla meint
Das hab ich mir auch gerade gedacht.
Aktuell sind es bei mir 20.2kWh, die ich verwende. Modular. Erweiterbar bis ca. 66kWh.
Und wer glaubt, dass er mit 34kWh mehr als 300km fährt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Justin Case meint
Genau das mache ich gerade. Model 3 RWD im Sommer auf einer Pendelstrecke über Landstraßen mit (leider) vielen 50 und 70 Zonen: 97Wh/km.
Lorenz Müller meint
Mit Rückenwind und ohne Klima vielleicht… Versteh mich nicht falsch, bin selbst Model 3 Fahrer und das ist ein sehr effizientes Auto, aber einstellige Verbräuche sind in der Regel keine Realität.
Ein Kleinwagen, der von Natur aus etwas höher ausfällt, als ein lang gezogener Sedan, wird also tendenziell eher noch mal etwas mehr verbrauchen.
Ich bleib dabei: 34kWh in 2026 sind nicht mehr Zeitgemäß.
Peter meint
Ein Kleinwagen muss nicht höher sein, er ist aber oft schmaler. Ein kleinerer Akku spart Gewicht. Auch das hilft beim WLTP-Zyklus sparen.
Lorenz Müller meint
@Peter
Die Maße des ID2 sind bereits bekannt, 9cm höher als ein Model 3, 4cm schmaler. Also nichts was einen wesentlich geringeren Verbrauch rechtfertigen würde.
Die Aerodynamik eines typischen Kleinwagens ist aufgrund des Steilhecks sogar schlechter als bei einer flach abfallende Limousine.
Dass das Gewicht beim Elektroauto eine untergeordnete Rolle spielt, ist ja inzwischen auch allgemein bekannt, ob der Akku da 100kg mehr oder weniger wiegt, macht da verbrauchstechnisch keinen Unterschied.
Im Alltag wird man mit dem Auto keine 300km schaffen, mit bisschen Landstraße und Stadtverkehr kommt man vermutlich eher 250-270km weit, auf der Autobahn kann man froh sein wenn man 200km schafft, was für den Preis absolut unverschämt ist.
nie wieder Opel meint
„Pendelstrecke“
Bergsteiger zurück ins Tal bringen. Leer hoch, mit 5 Mann zurück rekuperiert;-)
Im Ernst. So ein Verbrauch ist machbar, wenn man verkehrsbedingt schleichen muß. Obwohl, die Musi benötigt ja manchmal schon 1kW/h bei mir. Klima hingegen nur zum Runterkühlen vor dem Start. „parafriged“
CJuser meint
Also aktuell wird der e-Up! auch noch gerne genommen. Dieser hat die selbe Akkukapazität, bei weniger Platz und höherem Preis. Als Zweitfahrzeug ist der Akku außerdem groß genug. Zudem würde ich erstmal abwarten, wie hoch der Aufpreis für den 56 kWh Akku sein wird.
Lorenz Müller meint
Dann vergisst du, dass es aktuell noch eine Förderung gibt. Nach Förderung kostet der e-Up zurzeit 23000€.
Da kann ich doch erwarten, dass ich im Jahr 2026, etwas mehr für mein Geld bekomme.
Steffen meint
Also mein Hausakkuhersteller verlangt derzeit ca. 3.000 € für 6 kWh. Das wären dann 16.000 €. Wahrscheinlich schwierig, da ein Auto für 20.000 anzubieten.
Lorenz Müller meint
Und der Vergleich ist inwiefern relevant? VW wird wohl kaum Endkundenpreise bezahlen, mal abgesehen davon, dass selbst für Endkundenpreise 3000€ für 6kWh völlig überteuert sind.
Mein Heimakku hat 1900€ pro 10kWh gekostet und selbst da bleibt sicher noch gut was hängen beim Hersteller.
Hans-Peter meint
„1900€ pro 10kWh“ Fake or Fakt??
Lorenz Müller meint
@Hans-Peter
Google ist dein Freund ;)
Gibt meinen Akku inzwischen sogar schon bei deutschen Händlern für knapp über 2000€, denke im Import ist der inzwischen sogar noch günstiger geworden, als wie ich den damals gekauft habe.
nie wieder Opel meint
…der zieht Dich über den Tisch….
Peter meint
Man könnte es auch positiv sehen, dass sie offenbar mit 11kW/h nach WLTP planen.
Jeff Healey meint
„34 kWh Akku in einem Auto, dass 2026 erhältlich sein wird? Das ist doch lächerlich.
Da ist mein Hausakku bald größer.“
Diese Akkugrösse dürfte vielen durchaus reichen, so auch mir.
Für ein Zweitfahrzeug zum regionalen Pendeln absolut in Ordnung. Nur günstig muss es sein und eine ordentliche Qualität haben. Der im Vergleich zur Lithium Ionen Zellchemie haltbarere und sichere LFP Akku ist in meinen Augen schon mal ein großer Vorteil und Kaufargument.