Volkswagens Tochter Elli hat auf der Messe IAA Mobility einen Überblick über Lade- und Serviceprodukte sowie einen Ausblick auf Energie-Innovationen gegeben. Die Marke gab zudem den aktuellen Stand der über sie zugänglichen Ladepunkte bekannt.
Im Mittelpunkt der IAA-Präsentation stand die neue „Elli Flexpole“, die als Schnellladestation einfach und flexibel installiert und mit ihrem integrierten Batteriesystem an das Niederspannungsnetz angeschlossen werden könne, ohne dass ein spezieller Transformator oder kostspielige Bauarbeiten erforderlich seien, so Elli. Gleichzeitig ermöglichten Flexpole-Ladesäulen eine Ladegeschwindigkeit von bis zu 150 kW. Je nach Fahrzeug könnten so bis zu 160 Kilometer Reichweite innerhalb von 10 Minuten geladen werden.
“Mit der neuen Flexpole und der Erweiterung des Elli Ladenetzes auf mehr als 540.000 Ladepunkte treiben wir den Ausbau der Elektromobilität schnell und zuverlässig voran. Bereits heute ist Elli einer der größten Mobility Service Provider in Europa. Jedoch geht es den Kunden um weitaus mehr als die Quantität der Ladeinfrastruktur. Die Qualität des Ladens steht im Fokus“, sagte Elli-CEO Giovanni Palazzo in München.
Vor diesem Hintergrund biete Elli den Kunden ab sofort den Zugang zum sogenannten Selected Partner Network an – einem Netzwerk aus Ladepunktbetreibern, die nach Qualitätskriterien ausgewählt wurden. „Somit werden Ladestopps mit leistungsstarker Ladeinfrastruktur, Vor-Ort-Komfort (zum Beispiel Cafés, Restaurants, Sanitäranlagen) und hervorragender Betriebssicherheit geboten“, heißt es. Nutzer des Tarifs „Elli Drive Highway“ profitieren zudem von günstigeren Strompreisen. Aktuell sind unter anderem Ionity europaweit, die Audi charging hubs in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Ewiva in Italien Teil des Selected Partner Networks.
„Die Innovationskraft der Lade- und Energiebranche ist der Schlüssel zum Erfolg der Elektromobiltät und Dekarbonisierung unserer Gesellschaft“, so Palazzo. „Zukünftig wird Elli die Batterie im Elektrofahrzeug als wichtigen Energiespeicher stärker in den Fokus rücken, um die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und der zeitlich schwankenden Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien voranzutreiben. Wir nennen dies die `Battery-under-Management´-Strategie. Ziel ist es, eine Software getriebene Energy-Company und ein führender Anbieter holistischer Energielösungen zu werden.“
Elli ist seit Juli 2023 an der größten europäischen Stromhandelsbörse EPEX aktiv. Im Zentrum steht eine intelligente Plattform für Handel, Steuerung und Optimierung von Batterien. Über die Plattform können Gebote automatisiert an die Börse gestellt werden. Die Handelsergebnisse werden in einen Fahrplan übersetzt und die Batterie automatisch geladen beziehungsweise entladen. Der Strom wird in Zeiten mit niedrigen Preisen (mit tendenziell hohem Anteil erneuerbarer Energien) gekauft und in Zeiten mit hohen Preisen (mit tendenziell niedrigem Anteil erneuerbarer Energien) verkauft.
„Dadurch lassen sich nicht nur Handelserlöse erwirtschaften, sondern auch eine bessere Nutzung von erneuerbaren Energien erreichen“, erklärt Elli. Als stationärer Batteriespeicher, dem sogenannten PowerCenter, kommen in einem Pilotprojekt in Baunatal in Kassel Batterien des VW e-up! zum Einsatz. In dem Pilotprojekt sammele man wertvolle Erfahrungen für den Aufbau einer „Smart Energy Plattform“, die auch für größere und komplexere Anwendungen genutzt werden können, so Elli.
MR Heinz-Peter Reuter meint
Zu Elli erweitert Ladenetz.
Ich hatte eine Ladebox von Elli, in meiner Tiefgarage. Nach genau 2 Jahren einwandfreier Funktion gab sie den Geist auf. Aller Bemühungen (Elektriker/ Elli – Service/Hot Line) zum Trotz nix ging mehr. Ich habe das Dreck-Ding entsorgt und habe mir eine andere von E.ON zugelegt. Prima. Nie mehr Elli. Das kann ich nicht empfehlen.
nie wieder Opel meint
Das Flexpole muss mir mal einer erklären. Wie soll das ohne Trafo funktionieren?
400V ab Kraftwerk?
1 Stunde Akku (mit Ladeverlust) vollpumpen um den dann wieder (mit Ladeverlust) in das BEV zu schieben? Der Nächste muss dann wieder warten bis Akku bereit?
Herbs meint
Die meisten HPC an denen ich vorbei komme sind leer. Selbst an der BAB, am Supermarkt definitiv.
Wenn da (optimistisch) 4x am Tag 50kWh geladen werden könnte der Akku mit 22kW (oder mehr) AC doch locker immer wieder nachgeladen werden.
Ich denke der Flexpole Käufer wird wissen, dass er nicht seinen 12x HPC Ladepark am Autobahnkreuz damit aufbauen sollte.
nie wieder Opel meint
Also funktioniert das nur, wenn die Auslastung so schlecht bleibt wie von Dir beschrieben. In Stoßzeiten wird es ein Glücksspiel,oder eine App muß dynamisch anzeigen, ob / wann der Akku voll und die Station verfügbar ist.
Seltsames Konzept.
Interessant wäre auch, wie die Netzanbindung „ohne speziellen“ Transformator (was ist das?) geschehen soll.
Es wird geschrieben: „ohne dass ein spezieller Transformator ODER kostspielige Bauarbeiten erforderlich seien“
Also entweder spezieller Transformator – oder kostspielige Bauarbeiten. Auch das ist irgenndwie wischiwaschi.
Peter meint
Richtig. Durch den reduzierten Leistungsbedarf reichen bereits vorhandene Leitungen, statt die Neuinstallation von Erdkabeln vom Verteilerknoten aus. Senkt das Investitionsvolumen mal eben um mehrere 10.000€.
Außerdem reduziert es durch den Verzicht auf Lastspitzen die Netzbelastung insgesamt und darüber hinaus könnten viele Stationen dieser Art perspektivisch möglicherweise einen Teil zur Netzstabilität beitragen.
ID.alist meint
Der USP der Flexpole ist, dass es direkt an einem 16A-64A Drehstrom Anschluss angeschlossen werden kann, und das Ding ist so schwer, dass Du es einfach ohne Bodenverankerung irgendwo platzieren kannst.
Deswegen brauchst Du keinen extra Trafo UND nicht unbedingt Bauarbeiten.
Du wirst mit Sicherheit solche Lademöglichkeiten nicht an der Autobahn bauen, aber wenn die Dorftanke so einen aufstellt, würde momentan schon einige freuen.
nie wieder Opel meint
Ja, so wird der Plan sein. Mit 16A macht das keinen Sinn – kannste 2-3x pro Tag nutzen.
Sagen wir mal 30 Cent Gewinn je kWh – superoptimistisch. Also ca. 15 EUR je Kunde. Nach ca. 80 Jahren haben sich die Investitionen amortisiert (ohne neue Akkus, Wartung, Netzentgelte, Prüfung, Buchhaltung, pipapo)
Viel mehr als 32 A wird die Dorftanke nicht übrig haben. Schon beim Antrag Leistungserhöhung wird der Pächter / Besitzer umfallen, wenn er den Betrag sieht.
Wir haben mal paar Ladestationen für Parkhäuser errichtet – Katastrophe! Installation klaro auf Kante genäht, mehr Last schlichtweg nicht vorgesehen. Stadtwerke „sehr“ kooperativ.