Renault Trucks bringt in diesem Jahr ein neues Nutzfahrzeug im Medium-Van-Segment heraus: den Renault Trucks Trafic E-Tech. Damit biete man als erster Hersteller ein umfassendes Angebot an vollelektrischen E-Fahrzeugen von 2,8 bis 44 Tonnen an, so der französische Hersteller.
Der Renault Trucks E-Tech Trafic sei das richtige Fahrzeug für den urbanen Gebrauch: „Ein mittelgroßer, leicht zu manövrierenden Transporter, der in seiner kompaktesten Version problemlos in städtische Parkhäuser sowie auf Parkplätze nach Automobilstandard passt“, wirbt das Unternehmen.
Es gibt die Reihe in mehreren Konfigurationen: drei Kastenwagen-Versionen (L1H1, L2H1, L2H2), zwei Kastenwagen-Versionen mit Doppelkabine (L1H1 und L2H1) sowie eine Version als Plattform Fahrgestell. Als Kastenwagen hat der Renault Trucks E-Tech Trafic ein Ladevolumen von 5,8 bis 8,9 m³ und eine Ladelänge von bis zu 4,15 Metern. Dank einer Innenhöhe von 1898 Millimetern kann man in der H2-Ausführung im Ladebereich aufrecht stehen.
Das maximal 110 km/h schnelle Fahrzeug ist mit einem 90 kW (120 PS) starken Elektromotor ausgestattet, wobei die Anhängelast 920 Kilogramm beträgt. Die eingebauten 52-kWh-Batterien ermöglichen eine WLTP-Reichweite von 297 Kilometern im kombinierten Zyklus. Der Energieverbrauch von 18,7 kWh sei einer der besten auf dem Markt, was wiederum zu niedrigeren Gesamtbetriebskosten des Fahrzeugs führe, so Renault Trucks. Die Ladezeit einer Schnellladung (Gleichstrom/DC) von 15 auf 80 Prozent beträgt 60 Minuten.
Wann genau der Elektro-Transporter nach Deutschland kommt, spezifiziert Renault Trucks nicht. Auch zu den Preisen äußern sich die Franzosen noch nicht.
Thomas Wagner meint
Renault hat nun in jedem Segment eine elektrische „Gurke“ zu überhöhten Preisen.
Damit ist diese Firma trotz großartiger PR im Elektrozeitalter nicht überlebensfähig !
Das ist eine sehr traurige Entwicklung :-(
Daniel S meint
Bei Handwerkern wären evtl. V2L Eigenschaften von interesse. Z. B. eine 230V Schuko mit 10-16A.
LarsDK meint
Auf dem Bild ist doch nur ein Typ2 Stecker zu sehen, wie lädt man damit denn DC? Muss man da zu Teslas alten SuperChargern?
tim Baczkiewicz meint
Hey..bleibt weg von den V2 Chargern, dir nehme ich immer, anstatt den V3..Akku schonen und so..habs halt nie eilig
Nicole meint
das ist wohl ein Beispiel Bild ein VW Crafter
Thomas meint
52 kWh-Akku? 15-80% in 60(!) Minuten?? WTF?
Es ist einfach nur enttäuschend, was im Lieferwagen-Segment aktuell passiert… Oder besser gesagt: dass aktuell _nichts_ passiert.
Thorsten meint
Als Ausgleich zu den unterirdischen technischen Daten ist er dann überirdisch teuer…
Michael meint
Da gebe ich dir recht. Ich fahre seit 2,5 Jahren einen VIVARO-E (also den Stellantis Kastenwagen) und der hat bereits eine 75 kWh Batterie. Die realistische Reichweite liegt im Sommer bei 250 km (obwohl ich ihn normalerweise mit 22,6 kWh/100km fahre) und im Winter bei 200 km. Der Renault wird also nicht viel besser als der erste E-Vito und maximal für den normalen Innerstädtischen Verkehr geeignet sein.
Das ist ja auch grundsätzlich okay, gab es aber auch vor 5 Jahren schon und es ist halt lächerlich, sowas dann mit knapp 300 km zu bewerben. Da sind die frustrierten Nutzer doch schon vorprogrammiert.
Mein Bus bleibt leider aktuell und nur der ID BUZZ und der EQV kommen da ran. Beide für Preise jenseits der 65.000 €.
Dagobert meint
Der Stand der Technik lässt nun mal nur diese Handwerker-Kutschen (bzw. Letzte-Meile Lieferung) zu. Wenn schon die offiziellen Pressebilder einen Verbrauch von 37,8 kWh/100 km anzeigen ist alles klar. Wenn ich eine Express-Lieferung über Nacht eiliger Teile aus unserem Werk in Der Slowakei nach Niedersachsen veranlasse komme ich da auch mit 100 kWh und 200 kW nicht rechtzeitig ans Ziel. Wie das batterieelektrisch funktionieren soll ist mir schleierhaft. Großartig Bedarf dazwischen bestehen weder in Handwerk, Gewerbe oder Industrie. Diese Fahrzeuge legen in der Regel relativ kleine Tagestouren zurück, oder werden für Kurierdienste über große Distanzen mit hoher Geschwindigkeit genutzt.
Thomas meint
Bei 100 kWh und 200 kW dauert die beschriebene, extrem seltene Einhorn-Tour vielleicht 30min länger als mit einem Verbrenner. Was soll daran „nicht funktionieren“?
Tommi meint
Man findet immer wieder Beispiele, wo das angebotene Fahrzeug nicht passt. Es gibt viele Fälle, wo es passt.
Auch für Express-Lieferungen wird es Lösungen geben. Nicht dieses Fahrzeug, aber es wird gehen.
Mech meint
Für Handwerker ungeeignet. Unsere Kunden haben Baustellen die teilweise 200 km entfernt liegen. Wenn das Fahrzeug mit Werkzeug und Teilen beladen ist (nicht unüblich über dem zugelassenen Gesamtgewicht) inklusive Handwerker, die eher einen Bleifuss besitzen, wird das kein Fahrzeug sein, dass sich ein Handwerksbetrieb leisten kann und will. Wo lädt man das Fahrzeug an der Baustelle, mitten in einer Stadt, wer zahlt den Strom wenn man wo anstecken kann, ist es dann nur Lichtstrom?
Transporter als Elektro halte ich für Utopie. Für Paketdienst sowieso. Ein Kunde von uns dessen Transporter laufen fast 24h, da wird nur der Fahrer getauscht. Fahren auch Medikamente. 100000 km in wenigen Monaten sind da kein Problem. Mit einer realistoschen Reichweite von 200 kmm, wie lange verbringt er da insgesamt wohl an der Ladesäule? Wer zahlt die Stehzeit? Muss er dann wo übernachten weil er dann eigentlich Feierabend hätte wenn der Transporter aufgeladen ist? Was wenn die Batterie 15 Kilometer vor der Baustelle leer ist? Zu spät zur Baustelle kommen! Wer zahlt die Verspätung? Was wenn keine Ladesäule frei ist?
Tommi meint
@Mech
sicher gibt es Handwerker, die so arbeiten. Es gibt aber auch Handwerker, die überwiegend regional arbeiten. Und deren Auto immer abends wieder auf dem Betriebesgelände steht. Das ist sogar sicher die überwiegende Mehrheit.
Das viele Werkzeug und so macht da nicht viel aus. Das Gewicht spielt bei der Reichweite eines Elektroautos keine große Rolle.
Beim Paketdienst geht das natürlich gar nicht? Warum stellen die meisten Paketdienste dann auf Elektroautos um? Post, DHL, Amazon, usw. Vielleicht sollte jemand denen mal sagen, dass das nicht geht. Sonst merken sie das gar nicht.
Es muss gehen und wird auch gehen. Utopie vielleicht, aber realistisch. Bald gibt es die Transporter mit 400 km Reichweite und 200 kW Ladeleistung. Da ist eine kurze Ladezeit durchaus drin. Und Ladesäulen werden permanent gebaut.
Was macht der gute Handwerker, wenn der Dieseltank 15 Kilometer vor der Baustelle leer ist? Die Batterie wird nicht 15 Kilometer vor der Baustelle plötzlich und unerwartet leer. Im übrigen kann er während er auf der Baustelle ist, sein Auto aufladen. Tanken kann er in der Regel nicht. Die Bezahlung ist lösbar.
Was ist, wenn er mit seinem Diesel-Transporter in den Stau kommt? Zu spät zur Baustelle kommen! Wer zahlt die Verspätung? Was ist, wenn der Dieseltank plötzlich leer ist und er nicht gerade an einer Tankstelle steht? Was passiert, wenn der Dieselmotor gerade nicht anspringt? Und was ist, wenn er einen Platten hat? Und wenn die Bohrmaschine, die er dringend braucht, kaputt geht? Oder er gar mal auf die Toilette muss? Wer bezahlt dann den Ausfall?
Man kann sich die Probleme ausdenken. Ob sie realistisch sind, ist eine andere Frage.
Stefan meint
Eine Strecke von 800 km und einen Verbrauch von etwa 50 kWh je 100 km (durch höhere Geschwindigkeiten) angesetzt sind das 4 Aufladungen etwa alle 2 h, 400 kWh Gesamtverbrauch, reine Fahrzeit etwa 7-8 h, mit Laden 8-10 h.
Ich hoffe doch, der Mitarbeiter bekommt in Wolfsburg ein Bett? Direkt zurückfahren wird ja wohl an einem Tag nicht zu schaffen sein. Dafür bräuchte man einen Schnitt von 150 km/h
Dagobert meint
Richtig, und zwei Fahrer zum einhalten der Lenkzeiten.