General Motors nimmt Europa verstärkt ins Visier. Unter anderem mit der Edelmarke Cadillac will der US-Traditionskonzern in Zukunft wieder in der Region größere Bedeutung erlangen. Los geht es in der Schweiz.
„Heute schliesst sich General Motors dem europäischen Wandel zur Elektrifizierung an, indem wir unser Direktvertriebsgeschäft für Cadillac in der Schweiz starten und in den nächsten Jahren in fünf weitere europäische Märkte expandieren, darunter Schweden und Frankreich“, so Cadillac in einer Mitteilung vom 5.10.2023.
Die Marke exportiert zunächst ihr neues Elektroauto Lyriq. Das Premium-SUV basiert auf der Ultium-Plattform von General Motors. Das Batteriepaket mit zwölf Modulen und einer Kapazität von 102 Kilowattstunden (kWh) sowie zwei Antriebseinheiten sorgen für eine geschätzte Reichweite von 530 Kilometern gemäß WLTP-Norm und eine Leistung von 388 kW (528 PS).
Interessierte in der Schweiz können das erste „Cadillac Experience Center“ in dem Land besuchen, um den Lyriq anzuschauen, Probe zu fahren und zu bestellen. Letzteres ist auch online möglich. Los geht es bei umgerechnet rund 85.000 Euro, die Auslieferungen sollen im Frühjahr 2024 erfolgen.
In den „nächsten Jahren“ will General Motors in fünf weiteren europäischen Ländern starten. Genannt werden bislang nur Schweden und Frankreich, Deutschland dürfte aber dazugehören. Keine Informationen gibt es zu den geplanten Pkw-Modellen.
Neben dem Lyriq baut Cadillac auf der Elektroauto-Plattform Ultium die Luxuslimousine Celestiq. Diese Baureihe wird laut einer früheren Mitteilung weltweit angeboten, im Fokus der exklusiven Produktion in Handarbeit im US-Bundesstaat Michigan stehen aber Kunden in den USA und China. Die Preise beginnen bei 300.000 US-Dollar vor Steuern, also bei rund 280.000 Euro.
Der Celestiq hat einen aus zwei E-Motoren bestehenden Allradantrieb, die Systemleistung beträgt 447 kW (608 PS.). Die Fahrbatterie hat eine Kapazität von 111 kWh. Der Sprint von 0 auf 60 mph (0-97 km/h) soll in 3,8 Sekunden möglich sein. Die Reichweite wird mit 300 Meilen (483 km) angegeben. Gleichstrom-Laden (DC) erfolgt mit bis zu 200 kW. Wann der Celestiq nach Europa kommt, bleibt abzuwarten. Das gilt auch für das noch nicht gestartete elektrische Riesen-SUV Escalade iQ.
General Motors will Cadillac bis 2030 komplett auf Elektroautos umstellen. Der Konzern möchte ab 2035 insgesamt nur noch lokal emissionsfreie Autos verkaufen. Seit dem Verkauf von Opel im Jahr 2017 war General Motors in der Region kaum noch vertreten. Welche weiteren Marken und Modelle wann künftig auch europäischen Kunden angeboten werden sollen, ist noch unklar.
René H. meint
Wir haben einen Lyriq schon seit einigen Wochen auf dem Firmenparkplatz stehen. Macht was her, sehr gehobene Ausstattung. Nur das Heck mag mir nicht so recht gefallen.
Andi EE meint
@Stelios
https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-02/autohersteller-gewinn-autohersteller-psa-umsatz
Ab 2009 dauernd defizitär. Tafelsilber schreibt aber nicht dauernd rote Zahlen.
andi_nün meint
Ja wenn das Tafelsilber innerhalb des Konzerns jahrelang hohe Lizenzzahlungen leisten muss, dann ist das Tafelsilber eben defizitär.
PSA hätte nicht über 1 Milliarde bezahlt, wenns nichts zu holen gäbe.
Jeff Healey meint
So ist es.
1+
Eugen P. meint
GM hätte das Label Opel schon vor Jahrzehnten einstampfen und Chevrolet und Cadillac hier offiziell anbieten sollen, auch die großen und leistungsstarken US Modelle (manche Modelle hätte man ja hier bauen können), jetzt wo es kein Händlernetz mehr gibt, wer soll die Autos noch in nennenswerten Stückzahlen kaufen?
Jeff Healey meint
Unsinn, man muss sich nur mal bewusst vor Augen halten, wie viele Opel-Fahrzeuge in Europa auch heute noch unterwegs sind.
Wenn GM zu unfähig war, genügend Profit daraus zu ziehen, weil man die europäische Tochter ewig an der kurzen Leine hielt: Selbst schuld. Wie viele tolle Prototypen in den Kellern von Opel verstauben, Modelle mit unglaublichem Absatz-Potenzial, einfach unfassbar. Wer sich mit der Opel-Historie ein wenig beschäftigt, wird feststellen, dass das GM-Management seine Tochter Opel über Jahrzehnte am ausgestreckten (Würge-) Griff verhungern ließ. Was die Opelaner/innen trotz aller Fesseln aus den Möglichkeiten gemacht haben, ist aller Ehren wert. Unter Stellantis hat Opel zumindest wieder eine langfristige Perspektive, trotz vieler Einschnitte.
Andi EE meint
Kurze Leine? Die konnten doch über Jahrzehnte bauen was die wollten. Grad ähnlich sah das Design zu den US-Modellen ja nicht aus. Freibrief trifft es wohl eher und am Schluss hat man halt im Wettbewerb mit VW komplett versagt.
Stelios meint
GM stand kurz vor der Pleite und musste sein Tafelsilber veräußern, dabei kam Opel unter die Räder und hat sich viele Jahre nicht davon erholen können.
Eugen P. meint
Überwiegend billige Kleinwagen an denen man kaum etwas verdient war, ganz ähnlich Ford. Ford war wenigstens so schlau, den Mustang inzwischen auch offiziell anzubieten, Ford dürfte auch nur einen kleinen Schritt davor stehen den europäischen Markt aufzugeben, jedenfalls Fiesta und Focus werden eingestampft, abgesehen davon, dass der Fiesta inzwischen auch bei 20k anfängt. Wenn Ford in Europa bleibt wird es bei den PKW nur noch SUVs und den Mustang geben.
Unter Stellantis sind Opel umgelabelte Peugeots, in anderen Worten Franzosenm*ll, da hätte man das Label auch an die Chinesen verscherbeln können, Fiat wird es nicht anders gehen.
Tt07 meint
Definiere u. erkläre bitte den Begriff Müll in Verbindung mit franz. Autos. Und bitte nicht als Bsp. Deinen Kommentar nehmen, wenngleich er trefflich dazu geeignet wäre.