Audis erstes Modell auf der Elektroauto-Plattform PPE verspätet sich wegen Softwareproblemen bereits deutlich. Auch die zuletzt für dieses Jahr angepeilte Fertigstellung schafft das Unternehmen nicht: Der Q6 e-tron solle jetzt voraussichtlich im März 2024 kommen, berichtet die Automobilwoche. Das habe der Hersteller dem Branchenportal bestätigt.
Die PPE wird von Audi gemeinsam mit Porsche für besonders hochwertige und potente Elektroautos entwickelt. Das erste Audi-Modell darauf ist laut Berichten mit Blick auf die Hardware schon fertig, die Software macht aber weiter Probleme. Deshalb wird es nach aktuellem Stand insgesamt erst fast zwei Jahre später auf den Markt kommen.
Der neue Audi-Chef Gernot Döllner will laut der Automobilwoche alle Anläufe der kommenden Jahre noch einmal auf den Prüfstand stellen. Sein Vorgänger Markus Duesmann hatte noch im März gesagt: „Wir stehen vor der größten Modelloffensive unserer Geschichte. Bis 2025 werden wir über 20 neue Modelle vorstellen, mehr als zehn davon elektrisch.“ Zum 1. September musste Duesmann allerdings gehen. Sein Nachfolger Döllner, ein Vertrauter von Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume, scheint Zweifel an der zeitlichen Realisierbarkeit der Modelloffensive zu haben.
Die Entscheidung des Audi-Chefs hat dem Branchenportal zufolge auch Auswirkungen auf Konzernschwester Porsche. Der Q6 e-tron solle vor dem ebenfalls auf der PPE-Architektur basierenden neuen Porsche Macan präsentiert werden. Auch dieses SUV dürfte sich deshalb auf mindestens März 2024 verschieben.
Bei Audi soll kurz nach dem Q6 e-tron auf der PPE die vollelektrische Limousine A6 e-tron vorgestellt werden, von der auch eine Kombiversion geplant ist. Aktuell baut Audi Vollstromer auf den Plattformen MLB evo und MEB von VW sowie der von Porsche konzipierten J1-Architektur.
Hintergrund der weiteren Verzögerungen bei Audi sowie Porsche sind offenbar anhaltende Probleme der Softwaretochter Cariad, die nun neu aufgestellt werden soll. Dadurch wird einem Bericht des Manager Magazins zufolge auch die Zukunftssoftware E3 2.0 – ursprünglich ab 2025 gedacht für alle Modelle der Marken VW, Seat, Cupra und Škoda, später dann für sämtliche Konzernfahrzeuge – verspätet kommen. Und die Elektroauto-Plattform SSP, auf der zukünftig möglichst viele Modelle des Konzerns aufbauen sollen, werde noch einmal weitgehend neu gedacht.
BEV meint
Sie können ja dann einen XPENG mit Audi Logo verkaufen, wenn sie selber nicht in der Lage sind Autos ohne Verbrenner zu bauen.
BEV meint
es wird einfach nicht funktionieren die Firmen zu ändern, wenn weder das Management noch die Mitarbeiter mitspielen
und das ist nicht nur bei Audi so
BEV meint
Ein Großteil der Belegschaft glaubt nicht an Elektromobilität, das ist nicht zuletzt wegen der eigenen Lobby, die dagegen wettert um weiter gute Geschäfte zu machen,
man siebt die Verantwortung für das Debakel hin und her,
Auf allen Ebenen ist zu viel Unwissenheit vorhanden, man trifft falsche Entscheidungen, deswegen kann man nicht mithalten mit Firmen, die hier wesentlich konsequenter und mit voller Entschlossenheit agieren.
Powerwall Thorsten meint
Und ich muß hier immer lesen, daß nur ein anderer bestimmter Autohersteller seine selbstgesteckten Ziele nie einhält – dabei ist das bei allen anderen offensichtlich auch immer wieder der Fall – komisch komisch
EVrules meint
Najaaa, wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen und die Reihe von Ankündigungen in Relation mit deren Erfüllungsgrad setzen – da sollte man im Glashaus sitzend, nicht versuchen mit Steinen zu schmeißen.
Übersetzt soll es heißen, dass deine Anspielung auf Tesla und deren Ankündigungen doch einem Muster folgt, welches leider nicht positiver Natur ist, nehmen wir FSD/Autonomes-Fahren, Roadster 2, Tunnel-Taxi-System in LA, Cybertruck, Semi oder das unter „Model 2“ bekannte Kompaktfahrzeug.
Allesamt eint, dass viel, revolutionär viel, versprochen wurde, aber die Realität zeigt ein anderes Bild.
Das kann man klar, faktenbasierend und objektiv feststellen.
Powerwall Thorsten meint
Wenn Du das sagst ….
der Cybertruck wird ja jetzt auch in Kürze ausgeliefert – Rivian hatte bis vor ein paar Jahren keiner auf dem Schirm, Lordstown, Nikola Badger etc sind schon wieder weg
Ford (F150) und GM (Hummer) liefern ihre Trucks ähnlich homöopathisch wie Rimac das schnellste „Serienauto“ der Welt – also quasi in Einzelanfertigungen.
In Las Vegas kannst Du die Fahrzeuge im Tunnel bereits benutzen.
Zum heiligen Gral dem „autonomen Fahren“ hat Mercedes einen Stauassistenten mit Level 3 am Start, der in Alltagssituationen wie Landstraße, Regen, Dunkelheit, Tunnel etc im Gegensatz zum Tesla gar nicht funktioniert und Tesla ist ja bisher offiziell ja Level 2.
Waymo hat gerade seine Zulassung in den USA verloren, da es unbeteiligte unter dem Fahrzeug eingeklemmt befördert……
Da kann ich auf das nicht Erkennen von deutschen Schildern gerne noch etwas warten – wir sind leider nicht der Nabel der Welt.
MAN „will“ 2024 200 Laster produzieren…..
Wenn ich mir anschaue, wie schnell Tesla im Gegensatz zur Konkurrenz ein Model skalieren kann, welches nicht von 4680er Zellen anhängig ist (M3 &MY) – das Y kam übrigens schneller als angekündigt -, dann würde ich mir als alte OEM mehr Sorgen um mich selber machen, als um die Verzögerungen beim Marktführer Tesla.
PS warum genau stagnieren die Verkäufe des Taycan seit einigen Quartalen, wo er doch so viel besser sein soll, als das Model S Plaid.
Warum genau legen deutsche OEMs keine BEV Zahlen hinsichtlich Gewinn/Verlust auf den Tisch?
Die angeblichen Gewinne sind offensichtlich genauso falsch wie das Lippenbekenntnis von vielen CEOs „spätestens 20.. haben wir Tesla eingeholt.
Dieses Versprechen werden einige Aktionäre wohl künftig teuer bezahlen müssen – Vinfast war ja auch schon wieder nicht „das neue Tesla“
Manchmal will Gut Ding eben Weile haben und ich habe eben deshalb ein langjähriges Kursziel
;-)
Mäx meint
Teilweise leider falsch.
Der Cybertruck sollte aber auch schon mal vor 2 Jahren ausgeliefert werden.
Der Plan war ja mal, die Tunnel mit autonomen Shuttles zu betreiben.
Aktuell fahren Teslas mit Fahrer manuell, okay.
Mercedes hat ja Level 3 zusätzlich zu Level 2.
Ich kann immer noch genauso Level 2 wie vorher fahren und habe zusätzlich unter bestimmten (zugegebenermaßen sehr restriktive) Rahmenbedingungen Level 3.
Tesla hat eben ein meistens sehr gut funktionierendes Level 2 System.
Bisher aber leider auch nicht mehr.
Ob daraus mal ein Level 4 System entstehen kann…keine Ahnung.
Kann, kann auch nicht.
Cruise hat seine Lizenz verloren, nicht Waymo.
Bei dem angesprochenen Vorfall wurde eine Person von einem anderen Fahrzeug angefahren und unter den Cruise geschleudert.
Das Fahrzeug hatte erst angehalten und ist dann aber weitergefahren, als es nichts mehr gesehen hat.
Nun gilt es, diesen toten Winkel abzustellen.
Generell richtig, dies zu tun.
Ich wage zu behaupten, diesen Sonderfall kann bisher keiner der Fahrzeuge abbilden. Tesla Vision sieht ja zum Beispiel auch keine vor dem Fahrzeug liegende Person (siehe RSymons RSEV Video).
Die Zahlen des Taycan stagnieren, weil das Werk nicht mehr liefern kann.
Wann checkst du das endlich.
Das Linie war immer für 40k ausgelegt. Und bereits im 2. vollen Jahr wurde die Kapazität erreicht. Früher als von Porsche erwartet übrigens.
Seit dem wird eben das Maximum produziert.
Was man Porsche vorwerfen kann ist, den Markt unterschätzt zu haben. Man hätte mehr verkaufen können.
Wir haben demnächst ja noch Renault, die die EV Sparte ausgliedern.
Mal schauen, wie es da dann aussieht.
Powerwall Thorsten meint
Stimmt – es war natürlich Cruise, da liegst Du richtig.
nie wieder Opel meint
Tja, so verrückt ist das. Da werden Modelle und Termine widerholt nach hinten erschoben, ganze Softwarebuden schmeiren ab und bekommen Tabula rasa, und trotzdem konnte ich lesen „Deutsche Hersteller holen beim Elektroauto-Absatz auf“.
Naja, wird ja nicht der alte Plan von Walter Ulbricht sein „Überholen, ohne einzuholen“.
Hoffe sehr, die deutsche Automobilbranche schafft ihre Zeitenwende, denn davon hängt ja nicht unwesentlich die gesamte Wirtschaftslage in D davon ab. Und von dieser auch die Funktion meiner kleinen Gelddruckmaschine dort.
Also Leute, gebt Gummi!
Envision meint
Das Ding muss sich dann aber über den Preis und gute innere Werte verkaufen, Design ist ja recht beliebig ausgefallen, fast wie ein Verbrenner – sonst kann man gleich den progressiveren E-Macan oder was von der Konkurrenz nehmen.
Mäx meint
Die inneren Werte scheinen doch ganz gut zu sein (Reichweite/Verbrauch, Ladeleistung, Motorleistung).
Preis muss man abwarten.
Design, was man von einem Audi erwartet.
Mich würde interessieren was an der Software genau nicht läuft…
nie wieder Opel meint
Die bekommen die Ölwechsel-Anzeige nicht raus programmiert.
Okay, im Ernst.
Mir wurde hier neulich erklärt, alles basiert auf fertiger, vorhandener Software, die Betriebssysteme sind frei verfügbar, das wird vom Autohersteller garnicht selbst geschrieben. Bei unseren Autos alles Linux. Die tatsächliche Programmierleistung drumherum sei Routine, kann jeder, nichts besonderes. Um so verwunderlicher, das es klemmt.
alupo meint
Cariad ist also schuld und deshalb müssen dort 2.000 Mitarbeiter gehen.
Das habe ich bei INSIDEEVs gelesen die dabei das mamager magazine zitieren. Diese wiederum haben die Information laut deren Angaben von „führenden Managern“ des VW Konzerns.
Bleibt nur zu hoffen, dass diese Maßnahme den nun erneut verschobenen Termin zum Produktionsbeginn „stabilisieren“ kann.
Zumindest sinken die Kosten um ca. 200 Mio. p.a..
Tesla-Fan meint
Wenn 2000 Manager gegangen sind dann haben die 50 Programmierer endlich mal Ruhe ihre Arbeit zu tun ;)
Southschutt meint
Geht ja exponentiell vorwärts hier.
EdgarW meint
@ecomento die Aussage „Die aktuellen Vollstromer von Audi basieren bis auf eine Ausnahme auf VWs Elektroauto-Baukasten MEB“ stimmt nicht. Es gibt drei Haupt-Modelle (mit je einer Abwandlung), welche auf je einem eigenen Baukasten / einer eigenen Basis stehen:
* Q8 e-tron: MLB evo
* e-tron GT: J1
* Q4 e-tron: MEB
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, wir haben den Artikel entsprechend aktualisiert.
VG | ecomento.de