Wegen eines Engpasses bei E-Motoren kann Volkswagen derzeit weniger Stromer im Werk Zwickau bauen als möglich. Auch die Elektroauto-Fertigung im niedersächsischen Emden war zuletzt von der mangelhaften Versorgung mit E-Maschinen betroffen. Das Problem könnte laut einem Bericht des Handelslblatts für den Konzern zu „massiven Lieferschwierigkeiten führen“.
In einem Volkswagen-Komponentenwerk in Kassel sei es zu Fehlern beim Hochlauf einer Produktionsanlage gekommen, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Wirtschaftszeitung mitteilten. Deshalb könnten an dem Standort zunächst deutlich weniger Elektromotoren gefertigt werden.
Konkret gehe es um einen neuen Hochleistungselektromotor, der in Kassel gebaut wird. Dieser komme in den VW-Modellreihen ID.4, ID.5, ID.7 sowie dem Audi Q4 e-tron, dem Skoda Enyaq und dem für nächstes Jahr angekündigten Cupra Tavascan zum Einsatz. Nach Handelsblatt-Recherchen ist das Problem größer, als bisher von Volkswagen kommuniziert.
Ein Sprecher des Komponentenbereichs bestätigte dem Handelsblatt, dass die Produktion von E-Antrieben am Standort Kassel „derzeit nur eingeschränkt möglich“ sei. Im Laufe des Novembers und Dezembers sei deshalb in den betroffenen Fahrzeugwerken mit Produktionseinschränkungen zu rechnen. Wann die Probleme behoben sein werden, sei aktuell nicht absehbar.
Der Grund für das Problem soll eine Anlage sein, die Statoren – ein zentrales Bauteil von E-Motoren – für den APP550 fertigt. Zurzeit schaffe die Anlage nur etwa 30 Prozent der technisch versprochenen Kapazität, heißt es.
Zwar hat Volkswagen die Produktion von Elektroautos zuletzt auch gedrosselt, weil die Nachfrage nach Stromern nicht so groß wie erwartet ist – es klaffe aber eine Lücke zwischen dem, was von den Werken angefragt werde, und dem, was die Vorrichtung derzeit produzieren könne, so das Handelsblatt. „Das ist ein Riesenproblem“, heiße es.
Kasch meint
VW spürt mehr und mehr die Folgen seines neuen Vertriebsystems für BEVs. Fahrzeuge abgelaufener Leasingverträge muss der Konzern zurücknehmen. Dank Agenturmodell müssen Händler schier unverkäufliche Gebrauchte nicht annehmen. Mit relativ kurzlebigen HV-Modulen und reichlich weiteren Pferdefüßen bahnt sich das Hauptproblem des Konzerns samt Leasinganbieter langsam an. Je mehr Neue verkauft werden, desto mehr wächst die Gebrauchtwagenhalde im Konzern. Wer noch ein BEV leasen will, sollte sich beeilen, solange das für jedes Fz noch möglich ist.
Freddy K meint
Es ist immer erstaunlich was manche in so etwas hinein interpretieren.
Manches könnte man ja schon bei Galileo Mysterie bringen. Wie man sich sowas ausdenken kann ist schon gelinde gesagt faszinierend…
Karla01 meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Jörg2 meint
Ich hoffe, VW lastet die Produktionskapazitäten für ihre BEV zügig bis zum Anschlag aus. Jedes BEV hilft, neue Verbrenner vom Markt fern zu halten.
Yogi meint
@Jörg2 verfolgst du keine Nachrichten? VW drosselt massiv die Eautoproduktion weil der Verkauf eingebrochen ist.
Exakt das Gegenteil von deiner Meinung.
Torsten meint
Ach kommt, sagt doch einfach die CO2-Flottenziele sind erfüllt.
Ossisailor meint
Stimmt, wo du das sagst. Hatte ja längst vergessen, dass die überhaupt keine Rolle mehr spielen.
Tesla-Fan meint
Das nötige Ersatzteil (eine durchgebrannte Sicherung) kann erst ab 1.1.2024 beschafft werden.
Budgetstop bis zum Jahresende!
andi_nün meint
Warum spielen CO2-Flottenziele keine Rolle mehr?
MichaelEV meint
Gute Frage… Die CO2-Flottenziele sind ein Anreizsystem für BEVs. Manche sind aber so von der Rolle, dass sie selbst das nicht wahrhaben wollen.
eCar meint
Tja, halten wir es fest: Beginnend im nächsten Jahr wird VW wieder Auslieferrekorde machen, bis die CO2-Ziele erreicht sind…..dann gibt es kurioserweise wieder massive Probleme….
Ossisailor meint
Es ist schon lustig, was manche Kommentatoren hier hineininterpretieren oder das zumindest irgendwie versuchen. Was ist passiert? Die Produktion kann nicht hoch gefahren werden, weil eine Produktionsanlage nicht so funktioniert, wie geplant. Eine von mindestens zweien. Produktionsanlagen baut VW aber nicht selbst, zumindest nicht alleine, sondern kommen von einschlägigen Maschinen- und Anlagenbauern. Und wenn dort ein schwerwiegender Schaden festgestellt wird, dann kann das auch mal dauern.
Wieso soll die Produktionseinschränkung in diesem Falle eine Folge von Nachfrageschwächen sein? VW kann von den Modellen und Marken, die den neuen Motor brauchen, mehr verkaufen als sie dadurch derzeit produzieren können. Und natürlich geht die Nachfrage für Modelle mit der alten Ausrüstung zurück, wenn eine neue Version bestellbar ist. Das ist bei keinem Hersteller anders, auch nicht beim amerikanischen Marktführer: die Verkäufe des Modell 3 in der alten Version dröppelten so dahin und kommen erst jetzt mit der neuen („Highland“) Version wieder in Schwung.
Andi EE meint
Was hat das damit zu tun? Es geht hier nicht um ein Modell-Refresh, wo selbstverständlich alle Käufer das Neue wollen. Hier geht es um ein Bauteil was man wieder nicht auf die Reihe kriegt.
Es ist doch verrückt, an was VW mittlerweile scheitert. Ist das nicht ein Indiz, dass man vielleicht schon früher derart wenig eigenes Knowhow hatte, dass jetzt wo man wieder vermehrt inhouse die Dinge konstruieren / programmieren will, reihenweise scheitert. Man könnte vermuten, dass selbst die Dinge die sie früher intern gemacht haben, von Zulieferern designt wurden.
Ganz ehrlich, es wurde doch immer 2 Jahre der Teilemangel kommuniziert, dann gab es etwa 5 Monate wo man nichts hörte und dann begann schon das Produktion-Stilllegen aus x-verschiedenen Gründen. Irgendwann ist diese Kommunikation doch nur noch für die glühendsten VW-Fans plausibel. Aus meiner Sicht können die Morgen texten was sie wollen … von glaubwürdig bis alle erfunden und gelogen ist da alles drin.
Um Schluss bleibt unter dem Strich, dass man seit einem Jahr bei der Elektromobilität auf gleichem Niveau umherdümpelt. Der neue CEO geht aber auch mit einer Begeisterung ans Werk, dass wenn man ein E-Fahrzeug lieber von einer anderen Marke kaufen möchte.
MichaelEV meint
„VW kann von den Modellen und Marken, die den neuen Motor brauchen, mehr verkaufen als sie dadurch derzeit produzieren können.“
Können sie nicht.
Ossisailor meint
Doch. Sonst müssten sie die Produktion ja nicht drosseln.
South meint
@Ossisailor. VW muss die Produktion drosseln, weil sie kaum E Motoren, im Text steht nur 30% der Kapazität, produzieren. Aber. Was VW auch bestätigt, dass die Bestellungen nach E Modellen von VW stark nachgelassen hat.
Jetzt könnte man bei einem Drosselung der Produktion aufgrund weniger Bestellungen die Delle sehen und just kommt ein E Motorproblem dazwischen, welcher diesen Effekt verdeckt. Am Jahresende kann man also praktischerweise ein aus PR Sicht schmeichelhaftere Erklärung für die Delle präsentieren. Zum Vergleich. Tesla hat auch Probleme, aber beim Initialstart einer neuen Technik und die Kundenaufträge sind steil weiter gewachsen, deshalb stieg der Druck schnell. VW hat in gewisserweise „Glück“, schwache Produktion trifft schwache „Nachfrage“…bei einem im Vergleich zum Verbrennermotor überschaubaren E Motor…
Ossisailor meint
@South: Gut ausgedacht. Natürlich hat VW über eine Nachfragedelle zu klagen. Sie bezieht und bezog sich auf die inzwischen ausgebaute Fertigungskapazität, die stark ausgebaut wurde. Sie ist höher als die aktuelle Nachfrage, unter dessen Schwäche im übrigen der gesamte BEV-Markt leidet und klagt.
Das Problem liegt überhaupt nicht beim E-Motor selbst, sondern offenbar bei einer Produktionsanlage dafür. Das ist ja nun nicht dasselbe.
South meint
@Ossisailor. Bitte lesen. „steht nur 30% der Kapazität, produzieren“ – direkter kann man das nicht schreiben. Ein Verbrennermotor besteht im Vergleich zum E Motor aus einem vielfachen von Teilen, welche eine vielfachen von Maschinen und Prozessschritten erfordert. Ich glaube auch das ist unmissverständlich. Dann haben viele Hersteller eine Delle, wirst von mir auch nichts anderes gehört haben. Trotzdem:
VW Händler nennen Inflation, niedriger Förderung, hohe Kaufpreise als Hindernis. und ich zitiere direkt: „Die benannten Aspekte treffen zwar auf nahezu alle E-Auto-Hersteller zu, Tesla scheint mit dem Wettbewerbsumfeld in Europa jedoch besser klarzukommen“. China lass ich jetzt mal aussen vor. Und klar. VW wächst, denn ein Rückgang bei VW wäre ja eine blanke Katastrophe gewesen. VW müsste aber als Marktführer deutlich stärker wachsen. Ganz interessant im Artikel. (Hat nix mit der Antwort auf den Kommentar zu tun). „Schon 2033 soll angeblich jedes verkaufte VW-Modell ein Elektroauto sein.“
Ich glaube, dass die aktuelle Produktpalette von VW, allen voran die ID Reihe, nicht in der Lage sein wird, das zu erreichen (was VW auch schon erkannt hat) und VW aktuell das Problem entweder gewollt oder glücklich mit der E Motorenproduktionsverzögerung (extra deutlich für dich) kaschiert. Trotzdem kann VW erfolgreich werden, ohne Zweifel, mal sehen was die neuen Modelle nach der ID Reihe bringen und vorallem ob sie markgängig bepreist werden. Ich drücke jedem Hersteller die Daumen, der die E Autos voranbringt und wenn es ein heimischer ist, dann umsobesser…
MichaelEV meint
VW redet selbst vom „Glück im Unglück“ wegen der fehlenden Nachfrage. Und das nachdem sich die Zahlen im Heimatmarkt bei der Kernmarke bereits halbiert haben.
Sie reden immer von der Schwäche im BEV-Markt, ignorieren aber immer den wesentlichen Unterschied: Manche Hersteller haben ihre Zahlen 2023 schon immer unter Einfluss dieser Marktschwäche produziert, VW z.B. hat es nicht, diese Zahlen sind durch Bestellrückstände gespeist.
Was VW wirklich abgesetzt bekommt, wird sich noch offenbaren. Bei den ID-Modellen scheint noch nicht mal die Hälfte des bisherigen Absatzes realistisch.
one.second meint
Puh, noch einmal Glück gehabt, man stelle sich das Desaster vor, wenn die BEV von VW auch noch preislich konkurrenzfähig wären und nachgefragt würden! Läuft bei VW!
M. meint
Schade, dass man nicht weiter darauf eingeht, warum diese Anlage nur 30% der geplanten Kapazität schafft.
Da sind doch mehrere Fertigungsschritte hintereinander zu machen, einer davon ist der Flaschenhals. Oder alle?
Ich hoffe mal, dass man wenigtens intern weiß und entsprechende Schritte eingeleitet hat.
Oder man schiebt schnell ein billigeres Modell mit dem bisherigen 204PS Antrieb nach.
Den scheint es ja noch in ausreichenden Mengen zu geben.
Jakob Sperling meint
Wenn man denkt – ausgerechnet bei den Motoren! Die fertigt man schon seit über 150 Jahren im grossen Stil.
Egon Meier meint
Tja .. dumm gelaufen bei VW
wenn bei Toyota die Gesamtproduktion still steht, Renault und NIssan fast keine BEV mehr verkaufen, Tesla beim TÜV den Dacias die silberne Zitrone klaut und die Stellantis-Software immer noch nix kann .. ach .. und die Mängel beim I5 nach Forenecho offenkundig endlos sind ..
natürlich kein Problem für diese Konzerne.
nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung: Bei VW findet die Krise auf sehr komfortabler Ebene statt. Nicht gut aber nicht existenziell.
Immer das gleiche. Kennt man schon. Langweilig.
Tt07 meint
Egon, das hast du mal mal richtig Luft abgelassen…hoffe du fühlst dich jetzt wohler.
Aber freunde dich damit an, dass die fetten Jahre in Wolfsburg Geschichte sind.
Derweil freuen wir uns auf neue Modelle aus dem Stellantis u. Renault Konzern im nä Jahr.
Yoyo meint
So isses. Und egon heute heute mal ohne Abendessen ins Bett!
Tesla -Fan meint
Besser so, als das er seine Enkel verdrischt.
Egon Meier meint
hast du irgendwas zur Sache zu sagen… ??
mal wieder niente ..
MichaelEV meint
Bei Egon gibt es doch auch nur „niente“. Wenn die Abwärtsdynamik bei der Kernmarke in der Heimat so weiter geht, hat kaum jemand eine unkomfortablere Situation als VW!
Steve meint
Die Automobilindustrie ist im Umbruch. Davon sind alle Konzerne betroffen. Selbstverständlich auch VW.
ANE etwa titelte noch im September: „Germany worries VW is heading down the road to nowhere.“
https://europe.autonews.com/automakers/vw-struggles-against-tesla-and-byds-better-pricing-and-tech
Powerwall Thorsten meint
Ich bin ja mal gespannt, wie D a vid und E go n das hier kommentieren, wenn sie aus der Krisensitzung kommen.
Time will tell ;-)
Solariseur meint
Die werden uns zukünftig erklären, wie super eine Monatskarte für die Öffentlichen ist im Vergleich zum BEV, das der Chef zur Verfügung stellt.
South meint
Na, wenn ich mit mehr Stücken gerechnet habe und meine Anlagen 30% liefern, dann sollte doch die Diskrepanz nicht allzu groß sein.
Gut, oft steckt das Problem in Detail, aber bei einem E Motor, welcher ein geradzu lächerliche Komplexität gegenüber einem Verbrennermotor mit knapp eineinhalbtausend Teilen aufweist, gibt es für eine breite und langanhaltende Verzögerung keine schmeichelhafte Erklärung. Entweder mehr als dilettantisch Implementierung oder eine Willkomme Ausrede für schwache Nachfrage….
derSchnabler meint
@South den MEB will einfach keiner kaufen :) :)
alupo meint
Ein Engpass reicht bereits für eine Reduzierung der Geschäftszahlen. Ein zweiter Engpass sorgt nur dafür, dass nun zwei Probleme gelöst werden müssen um wieder im Plan zu liegen.
Vielleicht aber ist ein Engpass aufgrund eines Produktionsproblems politisch gesehen einfacher und mit geringerer Außenwirkung im Markt zu verkaufen? Zumal man bei Verbrennern sicherlich noch freie Kapazitäten hat wenn ein Kunde nicht warten möchte? Betriebswirtschaftlich ist für VW ein Verbrennerverkauf sicher attraktiver als ein BEV zu verkaufen.
Steven B. meint
Vom Markt eingeholt, kann man da wohl denken. Mit den „alten“ Ausstattungen machen sie keinen Umsatz mehr und viele Käufer warten noch zu, das denkt man offenbar bei VW, dann bauen wir das Motoren Upgrade in die Flotte eben überall ein – jetzt stellt man fest, dass man die Kapazitäten nicht liefern kann?… Das kann ich mir nicht vorstellen, bzw. will mir das nicht vorstellen können. VW schaut sicher vorher nach, was wann möglich ist und man stellt nach und nach um, es sei denn die Produktion kann von Anfang an die Kapazitäten liefern die benötigt werden, um sofort bei allen Modellen auf den neuen Motor umzustellen. Sorry, aber da muss etwas bei der Bestellung der Produktionsstrasse schief gelaufen sein, dass es daran happert.
stdwanze meint
Unfähigkeit und offensichtlich falsche Fehlerkultur. Das Unternehmen merkt das man jahrelang die falschen Selektionsmechanismen zur Auswahl der Führungsmannschaft angewendet hat. Wie in Thüringen bei Bosch (48V). Mir kann niemand erzählen das man während des Hochlaufs einer Produktion „überrascht“ wird. Da muss vorher monatelang wenn nicht schon länger Probleme verschwiegen worden sein. Oder man hat komplett falsch geplant und Risiken nicht erkannt. Beides verweist auf Unfähigkeit. Die Hochgelobte Professionalität in der Fertigung stellt sich als Trugschluss raus. Was hat man über Konkurrenten gelacht. Bitter. Aber m.M. nach offensichtliches Ergebnis des Personalmangels. Wer geht denn als Fähiger Top-20%ler nach der Uni noch zu Bosch, VW und co? Wer will seine Zeit mit Politik verbringen wenn er als junger Mensch doch lieber bei Startups viel coolere Sachen machen kann. Also hat VW und Co alle über 3te gesourced wie es geht. Dabei billig über fähig gestellt. Nun bricht das System zusammen.
Thomas Claus meint
„Wer will seine Zeit mit Politik verbringen wenn er als junger Mensch doch lieber bei Startups viel coolere Sachen machen kann.“
Was aus so einem Startup werden kann konnte man ja gerade in der Automobilindustrie in den letzten Jahren sehen. Will man als junger Mensch mit einem Plan fürs Leben dieses auf so einem unsicheren Fundament aufbauen.
Heiner meint
90% aller Startups scheitern, das wird aber nicht groß kommuniziert, man sieht in den Medien nur die Erfolgreichen.
Auch junge Menschen wollen Perspektive im Job, deshalb sind die Arbeitsplätze in der Autobranche sehr beliebt, was man am Ranking erkennen kann.
WDSE meint
Die guten und flexiblen Absolventen gehen gerne zu Startups (gerne auch im Ausland) um in 2-3 Jahren wahnsinnig viel lernen zu können. Ihre Sicht ist für diese Leute ist von Gestern (sicherer (?) Job bei einem Tanker wie VW und das für das ganze Leben, so ist das nicht mehr. Gute Leute wollen mit anderen guten Leuten was ausprobieren und schaffen, aus Fehlern lernen. Die Kultur in den „Beamtenfirmen“ reizt nicht. Später auf Chefebene kommen die z.T. auch in große Firmen dann rein. In den USA ist das schon gang und gebe, in Europa seit einigen Jahren immer mehr.
stdwanze meint
Genau wie WDSE schreibt: Junge Menschen wissen heute das „einen Job finden“ nicht mehr das Thema ist, für sie gilt „einen Job finden der Spaß macht“. Ersteres ist aufgrund der Demographie gegeben. Weltweit (in unserem Kulturkreis).
Heute haben viele Berufe ihre Reputation verloren, Beamte (Verwaltung) ganz massiv. Daher auch das gesteigerte Versagen der Verwaltung. Da kommen nur noch „Minderleister“ an. Als nächstes Trifft es die Entwicklungsabteilungen bei großen OEMs. Frage, welcher Softwareentwickler will schon bei Cariad anheuern? Ausser Facepalm, Politik und Mitleid von den Peers kann man dort auch noch schlechte Gehälter bekommen. (Nehme hier Cariad da ich von Softwareentwicklung was verstehe)
Solariseur meint
Auch hier wieder klare Abbildung vom Pareto-Prinzip. 20% Führer gegenüber 80% Folger. Die Folger stellen diejenigen dar, die diesen vermeintlichen sicheren Job am Fließband wählen, sich im Angestelltenverhältnis gut aufgegoben wähnen. Die Führer werden zu 20% erfolgreich Unternehmensgründer – oder eben nicht. Fallen auf die Nase, stehen wieder auf – oder auch nicht. Auch hier 80/20.
Dass 80% Folger in die Automobilindustrie gehen (also ans / neben das Band) ist nun kein Maßstab für Beliebtheit, sondern für fehlendes Engagement und die Wahl des einfachsten Weges.
Steffen meint
Naja, bei Toyota sind am ersten BEV auch die Räder abgefallen. Komisch, dass das keiner rechtzeitig kommen sah. Beim Elchtest sollen Autos umgefallen sein damals. Komisch, dass das keiner rechtzeitig kommen sah.
Gibt halt Dinge, die überraschend kommen, auch für Marktriesen und Experten.
Daniel meint
Was ist nur in Deutschland los? Mittlerweile sind offensichtlich schon Anfahrprozesse in Anlagen ein Problem. Früher konnten die komplizierteste Verbrenner-Fertigungen mit verschiedenen Zulieferern koordiniert hochfahren und heute scheitern die an einem popeligen Stator. Wann war eigentlich die Umstellung von Diplom Ingenieur auf Bachelor/Maser? Hat das Auswirkungen, die sich jetzt so richtig zeigen? Vielleicht hilft ja die 4 Tage Woche. Oder besser, wir gehen alle in Bürgergeld und überlassen die Sache den Chinesen.
LOL meint
Vielleicht muss das so sein, damit die einen Grund haben künftig die Technik von xPeng und Co. einzukaufen
Wobei man aufpassen muss, teilweise haben die Chinesen auch Motoren von europäischen Zulieferern verbaut, wo die ihre Technik entwickeln, weis ich nicht
Jörg2 meint
„Dipl.-Ing.“
Das sich D dieses, positiv belegte, Alleinstellungsmerkmal abgeschafft hat, habe ich bisher nicht verstanden. Eine internationale Vergleichbarkeit mit B/M hätte man auch mit dem „Dipl.-Ing.“ hinbekommen. Halt „B/M++“.
(Und seit dem Uni´s „Elternsprechtage“ eingeführt haben, bin ich ganz vom Glauben abgefallen.)
Reinhold Kluge meint
Jörg2, ich glaube du verwechselst da was, die Elternsprechtage an den Unis sind nicht für die Eltern der Studierenden, sondern für die Eltern der Schüler in den Gymnasien die sich für ein Studium interessieren. Die Unis bieten zb. ein Schnupperstudium an, zu dessen Vorgespräch die Eltern geladen werden. Dann gibt es noch Elternsprechtage für Studierende mit Kindern, die Uni Tübingen zb. bietet das intensiv an.
Jörg2 meint
Ich hab es erlebt, als Sprechtag für die Eltern der bereits eingeschriebenen Studenten.
(Aber selbst für Eltern von Vor-Erstsemestern doch gruselig.)
Ben meint
Nur ne kleine Info, wir haben in Mosel 6 Modelanläufe gestemmt, ohne großartige Problem, Verzögerungen oder sonstigen, alles im Plan und jeden SoP eingehlten.
Effendie meint
Respekt, sehr gute Arbeit..
Solariseur meint
„VW dagegen skaliert gnadenlos auf MEB-Basis hoch. Und kann richtig gute Preise machen, weil sie Autos auf demselben Chassis millionenfach in allen Konzernmarken bauen“
„VW rollt gnadenlos weiter die MEB aus.“
Verdammt, von wen stammen diese Zitate…komm nicht drauf.
AlBundy meint
da vi(e) dort — wo ich auch nachschau
nichts zu finden – einfältig nichts
Franz Mueller meint
Typisch VW. Da wechseln sie den Hinterrad-Antrieb auf einen Schlag in allen MEB-Modellen auf einen Schlag aus. Statt erstmal den id7 damit auszustatten und zu schauen ob die Produktion und Qualität passt.
LOL meint
Die Frage ist ob man da nicht „einfach“ schnell wieder den alten Motor verbauen kann oder hat der Kunde genau die Leistung des neuen Motors gekauft?
Das machen andere Hersteller geschickter, die geben das bei Bestellung gar nicht so genau an
DerMond meint
Wenn man weiß dass es einen Motor gibt der mehr Leistung und bessere Effizienz bietet, wird sich mit dem älteren Motor nur schwer anfreunden. Dazu sind die Unterschiede im konkreten Fall zu deutlich.
MichaelEV meint
Vor dem neuen Motor war hier die Meinung, dass man mehr Leistung nicht benötigen würde und an der Effizienz durfte man auch kein schlechtes Wort verlieren.
Der alte Motor wäre doch auch kein wesentliches Problem, wenn das Produkt ordentlich bepreist wäre, ohne Mondpreise. Und mit den Mondpreisen wird es auch mit neuem Motor nicht besser. Die Preise sind das Problem!
Solariseur meint
Beim Verbrenner hat es jahrzehntelang funktioniert, schlechtere und bessere Motoren parallel in einem Modell anzubieten.
Mäx meint
Da war VW wohl etwas zu optimistisch mit den Produktupdates.
Schätze man hatte Angst, dass am Ende keiner mehr bestellt um auf die neue Hardware zu warten und hat kurzerhand alle MEB Fahrzeuge umgestellt ohne den Prozess im Hintergrund ausreichend standhaft zu haben bzw. hatte man vermutlich mit einen schnelleren Hochlauf gerechnet.
Mäx meint
*alle außer ID.3 und Born natürlich
alupo meint
Das hätte auch von FU David kommen können.
Steht doch im Artikel, dass nicht eine ungeplant hohe BEV-Nachfrage bei VW an dem Teilemangel Schuld ist sondern ein ungeplant langsamer Hochlauf der Statorenfertigung mit aktuell nur 30% vom geplanten Sollwert.
Aber dafür hält nun der Auftragsbestand bei dem bekannt gewordenen rückläufigem BEV-Auftragseingang länger. Am eigentlichen Engpass, der mittelfristigen Nachfrageentwicklung, hat sich dadurch nichts geändert sondern die Engpassproduktion passt sich damit nur der Nachfrage an.
Mäx meint
Ich habe auch nichts von einer ungeplant hohen BEV Nachfrage geschrieben.
Du solltest an deinem Leseverständnis arbeiten.
Nochmal:
VW hat wohl mit einem besseren Ramp-Up der Maschine gerechnet und (Achtung eigene Meinung) mit eventueller Sorge, dass alle auf das Update warten und keiner mehr die alten Modelle bestellt, vorsorglich alle Modelle umgestellt, statt diese erstmal weiterlaufen zu lassen mit dem alten Motor.
Nun kann die Maschine nicht liefern > Lieferschwierigkeiten für alle Modelle.
Wo du da reinlesen willst, dass VW auf einmal einen höheren Auftragseingang hätte, weißt vermutlich nur du.