Anfang des Jahres hatte ZF auf der Technikmesse CES in den USA die nächste Generation seines Elektro-Shuttles für autonomes Fahren vorgestellt. Nun teilte der Autozulieferer mit, nicht länger das Ziel zu verfolgen, autonome Transportsysteme einschließlich Shuttles und deren Flotten-Management anzubieten. Der Fokus verlagert sich auf das Bereitstellen von Ingenieur-Dienstleistungen und die Weiterentwicklung von Komponenten.
„Die hohen Vorinvestitionen sind nicht mehr gerechtfertigt, da sich der Markt langsamer entwickelt als erwartet und die anhaltende, mehrdimensionale Krise sowie der fortschreitende Wandel zur E-Mobilität eine strikte Kostenorientierung in der gesamten Branche erfordert“, so der Zulieferer. Nach Abwägung aller Optionen sei man zu dem Schluss gekommen, dass die „erfolgversprechendste Strategie für die Zukunft darin besteht, sich auf die Positionierung als Premiumanbieter für autonome Fahrtechnologien und auf Engineering-Dienstleistungen zu fokussieren“.
ZF will daher die ursprüngliche Position als Zulieferer für Fahrzeughersteller beibehalten und gleichzeitig die Technologien weiterentwickeln, die für den Bau von autonomen Transportsystemen sowie Pkw mit Fahrerassistenzsystemen und autonomen Fahrfunktionen benötigt werden. Darüber hinaus teilte der Konzern mit, die eigene Systemlösungskompetenz vermarkten zu wollen, indem man den Kunden aus der Automobil- und Mobilitätsindustrie entsprechende Entwicklungsdienstleistungen anbietet.
Bestehende Partnerschaften und Projekte mit dem bestehenden Shuttle für den Betrieb auf separaten Fahrspuren sollen fortgeführt werden. Dieses Shuttle-Modell der ZF-Tochter 2getthere ist beispielsweise bereits in Projekten wie in Rotterdam im Einsatz und soll wie vereinbart vom US-Lizenzpartner Oceaneering produziert und vertrieben werden.
Projekte wie RABus zur Erforschung des automatisierten Busbetriebs in Mannheim und Friedrichshafen seien wichtig für das neue Geschäftsmodell und würden ebenfalls umgesetzt, so ZF.
Das Unternehmen wird auch seine Aftermarket-Aktivitäten für autonome Fahrzeugflotten beibehalten und bietet Dienstleistungen wie Wartung, Reparatur und Training an. Für den Service können die Kunden weiter auf das globale Netzwerk von ZF mit 20.000 Werkstattpartnern weltweit zurückgreifen.
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