Das schwedische Start-up Northvolt hat den Bau einer Fabrik für Elektroauto-Akkus bei Heide in Schleswig-Holstein beschlossen. 4,5 Milliarden Euro an Investitionen sollen in den kommenden Jahren in den Standort fließen, 3000 Arbeitsplätze entstehen.
Das deutsche Werk des Unternehmens hing maßgeblich von der Genehmigung der staatlichen Förderung über rund 900 Millionen Euro ab, die die EU-Kommission Anfang des neuen Jahres erteilte. Nun unterzeichnete Northvolt einen Durchführungsvertrag mit den Gemeinden Lohe-Rickelshof und Norderwöhrden im Rahmen der Bauleitplanung.
Ab 2026 sollen in Heide im Kreis Dithmarschen Batteriezellen für Elektroautos entstehen. „Dithmarschen verfügt über das grünste Stromnetz Deutschlands, mit dem wir zukünftig die nachhaltigsten Batteriezellen der Welt produzieren wollen – made in Schleswig-Holstein für Europa“, sagte der Deutschland-Geschäftsführer von Northvolt, Christofer Haux.
Das Unternehmen habe in das Bauvorhaben in Heide bereits rund hundert Millionen Euro an eigenen Mitteln investiert, heißt es aus dem Umfeld des Projekts. Parallel soll eine Anlage zum Recycling von Altbatterien ausrangierter Elektroautos entstehen.
Bund und Land fördern das deutsche Northvolt-Projekt direkt mit rund 700 Millionen Euro. Hinzu kommen Garantien über weitere 202 Millionen Euro. Von den Fördermitteln entfallen etwa 564 Millionen Euro auf den Bund und bis zu 137 Millionen Euro auf das Land.
Erst kürzlich hat Northvolt verkündet, eine neue Projektfinanzierung in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar zu erhalten. Das Unternehmen sprach vom „bisher größten grünen Darlehen in Europa“. Es wurde auf der Grundlage langfristiger Abnahmeverträge in Höhe von über 55 Milliarden US-Dollar mit Partnern wie BMW, Scania, Volvo Cars und Volkswagen aufgenommen.
Mit der neuen Finanzierung kommt Northvolt nun auf mehr als 13 Milliarden US-Dollar an Eigenkapital und Schulden, um seine Expansion in Europa und Nordamerika voranzutreiben. Geplant sind derzeit die Anlagen Northvolt Ett (Skellefteå, Schweden), Northvolt Dwa (Gdansk, Polen), Northvolt Drei (Heide, Deutschland), die Gigafactory „Novo“ des Joint Ventures Northvolt-Volvo Cars (Göteborg, Schweden), Northvolt Fem (Borlänge, Schweden), Northvolt Cuberg (San Leandro, USA) und die kürzlich angekündigte Batteriefabrik Northvolt Six (Montreal, Kanada).
Soeri# ch meint
Es ist doch super, dass in Schleswig Holstein auch mal Industrie angesiedelt wird. Und nicht nur immer im Süden Deutschlands.
Und auf Grund des reichlich produzierten grünen Stroms wird sicher noch viel mehr Grossindustrie kommen. Dank Tennert die jahrelang den Ausbau des Deutschen Stromnetzes verschlafen haben!
,, Absicht “ ??????
BEV meint
Bis das Werk fertig ist und in Masse produziert, dauert noch … bauen die dann auch Zellen, die zu dem Zeitpunkt auf dem Markt relevant sind?
Hoffentlich nicht wieder overengineered mit mäßiger Perfermonca aber hohem Preis.
Unsere Steuergelder sollten schon gut investiert sein.
Swissli meint
Northvolt investiert 100 Mio. und bekommt 900 Mio. Subventionen? Sind die 900 Mio. eine Einmalzahlung oder an gewisse Ausbaustufen gekoppelt?
Ansonsten könnte Northvolt ja einfach mal die 1000 Mio. verbauen (10% Investition + 90% Staatsgelder), und die weiteren Ausbaupläne (die restlichen 3.5 Mia.) irgendwann auf Eis legen.
nie wieder Opel meint
Es geht um Liquidität in Höhe von über 5 Milliarden, die eingesammelt wurde.
Schon das Personal für deren Beantragung, Verwaltung und Abrechnung ist in der Größenordnung eines mittelständischen Betriebes.
Kannst davon ausgehen, dass das wie beim Häuselbau in Tranchen ausgereicht wird
Swissli meint
Früher war „eingesammelt“ eben noch von Investoren (z.B. Aktien) oder Bankkredite. Heute bedeutet einsammeln eher Staatsgelder abholen.
Vielleicht sind die 900 Mio. nur eine Tranche für eine erste Ausbaustufe? Man weiss es nicht. Und solange Northvolt nicht börsenkotiert ist, müssen die auch nicht Bilanz und Erfolgsrechnung öffentlich machen. Derzeit eine blackbox.
nie wieder Opel meint
Doch, wenn Bilanzsumme über 65 Millionen Euro.
Es ist auch bereits veröffentlicht, wie sich die Finanzierung im Detail zusammensetzt.
tutnichtszursache meint
Im ersten Satz steht 4,5 Milliarden und dann 900 Millionen Subventionen – ist prozentual ein Schnapper die Intel Fabrik in Magdeburg soll knapp 40 Milliarden kosten, davon sind 9,9 Milliarden Steuergeld. Das Intel Werk soll auch nur 3.000 Arbeitsplätze bringen,
Swissli meint
Intel ist zumindest ein etabliertes Unternehmen, welches schon seit über 50 Jahren am Markt ist. Intel lässt sich einen Viertel der Investitionskosten vom Staat bezahlen, weil sie es können (und die Staaten so blöd Sinn alles mitzumachen).
Da frag ich mich schon, wieso die OECD Mindeststeuersatz von 15% für Unternehmen durchgesetzt hat (und damit Steuerwettbewerb verhindert), wenn andererseits der Standortwettbewerb mit Milliardensubventionen dies wieder überkompensiert wird. Die USA macht beim Mindesteuersatz 15%, obwohl zugesagt, wohl doch nicht mit.
Der Standortwettbewerb mit Milliardensubventionen ist inzwischen übler als der Steuerwettbewerb. Jüngstes Negativbeispiel Meyer Burger (D fertig, USA neu wegen mehr Subventionen). Die USA ist momentan beim Standortmilliardenspiel ganz vorne dabei.
Peter meint
Die volkswirtschaftliche Gesamtbetrachtung passt halt in der langfristigen Perspektive. Auch bei INTEL.
Andi EE meint
@Swissli
Trotzdem ist eine Halleitersubventionen um Faktoren sinnvoller, weil dort wirklich eine krasse Abhängigkeit von einem Hersteller und zudem mit Taiwan, in einem Hochrisiko-Umfeld besteht. Wenn China Taiwan überfällt, sind die Versorgungsengpässe von Corona ein Witz dagegen. Diese von TSMC (Auftragsfertiger) gefertigten Prozessoren sind derart wichtig in so vielen Branchen, das würde die Wirtschaft global in eine Krise stürzen.
Die Batterien gibt es hingegen aus Japan, USA und Südkorea in sehr grossen Stückzahlen. Alles verbündete Staaten wo man vergleichsweise schnell Ersatz aufbauen könnte. Die Qualität von der Chip-Fertigung von TSMC ist bisher einzigartig. Samsung und Intel (oder andere) müssen hier einen Ausgleich schaffen, damit es hier nicht zu einem Desaster (Erpressung) kommen kann. Das Problem ist leider auch, dass ein solcher Produktionsaufbau mindestens 3x länger als bei den Batterien dauert.
Ich bin wirklich erstaunt, wie verantwortungsvoll diese Regierung die Sicherheitsthemen angeht. Früher hat man ja sich um gar nichts bezüglich Sicherheit von Europa gekümmert, alle Probleme den USA abgeschoben. Der Trump mag ja das grösste A… sein, aber es war nötig, dass Europa endlich Verantwortung wahrnimmt und auch dafür zahlt (dito Ukraine).
nie wieder Opel meint
Danke andi, auf den Punkt gebracht.
Hinzu kommt, dass viele Maschinen der Halbleiterfertigung, die in Asien ihren Dienst tun, made in Germany sind.
Andi EE meint
ASML ist aber aus den Niederlanden. 😉
Hinterthür meint
ASML hat quasi eine Monopolstellung, deshalb übt die USA regelmäßig enormen Druck auf das Unternehmen und die Niederländische Regierung aus. Typisch Amis, selber nix können, aber anderen Staaten Vorschriften machen wollen.
Andi EE meint
@Hinterthür
Die USA belegen auch die eigenen mit Handelsbeschränkungen. Wieso meinst du, darf Nvidia seine neuesten Chips nicht nach China liefern. Weil die USA dann ökonomisch besonders gut abschneiden? Kannst du eigentlich denken oder nur Vorurteile runterbeten .. tja Thüringen, die Ideologie ist ja klar, DDR und Sowjetunion erklärt Ökonomie.
Heiner meint
Im Korruptionsindex ist die USA ähnlich weit hinten wie Russland.
TDI-Geldverbrenner meint
Und nun? Wollte mir probeweise ein Elektroauto mal bestellen. Ist dann da kein Akku drin und muss ich Batterien nehmen aus dem Supermarkt? Sind dann solche Rundzellen zum auswechseln drin wie bei Mercedes, habe das mal in einem Youtube-Video gesehen
Gerry meint
Stell dir vor seit mindestens 10 Jahren kannst du ein eAuto kaufen und fahren. Sogar mit Akku.
Dass du es noch nicht auf die Reihe gekriegt hast ist allein dein Problem.
Auch das Kostenargument ist Käse, in 2020 waren viele eAutos als Schnäppchen zu bekommen (damals 10.000 € Förderung). Immerhin hast du die Förderung mit deinen Steuern mitfinanziert und insofern auch einen sinnvollen Beitrag geleistet ;-)
TDI-Geldverbrenner meint
Aber mein Freund und Leidensgenosse frechaue schreib doch, es gibt noch gar keine Batterie Fabriken, alles nur leere Hallen. Was stimmt denn nun?
Und von Northvolt gibt es doch auch noch keine Batterien oder?
Vielleicht fahren ja z.b die ganzen plug-in Autos noch gar nicht mit Batterien, sondern nur mit dem Benzinmotor? Würde mich nicht wundern, wenn dort bald der nächste Skandal aufploppt.
BEV-Geldentlader meint
@TDI-Geldverbrenner
Du gehörst zu den 2% der Eautofahrer im Bestand. 98% wollen auch noch ein Eauto. Reichen dazu die wenigen Akkufabriken?
Ansonsten fällt mir auf Langstrecke auf das die Anzahl der Eautos auf der Autobahn leicht abnimmt! Extrem auffällig ist das im Winterurlaub.
Hier liegt der Anteil unter 0,5%.
Was hast du gegen die 98% Verbrennernutzer die sich kein Eauto leisten können?
In China also positives Beispiel werden extrem viele Eautos für 5000-8000€ verkauft. Logisch das sich dann die normelen Bürger ein Eauto kaufen.
Steffen meint
Also mein „Plugin-Auto“ fährt jeden Tag mit Strom. Gerade lädt es für die Rückfahrt von der Firma nach Hause an einer der neuen Firmen-Wallboxen mit Strom für 30 Cent pro kWh. Relativ fair für Grünstrom. Ich mache mir (seit wir die Wallboxen haben) gerade eher Gedanken, wie lange es dauert, bis Benzin schlecht wird. Könnte mind. ein halbes bis fast ein ganzes Jahr dauern, bis der Tank mal wieder leer ist (falls nicht unvorhergesehen eine längere Reise dazwischen kommt).
TDI-Geldverbrenner meint
Was ist bei dir nicht in Ordnung? Ich besitze nicht ein einziges Elektroauto, habe ich auch noch nie eins besessen.
Gunnar meint
„Du gehörst zu den 2% der Eautofahrer im Bestand.“
Wir sind schon bei 3% E-Autoanteil im Bestand. Bitte nicht die fehlenden 50% unterschlagen.
Swissli meint
Der will nur rumpöbeln…
BEV-Geldentlader meint
@Swissli es steht doch ganz Klar da das die Akkufabrik noch nicht mal im Rohbau ist und erst nach 2026 frühestens in betrieb geht.
Was ist daran Falsch?
M. meint
Hast du vielleicht ein Video von Siku gesehen?
Ich glaube, die haben Autos, wo man unten Rundzellen einstecken kann.
Meist 2 oder 4 Stück.
Unglaublich, das Niveau hier! :-)
TDI-Geldverbrenner meint
Nein nein. Es gibt ein Video mit einem Mercedes, da werden die Rundzellen über die Tankklappe gewechselt. Die Alten kommen dann in den Kofferraum.
CaptainPicard meint
Nutzen eigentlich schon irgendwelche aktuell am Markt erhältlichen Elektroautos Northvolt-Batterien? Falls ja, welche?
ID.alist meint
Wird am 25. vorgestellt, afaik.
ferchaue meint
Also doch die Akkufabriken sind noch lange nicht in Betrieb :) :) –> ich berichtet schon 2020.
Vor 2030 können also unmöglich genug Akkus für Eautos produziert werden.
Eautos ohne Akku freilich wären schon heute möglich :) :)
Mäx meint
Ich hätte es schon fast vergessen, wenn ich nicht täglich dran erinnert werden würde…
ferchaue meint
@Mäx du hast die Nachricht zum Beschluß gelesen und verstanden?
Wenn Ja ist dir nicht entgangen das die Fabrik noch nicht mal im Bau ist.
M. meint
MAik liest zum ersten Mal in seinem Leben vom Bau einer Akkufabrik.
Nach Jahren auf dieser Seite.
Alle BEV da draussen fahren noch mit Verlängerungskabel.
Kannst du dir nicht ausdenken.
nie wieder Opel meint
Kühlschrank auf, nichts drin.
Fazit aus diesem globalen Überblick: Die Welt wird verhungern.
South meint
Mann Ma ik. Es werden aktuell genug Accus für E Autos produziert. Ein Markt mit neuer Technik entwickelt sich über die Zeit und nicht Zack, alles billige E Autos.
Den einfachen Grund dahinter müsstest du eigentlich am Besten kennen. Ein Kunde mit PV und eigener Steckdose hat eine ganz andere Konstellation, als ein Laternenparker der 4Tkm im Jahr fährt. Der Nutzen bzw. die Kosten sind also nicht für alle Kunden gleich. Und die Kosten fallen nicht einfach mit dem Bau der Fabriken, sondern mit der Entwicklung der Technik, der Lieferketten etc. , in Summe fällt bei neuer Technik mit der Reife der Preis. Und sowas kann man selbst alse Experte, und davon bist du Meilenweit entfernt, nur sehr schwer prognostizieren. Das ist der Grund warum hier alle über dich witzeln….