Volvo erhofft sich viel von seinem neuen Einsteiger-Elektroauto EX30. Nun werden die Auslieferungen des kleinen SUV jedoch verzögert, schuld sind Probleme mit der Software. Zuvor hatte mangelhafter Code schon beim neuen großen SUV EX90 für einen gebremsten Marktstart gesorgt.
„Wir bestätigen, dass Volvo unermüdlich daran arbeitet, das Problem zu beheben“, so der Automobilhersteller in einem Schreiben an seine Händler, das Automotive News Europe vorliegt. „Es wurden wichtige Fortschritte gemacht, aber die Software-Version 1.2 erfüllt noch nicht alle Anforderungen, um freigegeben zu werden.“ Die Software 1.2 soll „unter anderem einige Google-Zertifizierungen und wichtige Updates“ erhalten, ohne die die Fahrzeuge nicht ausgeliefert werden können und dürfen.
Auf die Frage nach der Verzögerung sagte ein Volvo-Sprecher Automotive News Europe, dass „eine begrenzte Anzahl“ von Kunden „ein paar Tage länger“ auf die Auslieferung ihres Fahrzeugs warten müsse. Grundsätzlich sollten die Auslieferungen des EX30 nach Klärung der Probleme schnell hochgefahren werden.
Die EX30 seien zugelassen und könnten von den Händlern ausgeliefert werden, sobald das Software-Problem behoben ist, sagte eine dem Unternehmen nahestehende Quelle Automotive News Europe. Das Problem beeinträchtigt laut dem Bericht die Auslieferung des kleinen E-SUV auf Märkten in aller Welt. Das Update kann dem Insider zufolge nicht über das Mobilfunknetz „over the air“ durchgeführt werden, sondern müsse beim Händler erfolgen.
Der Sprecher sagte, Volvo habe sich für die Verzögerung der Auslieferungen entschieden, weil „wir unseren EX30-Kunden das bestmögliche Erlebnis bieten wollen“.
Mit einer Länge von 4,23 Metern ist der EX30 der bisher kleinste Volvo. Das SUV wird in drei Antriebsvarianten mit bis zu 315 kW (428 PS) und zwei Batteriegrößen angeboten, womit Reichweiten von bis zu 475 Kilometern gemäß WLTP-Norm möglich sind. Die Preisliste startet hierzulande bei 36.590 Euro.
Ossisailor meint
Ich verstehe das nicht: in einigen Märkten in Europa wurde der doch schon geliefert. In Schweden wurden im Januar 274 zugelassen, in Holland 95 und in Dänemarkt, sogar in Spanien fährt der schon rum.
brainDotExe meint
Kann nicht sein, die Chinesen (der EX30 steht auf einer Geely Platform) sind uns Europäern doch in Sachen Software und E-Auto generell haushoch überlegen.
So zumindest der Ton in den Kommentarspalten.
Aber vorbildlich von Volvo das Fahrzeug dann nicht einfach unfertig auf den Markt zu schmeißen.
Ich erwarte als Kunde ein fertiges Auto, welches in seinem Produktleben keine Updates benötigt um zu funktionieren.
A124 meint
Die Software kommt hier jedoch von Google. Zumindest von der Geschwindigkeit der Behebung von Fehlern / Problemen können sich dt. Hersteller eine Scheibe abschneiden.
brainDotExe meint
Aber die Amis können doch auch Software.
Nur wie Europäer können es nicht.
Powerwall Thorsten meint
Schön, daß Du das endlich eingestehen kannst.
;-)
M. meint
Beim Datenschutz bestimmt auch, ne?
R. D. meint
Würden Sie heute ein Handy kaufen im Wissen während seiner Lebenszeit keine Updates mehr zu erhalten? Wohl kaum, genauso wie bei einem modernen Infotainment in einem Auto.
Steffen meint
Ich hab mit dem Skoda-Superb ein Auto, von dem ich weiß, dass es in den vier Jahren, in denen ich es fahre, keine wesentlichen funktionalen Updates bekommt. Ist zumindest trotz einiger Bugs seit fast drei Jahren nicht passiert. Oder hat sämtliche Bugs nicht behoben.
brainDotExe meint
Du kannst ein Smartphone schlecht mit einem Auto vergleichen.
Bei einem Smartphone beruht der hauptsächliche Anwendungszeck auf Software und darauf dass diese halbwegs aktuell gehalten wird.
Bei einem Auto ist der Anwendungszweck die Fortbewegung, die ist auch noch nach Jahren ohne Updates möglich.
Infotainment ist ja nicht der Anwendungszweck eines Autos.
Abgesehen davon, klappt ein simples Radio auch ohne Updates. Ebenso ein Aux-Kabel oder Bluetooth Kopplung.
Powerwall Thorsten meint
Erzähl diese Mähr einmal den „First Movern“ – da wird wohl nicht mehr viel weiterentwickelt.
Aber vielleicht möchte sich VW ja ein „Wegwerf-Image“ aufbauen.
Dafür ist der Preis dann aber irgendwie unangemessen.
Hanno meint
Mensch, wie habe ich das nur früher gemacht, als meine Autos noch nicht mal eine OBD Schnittstelle hatten. Mir wird heute noch Angst und Bange bei dem Gedanken dass ich mich damit mal auf die Straße getraut habe ..
M. meint
Thorsten,
den Weg zum Wegwerfauto hat dein Guru angestoßen, da wesentliche Teile an den Kisten unreparierbar sind. Aber das sichert den Absatz – das ist zumindest vermutlich die Hoffnung.
Da ist wirklich es schon schräg, auf VW zu schielen.
Wenn die ohne Software nicht fahren würden – dann würden sie doch gar nicht fahren, oder?
M. meint
Kommt auf die Definition von „Lebenszeit“ an.
Hält das Smartphone denn 20 Jahre?
Und, abgesehen davon, dass ein Auto kein Smartphone mit Rädern ist (auch wenn ein paar Kids das glauben), ändern sich die Funktionen dort weniger als beim Smartphone.
Jedenfalls solange, es keine andere Option gibt von A nach B zu kommen, als FAHREN.
M3P_2024 meint
krass – Autoindustrie und Software – scheint die werden in dem Jahrzehnt nicht mehr Freunde. Irgendwie schon erstaunlich wie schwer sich da mehr oder weniger die ganze Branche tut. Software gibt es ja jetzt nicht erst seit gestern…?
Peter meint
Das Jahrzehnt ist noch lang. Und die Fahrzeug-IT-Architektur hat halt in den letzten paar Jahren an verschiedenen Stellen ziemlich drastische Umbrüche zu bewältigen. Das Konzern-Management in dem Zusammenhang also auch. Es wird noch dieses Jahrzehnt deutlich besser werden. Und auf der anderen Seite kommen die IT-Buden (Google/Apple) ja auch im Fahrzeugbau nicht voran.
Hanno meint
Ja, die Wischkastlhersteller haben gedacht das ist doch total easy, ein Auto zu bauen. Anscheinend doch nicht so einfach.
GhostRiderLion meint
@ecomento:
Erster Absatz, falsche EX Bezeichnung:
„… Zuvor hatte mangelhafter Code schon beim neuen großen SUV EX30 für einen…“
Gemeint ist hier wohl der EX90 oder?
ecomento.de meint
Korrigiert!
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