Die Automotive Cells Company (ACC) von Stellantis, Total und Mercedes-Benz erhält von Geschäftsbanken ein Darlehen in Höhe von 4,4 Milliarden Euro. Damit will das Batteriezellen-Joint-Venture den Bau von drei Fabriken finanzieren. Auch die Anteilseigner geben frisches Geld.
Bei dem Darlehen handelt es sich laut einer Mitteilung um „eine der größten Kreditaufnahmen Europas in dieser Branche“, mit der vier weitere „Produktionsblöcke“ finanziert werden sollen. Einen solchen Produktionsblock betreibt ACC bereits in Billy-Berclau/Douvrin in Frankreich. Insgesamt wurden drei Batteriefabriken in Frankreich, Deutschland und Italien angekündigt. In Douvrin soll ein zweiter Block entstehen, am Standort Kaiserslautern einer und in Termoli/Italien direkt ein Doppelblock.
Für seine erste „Gigafactory“ hat ACC eine Produktionsfläche von mehr als 60.000 m² und eine Produktionslinie mit einer Anfangskapazität von mehr als 13 GWh pro Jahr angekündigt, die bis 2030 auf jährlich 40 GWh ansteigen soll. Mit der Inbetriebnahme der zwei weiteren Großfabriken in Kaiserslautern im Jahr 2025 und Termoli im Jahr 2026 soll bis 2030 eine Kapazität von 120 GWh pro Jahr bei voller Auslastung erreicht werden.
Das Darlehen soll neben den neuen Produktionskapazitäten auch die Entwicklungsarbeit des Unternehmens finanzieren. Die 4,4 Milliarden Euro stammen von einem Konsortium bestehend aus europäischen Geschäftsbanken wie BNP Paribas, Deutsche Bank, ING, Intesa Sanpaolo, zudem unterstützen Bpifrance, Euler Hermes und SACE.
Kapitalerhöhung & neue Besitzverhältnisse
Zudem wollen die Anteilseigner weiteres Kapital bereitstellen. Dazu ist bis März 2024 eine Kapitalerhöhung geplant. Eine Summe wurde bisher nicht genannt, jedoch eine Neuordnung der Besitzverhältnisse: Aktuell wird ACC von Stellantis, der Total-Tochter Saft und Mercedes-Benz zu je einem Drittel gehalten. Stellantis will seine Beteiligung bis Ende März 2024 auf 45 Prozent erhöhen. Mercedes-Benz soll dann noch 30 Prozent und Saft die restlichen 25 Prozent der Anteile besitzen.
„Stellantis und Mercedes-Benz bestätigen ihr Engagement als führende Aktionäre und Kunden von ACC-Batteriemodulen. Sie haben übereingestimmt, die Kapitalbeteiligung von ACC zu ändern und planen, ihre Anteile an ACC schrittweise zu erhöhen“, so die Partner. „Saft, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von TotalEnergies, verpflichtet sich, die Zusammenarbeit mit ACC als langfristiger Aktionär fortzusetzen und weiterhin technologischen Know-How einzubringen weiterhin mit ACC zusammenzuarbeiten.“
„Der Übergang zur Elektrifizierung von Fahrzeugen ist noch im Gange. Um diese immense Herausforderung zu meistern, müssen sich unsere Kunden auf robuste und zuverlässige europäische Akteure wie ACC verlassen können, die in der Lage sind, große Mengen wettbewerbsfähiger Batterien mit einem geringen CO2-Fußabdruck zu liefern“, sagt Yann Vincent, Chief Executive Officer von ACC. „Die Unterstützung dieser Weltklasse-Finanzgemeinschaft ist für uns ein klarer Beweis für das Vertrauen, das in das ACC-Projekt gesetzt wird. Über diesen Vorgang hinaus werden wir unseren Bedarf ermitteln, wenn wir weitere Verträge abschließen. Wir blicken entschlossen in die Zukunft, um unser Ziel, unsere Produktionskapazitäten zu erweitern, zu erreichen.“
Die Wahrheit meint
Mit welcher Akku Technik gehen die an den Start?
Nur so nebenbei, in China ist die Natrium Batterie serienreif und wird bereits in Hausbatterien für PV erfolgreich eingesetzt. Deye bietet diesen Akku noch nicht offiziell an, aber bald. Mein Solateur hat die Vorserie bereits sehr erfolgreich im Testlauf. Neue Akkus für PKWs haben die Chinesen bereits auch auf dem Schirm. Bei denen startet der Hochlauf bereits und geht ne Ecke schneller.
Ich denke, die Europäer haben den Anschluss bei der Akkutechnik und Produktion verpennt. Vom Preiskampf werden wir dann noch sehr überrascht sein.
Mäx meint
Am Ende muss die Natrium-Zelle deutlich weniger als die Hälfte von LFP Zellen kosten.
Aktuell geht man von bis zu 5000 Vollzyklen aus (ich hab häufig aber auch nur von 2.000 gelesen), was gegen die 8.000 – 10.000 Vollzyklen von LFP, gerade was den stationären Bereich angeht, einfach nicht gut aussieht.
Es kommt am Ende nur auf den Preis an.
Für Privat-Fahrzeuganwendungen reichen selbst die 2.000 Vollzyklen aus, da gehts bei der SIB eher darum Volumen und Gewicht zu verbessern.
Ich hatte große Erwartungen, gerade für den stationären Bereich aufgrund des Preises und dem versprochenen „high cycle life“.
Je mehr ich darüber lese ist das aber wohl eher gegenüber NMC gemeint gewesen als gegenüber LFP. Die haben bis auf weiteres immer noch die höchste Zyklenfestigkeit.
Wenn am Ende aber 100kWh statt 30k€ wie bei LFP nur noch 10k€ kosten wird es auch für SIB interessant.
gradz meint
Sehr gut die Finanzierung für die notwendigen Akkufabriken steht.
Den alle wissen ohne Akkufabriken keine bezahlbaren Eautos.
Diese Fabriken sind nach Aussage des Herstellers 2030 fertig.
Erst danach BEGINNT der Verkauf der Eautos.
Vorher leider nicht.
Steve meint
Also ehrlich, was ist da so schwer zu verstehen?
Seit 2023: INBETRIEBNAHME Billy-Berclau Douvrin. -> Geplanter Ausbau mit 2. Produktionsblock.
2025: INBETRIEBNAHME Kaiserslautern
2026: INBETRIEBNAHME Termoli
Bis 2030: Sukzessives Hochfahren aller Standorte auf eine geplante Produktion 120-150 GWh
gradz meint
@Steve jawohl bis 2030 Hochfahren der Produktion für Eautos ab 2030.
Du hast es endlich auch verstanden. Danke.
Steve meint
Douvrin produziert bereits heute. Für Fahrzeuge von heute.
Kaiserslautern produziert ab 2025 für Fahrzeuge ab 2025. Und so weiter…
Und ja @gradz, das hast Du richtig erkannt, die ACC Produktion ab 2030 ist für E-Fahrzeuge ab 2030.
Danke.
Pfälzer by Nature meint
Laufen tut dort aber nix. Und in KL und Termoli stehen auch noch keine Fabriken, welche hochfahren könnten. Der Artikel ist nix als heiße Luft.
Mäx meint
Einer von Myllers 30 Nicknames incoming in 3…2…1…
Yogi meint
Hat dann ne Stunde und 6 min benötigt….. obwohl es sein Standardsatz war……das Alter? Oder Programmierung?
Mäx meint
Weiß man nicht genau.
Hat mich aber auch gewundert.
gradz meint
@Mäx wenn sich das ganze noch verschiebt in Richtung 2035 schreibe ich das dann auch. Was machst du?
Mäx meint
Wie: Was mach ich?
Bitte um Aufklärung.