Der schwedische-chinesische Elektroautobauer Polestar steht vor großen Herausforderungen. Der Absatz wächst nicht so schnell wie erhofft, der Ausbau der Produktpalette kostet Zeit und sorgt für Verluste. Bei dem wie die Schwestermarke Volvo zum chinesischen Geely-Konzern gehörenden Unternehmen glaubt man weiter an eine erfolgreiche Zukunft.
„Der Plan bleibt weiterhin, dass wir 2025 die Gewinnschwelle erreichen“, sagt Polestar-Chef Thomas Ingenlath gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Auch das Zukunftsversprechen einer zweistelligen Brutto-Ertragsmarge bekräftigt Ingenlath weiterhin. „Erreichen wollen wir dieses Ziel mit einer Verkaufszahl von insgesamt 150.000 bis 160.000 Autos. Wir haben die Absatzzahlen angepasst, mit denen wir dieses Ziel erreichen wollen. Es geht um realistische Absatzzahlen, kombiniert mit den hohen Ertragsmargen einer exklusiven Premiummarke und unseren zukünftigen Modellen.“
Ursprünglich hatte Polestar von 290.000 Fahrzeuge pro Jahr gesprochen. Man strebe nach Erträgen, nicht Absatzzahlen, hieß es jetzt im Gespräch mit der FAZ. Direkte Preissenkungen wie beim Konkurrenten Tesla soll es zum Ankurbeln des Geschäfts nicht geben. Allerdings wird für das bisher einzige Modell im Programm, die Mittelklasselimousine Polestar 2, derzeit ein zeitlich begrenzter Rabatt von 4500 oder 6500 Euro angeboten.
„Während Konkurrenten ohne Rücksicht auf den Wert der Gebrauchtwagen die Preise senken, haben wir unsere Position nicht verändert. Wir bleiben im Premiummarkt für Elektroautos und füllen gern die Lücke, die andere hinterlassen“, so Ingenlath. Man lege zudem Wert darauf, Geschäftskunden zufriedenzustellen. Das sagte der Polestar-Chef vor dem Hintergrund, dass Tesla zuletzt wichtige Flottenkunden verloren hat – auch weil, Preissenkungen die Restwerte der verkauften E-Autos belasten.
Seit einigen Wochen wird neben dem Polestar 2 das SUV Polestar 4 ausgeliefert, die ersten Einheiten gingen im vierten Quartal 2023 an Kunden in China. Drei weitere Modelle sollen folgen: das große SUV Polestar 3, die große Limousine Polestar 5 und der Roadster Polestar 6.
Produktpläne bleiben bestehen
„Noch müssen wir große Ausgaben für unser Produktportfolio stemmen, das gilt für 2024 und 2025. Denn es ist eine große Anstrengung, uns von einem Anbieter mit einem Produkt auf drei und dann fünf bis 2026 zu steigern“, sagte Ingenlath. Er betonte, dass das Unternehmen von diesen Produktplänen nicht abweichen werde.
2023 steigerte Polestar mit 54.600 Auslieferungen das Ergebnis des Jahres 2022 um sechs Prozent. Eigentlich sollten schon um die 80.000 Fahrzeuge im vergangenen Jahr abgesetzt werden. Mit den schwachen Verkaufszahlen wurde auch ein Personalabbau von 15 Prozent der Belegschaft oder 450 Mitarbeitern angekündigt.
Polestar werde gerade umstrukturiert von einem expandierenden Start-up zu einem Unternehmen in einer zweiten Phase, wo es noch mehr auf die Effizienz ankomme, sagte Ingenlath der FAZ. Dabei kann er künftig weiter auf technische Unterstützung von Geely und Volvo setzen, letzteres Unternehmen wird jedoch kein Kapital mehr bereitstellen. Volvo hat im Februar mitgeteilt, sich von Polestar-Anteilen trennen zu wollen. Im Fokus stehe die eigene Transformation zum reinen E-Auto-Hersteller.
Tiberius meint
Nagut, bisher war ja nur PS2 im Rennen, die Zukunft soll ja wohl PS4 schaffen und in den Medien wurden ja auch schon gute Fahrtest erkauft.
alupo meint
„Direkte Preissenkungen wie beim Konkurrenten Tesla soll es zum Ankurbeln des Geschäfts nicht geben.“
Na dann eben indirekte Preissenkungen, je nach Verhandlungsgeschick des jeweiligen Käufers.
Aber mal Klartext. Wenn man so wie PS Verluste schreibt ist das mit den Preissenkungen auch gar nicht so einfach als wenn ein BEV-Hersteller hohe BEV-Margen erzielt und als strategisches Ziel das Voranbringen der Elektromobilität hat.
Futureman meint
Leider ist der Polestar nur optisch top (bisher das Auto auf das ich am meisten angesprochen worden bin). Allerdings platztechnisch grenzwertig (den Polestarfahrer erkennt man am rechten blauen Knie) und Software schlecht. Dafür trotzdem Premium-Preise nehmen und dann damit nicht hinkommen ist schon heftig.
Schade um schicke Autos.
Tommi meint
Danke für den Kommentar. Ich finde das Auto auch schick. Dass der zu eng ist, habe ich noch nicht bemerkt. Und die Software funktioniert einwandfrei. Die Google Maps Integration finde ich sehr praktisch. Aber vielleicht erkenne ich die Schwächen doch irgendwann. 80.000 km mit den Auto hat mir bisher noch nicht die Erleuchtung gebracht. Seit drei Jahren fahre ich mit dem Polestar 2 und genieße es jeden Tag und merke nicht, wie schlecht das Auto ist.
Envision meint
Hatte den PS2 SMLR mal zwei Wochen lang, der liegt z.B. um Welten hinter dem BMW i4, den ich danach 6 Monate hatte, das fängt bei so Dingen wie Lenkung, Innenraumlautstärke/Fahrwerk an und endet mit einen schwachen Autobahn Assistent, überschaubare Innenraumqualitätsanmutung, veraltetet Infotainment (breiter Bildschirmrahmen wie ein billig China Tablett mit langsamen Prozessor) und dem unnötig stark einengenden – Klavierlack – Mitteltunnel.
Aussen optisch schön, aber ansonsten eher unterdurchschnittliches Erlebnis, sorry. Preislich war der BMW nach Rabatt auch nicht weit weg, hatte da aber noch 80kw mehr Leistung.
UJS meint
Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall:
Was hat der Herr Ingenlath nicht alles an arroganten Ratschlägen an die deutsche Automobil-Industrie gerichtet – nicht ohne das Motiv, dass jeder Volvo motorentechnisch 15 Jahre hinter MB/BMW hinterherhinkte. Und der P2, sein Erstlingswerk? Ein unfertiges 6-Monatskind, als es auf den Markt kam, laut, und häufig, wie bei mir selbst, zwangsgewandelt – verliert den Vergleichstest gegen BMW i4 haushoch, 60% lauter…usw.
Schlumpf7 meint
Ebenso wenig wie man ein schwed. Knäckebrot in ein gedämpftes chin. Mantou
verwandeln kann, ebenso unwahrscheinlich kann man einfach aus einem schweren,
für die lokalen nürdlichen Anforderungen konzipiertes Fahrzeug, zu einem effizienten,
günstigen BEV verwandeln.
Alleine schon die Eigenschaften und die Charakteristik eines Volvos reduziert die
Anzahl von Kunden. Oder anders formuliert: Welcher TM3, ID3, oder „normale“ PKW
Fahrer kauft sich einen Polestar bzw. Volvo?
Rafael Schwarzer meint
Das Kann ich aber mal deutlich nicht bestätigen, ich fahre seit 2 Jahren einen Volvo, 93.000km und keinerlei Probleme!!!
Also, da sind alle anderen Hersteller aber deutlich schlechter aufgestellt als die Fahrzeuge von Volvo oder Polestar.
Jörg2 meint
Ach! Gewinnerzielungsabsicht! Wer hätte das gedacht….
Thorsten 0711 meint
Wie, die machen das nicht zur Weltrettung?? Jetzt bin ich total enttäuscht 😲
Lotti meint
Polestar macht jetzt schon Verluste. Die Preise für Elektroautos gehen nach unten. Ich sehe Schwarz für Polestar.
Egon Meier meint
Was ist an Polestar schwedisch?
Ja .. der „Hauptsitz“ ist in Schweden. Briefkasten??
Die Produktion findet in China statt. Die Technik ist chinesisch.
Und ich denke immer, dass die Chinesen billige BEV können. Warum schafft das Geely bei Polestar nicht?
Gewinne ab 2025? Und das trotz heftiger Hochpreise im Edel-Segment?
Kasch meint
Weil permanenter Kooperations- u. Abstimmungsaufwand der Entwicklung zwischen China und Europa immer kostspielig ist. Auch von Nio wird insbesondere ein chinesischer Kunde nie ein echt preiswertes Fz sehen.
Egon Meier meint
Wer kann dieses Geschwurbel mit Fakten belegen?
Kasch meint
Nö, hier wird sich Keiner finden, der dein Geschwurble mit Fakten in Verbindung bringen könnte, wär selbst beim besten Willen nicht möglich, sorry.
Tesla-Fan meint
Dann schreib doch einfach nichts, Egon, dann ist das Geschwurbel zu Ende.