Das von der Bundesregierung mit einer Laufzeit von drei Jahren geförderte Forschungsprojekt Spirit-E soll Hürden in der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs identifizieren und praxisorientierte Lösungen erarbeiten. Ein Ansatz ist dabei, dass private Ladepunkte mit anderen geteilt werden.
Dazu sollen Reallabore an zwei Logistikstandorten aufgebaut und Entwicklungsergebnisse in ihrer Praxistauglichkeit erprobt werden, wie der an Spirit-E beteiligte Netzbetreiber TenneT mitteilt. Das Projekt verfolgt den Ansatz, die private Ladeinfrastruktur an Logistikstandorten externen Spediteuren und deren E-Fahrzeugen zur Verfügung zu stellen. Durch Reservierungsmöglichkeiten soll die geteilte Ladeinfrastruktur zur Anwendung gebracht werden.
Um die Nutzfahrzeuge in das lokale Energiesystem und übergeordnet in das Stromnetz zu integrieren, erfolgt zudem die Implementierung bidirektionalen Ladens. Im Rahmen des Projekts soll also erprobt werden, wie bidirektionales Laden und eine reservierbare private Ladeinfrastruktur in bestehende Energiesysteme und -netze erfolgreich integriert werden können und so die Sektorenkopplung von Energie- und Transportsektor gelingen kann.
„Die gemeinsame Nutzung vermeidet Engpässe, nutzt Ressourcen effizient und refinanziert Investitionen des Betreibers schneller. Um eine zuverlässige Planung der Ladepunkte und Leistungskapazitäten sicherzustellen, wird ein digitales Reservierungssystem entwickelt und im Reallabor getestet. Im Betrieb reservieren Eigen- als auch Fremdfahrzeuge Ladepunkte und gewährleisten reibungslose Abläufe sowie gerechte Ressourcenverteilung, sowohl im Logistikdepot als auch im öffentlichen Ladenetz“, heißt es.
Das bidirektionale Laden soll außerdem energiewirtschaftliche Anwendungsmöglichkeiten bieten. „Das führt zu neuen Geschäftsmodellen und erheblichen Kostenvorteilen für Depotbetreiber. Darüber hinaus können Lastspitzen am Logistikstandort vor allem in Hinblick auf erneuerbare Energien reduziert werden und system- sowie netzdienliches Be- und Entladen betrieben werden“, so TenneT. „Für den reibungslosen Betrieb müssen relevante Informationen zwischen den beteiligten Marktakteuren souverän ausgetauscht werden. Daher werden in Spirit-E Datenräume integriert, die eine Kopplung von Energie- und Transportsektor-Daten sicherstellen.“
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