Ionity senkt Ende Mai die Preise von „Ionity Direct“ in zwölf Ländern, Deutschland ist nicht dabei. Dafür stellt der Anbieter insbesondere an Autobahnen gelegener Schnellladesäulen zwei neue Tarife mit flexiblen Laufzeiten vor, mit denen hierzulande ab 0,39 Cent je Kilowattstunde (kWh) Strom bezogen werden kann.
In Belgien gibt es Energie ab dem 28. Mai an den HPC-Säulen (High Power Charger) von Ionity 10 Cent günstiger. Auch in den Niederlanden kostet die Kilowattstunde Gleichstrom künftig nur noch 69 statt wie bisher 79 Cent. In Spanien, den baltischen Staaten, der Slowakei sowie in Norwegen und Schweden profitieren Fahrer von Elektroautos ebenfalls zum Monatswechsel von Preissenkungen an den Schnellladestationen von Ionity. In Italien werden weiterhin 0,79 EUR/kWh berechnet, in der Schweiz 0,79 CHF/kWh.

In Deutschland ändert sich für Ad-Hoc-Lader und Ionity-Direct-Kunden nichts: Die Kilowattstunde kostet hier weiterhin 69 Cent. Deutlich günstiger wird es für diejenigen, die sich per Abo vertraglich binden und eine monatliche Grundgebühr zahlen. Ionity hat dafür zwei neue Tarife im Angebot: „Passport Motion“ für E-Auto-Nutzer mit einer monatlichen Fahrleistung im Überlandverkehr von 150 Kilometern. Und „Passport Power“ für Vielfahrer, die im Monat mehr als 300 Kilometer auf einer Langstrecke zurücklegen und dabei mehr als dreimal eine besonders schnelle Ladestation ansteuern.
Der Kilowattstundenpreis reduziert sich dann hierzulande auf 49 beziehungsweise 39 Cent. Die monatliche Grundgebühr liegt bei 5,99 Euro für den Tarif „Motion“ und bei 11,99 Euro für das Angebot „Power“. Im ersten Monat senkt Ionity die Gebühr auf 3,99 Euro im „Motion“-Tarif und auf 7,99 Euro im „Power“-Tarif. Über die Ionity-App kann der Tarif mit einer Frist von einem Monat gewechselt werden.

Erst im Januar hatte Ionity in allen 24 bedienten Ländern die monatliche Grundgebühr des bis dahin einzigen Passport-Tarifs von 11,99 auf 5,99 Euro gesenkt. Der neue „Ionity Passport Motion“ entspricht bei der Grundgebühr und dem Rabatt dem bisherigen Passport-Tarif, den es seit dem Juni 2023 gab.
Hinter Ionity stehen die Autohersteller BMW, Ford, Hyundai, Mercedes und der Volkswagen-Konzern sowie der Finanzinvestor BlackRock. Im Februar hat das europäische Schnelllade-Joint-Venture den Meilenstein von 600 „Ladeparks“ verkündet. Im kommenden Jahr soll die Anzahl der Standorte auf mehr als 1.000 mit 7.000 Ladepunkten wachsen. An den mit Stand Ende Mai in Betrieb befindlichen 630 Standorten befinden sich nach Unternehmensangaben insgesamt 3798 HPC-Ladepunkte. 98 weitere Ladeparks sind zurzeit im Aufbau.
ChriBri meint
Super Zeichen, um auch ggüber EnBW einen Pflock zu setzen. Jetzt müsste Aral Pulse zusätzlich ein starkes Zeichen setzen, um endlich einmal Wettbewerb einzuläuten
Thorsten 0711 meint
Für 5,99€ Grundgebühr im Tarif Motion bekommt man das kW für 49 Cent. Das klingt doch schon viel besser und macht Hoffnung für die Zukunft!
Jörg2 meint
Im heimischen Markt der IONITY-Haupteigentümer darf Laden bei IONITY nicht preiswerter werden?
Matze meint
In der Tabelle sind sie Preise der meisten (Euro) Länder über DE. Gerüchteweise ist der Strompreis in DE eher teurer.
Warum denkst du sollte man „im heimischen Markt der IONITY-Haupteigentümer“ geringere Preise anbieten, wenn der Strom teurer ist?
Matze meint
Korrektur: die meisten anderen Länder sind nicht unter DE Preisen
Jörg2 meint
„In der Tabelle sind sie Preise der meisten (Euro) Länder über DE.“
Schauen wir da auf unterschiedliche Tabellen?
15x EU-Preise
D bei 69Cent
3x teurer
Wenn der BEV-Absatz von VW&Co hoch soll (Minderauslastung bei VW z.B.) und die OEM über mangelnde Ladeinfrastruktur klagen, wäre eine Preissenkung an den „firmeneigenen“ IONITY-Säulen im Hauptabsatzland für VW vielleicht eine kaufmännisch sinnvolle Sache.
David meint
Spannende Sache!
Jetzt muss man natürlich wissen, dass Ionity kein Fahrstromanbieter wie EnBW ist. Es ist eine Firma, die nur dadurch möglich war, dass alle deutschen Autohersteller gemeinsam mit Ford beschlossen haben, einen leistungsfähigen HPC Anbieter in Europa zu gründen. Später kam Hyundai dazu und über Beteiligungen auch Shell und Renault. Es ist also das leistungsfähigere Gegenstück zum Tesla Supercharger Netzwerk.
Ich will jetzt nicht darauf hinaus, wie schlecht im Vergleich das Tesla Supercharger Netzwerk ist, das weiß jeder, es hat halt nur die Hälfte des gemäß CCS Standard möglichen Spannungswertes. Sondern ich möchte damit sagen, dass die Entscheidung für Strompreise nicht anhand von Marktdaten getroffen wird, sondern auch eine politische Komponente enthält, und da ist der Wille der Automobilhersteller sicher berücksichtigt worden.
Wenn also jetzt die Zeichen für die Elektromobilität nicht so auf Hype stehen, kann das ein wichtiges Signal sein, den Kurs mit der Zeit umzulegen. Insofern ist die Entscheidung gut nachvollziehbar.
Powerwall Thorsten meint
Off Topic FUD Onkel David
Übrigens kommen Millionen von Teslafahrern mit dem Telsa Ladenetzwerk zu herausragenden Ladegeschwindigkeiten nur dein Porsche eben nicht – sorry daß Tesla hier lieber für das Gros der Elektroautos plant und nicht für Randgruppen.
Warum genau haben sich innerhalb kürzester Zeit alle relevanten Automobilhersteller dem NACS (North American Charging Standard) angeschlossen, und dein Arbeitgeber (VW) war der letzte, wollte aber zuletzt doch auch mitmachen dürfen.
Erzähl hier also nicht wie immer irgendwelche Geschichten aus dem Wolfsburger PaulanergarteiImitat und erweise der Elektromobilität in Deutschland nicht einen Bärendienst nach dem Anderen.
horst meint
Nach der Theorie müsste VW auch irgendwann in den WeCharge-Tarifen reagieren….
Jörg2 meint
„Sondern ich möchte damit sagen, dass die Entscheidung für Strompreise nicht anhand von Marktdaten getroffen wird, sondern auch eine politische Komponente enthält, und da ist der Wille der Automobilhersteller sicher berücksichtigt worden.“
Sehe ich auch so.
Für den nationalen, heimischen Markt, indem lieber Verbrenner in die Flotten und auf die Strasse sollen, wird der Strompreis hoch gehalten.
Ben meint
Komisch, David verbreitet mal wieder Hass/Hetze/Fake News/FUD über Tesla und die SC(2 größtes Ladenetz in DE nach EnBW) weil Ionity die Preise gesenkt hat…komischerweise nachdem der ehemalige niederländische Tesla Supercharger Chef bei Ionity angefangen hat, der letzte Chef hat im Interview mit Car Maniac noch erzählt das die kWh eigendlich deutlich über 1€/kWh kosten müsste damit sich das Geschäft lohnt.
Aber hey typisch VW bezahler Schreiberling.
Mäx meint
BMW hat seine Preise im Active Tarif um 10 Cent erhöht (AC und DC)…verstehe wer will.
Selbst bei deren Ionity Pass geben sie nur 15 Cent Rabatt weiter für 7,5€/Monat.
Da ist das Angebot von Ionity deutlich attraktiver.
M. meint
Naja, vielleicht ziehen die noch nach.
Ansonsten halt die BMWKarte ins Handschuhfach und die Ionity griffbereit – bis zum nächsten Wechsel.
Jeff Healey meint
Und „Plopp“, wieder ein Argument für Diesel-Dieter gegen die E-Mobilität geplatzt. Das ist nur der Anfang. Unterwegs Laden wird noch deutlich günstiger.
Steffen meint
Naja, in Deutschland aber halt leider nicht, da gab es ja keine Preissenkungen (und 69 Cent finde ich als BEV-Befürworter auch happig, bei einem Strompreis von 24 Cent zu Hause).
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Habe aus Kostengründen meinen Fokus beim Laden unterwegs von meiner geliebten EnBW auf die Tesla SuC verlagert. Ionity konnte ich in 8 Jahren E-Mobilität immer vermeiden.
Lorenz Müller meint
Also ich finde 0,39€/kWh mehr als nur akzeptabel.
libertador meint
Wobei die Unterschiede von 0,39 € und 0,69 € zwischen Vertrag mit Grundgebühr (11,99€/Monat) und Ad Hoc sehr deutlich sind. Das liegt sicher auch daran, dass die Kosten für die Infrastruktur größer sind als für die Energiebeschaffung, aber es bedeutet eine deutliche Umstellung.
Der Vertrag lohnt sich zwar bereits ab ca. 40 kWh, aber es ist schon ziemlich nervig, wenn man immer schauen muss, ob man den Vertrag noch benötigt, weil man davon ausgeht die 40 kWh laden zu wollen oder auf der geplanten Strecke kein Ionity liegt, sondern nur andere Anbieter besser von der Route passen.
M. meint
40 kWh, das ist doch eine Ladung.
Und wer die Tarife nicht im Kopf rechnen will, baut sich in 5 Minuten ein Excelchart.
Lorenz Müller meint
@ libertador
Diejenigen, die 99% Zuhause laden, interessiert es sowieso nicht, ob sie einmal im Jahr für 0,39, 0,49 oder 0,69€ die kWh laden.
Für alle anderen rentiert sich der Tarif bereits nach einer Ladung im Monat.
Wenn man sich geschickt anstellt, kann man solche Tarife auch mit der Familie und/oder Freunden teilen.
Matze meint
Die Fanta kostet zu Hause auch nur einen Bruchteil vom Preis im Restaurant.
Powerwall Thorsten meint
Das ist doch mal eine sehr gute Nachricht für die Elektromobilität.
Applaus Applaus für Ionity
Futureman meint
Der Ansatz mit niedrigen Grundgebühren ist nicht schlecht. So bekommen die Ladeanbieter eine Grundeinnahme hin und können langfristig die Ladepreise endlich auf ein vernünftiges Level bringen. Denke irgendwas um 0,25Cent/kWh wäre für alle in Ordnung.
M3P_2024 meint
Das kommt sicher nicht so günstig. Es ist ja nicht nur der nackte Strompreis zu bezahlen. Die ganze Installation, Parkplatz, Anschluss, und das ganze System mit Verwaltung und Unterhalt, da kommt einiges zusammen. Die Auslastung ist übers ganze Jahr gesehen wohl noch längst nicht so dass man da kostendeckend agieren kann.
McGybrush meint
Ich kann sagen das ich nie ein Grunge ühr Vertrag abschliessen werde.
Ich hab ne Wahlheimat, meine alte Heimat. Den Weg dazwischen und den Weg zum Urlaub. Ich bräuchte fast 3 Tarife um das abzudecken.
Noch hangel ich mich ohne Grundgebühr durch.
Ionity hat von mir fast nie Geld bekommen. Wegen der Grundgebühr. Ohne wäre ich da sicher ofter mal. Dann hätten sie an mir schon etwas mehr verdient. Gilt aber auch für viele andere Anbieter.
Ich komme bis jetzt zum Glück immer ohne Tarife an meine 29-39Cent Strom dank Regionaler Gegebenheiten.
M. meint
Ohne Grundgebühr verdienen die an dir eben nix wenn du 1x im Monat 40 kWh nimmst.
Die müssen die Ladesäulen ja erstmal aufstellen iüund dann warten und 7/24 vorhalten. Das kostet eben.
Wo kostet es denn keine Grundgebühr, für 49 ct oder 39 ct. zu laden?
Eichhörnchen meint
Wenn man Tesla nicht mag sieht die Deutsche E-Auto Mobilität so aus:
Skoda Enyaq, bei 130km/h Minimum 25 KWh/100km * 0,69 = 17,25 Euro/km.
Skody Kodiaq 2.0 L Tdi, bei 130 5L/100km Diesel * 1,70 = 8,5 Euro/km
Der Kodiaq kostet weniger und zieht mehr, da muss man sich nicht wundern das Deutsche keine E-Autos mögen. Da die Deutschen OEM’s das E-Auto nicht preiswerter hinbekommen und auch keine besseren Batterien mit höhere Energiedichte/Ladeleistung entwickeln können sitzt man in der Falle. Technologieoffenheit Geschurbel und Zölle wirken wenn überhaupt kurzfristig, auf lange Sicht ….. ;-)
Tommi meint
50 kWh kosten nur 31,49 € oder 0,63 €/kWh. 11,99 € Grundgebühr plus 50 * 0,39 €. Die nächsten kWh im gleichen Monat nur noch 0,39 €/kWh.
Yoshi meint
Auch bei 39 Cent ohne Grundgebühr liegt der Diesel in dem Rechenbeispiel noch vorne. Selbst wenn der Sprit 50 Cent mehr kostet, bis man so die Mehrkosten fürs Bev reingeholt hat, das dauert.
ID.alist meint
Aber nur wenn man Fantasie Verbräuche einsetzt.
„Mindestens“ 25kWh/100km bei 130 km/h mit einem Anhänger ist es möglich, aber dann darf man keine 130km/h, ansonsten nur in Nordfinnland in Januar. Und 5l beim Kodiaq, bin mal einen Tiguan gefahren, und 5,5l klingt realistischer.
M. meint
Ah, verstehe.
Enyaq-Fahrer laden alle und ausschließlich bei Ionity, und ohne Vertrag.
Was ein Gelaber…
Lorenz Müller meint
Ich kenne NIEMANDEN, der jemals den Ad-Hoc Preis bezahlt hat, egal bei welchem Anbieter. Ab dem ersten Ladevorgang rentiert sich schon das „große“ Ionity Paket. Daher ist es absoluter Käse, mit den 0,69€/kWh zu rechnen.
Und dann auch noch ein Vergleich nur auf der Autobahn? Wie viel km pro Jahr fährt eine normal berufstätige Person auf der Autobahn? Gibt genug Leute die nach der Fahrschule nie wieder auf der Autobahn unterwegs waren.
Man kann natürlich das Elektroauto künstlich schlecht rechnen, welches Ziel man damit erreicht ist mir aber schleierhaft.
Unser ID4, welcher ja Baugleich zum Enyaq ist, hat seit wir ihn haben ca. 18kWh/100km (inkl. Ladeverluste) gebraucht. Damit wären wir dann bei 7,02€/100km wenn wir nur bei Ionity laden würden. Diese Zahl hat unser Diesel vorher nichtmal in Liter geschafft…
Tim Schnabel meint
Oh nein, da sind sie ja, die angekündigten und lange vorher gesagten 1€ die kWh.
Da hat sich aber jemand vertan
ID.alist meint
Die Theorie, dass Energie nur teurer werden kann ist schon mehrmals widerlegt worden.
Nein Strom wird nicht 1€/kWh, genauso wie Benzin keine 5€/l kosten wird. Die Menschen haben nicht unendlich viel Geld und die Firmen wollen ihr Produkt verkaufen.
BTW, die Pressemitteilung endet mit ein paar Worte vom neuen CEO von IONITY und alter Tesla SuC Mann, wenn das seine erste Amtshandlung war, sehe ich eine interessante Zukunft für die BEV-Fahrer in Europa.