An der Allianz Arena in München ist der offizielle Startschuss für das Projekt Ladepark für elektrische Lkw und Busse gefallen. Auf dem südlichen Busparkplatz sollen Hochleistungs- und Megawattladepunkte in drei geplanten Ausbaustufen entstehen. Insgesamt sind 30 Ladepunkte vorgesehen, um täglich bis zu 500 elektrische Busse und Lkw laden zu können.
Große Fußballstadien wie die Allianz Arena verfügen aufgrund ihres hohen Strombedarfes für Flutlicht, den gastronomischen Betrieb und weitere Verbraucher über ein sehr leistungsstarkes Stromnetz, das nur an Spieltagen voll genutzt wird. Ideale Voraussetzungen für die Errichtung eines Nutzfahrzeugladeparks fanden der FC Bayern München und sein Sponsoringpartner MAN Truck & Bus und vereinbarten ein entsprechendes Projekt. „Zumal die 100-prozentige Nutzung von Ökostrom in der Allianz Arena das Vorhaben noch klimafreundlicher macht“, wird in einer Mitteilung unterstrichen.
Die Allianz Arena liegt unmittelbar am viel befahrenen Autobahnkreuz München Nord mit eigenem Autobahnanschluss. Bis zu 10.000 Lkw täglich passieren den für den europäischen Straßengüterverkehr wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Auch der FC Bayern benötigt künftig Ladeinfrastruktur für den eigenen Fuhrpark: Den ersten rein elektrischen Reisebus werde MAN dem FC Bayern in der Saison 2025 /26 als Mannschaftsbus ausliefern, heißt es.
Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, erklärt zum gemeinsamen Projekt mit MAN: „Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen, speziell beim Schutz unserer Umwelt und des Klimas. Für uns bedeutet der öffentliche Ladepark für Nutzfahrzeuge die Fortsetzung unserer Nachhaltigkeitsanstrengungen, die Allianz Arena zunehmend Klima-schonender zu bewirtschaften.“
„Die Pariser Klimaziele werden wir nur mit der konsequenten Dekarbonisierung der Fahrzeugflotten erreichen. Bereits 2030 soll die Hälfte unserer jährlich produzierten Lkw elektrisch fahren. Die Ladeinfrastruktur ist dazu der Schlüssel“, so Alexander Vlaskamp, Vorstandvorsitzender von MAN Truck & Bus. „Als Hersteller gehen wir selbst voran und errichten an unseren Servicestandorten gemeinsam mit E.ON ein öffentliches Ladenetz in Europa. Das allein ist aber nicht genug. Deshalb sind wir für frische Ideen und gemeinsame Projekte wie das mit dem FC Bayern sehr dankbar. Der Ladepark an der Allianz Arena wird ein Leuchtturm-Projekt.“
Jensen meint
Ein wunderbares Projekt an einem bestens geeigneten Ort. An gut 300 Tagen pro Jahr wäre diese Infrastruktur dann vollständig öffentlich für elektrische Busse und LKW nutzbar, eben an den Tagen ohne Veranstaltungsbetrieb. Und an Spieltagen können die elektrischen „Fan“-Busse während der üblichen ca. 4 Stunden Aufenthalt am Stadion wunderbar schonend nachgeladen werden. Nur wenige Meter neben dem Busparkplatz findet sich eines der größten Parkhäuser Europas, welches eben auch nur an Veranstaltungstagen genutzt wird. Da wäre sehr sehr viel Platz für eine sogar 4-steillige Zahl an Ladepunkten und die entsprechenden Geschäftsmodelle für P+R in verschiedenen Varianten. Normale AC-Ladepreise und eine angemessene Abstellgebühr für das Auto (1,- Euro kostet es bspw. im direkt an der U-Bahn des Stadions gelegenen Parkhaus, wenn man direkt in die U-Bahn einsteigt und öffentlich fährt) wäre da sicher hilfreich.
Und an Veranstaltungstagen könnten die Parkhausnutzer ebenso ihre BEV’s nachladen.
Kasch meint
Eine gute Idee, keine Frage ! Doch wer, ausser der FCB kann sich schon einen nahezu ungenutzten großen Mittelspannungsanschluss in Deutschland leisten ? Öffentliche LkW-Lader wären selbst mit Niederspannung zu betreiben, aber natürlich nur mit ausreichend großem, stationären Battteriepuffer, der rund um die Uhr geladen wird – tagsüber mit regenerativer Enenrgie und nachts mit preiswertem Nachtstrom. Längst Usus, KI-gesteuert nach Strombörse und abgesichert von virtuellen Kraftwerken, doch vermutlich nie in planwirtschaftlich gesteuerter EU möglich, leider. Und Deutschland – man denke doch nur an unsere Eisenbahn – nicht mehr wert drüber nachzudenken.
Jürgen W. meint
Jetzt wo die ersten Semi in Deutschland gesichtet wurden, wird es auch langsam Zeit die entsprechende Ladeinfrastruktur zu schaffen. Ich arbeite in einer kleinen Kommune ( im Vergleich zu München). Wir haben den kompletten Fuhrpark auf BEV umgestellt. Jetzt sind die Nutzfahrzeuge dran und dann die Müllfahrzeuge und Feuerwehren. Es gibt betriebswirtschaftlich überhaupt keine Alternative, zumal der Strom selbst erzeugt wird. Da diese Kosten in die Gebührenkalkulationen einfließen, wäre es rein rechtlich sogar Veruntreuung von Steuergeldern, wenn man auf E-Fuels oder Wasserstoff setzen würde. Als BVB Fan muss ich dem FCB Respekt zollen für dieses Vorhaben.
Id7plus meint
Es rechnet sich aktuel nicht. Sonst gäbe es schon lange ELKW.
Keine Angst das wird sich aber in Zukunft ändern.
Gunnar meint
„Es rechnet sich aktuel nicht.“
Du und deine nicht fundierten Meinungen.
Fred Feuerstein meint
Er hat halt absolut keine Ahnung und denkt aber genau das Gegenteil…Das ist das eigentlich traurige.
Id7plus meint
2024 :
3740000 Mio LKW
davon 63000 ELKW :) also unter 2%.
LKW sind Geschäftsfahrzeuge die maximal viel Geld verdienen müssen. Deshalb sind dort viele Menschen die ausrechnen was am günstigsten ist.
Ergenbnis bisher: ELKW ist zu teuer.
David meint
Völlig richtig. Aktuell lohnt es sich rein rechnerisch nicht. Das hängt damit zusammen, dass die CO2 Emissionen zu gering bewertet sind und das Thema ESG für die Firmen noch keine direkte Implikation hat. Zudem leiden die Einstandspreise noch unter der teuren Einzelfertigung relevanter Elektrokomponenten.
Das sieht man daran, dass viele Firmen noch nicht einmal eine Teststellung mit Fördermitteln realisieren und darauf verzichten, frühzeitig Erfahrungen zu sammeln. Denn natürlich haben Elektro LKW spezielle Randbedingungen, die von der Disposition berücksichtigt werden müssen. Da gibt es dann auch Ärger im Fahrerteam, weil der Elektro LKW die schönsten und kürzesten Touren bekommt. Zudem muss das eben alles speziell betreut werden. Wir reden hier also auch von erhöhten Personalkosten.
Ein Blick auf die Firmen, die ich schon Elektro LKW haben, bestätigt das. Entweder es sind sehr große Konzerne mit einer entsprechenden Personalstruktur, die sowieso nicht ausgelastet ist, oder es sind kleine Mittelständler im Sinne eines Familienunternehmens, die eigenes Engagement und eigene Zeit in diese neue Technik investieren.
Natürlich wird diese Sache kippen und es wird eine Zeit geben, wo man aus wirtschaftlichen Gründen umsteigen muss. Aber die ist nicht jetzt. Man sollte mich bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut für den Elektro Truck und für einen frühen Umstieg. Ich als Kunde würde es auch zahlen. Aber um mich geht es nicht, es geht um Realitäten. Das ist ein Bereich, mit dem Tesla Fans naturgemäß Schwierigkeiten haben.
Fred Feuerstein meint
Immerhin kommst du selber zu dem richtigen Schluss: „Ergebnis bisher: eLKW ist zu teuer“ Das ändert sich jedoch gerade stark, zumal es auf der Angebotsseite sehr dünn ausgesehen hat…
Futureman meint
Super Projekt und zur Nachahmung empfohlen. So werden bestehende Strukturen ideal genutzt. Der Wandel bei Bus und LKW wird wohl schneller gehen als beim PKW, da es sich dort noch mehr rechnet. Entscheidend sind halt die Kosten pro km und da ist Elektro unschlagbar.
Id7plus meint
Es rechnet sich aktuel nicht. Sonst gäbe es schon lange ELKW.
Keine Angst das wird sich aber in Zukunft ändern.