Im 1. Halbjahr 2024 wurden in Deutschland 220 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 5,3 Prozent weniger Strom als im 1. Halbjahr 2023 (232,3 Mrd. kWh).
Trotz dieses allgemeinen Rückgangs stieg die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 um 9,1 Prozent auf 135,2 Milliarden Kilowattstunden. Dies entspricht 61,5 Prozent (1. Halbjahr 2023: 53,3 %) der gesamten inländischen Stromproduktion und war der höchste Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien für ein 1. Halbjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018.
Demgegenüber ging die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 um 21,8 Prozent zurück auf einen Anteil von 38,5 Prozent der inländischen Stromproduktion (1. Halbjahr 2023: 46,7 %).
Die Stromerzeugung aus Windkraft stieg im 1. Halbjahr 2024 gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 um 11,9 Prozent von 65,5 auf 73,4 Milliarden Kilowattstunden. Dieser Zuwachs war das Ergebnis eines außergewöhnlich windreichen 1. Halbjahrs 2024. Mit einem Anteil von einem Drittel (33,3 %) war die Windkraft im 1. Halbjahr 2024 der mit Abstand wichtigste Energieträger in der inländischen Stromproduktion.
Auch die Stromerzeugung aus Photovoltaik legte zu: Mit einem Anstieg von 8,3 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 stieg die Einspeisung von 28,2 auf 30,5 Milliarden Kilowattstunden. Dies entspricht 13,9 Prozent der Gesamtstrommenge. Der Anstieg der Stromproduktion aus Photovoltaik ist durch den Zubau neuer Anlagen zu erklären.
Kohle bleibt zweitwichtigster Energieträger
Die in Kohlekraftwerken erzeugte Strommenge ging im 1. Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 26,4 Prozent zurück. Mit einem Anteil von 20,9 Prozent an der Gesamtstromerzeugung (1. Halbjahr 2023: 26,9 %) blieb Kohle aber der zweitwichtigste Energieträger für die inländische Stromproduktion. Während im 1. Halbjahr 2023 noch 62,5 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Kohle erzeugt worden waren, betrug die Kohlestrom-Produktion im 1. Halbjahr 2024 nur 45,9 Milliarden Kilowattstunden. Das war die geringste Menge an Kohlestrom, die in einem Halbjahr seit Beginn der Erhebung 2018 produziert wurde.
Die Stromproduktion aus Erdgas ging im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht von 32,7 auf 32,1 Milliarden Kilowattstunden zurück (-1,8 %) und blieb mit einem Anteil von 14,6 Prozent der gesamten Stromerzeugung der drittwichtigste Energieträger in der Stromerzeugung. Aufgrund der Abschaltung der letzten drei deutschen Kernkraftwerke zum 15. April 2023 gab es im 1. Halbjahr 2024 keine Stromeinspeisung aus inländisch erzeugter Kernenergie mehr.
Importüberschuss bei rund 10 Milliarden Kilowattstunden
Die nach Deutschland importierte Strommenge stieg im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 von 30,6 auf 37,5 Milliarden Kilowattstunden (+22,5 %). Die aus Deutschland exportierte Strommenge sank dagegen von 32,6 auf 27,7 Milliarden Kilowattstunden (-15,2 %). Damit wurden 35,6 Prozent mehr Strom aus dem Ausland importiert als dorthin exportiert.
Während im 1. Halbjahr 2023 noch ein leichter Exportüberschuss von 2,0 Milliarden Kilowattstunden verzeichnet wurde, ergab sich im 1. Halbjahr 2024 ein Importüberschuss von 9,8 Milliarden Kilowattstunden. Dies führte dazu, dass die tatsächlich in Deutschland verfügbare und nachgefragte Strommenge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu unverändert blieb (-0,2 % von 230,3 auf 229,9 Milliarden Kilowattstunden).
South meint
Was wir immer vergessen, viele Deutschen (in BRD 56% EE 2023) denken, dass wir da völlig selbstlos und mit riesigem Geldverpulvern alleine versuchen, die Welt zu retten, während sich alle anderen vermeidlich einen feuchten Kehricht darum scheren und es kostengünstiger wäre, da mal lieber ordentlich auf die Bremse zu treten. Wir die selbstlose Speerspitze…
Aber wir sind gerade einmal grob bei Platz 60 im Länderranking von erneuerbaren Energien. Jetzt kann man zurecht einwerfen, dass viele Länder vor uns sehr klein sind oder von Natur aus viel mit Wasserkraft gesegnet sind, z.B. Norwegen, aber auch diese Länder haben ja was getan und nutzen das Potential, Norwegen könnte z.B. auch einfach das eigene Gas billig selber verpulvern.
Dann sind wir wirklich nicht schlecht dabei, aber andere Länder sind halt auch weit weg von nix. Griechenland, Spanien beide ca. 50%, Vereinigtes Königreich 46%, Italien 44%… selbst die USA ist mit 23% mittlerweile bei fast einem Viertel.
Und viele Länder haben aufgrund fehlender Umstellung und mit dem Verschieben große Probleme. Frankreicht konnte aufgrund Wassermangel, und der wird in Europa sicher häufiger auftreten, die Atomkraftwerke nicht mehr betreiben…
Unabhängig von der globalen Erwärmung, EE sind nicht nur kostengünstiger, sondern vermindern auch stark die Abhängigkeit. Klar, am Anfang kostet der Netzausbau und die Steuerung, aber es ist der cleverste Weg in der Energiepolitik…
Andi EE meint
1+
Steffen meint
Exakt das.
Kasch meint
Falsch, virtuelle Kraftwerke aus abertausenden, dezentralen Batteriespeichern benötigen keinerlei Netzausbau. Im Gegenteil, abertausend Privathaushalte, per KI zentral verwaltet, stabilisieren selbst mangelhafteste Netzwerke jeder Spannungshöhe punktgenau exakt dort, wos Probleme gibt – von allen Seiten per Niederspannung. Auf über 300 Inseln, bis hin zum Bundesstaat Texas inzwischen REALITÄT ! Stromerzeugung ist nur ein Bein auf dem das Konzept alleine keinesfalls stehen kann und nie wirtschaftlich werden würde !
Kasch meint
Ein Texaner berichtete kürzlich, dass er in seinem großen Haus mit mehreren Klimaanlagen, ohne Solaranlage, ausschließlich Batteriespeicher samt der KI Autobidder von Tesla installieren ließ. Für Speicherung bei Überkapazität und Stromabgabe bei Stromflaute verdient die KI rund um die Uhr Geld. So reduzierte er seine Stromkosten im ersten Monat von über 400 Dollar auf rund 6 Dollar. Aber jetzt versuch mal Milchmädchen sowas zu erklären, die denken, man kann Strom solange durchs Ländle schicken, bis er einen Abnehmer findet, der gerade hohen Bedarf hat 🥴 Strom der an der Nordsee eingespeist wird, läge im selben Moment in Bayern an, aber nur soviel auch exakt in diesem Moment verbraucht wird, kappiert ?
South meint
Natürlich wird auch der Speicher eine große Rolle spielen, aber Windräder sind nun mal wesentlich effizienter im Norden und PV/Solar im Süden und da geben die Trassen superklar Sinn, da die beiden sich diversifizieren, also oft scheint Sonne, wenn kein Wind und anders herum, zudem gibt es „Winterflauten“ die sicher ausgeglichen werden müssen. Und das ist heute zum Teil schon Praxis, man kann Wind vom Norden im Süden verbrauchen. Und es gibt kaum eine Branche die zwecks Lastenmanagement so detailliert auf das Wetter kuckt, wie die Energiebranche…
Also es wird ein Mix aus Stromspeicher (Wasser, Accu, klar oder auch H oder E Kraftstoffe), Netze und Reservekraftwerke werden… KI wird den Prozess sicher optimieren, aber so einfach mal KI und der Rest ist gegessen… wäre schön, glaub ich aber nicht… irgendwo muss der Strom ja herkommen und das bedarfsorientiert an die richtige Stelle zur richtigen Zeit… da können auch die Amerikaner nicht hexen…
Jeff Healey meint
Jep!
1+
Gunnar meint
Sehr guter Kommentar.
Gerade erst gestern wieder ein Video zur Energiewende in Dänemark gesehen.
2023 war der EE-Anteil im dänischen Strom bei 87%. Und vor circa 40 – 50 Jahren war Dänemark gleichauf mit Deutschland, dann kam die Ölkrise. Dänemark hat draus gelernt und schon damals die Weichen gestellt. Deutschland leider nicht.
Gunnar meint
Und das ging in den ersten beiden Monaten vom Halbjahr 2 so munter weiter.
EE-Nettostromerzeugung Juli’24: 61% (Juli’23: 62%)
EE-Nettostromerzeugung August’24: 58% (August’23: 54%)
one.second meint
„seit der Beginn der Erhebung 2018“
Wie ist das denn zu verstehen? Vor 2018 gab es keine Daten zur Stromzusammensetzung oder was? Das kann es ja wohl nicht sein.
Futureman meint
Wie rechnen die Diesel-Dieters nur in Zukunft den CO2-Rucksack von E-Autos schlecht? Marktführer CATL produziert inzwischen Batterien mit 100% Solar- und Windstrom.
Justin Case meint
Mit den festen Willen, genau dies zu tun. Hilfestellung gibt es zur Not bei der herritage Foundation, Bots aus dem Osten auf X oder bei Axel Bojanowski (Chefredakteur Wissenschaft welt/springer) oder wer auch immer gerne dieses Weltbild stützen möchte. Davon gibt es viele.
Gunnar meint
Mit populistischen Phantasiewerten, für die sie keine Belege haben.
Tommi meint
Na es gibt ja noch das Kobalt, was grundsätzlich durch Kinderarbeit geschöpft wird (Ich frage mich, ob die Leute in den Mienen mit 18 aufhören zu arbeiten).
Und das Lithium, welches in den Akkus zu finden ist und die Gewinnung dessen für ein Elektroautoakku fast so viel Wasser verbraucht, wie die Herstellung einer Jeans.
Klar kann man auch noch den Stromberbrauch mit dem Grenzverbrauch gleichsetzen. D.h. jede kWh, die zusätzlich zur Herstellung von Akkus benötigt wird, wird aus Kohle gewonnen, da man ja den Wind nicht spontan hoch drehen kann.
Gunnar meint
Noch in diesem Jahr wird der PV-Anteil den Gas-Anteil überholen. Geht das so weiter mit dem Ausbau und dem Rückgang der Kohleverstromung, wird PV-Strom Ende 2025 die Nummer 2 sein hinter der Windkraft.
Jeff Healey meint
„Noch in diesem Jahr wird der PV-Anteil den Gas-Anteil überholen.“
So ist es. Was viele noch gar nicht auf dem Schirm haben: Da sich immer mehr Haushalte vom Gasnetz verabschieden, lasten die Entgelte für das Gasnetz sukzessive auf immer weniger Schultern.
Viel zu viele haben noch „nackte“ Dächer aber einen Gasanschluss. Mal sehen wann bei denen der Groschen fällt.
Elektromotoriker meint
37,5 TWh Imortstrom enspricht knapp 8 AKWs, dauerhaft wohlgemerkt.
Die Importleistungen liegen zeitweise bei über 15 GW, entspricht 15 AKW-Blöcken.
Und tatsächlich exportiert u.a. Frankreich seinen Strom zu hohen Preisen nach Deutschland, während der deutsche Strom aus PV und Wind hoch subventioniert ins Ausland entsorgt werden muß. Das Ganze wird sich weiter verstärken, da auf dem Atomstrom keine Co2 Abgaben lasten und die Überproduktion in D weiter zunimmt.
Alles gut nachvollziehbar in den Statistiken der ENTSO-E.
Ohne die massiven Importe wäre der Strom noch teurer bei uns, umnd die Co2 Bilanz viel schlechter.
Yogi meint
Sie reden halt von zwei Prozent insgesamt und geistig intellektuell haben sie quasi nie verstanden, welche Marktteilnehmer (z.B. VW Großspeicher) in dieser Marktsituation neu einsteigen, zudem zeitgleich Zellkosten global die 40-50€/kWh erreichen…den Lazard konnten Atomis bisher wohl nur bis Version 16 lesen….
eBikerin meint
Zwei Prozent Netto – aber wenn man sich mal informiert (Fraunhofer zB oder Bundesnetzagentur) dann weiss man auch, dass 2023 10 TWh EE Strom vom Redispatch betroffen waren. Also der Strom wurde bezahlt aber nicht produziert.
Taucht dann in der Statistik logischerweise nicht auf.
So und nun ist es schön, dass du redest wer in die Marktsituation irgendwann einsteigt. Nur hatten wir in Deutschland letztes Jahr schon 300 Stunden mit negativen Strompreise – und das waren genau die Zeiten wo exportiert werden musste.
Jeff Healey meint
Ja, das ist derzeit wirklich ärgerlich und schwierig und teuer. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit wann hier in großen Stil auf den Zug aufgesprungen wird: Speichern von EE wird ein höchst lukrativer Markt. Sie sagen es ja selbst, negative Strompreise etc., und wie Yogi schon sagte, die Zellpreise gehen derzeit massiv runter.
Frank von Thun meint
„…Redispatch betroffen waren. Also der Strom wurde bezahlt aber nicht produziert“
Korrigiere: Der Strom wurde im Norden produziert, konnte aber wegen fehlender Leitungen nicht geliefert werden. Er wurde dann mit Gas oder Kohle neu herstellt und erst dann geliefert – dank der Kabel-Wind-Solar-Hasser!
Elektromotoriker meint
2%?! Das bitte mal vorrechnen, geistig intellektuell! (Spoiler: grob falsch)
Ohne Subventionen steigt niemand in ein Speichergeschäft ein.
Jeff Healey meint
„Ohne Subventionen steigt niemand in ein Speichergeschäft ein.“
Das ist grob falsch. Energiespeicher werden in Zeiten von EE-Überschuss und Strom-Negativpreisen ein Megageschäft, ganz ohne Subventionen. Auch VW geht nicht umsonst in das Speichergeschäft.
Mäx meint
Der Vollständigkeit halber:
Deutschland hat 2024 (YTD) 11,5TWh von Frankreich importiert und 1,86TWh exportiert.
Insgesamt hat Deutschland 53,4TWh importiert und 32,9TWh exportiert.
Frankreich hat 36,9TWh exportiert und 8,5TWh importiert.
Also 31% unserer Importe stammen aus Frankreich, aber nur 22% unserer Exporte.
Na wohin geht denn dann unser ganzer billiger Schrottstrom den wir loswerden müssen?!
Tschechien, Österreich, Luxemburg, Polen sind die Länder mit Importüberschüssen, also Deutschland exportiert mehr Strom dahin als sie importieren.
Der größte Austauschpartner ist überhaupt nicht Frankreich, sondern Dänemark.
Volumen Frankreich: 13,41TWh
Volumen Dänemark: 16,6TWh
Hätte man alles noch dazuschreiben können, wenn man denn objektiv hätte schreiben wollen.
Mäx meint
Bisschen blöd ausgedrückt:
Also 31% unserer Importe stammen aus Frankreich, aber nur 22% unserer Exporte.
Nochmal aufgeschlüsselt:
> Nur 31% von Frankreichs Exporten gehen nach Deutschland
> Nur 22% von Frankreich Importen stammen aus Deutschland
> Nur 21,5% der Importe von Deutschland sind aus Frankreich
> Nur 5,6% der Exporte von Deutschland gehen nach Frankreich
So ist eindeutig und vollständig
Quallest meint
Es wird immer mehr Strom Im- und exportiert werden weil regenerative Stromerzeugung mit Ausbau der Stromnetze über ganz Europa deutlich günstiger ist. Die viel gefürchtete Dunkelflaute ( Deutscher Wetterdienst Definition regenerative Stromerzeugung über 48 Stunden 60 Prozent niedriger als normal) tritt in Deutschland ca 5 mal im Jahr auf. Europaweit nur 0,2 mal. Daher ist ein europaweites Stromnetz nur sinnvoll. Aber Populismus ist halt einfacher als Fakten…..
Jörg2 meint
Ich halte es für eine Fehlannahme, wenn man der Meinung ist, wenn sich die Stromproduktion hin zu volatilen EE hinentwickelt, dass dies ein gerader Weg ohne Ecken und Kanten ist.
Vielleicht eher den Blick auf das Positive, die Chancen richten und nicht mit dem Vergrößerungsglas die noch zu lösenden Probleme in den Fokus stellen?
Positiv: Das europäische Stromnetz scheint stabil in der Lage zu sein, große Mengen Energie hin-und-her zu schaufeln. (Ich vermute: dies wird zunehmend notwendig sein. Wind auf der Nordsee. Sonne in Portugal. Flautenregen in Deutschland….)
MichaelEV meint
„Frankreich seinen Strom zu hohen Preisen nach Deutschland“
Beleg? Ich vermute, dass lässt sich nicht belegen, denn auch Frankreich hat genug Phasen mit niedrigen Preisen (auch 0 Cent/kWh) und importiert zu diesen Zeiten recht fleißig.
Was viele anscheinend nicht begreifen: Die Energiewende passiert überall im europäischen Stromnetz und viele Strommärkte haben Überschüsse, die sie günstig bis umsonst an andere abgeben. Was in irgendwelchen Parolen negativ dargestellt wird, ist die Trumpfkarte der Energiewende und höchst sinnvoll.
Und was überhaupt sind „hohe Preise“, wieder so eine billige Parole: Die Preise sind so „hoch“, dass man sich in Deutschland entscheidet eigene Erzeuger (Kohle, Gas) abzuschalten, spricht überhaupt nicht „hoch“ und bei den Gestehungskosten der fossilen Erzeuger begrenzt.
Und wenn man mit „hohen Preisen“ für die abgeschalteten AKWs argumentieren will: Die Verlängerung der AKWs hätte zu wirklich hohen Preisen geführt. Bei dem populistischen Gequatsche über die AKWs wird seltsamerweise nie dargestellt, was für eine Verlängerung nötig gewesen wäre und was für Kosten damit entstanden wären. Die Atom-Befürworterin, die die Kosten mal annähernd beziffert hat, wird aufgrund der unbequemen Wahrheit seltsamerweise auch nie angeführt.
Einfach nur billiger Populismus. Hätte man die AKW-Betreiber vor die Wahl gestellt: Ihr dürft eure AKWs drei Jahre weiter betreiben, erhaltet keine Subventionen und müsst direkt am Markt verkaufen, alle hätten mit einem Lachanfall sofort abgewunken, da diese Idee dermaßen absurd ist.
j meint
also zu dem unsinn, dass der weiterbetrieb der akw’s nicht rentabel gewesen wäre.
in den usa wird wieder ein reaktor nach jahren wieder angefahren, der eigentlich schon aus altersgründen abgebaut werden sollte. (palisades)
die japaner reaktovieren ebenfalls wieder stillgelegte kernkraftwerke.
aber in deutschland soll es so ein riesen problem gewesen sein, laufende kernkraftwerke weiterzubetreiben. das ist pure propaganda.
Mäx meint
EnBW sagt, dass Kosten im „unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich“ entstanden sind, für die es keine Entschädigung gab. Das lag wohl an der Deckelung der Strompreise.
MichaelEV meint
j, du kommst hier nur mit Unsinn und purer Propaganda.
Das Beispiel wird ja noch nicht mal betrieben. Und es ist trotz Subventionen von schlanken 1,5 Milliarden nicht klar, ob es wirklich passieren wird (gibt so ein paar Probleme mit der Realität, fehlende Wettbewerbsfähigkeit zur Konkurrenz EE; tut euch bestimmt weh, dass die eigene Ideologie nicht zur Realität passt).
Zu Deutschland: AKWs brauchen eine sehr hohe Auslastung. Ohne wird es teuer. In Deutschland hätte es die AKWs nur für einen Teil der Zeiträume gebraucht und diese Zeiträume sind stark abnehmend.
Auf der einen Seite ein sehr fragwürdiger Nutzen, man hat immer mögliche aber gar nicht sicher bezifferbare positive Effekte auf den Strompreis angeführt. Auf der anderen Seite stehen hohe Kosten, die nie genauer spezifiziert wurden. Hätte man beides glaubwürdig spezifizieren können und hätte dabei ein nennenswert positives Ergebnis gestanden, hätte man über einen Weiterbetrieb diskutieren können.
Da das nie gegeben war, war alles rund um die AKWs purer Populismus und bei den Befürwortern geht es häufig rein um Ideologie.
eBikerin meint
Sorry – Isar2 hat im Jahr 11 TWh Strom produziert. Gundremmingen B und C zusammen 21 TWH. Also deine Rechnung mit den 8 AKWs stimmt nicht.
Elektromotoriker meint
Achtung, 1/2 Jahr!
Egon Meier meint
„Und tatsächlich exportiert u.a. Frankreich seinen Strom zu hohen Preisen nach Deutschland, während der deutsche Strom aus PV und Wind hoch subventioniert ins Ausland entsorgt werden muß.“
In den letzten jahren war das nie so aber sie haben sicherlich eine belastbaren Beweis für ihre Thesen.
Nach offiziellen Statistiken war die „Preisbilanz“ bislang immer ausgeglichen.
Elektromotoriker meint
Das Import/Export-Spielchen kann jeder selbst nachvollziehen, z.B. bei
https://energy-charts.info/charts/price_spot_market/chart.htm?l=de&c=DE
Bei 0 Cent wird im Ausland immer gerne zugegriffen.
Und der Staat legt noch mal zusätzlich 2Mrd pro Monat (!) fürs EE-Entsorgen an der Strombörse drauf, das Ganze ist ein Desaster, siehe EEG-Konto.
Michael meint
Das brauchst du hier nicht erwähnen. Hier sind mehrheitlich entweder profiteure der sogenannten Energie Wende versammelt und / oder Mitglieder der Klima Endzeit Sekte .
Powerwall Thorsten meint
Und was machst du so am Wochenende? Gegen Windparks und Solaranlagen demonstrieren?
Wahrscheinlich hast du den Post direkt aus dem Protestcamp neben der Teslafabrik in Brandenburg abgesetzt oder?
Powerwall Thorsten meint
Der Post war für den Elektrogrobmotoriker hier gerade noch ein paar aktuelle Zahlen aus 2023:
Im Jahr 2023 war die Bilanz von Stromexporten und -importen in Deutschland wie folgt:
Stromimporte:Deutschland importierte etwa 25 bis 27 Terawattstunden (TWh) Strom aus dem Ausland, einschließlich Frankreich.
Stromexporte: Deutschland exportierte etwa 40 bis 42 Terawattstunden (TWh) Strom.
Diese Zahlen zeigen, dass Deutschland im Jahr 2023 netto Strom exportiert hat, mit einer Bilanz von etwa 13 bis 17 TWh. Für die genauesten und aktuellsten Zahlen sollten Sie die entsprechenden Berichte der Übertragungsnetzbetreiber oder Energieagenturen einsehen.
Elektromotoriker meint
Diffamierungen, das geht wohl immer.
Und was soll der „aktuelle“ uralt-2023er Käse, es geht ums 1 Hj 24.
Die Zahlen sind alle nachvollziehbar und stimmen wie von mir gepostet.
hu.ms meint
Es gibt ein gesamtkonzept, dass bis 2035 realisiert wird.
Es besteht aus neuen stromtrassen, bei überschüssen günstigen preisen (damit die leute wasch- und spülmaschine laufen lassen sowie BEV laden – mit dem rest wird H2 für die industrie produziert) und neuen gaskraftwerken bei dunkel-flaute = 2 % des jahresverbrauchs.
Kasch meint
Ungebundenes H2 ist viel zu explosiv und flüchtig. Es muss vermutlich erst ein ganzes Wohnviertel, oder 500 m Autobahn samt Brücke hochgehen, bevor bananalste Physik akzeptiert wird. Klar kann man aus H2 praktikables Methanol herstellen – sind dann aber 2 verlustbehaftete Umwandlungen – dann 2x zurück und die Ausbeute ist lächerlich. Gravitationsspeicher, Druckspeicher – es gibt viele Arten Strom zu speichern – die Verluste in akzeptablem Rahmen zu halten ist die Kunst, die mancherorts auf der Welt beeindruckend beherrscht wird. Erst seit ein natürliches Höhlensysystem in China, größer als Bayern in horizontaler Ausdehnung, nahezu vollständig mit druckfesten natürlichen Steinwänden, kpl. abgedichtet war, erzeugt China plötzlich mehr und mehr regenerative Energie – warum wohl ? In großen Hochhäusern wird gerne mal eine der vielen Aufzugkabinen durch ein extrem schweres Gewicht ersetzt – wozu wohl ?
Andi EE meint
@Elektromotoriker
Wenn jetzt etwas mehr im europäischen Stromverbund importiert wird, ist doch das kein Beinbruch. Vergleich das mal mit Erdöl, dort liegt die Importquote bei 100%. Mich erstaunt das immer wieder, was man bei EE für Massstäbe anlegt. Etwas was man bei aller fossiler Energie nicht in Ansätzen erfüllen konnte.
Und wenn es eine wirklich völkerverbindende Sache in der EU geben wird, dann wird das das Stromnetz sein, welches mit viel Sonnenstrom aus dem Süden und viel Windstrom aus dem Norden gefüttert wird. Strom-Grenzen machen in diesem EU-Gebilde wirklich keinen Sinn, jeder wird in Zukunft vom anderen noch mehr profitieren können.
Gunnar meint
„Ohne die massiven Importe wäre der Strom noch teurer bei uns, umnd die Co2 Bilanz viel schlechter.“
Ich sehe keine massiven Importe, nur marginale Importe. Zur Einordnung: Deutschland hat 220 TWh selbst produziert. Der Importüberschuss betrug nur 9,8 TWh, das sind 4,4% der Gesamtmenge, mehr nicht.
Und der zweite Teil deines Satzes beweist doch den sehr gut funktionierenden innereuropäischen Stromhandel. Wenn Strom aus dem Ausland zeitweise günstiger ist, dann wäre es doch blöd, ihn da nicht zu kaufen anstatt unsere teuren Kohle- und Gasblöcke weiterlaufen zu lassen.
Eichhörnchen meint
Das wird dann auf 350g CO2/KWh herauslaufen.
18 KWh/100 km x 350g CO2/KWh = 6300 g/100km = 63 g/km.
5 L Diesel/100km * 2650 g CO2/L = 15900 g/100km = 159g/km
U n d, der Meister in der RU, die Bubis im Nahen Osten werden trocken gelegt. u n d der Klimawandel wird verlangsamt, u n d Mensch und Natur erfreuen sich an der gesunden Atemluft.
Problem: VW & CO wollen und/oder können keine E-Autos gewinnbringend bauen. Die Atemluft ist denen egal, siehe Winterkorn Prozess, und unsere „Freunde“ sind gerne gesehen Investoren bei den Deutschen OEM’s.
Dagobert meint
HVO100 (XLT) verringert den CO2 Ausstoß eines Diesel um 90%.
5 L XLT/100km * 2650 g CO2/L * 0,1 = 1590 g/100km = 15,9g/km
Mäx meint
Ach krass, warum redet denn keiner darüber?
Jetzt fällt es mir wieder ein: Flächendeckender Einsatz nicht möglich, landwirtschaftliche Flächen in dem Umfang nicht vorhanden.
Steffen meint
So viel Pommes können wir Deutschen überhaupt nicht fressen als dass das alte Frittenfett auch nur im Ansatz die nötigen Mengen für allein deutsche Autos erlauben würde. Nicht skalierbar und zur Zeit kauft es wohl niemand da teurer als fossiler Sprit.
Dagobert meint
In Kalifornien wurde XLT bereits 2014 eingeführt und stellt dort mittlerweile ca. 50% des umgesetzten Diesels da – Es scheintz also doch genug Seise-/ und Pflanzenabfälle zu geben. Die Mehrkosten hier an der Tankstelle sind aktuell 5 ct./L. Wenn man sich als Unternehmen oder Privatmensch für seinen CO2-Ausstoß interessiert ist das auf jeden Fall erst mal billiger als die Investition in ein BEV, und ohne die bekannten Nachteile eines akkubetriebenen KFZ.
Mäx meint
Stimmt, die verbrauchen so viel in Kalifornien, dass für den Rest der USA nichts übrig bleibt.
Was genau sollen solche Zahlen bringen?
Der Diesel wird hergestellt in Kansas, Washington, Wyoming, Kalifornien, North Dakota, Louisiana und Singapur(!).
Der einzig andere Staat der ebenfalls noch erneuerbaren Diesel verbraucht ist Oregon…Anteil 0,x%.
Vielleicht prüfst du Zahlen lieber mal bzw. setzt sie ins Verhältnis statt diese einfach von einem Lobbyverein zu übernehmen.
MichaelEV meint
@Mäx
Großes Kino hier einfach mal die blanken Fakten auf den Tisch zu legen.
Die anteilsmäßig geringen Mengen sind das große Thema. Dazu kommt noch, ob man dem Markt diese „Ressource“ entzieht, die ansonsten sinnvoller eingesetzt werden kann bzw. schon anderweitig sinnvoll und klimawirksam eingesetzt wurde. Beim PKW ist die Dekarbonisierung relativ einfach und ohne alternative Kraftstoffe lösbar, bei anderen Themen geht das nicht bzw. wesentlich schwieriger und zu wesentlich höheren Kosten.
Gunnar meint
HVO100 macht noch was anderes ganz tolles, und zwar deutlich mehr Stickoxide und Feinstaub ausstoßen.
Ganz ganz tolle Sache. Bitte schön tief Luft holen und inhalieren diese Grütze.
Dagobert meint
Dann empfehle ich die Messung des ADAC aus dem August 2024 (Test HVO-Diesel: Wie sauber fährt man mit Frittenfett?). Mit HVO100 stoßen die meisten Diesel recht deutlich weniger Feinstaub & Stickoxide aus.
Wollen Sie aber vermutlich ohnehin nicht wissen – die Jünger sind zu sehr im Glauben gefestigt…
Frank von Thun meint
Dem gemeinen Autofahrer ist das egal, der will lieber 90% billigeren Diesel.
Egal ob Pommes Benzin oder E-Fuell-Diesel, Strom ist vielen doch zu exotisch !
BEV meint
Kohle geht zurück, aber klar der Stammtisch weis es wieder besser und mein Auto fährt natürlich mit Kohlestrom ..
F. K. Fast meint
… während die (anderen) Stammtischleute alle den sauberen Bioökostrom zu Hause im Standby verplembern.
Jeff Healey meint
Besser sauberen „Bioökostrom zu Hause im Standby verplembern“, als dafür nuklearen Müll produzieren, Uran bei Bloodymir einkaufen, oder Öl und Gas aus lupenreinen Demokratien verbrennen.
Absolut nicht ironisch gemeint, sondern meine Überzeugung.